Spätes Glück durch Polters Kopfball

Wie heißt es so schön in einer Hymne an den 1. FC Union, „Gib niemals auf und glaub an dich, dann wird der Sieg auch dir gehör`n.“ In der seit Wochen restlos ausverkauften „Alten Försterei“ lief bereits die Nachspielzeit. Auf der Anzeigetafel hatte sich bisher nichts bewegt. Es stand die Null. Den Zuschauern wurde ein sehr taktisch geprägtes Spiel geboten. Der Gast aus Hamburg – St. Pauli setzte auf seine Stärken im schnellen Umkehrspiel. Die Initiative überließen sie den Eisernen.

Einen Aufreger gab es in der ersten Halbzeit, als in der 34. Minute Sami Allagui im Union-Strafraum auftauchte und Jakob Busk ihn von den Beinen holte. Der Schiedsrichter urteilte Schwalbe und zeigte gelb. Es hätte einen Strafstoß geben können. Nach Ansicht von Unions Torwart war es eine fifty-fifty Situation. Der bestrafte Spieler regte sich jedenfalls fürchterlich auf, nicht ganz zu unrecht. Die gelbe Karte war übertrieben.

In der Nachspiel hatten die Gäste einen weiteren Grund mit Schiedsrichter Bastian Dankert zu hadern. Aziz Bouhaddouz Einsatz gegen Toni Leistner wurde als Foul gewertet. Das war erneut eine sehr strittige Bewertung. „Er ließ sich fallen wie ein nasser Sack“, so die Bewertung der Szenen von St. Paulis Abwehrspieler Daniel Buballa. Den, wie auch immer zustande gekommenen, Freistoß trat Christopher Trimmel als Flanke in den Torraum. Sebastian Polter steht dort erstaunlicher Weise völlig blank und köpft ein. Der überschwängliche Jubel zeigte, wie glücklich dieser Sieg war. Was für ein Ende für dieses Spiel. Auf der einen Seite versammelte sich sämtliches Glück des Tüchtigen, während auf der anderen Seite nur Frust übrig blieb. Aus dem St. Pauli Block gingen die Stinkefinger hoch. Der FC St. Pauli bot wohl die bisher beste Saisonleistung und es reicht nicht einmal zu einem Punkt.

Sofern die Spieler nicht für ihre Auswahlmannschaften aktiv sind, ist jetzt ein kleiner Urlaub angesagt. Am 14. Spieltag – nach der Länderspielpause – reisen die Eisernen nach Heidenheim.

Hans-Peter Becker

Union spielte mit:
Tor: Jakub Busk Abwehr: Christopher Trimmel; Toni Leistner; Marc Torrejon; Kristian Pedersen Mittelfeld: Felix Kroos (ab 72. Dennis Daube); Grischa Prömel; Marcel Hartel (ab 75. Damir Kreilach); Simon Hedlund; Akaki Gogia (Steven Skrzybski);Angriff Sebastian Polter 4-2-3-1
Trainer: Jens Keller

Ergebnis: 1:0 für den 1. FC Union Berlin
Tore: 1:0 (90. Min) Sebastian Polter
Zuschauer: 22.012 Stadion Alte Försterei
Schiedsrichter: Bastian Dankert; Markus Häcker; Viatcheslav Paltchikov; Franz Bokop
angenehmes sonniges, herbstliches Wetter (10 Grad C) Wetter

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