Verflixte 13 – die Eisernen müssen nach Düsseldorf

Gegen die Düsseldorfer Fortuna haben die Eisernen schon oft um Punkte gekämpft. Vor dem Spiel am kommenden Sonntag, die Fortunen empfangen als Spitzenreiter die Wuhlheider, wird an ein Spiel erinnert, 13 Jahre zuvor, auf den Tag genau am 10. September 2004. Der 1. FC Union war aus der 2. Liga abgestiegen und musste in der damals drittklassigen Regionalliga in Düsseldorf ran. Es war der Testlauf für die gerade fertiggestellte schicke neue Arena, hervorgegangen aus dem alten Rhein-Stadion. Vor 38.000 Zuschauern erwiesen sich die Unioner als brave Gäste und verließen geschlagen mit 0 : 2 die damals noch LTU genannte Arena. In den 13 Jahren ist eine Menge passiert. Beide wechselten die Ligen, trafen erneut in der Regionalliga, der neugeschaffenen 3. Liga und der 2. Liga aufeinander. Es treffen sich zwei alte Bekannte, insgesamt wird es das 15 Zweitligaspiel.

Beide haben Ausfälle wichtiger Akteure zu beklagen. Bei den Eisernen wird Innenverteidiger Marc Torrejon wegen muskulärer Probleme auf jeden Fall fehlen. Nur geringe Hoffnungen gibt es, was einen Einsatz von Steven Skrzybski betrifft. Der Offensivspieler plagt sich seit einiger mit einer Reizung der Achillessehne herum. In der Innenverteidigung dürfte Fabian Schönheim neben Toni Leistner erste Wahl sein, während im offensiven Mittelfeld Akaki Gogia Skrzybski ersetzen könnte.

Es wird erwartet, dass Jens Keller seine Unioner in einem defensiveren 4-3-3, mit Stephan Fürstner auf der 6er Position antreten lässt. Düsseldorfs Trainer Friedhelm Funkel bevorzugte zuletzt in der Abwehr eine 3er und in der Verteidigung eine 5er Kette. Ob das gegen die recht angriffsstarken Unioner so sein wird, daran hatte auf entsprechende Nachfrage Jens Keller seine Zweifel. In den bisherigen Saisonspielen traten die Düsseldorfer sehr offensiv auf. „Vielleicht können wir das für uns nutzen“, meinte Unions Trainer. Es könnte, wie im letzten Jahr hitzig und aggressiv werden. Bei den Düsseldorfern wird Stammtorhüter Michael Rensing wegen einer angebrochenen Rippe nicht spielen können. Als gleichwertiger Ersatz steht der erstligaerfahrene, von Werder Bremen gewechselte, Raphael Wolf bereit.

Eine verflixte 13 sollte es nicht werden, einen Punkt nach 90 Minuten zu holen, in der jetzt Esprit heißenden Arena als Minimalziel, gern darf es mehr sein. Auf lautstarke Unterstützung müssen die Spieler aus der Wuhlheide nicht verzichten, fast 1.000 Karten für den Gästeblock wurden bereits in Berlin verkauft und selbst wer ohne Karte anreist kann mit Einlass rechnen. Nach Angaben von Pressesprecher Christian Arbeit werden etwa 1.500 Schlachtenbummler im Gästeblock erwartet, wenn Schiedsrichter Arne Aarnink aus Nordhorn die Mannschaften auf das Feld führen wird. Der Anpfiff ist am Sonntag für 13:30 Uhr geplant.

Hans-Peter Becker

Interview mit Marco Baldi

Sportick Chefredakteur Christian Zschiedrich im Gespräch mit ALBA Geschäftsführer Marco Baldi Foto: Christian Zschiedrich

Nach dem Testspiel von ALBA Berlins am 03.09.2017 in Oranienburg gegen den russischen Vertreter, Euroleague-Teilnehmer 2016, Unics Kazan versuchte Christian Zschiedrich vom langjährigen Macher (seit 27 Jahren) bei ALBA Berlin, Marco Baldi über die Leistungsstärke der Mannschaft unter Cheftrainer Aito Garcia Reneses zu erfahren. Interessant was Marco Baldi zur neuen Saison sagt.

Es ist wieder Eiszeit – Eisbären starten in die neue Saison

Passend zum Saisonauftakt der Deutschen Eishockey Liga DEL wird das Wetter herbstlich für den rasanten Sport in den Eishallen. Die Eisbären Berlin sind seit Gründung der Liga 1994 dabei. Ihr Premierenspiel fand am Freitagabend des 16. Septembers 1994 statt. Zu Gast war die Düsseldorfer EG und gewann mit 4 : 0. Es wird wieder ein Freitagabend sein, am 8. September 2017 – 23 Jahre sind inzwischen vergangen – eröffnen die Eisbären mit einem Heimspiel die neue DEL Saison. Zu Gast sein wird das Team der Nürnberg Ice-Tigers, ebenfalls ein Gründungsmitglied, damals hießen sie EHC 80 Nürnberg.

