Wasserfreunde überstehen den Sonntagsausflug nach Hannover mit 9:22 (1:3, 3:6, 3:6, 2:7). Torschützen. N. Dedovic 8, M. Stamm, T. Negrean, M. Restovic 3, L. Küppers, L. Gielen 2, F. Korbel 1. Der Spieltermin des DWL-Spiels am Sonntagabend in Hannover war so gar nicht nach dem Geschmack der Wasserfreunde. Die White Sharks aus Hannover konnten allerdings keinen besseren Spieltermin anbieten, da die Wasserfläche des Hannoveraner Stadionbades am ursprünglichen Spieltag wie auch im Laufe des folgenden Tages durch eine Schwimmveranstaltung besetzt war. So wurde das Spiel erst am Sonntag um 18:00 Uhr angepfiffen und die Berliner Spieler waren erst am späten Abend wieder zurück in der Hauptstadt. Der Spielstart verlief für die Berliner klassisch: Erst nachdem sie ein Gegentor hinnehmen mussten, starteten sie so richtig durch.
Die anstrengende Reise nach Hannover und insbesondere die späte Uhrzeit waren für die Berliner besonders anstrengend, denn schon am Dienstag reist das Team nach Eger (HUN) zu seinem nächsten Champions-League-Spiel (Spielbeginn 18:30 Uhr). Aufgrund dessen wurden die Leistungsträger Saudadier und Pjsesivac nicht mit nach Hannover genommen, sodass sie sich auf das Spiel in Eger konzentrieren können. Mateo Cuk und Deniz Streletzkij stehen leider weiterhin verletzungsbedingt nicht zur Verfügung. Als Generalprobe zum folgenden Spiel in Eger hat das Angriffsspiel gegen die Sharks hervorragend funktioniert. Nur in der Verteidigung müssen die Berliner sich verbessern. Neun Gegentore haben Trainer Kovacevic gar nicht gefallen.
Erst pfui, dann hui ! Gegen den VfL Gummersbach konnten die Füchse die Partie nach einer miserablen ersten Halbzeit drehen und am Ende mit 31:24 (11:14) gewinnen. In der ersten Halbzeit fanden die Füchse keinen Zugriff auf die Gäste und es fehlte die passende Einstellung. Im zweiten Durchgang präsentierten sie dann ihr mögliches Leistungsvermögen und dominierten den Gegner. Neben Torhüter Silvio Heinevetter waren es wieder einmal Hans Lindberg (9/2) und Steffen Fäth (8), die mit ihren Toren die Füchse zum Sieg warfen. Die Füchse-Fans bekamen am Sonntagmittag im Fuchsbau Max-Schmeling-Halle zwei Halbzeiten zu sehen, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Die Partie begann zäh, beide Teams spielten ihre Angriffe lang aus und niemand drückte so recht aufs Tempo. Nach zehn Minuten stand es gerade einmal 3:3, bis dahin hielten die Füchse noch Schritt. Doch dann spielten die Gäste vom VfL Gummersbach ihre Angriffe besser aus und setzten sich Tor um Tor ab.
Bei den Oberbergischen führte Simon Ernst clever Regie, ab Sommer wird der Spielmacher im Füchse-Trikot auflaufen. Gerade in der eigenen Auszeit beim 10:11 wurde beim VfL scheinbar ein Schlussspurt abgesprochen, bis zur Halbzeit schraubten die Gäste ihren Vorsprung auf drei Tore beim 11:14 hoch. Der Rückstand aus Füchse-Sicht hatte auch nach dem Wiederanpfiff zunächst Bestand. Velimir Petkovic haderte hinterher mit der katastrophalen Leistung und der fehlenden Einstellung. Beim 14:17 wurde dann der unsichtbare Schalter umgelegt. Mit drei Toren in Folge sorgten Zachrisson, Fäth und Lindberg für den Ausgleich. Großen Anteil an der Aufholjagd hatte auch Silvio Heinevetter, mit seinen Paraden kamen die Füchse auch im Angriff besser ins Spiel. Beim 19:18 durch Struck lagen die Füchse erstmals seit dem 1:0 in Führung, Koch sorgte mit seinem Treffer zum 21:19 für die erste 2-Tore-Führung und danach lief das Füchse-Spiel.
