Ein Sieg unter Freunden – Eisbären spielten gegen HC Ambri-Piotta

Neuzugang Martin Buchwieser erzielte das erste Tor im Spiel. Foto Stefan Wenske

Mit einem Sieg waren die Eisbären in ihre Saisonvorbereitung gestartet. In Weißwasser, beim Kooperationspartner wurde 11. August mit 5:2 gewonnen, eine gute Woche später stand in der heimischen Arena am Ostbahnhof ein weiteres Spiel in Freundschaft an. Einer Freundschaft in doppelter Hinsicht, jedes Match, wo es nicht um Punkte oder einen Play-off Sieg geht, ist ein Freundschaftsspiel. Mit dem HC Ambri-Piotta aus der Schweiz weilte ein Verein in Berlin, der aus Sicht der Eisbären so etwas wie den Zwillingsbruder darstellt. Eine treue Fangemeinde und ein Dasein als Underdog das kennzeichnete Beide. Ein Underdog sind heute lediglich die Schweizer, auf die Eisbären trifft das ja nicht mehr zu. Dieses Spiel hätte eigentlich im Welli stattfinden müssen. Die 4.265 Zuschauer die sich am Freitagabend in der schicken, neuen Arena eingefunden hatten, wären untergekommen.

In der neuen Umgebung wurde es ebenso zu einem besonderen Erlebnis. Das Spiel war interessantes Sommereishockey und diente der Vorbereitung auf die kommende DEL-Saison. Das Drumherum war besonders. Schätzungsweise 150 Fans aus der Schweiz waren gekommen und zelebrierten ihre Kultur. Einmalig, während des Spiels wurde neben der eigenen Mannschaft genauso dem Gegner gehuldigt. So klangen, leicht mit italienischem Akzent versehene Dynamo – und Ost-Ostberlin Sprechchöre durch die Halle.

HCAP Goalie Conz in Aktion Foto: Stefan Wenske

Das Eishockeyspiel wurde erst im Penaltyschießen entschieden. Nach den 60 effektiven Spielminuten stand es 2:2. Neuzugang Martin Buchwieser erzielte in der 6 Spielminute das erste Tor. Ambri-Piotta, kurz HCAP, konnte 3 Minuten später durch Igor Jelovac ausgleichen. Die Gäste drehten das Spiel im 2. Drittel, in der 24. Minute überwand Elias Bianchi Petri Vehanen im Eisbärentor. Die Gäste aus dem Tessin wirkten über weite Strecken körperlich frischer und in ihren Aktionen beweglicher. Die Eisbären kämpften und wurden im Schlussdrittel belohnt. In der 52. Spielminute besorgte Kapitän Andre Rankel für den Ausgleich, nach Vorarbeit von Neuzugang James Sheppard und Micky DuPont. Das Spiel bekam seine Zugabe. Die 5minütige Overtime verging ohne dass der Puck die gefährliche Linie überquert hatte, so folgte eine weitere Zugabe. Beide Teams hatten gute Goalies mitgebracht. Für die Schweizer stand Benjamin Conz im Tor. Für ihn war es ein Wiedersehen mit der Arena am Ostbahnhof, am 23. September 2014 erreichte er mit seinem damaligen Team Fribourg-Gotteron einen shutout. Im Rahmen der Champions Hockeyleague verloren die Eisbären ihr Gruppenspiel mit 0:2.

Er hielt 6 Penaltys, einen Penalty mehr hielt Petri Vehanen. Eisbär Jamie MacQueen konnte Conz mit seinem Penalty überwinden und sorgte für den 2 Punkte Sieg der Eisbären im ersten Spiel ihres Sommerturniers. Nach dem Spiel wurden die Spieler aus Ambri von den Eisbärenfans, wie die der eigenen Mannschaft, mit der Welle gefeiert. So etwas dürfte ziemlich einmalig sein. Das Wiedersehen zwischen den Fans wurde nach dem Spiel in der Fankneipe ausgiebig gefeiert.

Fans des HC Ambri-Piotta in der MB Arena. Foto: Stefan Wenske

Am Samstag verloren die Schweizer gegen den HC Sparta Prag mit 2:5, so dass das abschließende Spiel am Sonntag der Eisbären gegen Prag ein Finale um den Turniersieg wird.

Hans-Peter Becker

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