Die Eisbären wollen wieder oben mitmischen und ohne Umwege die Play-offs erreichen. Im Kader und im Management wurde dafür einiges umgestellt. Stephane Richer ist neuer Sportdirektor, mit Clément Jodoin und Steffen Ziesche stehen Head-Coach Uwe Krupp neue Co. Trainer zur Seite. Um die Fähigkeiten der Torhüter wird sich Sebastian Elwing kümmern.

Im Spielerkader gab es einen im Vergleich zu den Vorjahren einen größeren Umbruch. Die Fans werden sich an einige neue Namen gewöhnen müssen. Verlassen haben die Eisbären u.a. Laurin Braun, Darin Olver, Barry Tallackson, Julian Talbot, Bruno Gervais und Spencer Machacek und Charles Linglet. Neu verpflichtet wurden für die Abwehr Blake Parlett aus Tampere und aus Mannheim kommt Danny Richmond, den Angriff verstärken sollen Sean Backmann, spielte vorher in Ontario in der AHL, Martin Buchwieser, vorher Ingolstadt, der Rückkehrer Mark Olver sowie Thomas Oppenheimer, kam wie Buchwieser aus Ingolstadt und der interessanteste Neuzugang, der Mittelstürmer James Sheppard, der die letzten zwei Jahre für Kloten in der Schweizer Liga spielte. Vor allem in puncto Kreativität erhoffen sich die Verantwortlichen der Eisbären von ihm so einiges. Mit insgesamt 431 NHL- Einsätzen dürfte er im aktuellen Kader herausragen. Das insgesamt 5 neue Stürmer geholt wurden, zeigt auf das Problem der vergangenen Saison. In den 52 Spielen der Hauptrunde erzielten die Eisbären 125 Tore, das war der dritt-schlechteste Wert, nur Schwenningen und Tabellenschlusslicht Krefeld waren hier mit 122 und 120 erzielten Toren noch schwächer. Selbst Neuling Bremerhaven erzielte 144 Treffer.

In der Vorbereitung lief es für die Eisbären bereits recht ordentlich von den insgesamt 6 Siege und 2 Niederlagen lassen darauf schließen, dass in der Vorbereitung ordentlich gearbeitet wurde. Bleibt angesichts der Kaderstärke die Prognose: war das Erreichen des Halbfinales mit einigen glücklichen Umstände verknüpft, so wurden 5 Spiele in den Play-offs erst in der Verlängerung entschieden und das Viertelfinale durch die Qualifikation erreicht, ist der Kader stark genug, den direkten Einzug in das Viertelfinale zu schaffen. Heiße Kandidaten auf die Meisterschaft sind vor den Eisbären, Titelverteidiger München, Köln und Mannheim. Jetzt geht es darum gut in die Saison zu kommen und von Verletzungen verschont zu bleiben. Leider ist mit Verteidiger Constantin Braun bereits der erste Ausfall zu verzeichnen. Zum ersten Auswärtsspiel reisen die Eisbären am 2. Spieltag, am Sonntag nach Bremerhaven. Die Live TV Berichterstattung erfolgt wie in der letzten Saison über die Telekom und Sport1. Während die Telekom per Livestream kostenpflichtig jedes Spiel der Hauptrunde zeigt, überträgt Sport1 40 ausgewählte Spiele der insgesamt 364 Begegnungen bis zum Beginn der Play-offs.

Hans-Peter Becker

Fünf ALBA-Talente erhalten ProB-Erfahrung in Bernau

Im Rahmen der Kooperation zwischen ALBA BERLIN und Lok Bernau erhalten talentierte Nachwuchs-Albatrosse in dieser Saison wieder die Chance, Erfahrungen in Deutschlands dritthöchster Spielklasse ProB zu sammeln und damit den nächsten Schritt zum ALBA-Profispieler in der BBL zu gehen. Ferdinand Zylka, Kresimir Nikic, Badu Buck, Bennet Hundt und Robert Glöckner werden mit einer Doppellizenz ausgestattet, die ihnen Einsätze sowohl in der ProB als auch in der easyCredit BBL und im EuroCup möglich macht. Zudem werden je nach Bedarf weitere ALBA-Talente am Lok-Training teilnehmen und im Kader stehen.