Weiterhin angeführt von Fäth und Lindberg, ihn lobte Geschäftsführer Bob Hanning ausdrücklich dafür Verantwortung zu übernehmen, sorgte eine sehr gute Mannschaftsleistung für einen kontinuierlichen Ausbau des Vorsprungs. Dass es am Ende beim 31:24 sogar sieben Tore werden würden, damit hatte beim 18:18 in der 40. Minute noch keiner gerechnet. „Die Mannschaft hat überhaupt nicht auf dem Platz gestanden“, ärgerte sich Trainer Velimir Petkovic aber auch noch nach Spielende über die erste Halbzeit, „die Mannschaft hat ohne Leidenschaft gespielt.“ Auch wenn Petkovic nochmals über die ersten 30 Minuten reden will und muss, die zwei Punkte stimmten ihn letztlich etwas versöhnlich.
Denis Bahtijarevic, Trainer VfL Gummersbach: Glückwunsch an Berlin! Sie haben das in der zweiten Halbzeit super gemacht. In der ersten Halbzeit haben wir so gespielt wie wir wollten. Wir sind gut mit dem großen Mittelblock klargekommen. In der zweiten Halbzeit wollten wir so weitermachen, hatten aber Probleme mit den langen Wechseln. Berlin hat das super genutzt und schnelle Tore gemacht. Ohne Linkshänder war das dann gegen diese Berliner Mannschaft sehr schwer. Berlin hat dieses Spiel verdient gewonnen.
Christoph Schindler, Sportdirekt VfL Gummersbach: Wir haben eine herausragende erste Halbzeit gespielt, aber die zweite Halbzeit war eine herausragend schlechte Halbzeit. Eirik hat ein sehr, sehr gutes Spiel gemacht, auch Simon Ernst war sehr gut. In der zweiten Halbzeit hatten wir Probleme mit dem langen Wechsel und in der Abwehr haben wir nicht mehr den Zugriff gefunden. Wir müssen jetzt die erste Halbzeit mitnehmen, das Positive. Es kommt ein schweres Spiel in Mannheim und dann geht es zu Hause gegen Leipzig, wo wir zwei Punkte holen wollen.
Velimir Petkovic, Trainer Füchse Berlin: Ich freu mich, dass wir gewonnen haben und das nicht mit ein oder zwei sondern mit sieben Toren. Ich war richtig böse und traurig nach der ersten Halbzeit. Ich habe nach der Niederlage gegen Magdeburg eine Reaktion erwartet und dass wir deutlich führen würden in der ersten Halbzeit. Wir hatten nach dem Pokal-Aus allen Grund von Anfang an voll in das Spiel reinzugehen. Aber die Mannschaft hat überhaupt nicht auf dem Platz gestanden. Wir hatten elf Fehlwürfe in der ersten Halbzeit. Die Mannschaft hat ohne Leidenshaft gespielt und deshalb auch mit 11:14 hinten gelegen. So etwas darf nicht passieren. In der zweiten Halbzeit hat man unsere Qualität gesehen. Wir haben zwanzig Tore gemacht und da war alles da: Kampf Leidenschaft, wir sind schnell zurückgelaufen. Aber ich muss mit der Mannschaft über die ersten 30 Minuten reden.
Bob Hanning, Geschäftsführer Füchse Berlin: Gut war die zweite Halbzeit als Ganzes. Hans Lindbergs Führungssituation auf dem Feld war gut. Das hat mir sehr, sehr imponiert. Gut war, dass Fabian Wiede scheinbar den richtigen Weg findet. Darüber können wir uns freuen neben dem Resultat. Der VfL hat eine hervorragende erste Halbzeit gespielt, da bewegt sich was in die richtige Richtung. Was mich nervt ist unsere erste Halbzeit. Das war ein Auftritt der so nicht akzeptabel ist und das werde ich auch nicht akzeptieren.
Die Hertha lieferte, mal abgesehen von den ersten 25 Minuten, einen trostlosen Kick ab. Einen Tag später eiferten, eine Klasse tiefer, die Lokalrivalen aus Köpenick ihnen nach. Vor 21.788 Zuschauern, darunter über 2.000 Anhänger der Mannschaft aus dem Erzgebirge, trennte man sich torlos. Das Beste am Spiel war das Wetter. Berlin erlebte einen schönen Vorfrühlingstag, die Sonne schien und angenehme Temperaturen um plus 16 Grad erfreuten die Besucher. Der Rasen, generell ein Problem nach überstandenen Winter, machte optisch einen ganz guten Eindruck.
