Comeback zum Finalausgleich! 7.895 Zuschauer in einer prallgefüllten Max-Schmeling-Halle erlebten am Mittwochabend, wie die Berlin Recycling Volleys mit einem 3:1-Heimerfolg (24:26, 25:23, 25:16, 25:21) gegen den VfB Friedrichshafen die Finalserie um die Deutsche Meisterschaft ausglichen. Dabei drehten die Hauptstädter, angetrieben vom lautstarken Publikum, einen 0:1-Satzrückstand und machten so MVP Felix Fischer in seinem letzten Heimspiel überglücklich. Nun tritt das BR Volleys Team am Sonntagnachmittag (07. Mai um 14.30 Uhr) zur Entscheidung um den letzten Titel der Saison in der ZF-Arena am Bodensee an.

Roberto Serniotti setzte in diesem zweiten Finalspiel auf eine deutsche Gruppe in der Startformation. Neben dem Urgestein Fischer begannen Ruben Schott, Robert Kromm sowie Sebastian Kühner und wurden durch Paul Carroll, Graham Vigrass und Luke Perry ergänzt.
Der VfB erwischte die Gastgeber zunächst auf dem völlig falschen Fuß (0:4), aber nach einer frühen Auszeit von Serniotti und einem krachenden Vigrass-Block waren die Berliner im Spiel angekommen (4:4). Fortan begegneten sich beide Mannschaften auf absoluter Augenhöhe, wobei die Hauptstädter stets einem Punkt hinterherliefen (7:8, 15:16). Das langersehnte Break verbuchten die BR Volleys durch Carroll (23:22). Somit gehörte der erste Satzball – wie schon so oft in dieser Saison – Kromm & Co. Allerdings wurde dieser – wie schon so oft in dieser Saison – von den Häflern nervenstark abgewehrt und der einzige Block der Gäste im ersten Satz ließ das Momentum kippen. Das aus den bisherigen Duellen dieser Saison bekannte Muster trat ein: Der Belgier Rousseaux schlug den BR Volles Block zum Satzgewinn für Friedrichshafen an (24:26).
Die Hausherren brauchten einige Minuten, um diesen bitteren Verlauf des ersten Satzes zu verarbeiten. Das nutzte Friedrichshafen erneut zur frühen Führung (2:5). Die Wende kam mit der Einwechslung von Zuspieler Tsimafei Zhukouski. Erst konnten die Berliner mit seinem Service ausgleichen (8:8), dann drehten sie richtig auf. Carroll mit dem ersten Break, dazu ein Ass von Kromm und ein Block von Schott rissen die Fans von den Tribünen (18:14). Als die BR Volleys scheinbar souverän dem Satzausgleich entgegensteuerten, wurde die Atmosphäre im Volleyballtempel endgültig hitzig. Eine strittige Szene wurde zugunsten der Häfler ausgelegt (22:21) und Coach Serniotti, der mit der Entscheidung keinesfalls einverstanden war, sah die rote Karte, was den Ausgleich zur Folge hatte (22:22). Doch im entscheidenden Moment griff der Doppelblock mit Fischer und Zhukouski zu (24:22). Kocian kam zum Aufschlag und setzte diesen zur Freude der fast 8.000 Zuschauer ins Netz (25:23).
Zwar erwischte Friedrichshafen auch im dritten Satz den besseren Start (6:8), aber die Berliner versprühten nun den Glauben an die eigene Stärke. Mit der nächsten Aufschlagserie von Zhukouski drehten die Männer in Orange das Ergebnis (11:9) und spielten sich phasenweise in einen Rausch (16:14). Lediglich zwei Punkte gab der Hauptstadtclub in diesem Durchgang noch ab. Mit einen weiterhin bestens aufgelegten Zhukouski sowie einem in dieser Phase überragenden Schott brannte nichts mehr an (22:15, 24:16). Vigrass veredelte zum Satzgewinn (25:16).
Die BR Volleys agierten in der Folgezeit stabil und profitierten von ungewohnt häufigen Fehlern der Heynen-Truppe (8:6). Schon sehr früh hatte der VfB-Trainer seine Auszeiten aufgebraucht und die Berliner drückten permanent mit Schnellangriffen über Fischer und Vigrass auf das Tempo (16:12). Kurzzeitig keimte Hoffnung bei den 50 mitgereisten und ebenfalls stimmungsvollen Häfler-Fans auf, denn der VfB konnte den Rückstand verkürzen (18:16). Carroll bewies jedoch Nervenstärke und verwandelte mehrfach aus schwieriger Position, so blieb der Deutsche Meister auf der Siegerstraße. Ein Fischer-Block brachte den Volleyballtempel fast zur Explosion (22:18). Die Zuschauer erhoben sich von ihren Rängen, bis Schott zum Matchgewinn und Ausgleich in der Finalserie vollstreckte (25:21).
Ein sichtlich berührter MVP Felix Fischer freute sich über das gelungene letzte Heimspiel seiner Karriere und den Ausgleich in der Finalserie: „Es war ein fast perfekter Abend. Ich bin glücklich, mit diesem Match meine Heimspiel-Karriere beendet zu haben. Ich war schon den ganzen Tag unruhig und seit langer Zeit mal wieder richtig nervös. Heute haben wir gegen den VfB endlich mal unser Champions-League-Gesicht gezeigt. Nach dem ersten Satz haben wir zu unserem Spiel gefunden, wenig Fehler gemacht und mit Tsimas Einwechslung kam neuer Schwung. Jetzt ist alles auf null und wir fahren mit Selbstvertrauen an den Bodensee.“
VfB-Trainer Vital Heynen zollte dem Gastgeber seinen Respekt: „Berlin war heute einfach besser. Da bringen uns die fünf Siege vorher auch nichts. Wir kamen zwar im zweiten Satz nochmal zurück, aber danach wurde es schwierig, weil Berlin wirklich hochprozentig angegriffen hat. Jetzt trifft am Sonntag der mentale Vorteil auf den Heimvorteil.“ Eine interessante Konstellation, die ganz Volleyball Deutschland zum Abschluss einer packenden Saison ein letztes Mal begeistern dürfte. Die BR Volleys und ihre Fans fiebern diesem absoluten Saisonhöhepunkt entgegen.