Himar Ojeda (Sportdirektor ALBA BERLIN): „Wir freuen uns für die fünf Jungs. Wir wollen junge Spieler entwickeln und geben ihnen die Möglichkeit, professionellen Basketball zu spielen und sich dem BBL-Niveau bei ALBA anzunähern. Sie werden bei uns trainieren und sich in Bernau mit starken und erfahrenen Gegnern in der ProB messen. Ein gutes Beispiel ist Tim Schneider, der letztes Jahr als Doppellizenzspieler in Bernau Verantwortung übernommen hat und nun im ALBA-Profikader steht.“

René Schilling (Cheftrainer Lok Bernau): „Mit Bennet Hundt und Badu Buck werden diese Saison zwei sehr junge Guards die Verantwortung in unserem Spielaufbau übernehmen. Beide gehören in ihren Jahrgängen zu den Besten in Deutschland und sollen bei uns den nächsten Schritt in Ihrer Entwicklung machen. Dazu verstärkt uns mit Kresimir Nikic ein junger, talentierter Inside Spieler, der eine gute Grundausbildung aus Zagreb mitbringt. Ihm zur Seite steht Robert Glöckner, von dem ich in dieser Saison den nächsten Schritt erwarte, wenn er verletzungsfrei bleibt. In sein zweites Jahr mit uns wird Ferdinand Zylka gehen, der bei der U19-Weltmeisterschaft diesen Sommer wieder einmal sein offensives Talent zeigte. Jetzt gilt es für ihn, dieses konstant über eine ganze Saison abzurufen und weiter an seinen Schwächen zu arbeiten, um den nächsten Schritt zu den Profis so schnell wie möglich zu schaffen.“

Der 2,15 Meter große Center Kresimir Nikic gehört zu den vielversprechendsten europäischen Talenten und spielte zuletzt für das kroatische Traditionsteam Cibona Zagreb. Die Bernauer Zone bewachen, soll auch  Robert Glöckner. Das Berliner Eigengewächs, das bereits als Siebenjähriger zu ALBA kam, streifte sich bereits in der vergangenen Saison das Lok-Trikot über. Ebenfalls aus dem ALBA-Nachwuchs kommen die deutschen Nachwuchs-Nationalspieler Ferdinand Zylka, Badu Buck und Bennet Hundt. Während Hundt und Zylka mit der U19-Nationalmannschaft  unlängst WM-Fünfter wurden, belegte Badu Buck mit der deutschen U18-Auswahl bei der Europameisterschaft den 11. Platz. Ferdinand Zylka gehörte bereits letzte Saison zu den Leistungsträgern Lok Bernaus – in der ProB erzielte der Guard zwölf Punkte pro Partie.

Über die Kooperation  

Die vier bis fünf größten Talente des ALBA-Nachwuchsprogramms sind seit der Saison 2016/2017 fester Teil des ProB-Teams des nordöstlich an Berlin angrenzenden Bernau. Gleichzeitig bleiben sie Teil des ALBA-Programms, trainieren und spielen bei den ALBA-Profis. In diesem Rahmen findet auch ein intensiver Austausch zwischen den Trainerteams beider Vereine statt. ALBA-Coach Sebastian Trzcionka arbeitet in Bernau als Assistenztrainer.

Neben der Kooperation in der Leistungsspitze arbeiten beide Clubs auch im Breitensport intensiv zusammen. In den Bereichen Kitasport und Schulbasketball entstehen gemeinsame Initiativen. Die „kinder+Sport Basketball Academy“ ist mittlerweile Teil der Jugendarbeit beider Vereine.

Quelle: ALBA Berlin

Remis im Spitzenspiel und der nächste Spitzenreiter wartet

Nach dem Schlusspfiff war es ruhig im Stadion Alte Försterei. Die Gäste aus Bielefeld feierten das 1:1 wie einen Sieg. Im Lager der Eisernen konnten sie eine gewissen Enttäuschung nicht verbergen. Trainer Jens Keller sprach es auch in der Pressekonferenz nach dem Spiel unumwunden aus. Über weite Strecken des Spieles hatten sie alles im Griff, da muss am Ende mehr herauskommen. In der ersten Halbzeit waren die tiefstehenden Bielefelder einfach nicht zu knacken. Es fehlte nicht viel und die Gäste wären in Führung gegangen. Jens Keller entschied sich erneut dafür, seine Mannschaft im 4-2-3-1 auflaufen zu lassen. Gegenüber dem letzten Spiel in Nürnberg wurde die Mannschaft auf 2 Positionen verändert. Für den verletzten Toni Leistner spielte Fabian Schönheim und neben Felix Kroos rückte Damir Kreilach auf die Doppelsechs, Stephan Fürstner musste auf die Ersatzbank. Marc Hartel nahm dafür Kreilachs Platz im offensiven Mittelfeld ein.