Beide Mannschaften bemühten sich um Tore. Die Anfangsphase des Spiels gehörte den Gastgebern, weil Union andere Räume bespielte als gedacht. So gaben die Auer ihr hohes Gegenpressing auf und zogen sich in ihre eigene Hälfte zurück. Für die verletzten Polter und Parensen rückten Fürstner und Gogia in die Startformation. Toni Leistner blieb auf der Bank, Hedlund war nicht einsatzfähig. Andre Hofschneider versuchte es mit 3 Stürmern und die Mannschaft sollte beim Aufbau der Angriffe weniger lange Bälle spielen. Es gelang nur bedingt, Fehlpässe verhinderten die großen Tormöglichkeiten. Der Fußballgott oder das Spielglück wollten auch nicht helfen. Kurz vor der Halbzeitpause traf Grischa Prömel nur das Gestänge.
In der zweiten Halbzeit hatten sich die Veilchen, dank neuer taktischer Anweisungen auf die Eisernen eingestellt und erzwangen mit zunehmender Spieldauer ein offenes Spiel. Unions Stürmer Philipp Hosiner verglich die Schlussphase mit einem Eishockeyspiel, wo es rauf und runter geht. In der 77. Minute und in der 82. Minute gab es Riesenmöglichkeiten für Aue. Das wäre ein Lucky-Punch gewesen, wie im vergangenen Jahr. Aue war zufrieden und Union um eine weitere Entäuschung reicher. Wenigstens wurde mal wieder zu null gespielt. Zuletzt gelang dies am 13. Spieltag, da war es ein 1:0 Sieg gegen St. Pauli.
Ein Blick auf die Tabelle nach 26 Spieltagen zeigt, die Situation ist nicht ungefährlich. Der Vorsprung auf den fürchterlichen Abstiegsrelegationsplatz beträgt 5 Punkte – dort verharrt weiter Aue – , während der Rückstand auf den Platz 3 der Tabelle mit 6 Punkten Rückstand noch ohne Fernglas zu sehen ist. Das nächste Spiel wird wieder in der Alten Försterei ausgetragen. Am kommenden Samstag kommt der Aufsteiger Jahn Regensburg nach Berlin.
White Sharks Hannover – Wasserfreunde Spandau 04: Die Hauptrunde der DWL steht kurz vor dem Abschluss. In der A-Gruppe stehen an diesem Wochenende der 12. und am 17. und 18.3. die abschließenden beiden Runden der Vorermittlung für Playoffs, Abstieg und Meisterschaft an. Bei noch ausstehenden drei Partien in der Top-Achter-Gruppe scheint das Ergebnis bereits festgezurrt, da weder Spandau 04 noch Herausforderer Waspo Hannover noch Punkte lassen dürften. Beide Teams sind aktuell punktgleich (20:2). Bei dieser Konstellation gibt der direkte Vergleich den Ausschlag. Spandau hat ein um 12 Treffer besseres Torverhältnis, aber in den bilateralen Duellen heißt es 18:17 (7:10 für Spandau in Hannover, 11:7 für Hannover in Berlin) für Waspo. Waspo würde seinen ersten Platz in der Hauptrunde riskieren, wenn sich das Team zumindest einen Ausrutscher in Uerdingen, daheim gegen Neukölln oder in Esslingen leisten würde. Dennoch mangelt es dem Rekordmeister aus der Hauptstadt nicht an Motivation, um in seinen drei Matches mit dem Auftakt zur ungewöhnlichen Sonntag-Spätabendzeit (18 Uhr) beim A-Gruppen-Letzten White Sharks Hannover und am folgenden Wochenende daheim gegen Duisburg und Bayer Uerdingen mit Siegen aus dem Becken zu steigen.
„Wir werden uns nicht darauf ausruhen, dass der Kuchen schon gegessen ist. Das beste Training für die folgende Meisterschaftsentscheidung und auch für die Champions League ist immer noch die Spielpraxis“, sagt Trainer Petar Kovacevic. Den White Sharks ist in der laufenden Saison durch einige Personalprobleme sowie Verletzungspech ein wenig der „Biss“ abhandengekommen, aber unterschätzen darf man sie nicht. Für das Team von Milan Sagat stehen nach der Spandau-Partie noch zwei wirkliche Do-or-Die-Partien am 17./18. März im Heimbecken gegen Esslingen und Neukölln auf dem Programm, wo mit Siegen sogar noch der aktuell drohende Abstieg zu vermeiden ist. Die Konstellation am Ende der A-Gruppe verspricht Spannung pur: Fünfter OSC Potsdam (7 Punkte), Sechster Uerdingen (7), Siebenter Esslingen (6), Achter White Sharks (4).
