Gegen die Düsseldorfer Fortuna haben die Eisernen schon oft um Punkte gekämpft. Vor dem Spiel am kommenden Sonntag, die Fortunen empfangen als Spitzenreiter die Wuhlheider, wird an ein Spiel erinnert, 13 Jahre zuvor, auf den Tag genau am 10. September 2004. Der 1. FC Union war aus der 2. Liga abgestiegen und musste in der damals drittklassigen Regionalliga in Düsseldorf ran. Es war der Testlauf für die gerade fertiggestellte schicke neue Arena, hervorgegangen aus dem alten Rhein-Stadion. Vor 38.000 Zuschauern erwiesen sich die Unioner als brave Gäste und verließen geschlagen mit 0 : 2 die damals noch LTU genannte Arena. In den 13 Jahren ist eine Menge passiert. Beide wechselten die Ligen, trafen erneut in der Regionalliga, der neugeschaffenen 3. Liga und der 2. Liga aufeinander. Es treffen sich zwei alte Bekannte, insgesamt wird es das 15 Zweitligaspiel.
Beide haben Ausfälle wichtiger Akteure zu beklagen. Bei den Eisernen wird Innenverteidiger Marc Torrejon wegen muskulärer Probleme auf jeden Fall fehlen. Nur geringe Hoffnungen gibt es, was einen Einsatz von Steven Skrzybski betrifft. Der Offensivspieler plagt sich seit einiger mit einer Reizung der Achillessehne herum. In der Innenverteidigung dürfte Fabian Schönheim neben Toni Leistner erste Wahl sein, während im offensiven Mittelfeld Akaki Gogia Skrzybski ersetzen könnte.
Es wird erwartet, dass Jens Keller seine Unioner in einem defensiveren 4-3-3, mit Stephan Fürstner auf der 6er Position antreten lässt. Düsseldorfs Trainer Friedhelm Funkel bevorzugte zuletzt in der Abwehr eine 3er und in der Verteidigung eine 5er Kette. Ob das gegen die recht angriffsstarken Unioner so sein wird, daran hatte auf entsprechende Nachfrage Jens Keller seine Zweifel. In den bisherigen Saisonspielen traten die Düsseldorfer sehr offensiv auf. „Vielleicht können wir das für uns nutzen“, meinte Unions Trainer. Es könnte, wie im letzten Jahr hitzig und aggressiv werden. Bei den Düsseldorfern wird Stammtorhüter Michael Rensing wegen einer angebrochenen Rippe nicht spielen können. Als gleichwertiger Ersatz steht der erstligaerfahrene, von Werder Bremen gewechselte, Raphael Wolf bereit.
Eine verflixte 13 sollte es nicht werden, einen Punkt nach 90 Minuten zu holen, in der jetzt Esprit heißenden Arena als Minimalziel, gern darf es mehr sein. Auf lautstarke Unterstützung müssen die Spieler aus der Wuhlheide nicht verzichten, fast 1.000 Karten für den Gästeblock wurden bereits in Berlin verkauft und selbst wer ohne Karte anreist kann mit Einlass rechnen. Nach Angaben von Pressesprecher Christian Arbeit werden etwa 1.500 Schlachtenbummler im Gästeblock erwartet, wenn Schiedsrichter Arne Aarnink aus Nordhorn die Mannschaften auf das Feld führen wird. Der Anpfiff ist am Sonntag für 13:30 Uhr geplant.
Hans-Peter Becker