Die erste Viertelstunde der 2. Halbzeit hatte es in sich. Kaum wieder aus der Kabine zurück lagen die Eisernen plötzlich hinten. Den Gegentreffer hatten sich die Eisernen fast selbst reingelegt. Fabian Schönheim verliert den Ball und Nutznießer ist Andreas Voglsammer. Zum Glück verfehlte wenig später Fabian Klos, der für Arminia wieder die Kapitänsbinde trug, knapp das Ziel. Das 2:0 hätte wohl das Spiel „tot gemacht“, wie sich Bielefelds Trainer Jeff Saibene nach dem Spiel ausdrückte.

Die Eisernen, wie immer eindrucksvoll von den Rängen unterstützt, verstärkte die Angriffsbemühungen. Zum besten Mann auf dem Platz avancierte Bielefelds Torwart Stefan Moreno Ortega. Er zeigte eindrucksvolle Reflexe, war aber in der 55. Minute machtlos. Marc Hartel demonstrierte seine eindrucksvolle Schusstechnik. Ein gekonnter Schuss mit dem Außenrist passte genau zwischen Pfosten und den Torwart. Der Ausgleich war verdient und im weiteren Verlauf des Spiels wäre auch der Siegtreffer noch verdient gewesen. Er fiel nicht, dieses Matchglück war den Eisernen nicht vergönnt. Es waren erneut zwei verlorene Punkte, die zu beklagen waren. Der Start ist trotzdem geglückt. Durch das Unentschieden haben die Bielefelder die Tabellenführung verloren. Neuer Tabellenführer ist jetzt Fortuna Düsseldorf, sie drehten das Spiel in Sandhausen und gewannen mit 2:1. Obwohl noch ein Spiel des 4. Spieltages aussteht, wird Düsseldorf als Tabellenführer nach der Länderspielpause den nächsten Gegner empfangen und der heißt Union Berlin. Besonders auf dieses Spiel freut sich Unions Neuzugang Marc Hartel, dem Torschützen zum 1:1. Für den gebürtigen Kölner ist es was besonderes in Düsseldorf anzutreten. In der Mixed-Zone verriet er den Journalisten das er bereits über 25 Eintrittskarten für das Spiel geordert hat. Ein Sieg in Düsseldorf würde gut passen, die Eisernen könnten erneut einen Spitzenreiter stürzen.

Hans-Peter Becker

Stürzt der Spitzenreiter in Berlin – Arminia Bielefeld trifft auf die Eisernen

Beim 1. FC Union schimmert mehr und mehr die erste Liga durch die Fugen des Stadiongemäuers. Zu diesem Glanz trägt jetzt auch Atsuto Uchida bei. Er ist der erste japanische Fußballprofi, der das Union-Trikot tragen wird. Man ist etwas erstaunt, dass ein Spieler, der jahrelang zum Stamm der Bundesliga-Mannschaft des FC Schalke (104 Einsätze) gehörte, darüber hinaus auf die Erfahrung von 29 Einsätzen in der Champions-League zurückgreifen kann, in die 2. Liga wechselt. Auch wenn er es in der Pressekonferenz nicht extra betont hat, dass er bereits unter Jens Keller trainiert hat, wird eine Rolle gespielt haben. Helmut Schulte, bei Union Chef der Lizenzspielerabteilung, war bei der Pressekonferenz zugegen und konnte seine Freude über den Transfer zum Ausdruck bringen. Union hatte angefragt und Signale bekommen, dass da was gehen könnte. Er ist gesund, könnte sofort helfen, hat allerdings eine lange Verletzungspause hinter sich. Zunächst ist er der lange gesuchte Backup auf der rechten Außenbahn und tritt in Konkurrenz zu Christopher Trimmel. Ob er am kommenden Spieltag bereits im Kader steht ist fraglich. Die Eisernen erwarten den Spitzenreiter Arminia Bielefeld. Es ist schon ein bisschen überraschend, dass die Westfalen als einziges Team mit blütenweißer Weste (im Pokal allerdings bereits ausgeschieden) den Gang in die Alte Försterei antreten. Ein paar Glücksmomente waren auch dabei in den Spielen, das Momentum ist auf ihrer Seite und wir haben jetzt die Aufgabe ihren Lauf zu brechen. Ganz klar, Union will gewinnen. Die Eintrittskarten für den Heimbereich sind schon vorher ausverkauft.
Das viele Tore fallen, wie zuletzt gegen Kiel, ist für Jens Keller kein Problem, nur muss es am Ende wenigstens ein Tor mehr für Union sein. Probleme mit der Achillessehne haben Steven Skrzybski und Toni Leistner. Während Skrzybski wohl spielen kann, wird Leistner ersetzt werden müssen. Neben Marc Torrejon könnte Fabian Schönheim in der Startelf stehen, auf dieser Position könnten ebenso Christoph Schösswendter oder Michael Parensen zum Einsatz kommen.
Am Sonntag wird durch Schiedsrichter Christian Dietz aller Voraussicht nach um 13:30 Uhr das Spiel angepfiffen werden.
Hans-Peter Becker