Die BR Volleys gehen als Zweitplatzierter in die diesjährigen Playoffs der Volleyball Bundesliga. Nach einem 3:0-Erfolg (25:23, 25:11, 32:30) am Samstagabend im Berlin-Brandenburg-Derby gegen die Netzhoppers SolWo Königspark KW ist den Hauptstädtern dieser Rang nicht mehr zu nehmen. Vor 4.063 Zuschauern in der Max-Schmeling-Halle war Adam White Berlins Topscorer (15 Punkte) und zugleich MVP. Stelian Moculescu schickte im Derby eben jenen Adam White gemeinsam mit Steven Marshall, Paul Carroll, Pierre Pujol, Aleksandar Okolic, Graham Vigrass und Libero Luke Perry auf die Platte. Seine Männer heizten dem Volleyballtempel mit zwei Blockpunkten (Vigrass und White) sofort mächtig ein (3:0), sahen sich aber mutigen Netzhoppers gegenüber, die unbekümmert aufspielten (7:5). Auch oder gerade weil es Pujol an der ein oder anderen Stelle mit der Spielfreude übertrieb, entwickelte sich ein munterer Schlagabtausch. Bester Beleg war Carrolls Punkt nach aufregender Rallye zum 10:8. Nach einem Block von Okolic zur zweiten technischen Auszeit, durfte kurzzeitig auch Sebastian Kühner ran (16:13). Das junge Gästeteam konnte sich hingegen auf seinen Star Björn Andrae verlassen, der mit einem Ass das Spiel wieder ausglich (20:20). Mit einer Aufschlagserie von Carroll schien der Durchgang entscheiden, aber ein Block von Paul Sprung sorgte noch einmal für Spannung (23:22) – sein abschließender Aufschlag ins Netz jedoch weniger (25:23).
Beflügelt vom ersten Satzgewinn spielten die BR Volleys nun dominanter. Pujol entglitt ein Schmunzeln, als er das Drückduell gegen Hafemann gewann (5:2). Mit Marshall als sichere Bank in der Annahme und White als verlässliche Option im Angriff diktierte der Deutsche Meister den zweiten Satz (14:7, 17:9). Der MVP des Spiels, Adam White, ließ die Gäste aus dem Dahmeland mit seinen Aufschlägen nicht mehr zur Entfaltung kommen und streute zu diesem Zeitpunkt bereits sein viertes Ass ein (24:10). Vigrass beendete den zweiten Durchgang schließlich per Schnellangriff (25:11). Mit Kapitän Robert Kromm für Marshall ging es in den dritten Durchgang, den die Hauptstädter zunächst wieder diktierten (4:2). Zwar ließ sich Andrae für seinen Punkt zum 7:6 völlig zurecht feiern, aber die Berliner hatten weiterhin den druckvollen Aufschlag von White auf ihrer Seite (10:6). Netzhoppers Jungspund Theo Timmermann zeigte den aber auch und der als Diagonalangreifer aufgebotene Andrae sowie Robin Hafemann wussten die wuchtigen Aufschläge des Lockenschopfs zu nutzen (12:13). Die Netzhoppers kämpften tapfer um ihren Satzgewinn (18:18), profitierten dabei von 15 Eigenfehlern der BR Volleys und hatten sogar die erste Chance auf ihren Lohn (23:24). Die wehrte White im dritten Anlauf ab und nachdem die BR Volleys fünf Matchbälle vergaben – unter anderem Kromm ohne gegnerischen Block – machte Carroll dann den Sack zu (32:30).
KW-Außenangreifer Theo Timmermann haderte mit den vergebenen Satzbällen: „Wir hätten gern den dritten Satz gewonnen, die Chancen dazu waren da. Berlin bestraft sowas natürlich sofort. Im zweiten Durchgang hatten wir einen Hänger und vielleicht zu viel Respekt. Man muss aber auch anerkennen, dass Berlin einfach stärker war.“ Bei MVP Adam White litt die bis dato starke Angriffsquote im dritten Satz: „Ich bin glücklich, aber nicht zu einhundert Prozent mit meiner eigenen Leistung zufrieden. Mein Schwächeln trug dazu bei, dass das Team etwas aus dem Rhythmus kam. Das ist keine Frage von Druck, sondern Konzentration. Im zweiten Satz waren wir sehr aggressiv im Aufschlag. Das müssen wir auch am Mittwoch gegen Friedrichshafen zeigen. Die Kulisse war heute wieder hervorragend, aber hoffentlich sind es am Mittwoch noch ein paar mehr Zuschauer. Das Spiel hätte es allemal verdient“, freut sich der Australier auf das erste von drei Spielen gegen den VfB Friedrichshafen (14. März um 19.30 Uhr, Max-Schmeling-Halle).