Eisbären weiter erfolgreich

Die Eisbären Berlin haben ihre Siegesserie im Rahmen der Vorbereitung auf die kommende Saison in der DEL fortgesetzt. Nach dem Sieg in Weißwasser und den beiden Erfolgen über HC Ambri-Piotta und Sparta Prag im Rahmen des wiederbelebten Sommerturniers, war die finnische Mannschaft Mikkelin Jukurit ein weiteres Opfer, der sich guter Frühform präsentierenden Eisbären.

Vor 2.282 Zuschauer in der MB-Arena am Ostbahnhof hieß es nach den 60 effektiven Spielminuten 2:1 für die Eisbären. Die Finnen sind erst seit der Saison 2016/17 in der obersten Spielklasse vertreten. Seit 2001 konnten sie 7 Meisterschaften in der Mestis, so wird in Finnland die 2. Liga genannt, feiern. Beheimatet ist die Mannschaft in der Stadt Mikkeli, etwa 230 km nordöstlich von der Hauptstadt Helsinki entfernt. Die Gelegenheit war günstig, die Finnen weilen gerade in Hohenschönhausen, um ein Trainingslager zu absolvieren. Ein Training unter Wettkampfbedingungen, so sind diese Spiele einzuordnen. Die Trainer haben Gelegenheit mal mal andere Reihenbesetzungen zu probieren. Beide Mannschaften stellten 4 Spielreihen auf. Es entwickelte ein schnelles, ansehnliches Eishockeyspiel.

Eisbären-Trainer Uwe Krupp musste Neuzugang Sean Backmann verzichten, der zur Zeit an einem Muskelfaserriss laboriert, außerdem nicht dabei waren Kapitän Andre Rankel (zerrung) und Mark Olver, der einen Magen-Darm-Infekt auskurierte. So bekamen auch die Youngster Vincent Hessler und Charlie Jahnke ihre Einsatzchance. Der jüngste Spieler auf dem Eis stand in Reihen der Gäste. Mikko Kokkonen, Geburtsdatum 18. Januar 2001, spielte zusammen mit Keni Karalahti in der 3. Verteidigungsreihe.

Das Tor im Spiel erzielten die Gäste bereits in der 7. Spielminute, ein geblockter Schuss kam zurück zum Schützen und der hatte dann leichtes, weil der Finne im Eisbärentor, Petri Vehanen bereits am Boden lag. Der Eisbären drehten das Spiel durch jeweils einen Treffer im 2. und 3. Drittel. Die dritte Sturmreihe mit Center James Sheppard und den Flügelstürmern Jamie MacQueen und Daniel Fischbuch zeichneten verantwortlich für die Tore. Der Torschütze war in beiden Fällen die Nummer 77 Daniel Fischbuch, somit auch der Mann des Spieles. Die Tore fielen alle außerhalb der Strafzeiten. An Power-Play Effizienz müssen beide arbeiten.
Hans-Peter Becker

Tore
0:1 Tallberg, Teemu (Koivisto, Henrik) , EQ, 06:55
1:1 Fischbuch, Daniel (MacQueen, Jamie, Sheppard, James) , EQ, 25:19
2:1 Fischbuch, Daniel (Richmond, Daniel, Sheppard, James) , EQ, 44:23

Aufstellung Eisbären
1.Reihe: Oppenheimer, Thomas – Busch, Florian – Buchwieser, Martin – Parlett, Blake – Richmond, Daniel
2.Reihe: Petersen, Nick – Aubry, Louis-Marc – Noebels, Marcel – DuPont, Micki – Braun, Constantin
3.Reihe: Fischbuch, Daniel – Sheppard, James – MacQueen, Jamie – Hördler, Frank – Wissmann, Kai
4.Reihe: Hessler, Vincent – Jahnke, Charlie – Ziegler, Sven – Müller, Jonas – Baxmann, Jens
Tor  Vehanen, Petri – Cüpper, Marvin

 

1. FC Union holt einen Punkt in Nürnberg

Nach dem Abpfiff gab es enttäuschte Gesichter bei den Eisernen. Dabei hätten sie zur Halbzeitpause eine Punkteteilung wohl sofort unterzeichnet. In Halbzeit 1 dominierten die Gastgeber aus dem Max-Morlock Stadion. Trainer Jens Keller griff wieder auf die Startformation der ersten beiden Punktspiele zurück. Lediglich Stephan Fürstner ersetzte Marcel Hartel im defensiven Mittelfeld. Aus Sicht der Wuhlheider gibt es von den ersten 45 Minuten wenig zu berichten. Hauptsächlich waren sie in der Abwehr beschäftigt und Jakob Busk hatte mehr Ballkontakte als sein Nürnberger Gegenüber Thorsten Kirschbaum. Vor dem Spiel hatte Nürnbergs Trainer Michael Köllner das Matchglück beschworen. Das lag mehr auf Seiten der Gäste aus der Hauptstadt. Sie hätten durchaus mit 2 Toren Rückstand den Gang in die Pause antreten können.

Die knapp 30.000 in Nürnberg, sofern sie es mit dem Club hielten hatten ein gutes Gefühl. Seit 225 Minuten (insgesamt 5 Halbzeiten lang) waren sie ohne Gegentor geblieben. Union machte es wie tags zuvor der Lokalrivale, eine Liga höher, und erzielte die Führung unmittelbar nach der Halbzeitpause. Simon Hedlund wurde mit einem Steilpass von Steven Skrzybski bedient und ließ Kirschbaum keine Chance der Abwehr. Da war es, das Gegentor Nummer eins in der laufenden Saison. Das Spielprotokoll vermerkte die 47. Spielminute als Ereigniszeitpunkt. Das war super her ausgespielt und Hedlund zeigte, über welch enorme Grundschnelligkeit er verfügt. Die Nürnberger stürmten unverdrossen weiter, als hätte es das Gegentor nicht gegeben. Die Eisernen wurden förmlich eingeschnürt. Busk konnte sich mehrfach auszeichnen, eine Serie von Eckbällen und knapp verpassten Torchancen war zu notieren. In der 55. Minute war es soweit. Cedric Teuchert schickte einen Flankenball von Mittelfeld-Kollege Sebastian Klerk direkt in die Maschen des Tores, Direktabnahme nennt man das wohl. Jetzt wurde es ein richtig gutes Zweitliga-Spiel. Das lag auch daran, dass die Eisernen ins Spiel fanden. In der 61. Minute hätte Sebastian Polter das Spiel drehen können, war drauf und dran, einen Alleingang auf das Nürnberger Tor zu starten. Er legte sich den Ball zu weit vor. In der 62. Minute wechselte Jens Keller, nahm seinen Kapitän Felix Kroos vom Feld und brachte Marcel Hartel. Die überraschende Führung für die Unioner fiel durch Polter. Sein erster Saisontreffer erzielte er per Kopf im Anschluss an einen von Christopher Trimmel getretenen Eckball. Seine Bewacher sprangen nicht mit, ganz allein war er in der zweiten Etage, das Timing stimmte und aus kurzer Distanz schlug es ein bei den Franken. So ist Fußball, Nürnberg machte das Spiel und lag trotzdem hinten.

Hanno Behrens, Nürnbergs Kapitän hätte in der 79. Minute den erneuten Ausgleich machen müssen , freistehend köpfte er vorbei. Es sah gut aus für die Eisernen, hier einen Dreier mitnehmen zu können. Die Trainerbank versuchte zu helfen, für Skrzybski kam Grischa Prömel und für Hedlund durfte Fabian Schönheim weiterspielen. Bis zum Ende der regulären Spielzeit hielt die Führung. Der Ausgleich fiel in der Nachspielzeit, der eingewechselte Edgar Salli kann flanken und Behrens bringt seinen Kopfball an Busk vorbei zum 2:2 Endstand. In der Nachspielzeit kassierte der eingewechselte Prömel noch eine rote Karte. Eine zu harte Entscheidung, es war ein Foul, die Sohle war offen und Nürnbergs Verteidiger Enrico Valentini bekam den Abdruck der Stollen auf den Oberschenkel gedrückt. Die gelbe Karte hätte wohl gereicht.

Die Nürnberger jubelten, das viel beschworene Matchglück stand mehr auf ihrer Seite. Enttäuschung dagegen bei den Eisernen, im letzten Augenblick hatte sie das Glück im Spiel verlassen. Bei nüchterner Betrachtung allerdings, können sie mit dem Punkt durchaus zufrieden sein. Die Eisernen haben exakt eine Woche Zeit, um sich auf die nächste Aufgabe vorzubereiten. Am kommenden Sonntag ist Arminia Bielefeld zu Gast in der Alten Försterei.