Chefredakteur Christian Zschiedrich kommentiert. Foto: Sportick
Torlos 0:0 am Samstag gegen Freiburg, ein halbleeres Stadion (38.625 Zuschauer) am Samstag-Nachmittag, in dem es um einiges ging, das gibt mir zu denken. 32 Punkte und noch acht Spiele, um sicher zu gehen werden 40 Punkte benötigt. Hertha braucht acht Unentschieden. Das wäre bei der Defensivstärke zu schaffen. Ich bin sogar überzeugt davon, Hertha schafft noch den einen oder anderen Sieg und steigt nicht ab. Nur, 32 Punkte reichen dafür nicht. Was bei den eigenen Ansprüchen weiter im Argen liegt, ist das Zuschauerinteresse und die Angriffsleistung. An Stelle von Begeisterung war es Kopfschütteln bei der tristen Angelegenheit. Dabei schätze ich die Ehrlichkeit von Trainer Pal Dardai – vorausblickend dass es langweilig werden könnte – das Offensivverhalten auch Torchancen und Abschlüsse beinhalten muss. Vielleicht hilft es, die Negativserien im Bundesliga-Vergleich sich anzuschauen.
Spieler aus vergangenen Zeiten kennen Details, wie aus einem Überzahlspiel mehr zu erreichen ist. Zählt bitte nicht die Quer- und Rückpässe, sondern schaut einmal genau hin, wer im Spiel nach vorn den Steilpass beherrscht und wie die Bälle in die Tiefe, verwertbar beim Mitspieler ankommen. Schaut genau hin, wer einen Gegenspieler trickreich aussteigen lässt und wer überhaupt mit Finten und Ballsicherheit agieren kann. Nur schnelles Kombinationsspiel reicht nicht. Aber selbst das war bei Hertha Mangelware.
Das könnte zur Folge haben, dass beim nächsten Heimspiel gegen Wolfsburg den Zuschauern wieder lähmendes Entsetzen und keine Tore geboten werden könnten. Wenn schon Herthas Torflaute gegen harmlose Freiburger anhielt, sei daran erinnert, dass in den letzten drei Spielen (Schalke gewann 1:0) kein Tor erzielt wurde und die Partie im Olympiastadion gegen Mainz, beim 0:2 besonders grausam war. Nun geht es am kommenden Samstag, 27. Spieltag, in Hamburg weiter. Der HSV, ist beim FC Bayern mit 0:6 unter die Räder gekommen, noch schlimmer sind die Auflösungserscheinungen und das Chaos. Nach „ewigen Bestehen“ in der Bundesliga wird der Club diesmal wohl mit Garantie absteigen. Herthas großes Glück in dieser Saison ist die Schwäche anderer Vereine. Dazu zählt vor allem Wolfsburg. Also erwarten wir zum nächsten Heimspiel der Hertha wieder ein halbleeres Olympiastadion.
Am morgigen Sonntag bestreiten die Füchse Berlin ihr drittes Spiel innerhalb einer Woche. Nach EHF-Pokal und DHB-Pokal findet dieses Spiel im dritten Wettbewerb DKB Handball-Bundesliga statt. Der Gegner wird der Traditionsclub VfL Gummersbach sein, gegen den die Füchse in der letzten Saison beim letzten Heimspiel verloren. Nach dem bitteren Pokal-Aus ist für die Füchse Wiedergutmachung angesagt. Trainer Velimir Petkovic kann auf alle Spieler zurückgreifen, selbst ein Einsatz von Paul Drux ist zwar unwahrscheinlich, aber noch nicht ausgeschlossen. Eine intensive Woche geht für die Füchse mit einem Heimspiel in der DKB Handball-Bundesliga zu Ende. Das Spiel morgen um 12:30 Uhr gegen den VfL Gummersbach ist das dritte Heimspiel im dritten Wettbewerb innerhalb einer Woche. Nach dem erfolgreichen Spiel gegen Helvetia Anaitasuna folgte das bittere Aus im DHB-Pokal gegen den SC Magdeburg. Der verpasste Einzug ins REWE Final Four hat die Mannschaft und das Umfeld nach zuvor sechs Siegen in Folge getroffen, gegen Gummersbach soll eine neue Siegesserie gestartet werden.