Hans-Peter Becker

2. Fußball-Bundesliga Saison 2017/18
3. Spieltag 20.08.2017 1. FC Nürnberg – 1. FC Union Berlin
Anpfiff 13:30 Uhr Max-Morlock Stadion Nürnberg
1. FC Union Berlin spielte mit:
Tor: Jakub Busk Abwehr: Christopher Trimmel; Toni Leistner; Marc Torrejon; Kristian Pedersen Mittelfeld: Felix Kroos (62. Marcel Hartel) Stephan Fürstner; Damir Kreilach; Simon Hedlund (88. Fabian Schönheim); Steven Skrzybski (79. Grischa Prömel); Angriff: Sebastian Polter (4-1-3-1) 4-2-3-1
Torfolge:
0:1 47. Min. Hedlund (Skrzybski)
1:1 55. Min. Teuchert (Kerk)
1:2 66. Min. Polter (Eckball Trimmel)
2:2 90.+1 Min Behrens

Ein Sieg unter Freunden – Eisbären spielten gegen HC Ambri-Piotta

Neuzugang Martin Buchwieser erzielte das erste Tor im Spiel. Foto Stefan Wenske

Mit einem Sieg waren die Eisbären in ihre Saisonvorbereitung gestartet. In Weißwasser, beim Kooperationspartner wurde 11. August mit 5:2 gewonnen, eine gute Woche später stand in der heimischen Arena am Ostbahnhof ein weiteres Spiel in Freundschaft an. Einer Freundschaft in doppelter Hinsicht, jedes Match, wo es nicht um Punkte oder einen Play-off Sieg geht, ist ein Freundschaftsspiel. Mit dem HC Ambri-Piotta aus der Schweiz weilte ein Verein in Berlin, der aus Sicht der Eisbären so etwas wie den Zwillingsbruder darstellt. Eine treue Fangemeinde und ein Dasein als Underdog das kennzeichnete Beide. Ein Underdog sind heute lediglich die Schweizer, auf die Eisbären trifft das ja nicht mehr zu. Dieses Spiel hätte eigentlich im Welli stattfinden müssen. Die 4.265 Zuschauer die sich am Freitagabend in der schicken, neuen Arena eingefunden hatten, wären untergekommen.

In der neuen Umgebung wurde es ebenso zu einem besonderen Erlebnis. Das Spiel war interessantes Sommereishockey und diente der Vorbereitung auf die kommende DEL-Saison. Das Drumherum war besonders. Schätzungsweise 150 Fans aus der Schweiz waren gekommen und zelebrierten ihre Kultur. Einmalig, während des Spiels wurde neben der eigenen Mannschaft genauso dem Gegner gehuldigt. So klangen, leicht mit italienischem Akzent versehene Dynamo – und Ost-Ostberlin Sprechchöre durch die Halle.

HCAP Goalie Conz in Aktion Foto: Stefan Wenske

Das Eishockeyspiel wurde erst im Penaltyschießen entschieden. Nach den 60 effektiven Spielminuten stand es 2:2. Neuzugang Martin Buchwieser erzielte in der 6 Spielminute das erste Tor. Ambri-Piotta, kurz HCAP, konnte 3 Minuten später durch Igor Jelovac ausgleichen. Die Gäste drehten das Spiel im 2. Drittel, in der 24. Minute überwand Elias Bianchi Petri Vehanen im Eisbärentor. Die Gäste aus dem Tessin wirkten über weite Strecken körperlich frischer und in ihren Aktionen beweglicher. Die Eisbären kämpften und wurden im Schlussdrittel belohnt. In der 52. Spielminute besorgte Kapitän Andre Rankel für den Ausgleich, nach Vorarbeit von Neuzugang James Sheppard und Micky DuPont. Das Spiel bekam seine Zugabe. Die 5minütige Overtime verging ohne dass der Puck die gefährliche Linie überquert hatte, so folgte eine weitere Zugabe. Beide Teams hatten gute Goalies mitgebracht. Für die Schweizer stand Benjamin Conz im Tor. Für ihn war es ein Wiedersehen mit der Arena am Ostbahnhof, am 23. September 2014 erreichte er mit seinem damaligen Team Fribourg-Gotteron einen shutout. Im Rahmen der Champions Hockeyleague verloren die Eisbären ihr Gruppenspiel mit 0:2.