Dennoch gibt es nach dem letzten Spiel auch Positives aus dem Füchse-Lager zu vermelden. Die kleineren Blessuren aus dem kampfbetonten aber fairen Spiel gegen den SC Magdeburg haben keine Spuren hinterlassen. Trainer Velimir Petkovic konnte nach der Partie in den anschließenden Trainingseinheiten alle Spieler begrüßen. Zudem ist Paul Drux nach seiner Verletzung bei der EURO 2018 in Kroatien am Freitag erstmals wieder ins Mannschaftstraining eingestiegen. Ein Einsatz des gebürtigen Gummersbachers muss kurzfristig am Sonntag geprüft werden. Mit dem VfL Gummersbach erwarten die Füchse Berlin eine weitere Herausforderung auf dem schwierigen Weg ein neues Mannschaftsgefüge und Spielsystem aufzubauen. „Wir mussten gleichzeitig die Rollen neu verteilen, verletzte Spieler kompensieren und uns einspielen“, erklärt Petkovic, der auch nochmals seine Herangehensweise erläuterte. Ursprünglich war Drux vorgesehen die Aufgabe als Spielmacher zu übernehmen. Nach dessen Verletzung war es naheliegend zunächst den gelernten Spielmacher Vukovic auf dieser Position zu bringen, aber „er hatte acht Monate nicht mehr auf dieser Position gespielt und wir brauchen ihn auch in der Abwehr.“
Kurzfristig war Mattias Zachrisson dann in die vakante Rolle geschlüpft, damit hatte er wesentlichen Anteil an der Siegesserie von sechs gewonnenen Spielen. „Er hat das gut gemacht, aber gegen einen Gegner vom Kaliber eines SC Magdeburg hat das dann nicht gereicht“, schildert Petkovic. Insofern kommt es Petkovic zugute, dass Paul Drux demnächst wieder zur Verfügung steht und er keine neuen Ausfälle zu beklagen hat. So darf man gespannt sein, wie sich das Team und das Zusammenspiel in den wenigen Trainingseinheiten weiterentwickelt hat. Anwurf in der Max-Schmeling-Halle gegen den VfL Gummersbach ist am Sonntag um 12:30 Uhr. Die Tageskasse öffnet 90 Minuten vor Spielbeginn, Tickets sind noch ausreichend verfügbar.
Wenn die Basketballer von ALBA BERLIN am Sonntag (11.3., 15 Uhr) in der easyCredit BBL bei den Eisbären Bremerhaven antreten, ruft das Erinnerungen an das Hinspiel am zweiten Spieltag der Saison wach, das ALBA überraschend 64:66 verloren hat. Fünf Monate später muss der Tabellenzweite, der im weiteren Saisonverlauf gegen Teams aus der unteren Tabellenhälfte kein weiteres Spiel mehr verloren hat, diesem frühen Ausrutscher nicht mehr hinterhertrauern. Vielmehr will das Team von Coach Aito mit einem Auswärtssieg an der Nordsee seinen Verfolgerplatz hinter Bayern München festigen. Aito Garcia Reneses (Cheftrainer ALBA): „Seit dem Anfang Oktober verlorenen Hinspiel haben wir uns in vielen Belangen sehr verbessert, aber es gibt immer noch viel Luft nach oben. Wir müssen uns von Spiel zu Spiel weiter steigern. Bei nur noch einer Partie pro Woche haben wir jetzt mehr Zeit, im Training an vielen Dingen zu arbeiten und ich hoffe, dass wir das Erlernte im Spiel in Bremerhaven auch auf dem Parkett umsetzen.“
Stefan Peno (Guard ALBA): „Natürlich haben wir nicht vergessen, wie sie uns in Berlin geschlagen haben. Aber das ist lange her und wir sind heute ein viel besser eingespieltes Team als damals – genauso allerdings auch Bremerhaven. Es geht deshalb auch nicht um eine Revanche für eine schon lange zurückliegende Niederlage, sondern wie immer darum, unser Spiel so gut wie möglich zu spielen und zu gewinnen.“ Die Eisbären konnten im weiteren Saisonverlauf die durch den Sieg in Berlin geweckten Hoffnungen nicht erfüllen. Die Norddeutschen gewannen bis Dezember nur noch ein weiteres Spiel (gegen das Schlusslicht Tübingen) und trennten sich kurz vor Weihnachten von Trainer Sebastian Machowski.
Unter Nachfolger Arne Woltmann hat sich Bremerhaven zwar mittlerweile mit Siegen über Würzburg sowie in Bonn und Tübingen auf den 15. Platz hochgearbeitet. Aber die Abstiegsgefahr ist damit noch lange nicht endgültig gebannt, zumal die anderen Konkurrenten im Kampf um den Klassenerhalt, Göttingen und Erfurt, gerade personell noch einmal nachgerüstet haben. Angeführt wird das Eisbären-Team von US-Spielmacher Jordan Hulls, der mit 4,4 Assists und 14,1 Punkten pro Spiel eine sehr gute Balance aus eigenen Punkten und klugen Anspielen findet. Dabei setzt er die Gegner vor allem durch seine hohe Treffsicherheit von der Dreierlinie (52,5 Prozent) unter Druck. An seiner Seite zählt auch der kanadische Combo Guard Johnny Berhanemeskel zu den gefährlichsten Schützen in der easyCredit BBL.