Er hielt 6 Penaltys, einen Penalty mehr hielt Petri Vehanen. Eisbär Jamie MacQueen konnte Conz mit seinem Penalty überwinden und sorgte für den 2 Punkte Sieg der Eisbären im ersten Spiel ihres Sommerturniers. Nach dem Spiel wurden die Spieler aus Ambri von den Eisbärenfans, wie die der eigenen Mannschaft, mit der Welle gefeiert. So etwas dürfte ziemlich einmalig sein. Das Wiedersehen zwischen den Fans wurde nach dem Spiel in der Fankneipe ausgiebig gefeiert.

Fans des HC Ambri-Piotta in der MB Arena. Foto: Stefan Wenske

Am Samstag verloren die Schweizer gegen den HC Sparta Prag mit 2:5, so dass das abschließende Spiel am Sonntag der Eisbären gegen Prag ein Finale um den Turniersieg wird.

Hans-Peter Becker

1. FC Union auswärts in Nürnberg

Hat das Pokalspiel am vergangenen Sonntag den Rhythmus gestört ? Über weite Strecken hat in Saarbrücken nicht die Stammelf gespielt. Am Sonntag treffen in Nürnberg zwei in der Meisterschaft bisher ungeschlagene Mannschaften aufeinander. Die Nürnberger sind sogar noch ohne Gegentor. Das Attribut Spitzenspiel ist zutreffend.

Die bisherige Bilanz sieht für die Eisernen verheerend aus. In der 2. Bundesliga trafen die Mannschaften acht Mal aufeinander. Ein einziger Sieg sprang dabei heraus, ansonsten ein Unentschieden und sechs Niederlagen. Der Sieg datiert aus der vergangenen Saison. Die Eisernen gewannen am 20. März mit 1:0 durch einen Treffer des eingewechselten Philipp Hosiner in der 83. Minute. Im Frankenstadion gab es nichts zu holen, es waren ausschließlich Niederlagen. Kann sich das ändern ? Gibt es Anlass optimistisch zu sein ? Wenn, dann sehr vorsichtig, im Pokal kamen beide eine Runde weiter. Die Nürnberger besiegten den Ligakonkurrenten MSV Duisburg auswärts. Nürnbergs Trainer Michael Köllner vertraute dabei mehr seiner Stammelf. Größere personelle Sorgen haben beide Trainer nicht. Seit Köllner die Nürnberger im März diesen Jahres übernahm hat die Mannschaft stabilisiert.

Jens Keller muss ein Mittel finden gegen die meist im 4-1-4-1 operierenden Franken. Vor allem mit der Abwehr sind sie im Lager der Wuhlheider nicht zufrieden. Ein freakiger Spielverlauf, wie gegen Aufsteiger Kiel kann passieren, nur wenn es im Spiel darauf gegen die unterklassigen Saarbrücker in der Abwehr ähnlich wirkte, muss im Training eingewirkt werden. Verletzt sind aus dem Kader der Eisernen nach wie vor Daube, Gogia und Redondo.

Das Spiel wird am Sonntag, 20. August um 13:30 Uhr im Max-Morlock Stadion in Nürnberg angepfiffen. Geleitet wird die von Schiedsrichter Robert Schröder aus Hannover. Unions Kommunikationschef Christian Arbeit erwartet etwa 1.000 Anhänger der Rot-Weissen.

Außerdem wurde bekannt, dass Nachwuchsspieler Lukas Lämmel den Verein auf eigenen Wunsch verlassen wird. Sein Vertrag – gehörte seit 2015 zum Profikader – wäre noch bis zum Saisonende gelaufen. Auf der Pressekonferenz vor dem Nürnberg-Spiel wiederholte Keller auf Nachfrage die offizielle Verlautbarung. Lämmel (19 Jahre alt) ist ein zentraler Mittelfeldspieler und bei der jetzt vorherrschenden Konkurrenz waren seine Einsatzchancen gering. Jetzt hofft das Union-Eigengewächs auf das weiter geöffnete Transferfenster um einen neuen Verein zu finden. Der eine geht der andere kommt, der 1999 geborene Nachwuchsspieler Lennard Maloney erhält dafür einen Lizenzspielervertrag. Er ist ein Spezialist für die Defensive und fühlt sich als Innenverteidiger am wohlsten. Hauptsächlich wird er in dieser Saison für Unions U 19 spielen, deren Kapitän er auch ist. Sie haben in diesem Jahr das geschafft, was den Profis verwehrt blieb, den Aufstieg in die 1. Bundesliga. Die ersten beiden Punktspiele gingen verloren, gegen RB Leipzig (A) 1:4 und St. Pauli (H) 0:3).

Hans-Peter Becker