Unter dem Korb setzen die Eisbären mit Geoffrey Groselle auf einen der talentiertesten jüngeren Center in der easyCredit BBL. Der 25-Jährige legte am vergangenen Spieltag gegen Bonn mit 26 Punkten und sieben Rebounds seine Saisonbestleistung auf. Ganz besonders auf das ALBA-Gastspiel freut sich der im Sommer aus der ALBA-Jugend an die Nordsee gewechselte Jannes Hundt, dessen Bruder Bennet aber leider (wie auch Bogdan Radosavljevic) am Sonntag bei ALBA verletzungsbedingt noch nicht wieder mitwirken kann. Head Coach: Arne Woltmann (43, GER, erste Bundesliga-Saison als Hedcoach der Eisbären). ALBA-Bilanz gegen Bremerhaven: 28 Siege – 8 Niederlagen (in BHV/Bremen 15:3); Bundesliga 19:6 / Pokal 3:1 / Playoffs 6:1; Höchster Sieg: 97:54 am 14. Februar 2016 in Bremen; Höchste Niederlage: 69:80 am 29. November 2015 in Berlin.
In der 2. Bundesliga wird es das 16. Aufeinandertreffen der beiden ostdeutschen Traditionsclubs. Dazu feiern beide ein Jubiläum sowohl für die Veilchen aus dem Erzgebirge, wie für die Eisernen wird es das 400. Spiel in dieser Spielklasse sein. Nach der Wende spielte man gemeinsam in der Regionalliga Nordost und Nord und gehörte 2008 zu den Gründungsmitgliedern der 3. Liga. In der Saison 2003/04 spielten beide erstmals zusammen in Liga 2.
Erzgebirge Aue kommt als drittletzter der Tabelle nach Berlin und braucht jeden verdammten Punkt. Der 1. FC Union ist in einer ähnlichen Situation. Die Pressekonferenz vor dem Spiel war mit reichlich 25 Minuten fast doppelt so lang wie gewöhnlich. Unter der Woche hatte eine Meldung, dass Braunschweigs Trainer Torsten Lieberknecht zur kommenden Saison neuer Trainer in der Wuhlheide werden soll für Verwunderung und einiges Aufsehen gesorgt. Da war nichts dran und Hofschneider hat nochmals bestätigt, dass Torsten Lieberknecht ihn daraufhin angerufen hat. Eintracht Braunschweig hat sogar mit rechtlichen Konsequenzen gedroht, sollte diese wüsten Spekulationen in der Öffentlichkeit nicht aufhören.
Viel interessanter ist die Frage, wie viel Zweitligaspiele für den 1. FC Union wohl noch dazukommen werden? Auf jeden Fall sind es bis zum Saisonende deren 9. Dazu kämen, eventuell, zwei Spiele in der Relegation, dabei ist offen, wohin ? Der Aufstiegsrelegationsplatz ist 6 Punkte und der um den Abstieg ist sogar nur 5 Punkte entfernt. Mit direkten Auf- oder Abstiegsplätzen sollte man sich in der Wuhlheide nicht beschäftigen müssen.
Die Zielstellung vor der Saison war eine Andere. Es sollte ein Platz unter den besten 20 Mannschaften in Deutschland werden. Der zur Verfügung stehende Kader hat dafür das Potential. Das Spiel gegen Aue ist – zum wiederholten Mal in dieser Saison – eine Nagelprobe. Mit einem Sieg, flankiert von anderen günstigen Spielausgängen wären sie wieder dicht dran. Es ist sehr spannend in dieser Liga.
Gegen Aue wird es darauf ankommen, den Ausfall von Sebastian Polter zu verkraften. Er war mit seiner körperlichen Präsenz in der zentralen Sturmmitte enorm wichtig. Als Ersatz steht Philipp Hosiner bereit. Ein Fragezeichen steht hinter Simon Hedlund, er wird eher nicht spielen können. In der Verteidigung bzw. im defensiven Mittelfeld muss Michael Parensen ersetzt werden. Wie Polter verletzte er sich beim Auswärtsspiel in Kaiserslautern. Akai Gogia und Marcel Hartel, die in Kaiserslautern nicht einmal im Kader standen, sollten wieder in die Startformation rücken. In der Abwehrkette könnte Marvin Friedrich den Vorzug vor Toni Leistner bekommen.
Das Stadion wird am Sonntag ausverkauft sein. Aus dem Erzgebirge werden über 2.000 Anhänger nach Berlin kommen. Der Wetterbericht sagt frühlingshafte Bedingungen voraus. Mal sehen, für wen es nach 90 Minuten ein Frühlingserwachen geben wird. Für die Leitung der Partie ist der Stuttgarter Schiedsrichter Martin Petersen eingeteilt. In dieser Saison darf man ihn als sehr union-erfahren einstufen. In dieser Saison leitete er bereits den 3:1 Heimsieg gegen Greuther Fürth und die 1:2 Niederlage in der „Alten Försterei“ gegen Ingolstadt.
Das Berlin-Brandenburg-Derby in der Max-Schmeling-Halle ist seit jeher ein Zuschauermagnet. Am Samstag (10. Mrz um 18.30 Uhr) dürfen sich die Volleyballfans im Großraum der Hauptstadt auf den nächsten Vergleich zwischen den BR Volleys und den Netzhoppers SolWo Königspark KW freuen. Sportlich geht es für die Mannschaft von Cheftrainer Stelian Moculescu darum, den zweiten Tabellenplatz endgültig sicherzustellen und sich gleichzeitig optimal auf das dreifache Duell mit dem VfB Friedrichshafen vorzubereiten. Lange Zeit mussten die Berliner in dieser Saison um ihren zweiten Platz nach Abschluss der Hauptrunde bangen, den man in den letzten fünf Jahren immer mindestens belegt hat. Nach den wichtigen Bundesliga-Siegen gegen die Konkurrenz aus Frankfurt (3:1) und den Alpenvolleys (3:0) ist Position zwei und damit auch das Heimrecht in einem möglichen Playoff-Halbfinale zum Greifen nah. Drei Punkte fehlen noch, um den Platz hinter dem Spitzenreiter vom Bodensee endgültig zu sichern. Diese sollen am Samstag im Berlin-Brandenburg-Derby gegen die Netzhoppers KW eingefahren werden.
Die Königs Wusterhausener bestreiten ihre letzten Saisonspiele indes fast schon unter „ferner liefen“ und werden den neunten Rang wohl nicht mehr verlassen. Bei drei noch ausstehenden Partien und dreizehn Punkten auf der Habenseite läuft man bei den Grün-Weißen weder große Gefahr von den Rottenburgern (5 Punkte) eingeholt zu werden, noch kann man zu Herrsching (25) aufschließen. Für die Männer von Trainer Mirko Culic, mit dem der Vereinsvorstand in Königs Wusterhausen aktuell über eine Vertragsverlängerung verhandelt, wird das Derby also ein Spiel ohne sportlichen Druck. Der 55-jährige Serbe zeigt sich deshalb gelassen: „Sicherlich wird dieses Match eine ganz große Herausforderung für uns werden, aber es ist immer wieder schön, dort vor vielen Zuschauern zu spielen.“ Dazu werden – wie im Hinspiel – sicher auch zahlreiche Fans aus dem Berliner Umland beitragen. Dort boten die Dahmeländer dem Favoriten gut Paroli, dennoch gewann der Deutsche Meister letztlich mit 3:0 (25:19, 25:20, 25:23). Neben Topscorer Paul Carroll war vor allem MVP Graham Vigrass einer der Sieggaranten für Berlins Volleyballteam Nr.1. Der Kanadier hofft auch am Samstag auf ein hochklassiges Match: „Leicht kann man diesen Gegner nicht nehmen, denn sie haben ein paar erfahrene Spieler, die genau wissen, wie es geht. Es wäre natürlich gut, wenn die Netzhoppers alles zeigen und uns richtig fordern. Das bringt uns weiter in der Vorbereitung auf die drei kommenden Friedrichshafen-Spiele.“
Vigrass will daheim gegen den „kleinen“ Nachbarn keinesfalls verlieren: „Die freundschaftliche Rivalität dieser Begegnung habe ich in den letzten zwei Jahren gespürt. Natürlich kennen wir Spieler uns auch untereinander und da möchte man den Jungs von den Netzhoppers nicht demnächst als Verlierer begegnen.“ Noch treffender formuliert es der gebürtige Hauptstädter Sebastian Kühner: „Als Berliner darfst du gegen Brandenburger einfach nicht verlieren“, sagt der Zuspieler mit einem Augenzwinkern. Das war in insgesamt 25 Aufeinandertreffen erst einmal der Fall und soll sich am Samstag nicht wiederholen.