Quelle: BR Volleys


„Wir wollen mit Blick auf das bereits am nächsten Mittwoch beginnende Best-of-Five-Halbfinale unsere Kraftreserven nicht unnötig verpulvern“, sagt Trainer Petar Kovacevic.
Seit Einführung des Playoff-Modus im Jahre 1991 stand Spandau beinahe ausnahmslos im Endspiel-Duell um die Deutsche Meisterschaft. Nur 1993 unterlag das Berliner Team im Halbfinale gegen den späteren Meister Hannover. Ihre Endspiele gewannen die Wasserfreunde regelmäßig – nur 2006 gewann Cannstatt und 2013 siegte Duisburg.
Die NOFV Oberliga Nord bietet in der Endphase Spannung, sowohl was den einen möglichen Aufsteiger betrifft, als auch, wer die beiden Vertreter sein werden, die in die Relegation im Abstiegsrennen gehen müssen. Abgeschlagen der Tabellenletzte 1.FC Frankfurt mit nur acht Punkten. In der OL Nord spielen nur 16 Mannschaften, das bedeutet, die Vereine haben nur 30 Saisonspiele zu absolvieren. Auf den Relegationsplätzen stehen derzeit der FC Strausberg und Aufsteiger GW Brieselang. Bei noch fünf ausstehenden Spielen sind theoretisch noch 15 Punkte zu holen. Erfahrungsgemäß werden aber um den einen Aufstiegsplatz nur noch Schulter an Schulter VSG Altglienicke und Absteiger Optik Rathenow kämpfen. Die Chance von Lichtenberg 47 ist mit neun Punkten Rückstand nur theoretischer Natur. Die 4:1-Packung gegen Anker in Wismar hätte nicht sein dürfen. Das 5:1 zum 25.Spieltag über Rostock II hat mehr moralischen Wert. VSG Altglienicke, jetzt 60 Punkte, gewann 3:0 über Hertha 03 und Optik Rathneow siegte 2:1 über GW Brieselang. Tennis Borussia ist wieder, leider zu spät auf der Erfolgsspur, hält mit 40 Punkten Tabellenplatz vier, siegte zuletzt in Strausberg 2:1 und schaffte gegen Schwerin ein 2:2. Der zweite Charlottenburger Club, Hertha 06, verlor deutlich zu Hause 1:4 gegen Anker Wismar. Der 26.Spieltag führt zu den Begegnungen Hertha 06 – Lichtenberg 47 und Hertha 03 Zehlendorf – Optik Rathenow. Da könnte eine Vorentscheidung fallen. Altglienicke muss nach Altlüdersdorf und TeBe reist nach Frankfurt zum Tabellenletzten 1.FC.
Das Ergebnis im Berlin-Derby wochentags im Nachholspiel interessierte nur 280 Zuschauer. Die Treffer erzielten im zweiten Durchgang Belegu(55.) und Zimmer(78.). Oben und unten ist der Auf- und Abstieg entschieden. Unten infolge der zum Saisonende zurückgezogenen Mannschaften von RB Leipzig II und Schönberg 95. Oben sorgte Babelsberg mit dem 2:1-Sieg über Energie Cottbus für klare Verhältnisse zugunsten von Carl Zeiss Jena. Bei ausstehenden drei Spielen Jena = 72 Punkte, Cottbus = 60. Jena erzielte ein 1:1 gegen RB Leipzig und BAK 07( Tab.3., 55 Punkte) dazu noch ein 1:1 gegen Nordhausen. Der BFC Dynamo (11., 39 Punkte) verlor auch noch die Partie in Meuselwitz 0:2. Infolge dieser Konstellation versprechen die letzten drei Spieltage wenig Spannung. Die Vereine können hinsichtlich der kommenden Saison schon viel ausprobieren und die Akteure können mit guten Leistungen auf sich aufmerksam machen. Positiv Viktoria 89, torlos in Auerbach, 5.Tabellenplatz mit 50 Punkten.
Es fällt den Berlinern schwer, sich mit Hertha BSC als den attraktiven Club in der Bundesliga zu identifizieren. Warum ist das so, werde ich oft gefragt. Gründe sind bestimmt der durchdringende Unterton in der Darstellung des Vereins, sportlich, das dürfte tonangebend sein, ist es das verhaltene, nicht mitreißende Spiel des Teams. In der Fußballersprache heißt es „wichtig ist auf dem Platz“ und was die Mannschaft da abliefert ist eben unattraktiv. Am 20. Des Monats ist die Saison vorbei. Jetzt sind es noch drei Spiele, zwei Heimspiele, Leipzig und Leverkusen, dazwischen auswärts in Darmstadt. Dem Saisonverlauf nach sind alle drei Begegnungen lösbare Aufgaben. In den Hinspielen wurden natürlich die Auswärtsspiele (0:2 in Leipzig, Tore Werner und Orban) sowie 1:3 in Leverkusen (Tore: Toprack, 2 x Calhanoglu und Stocker) verloren. Zu Hause wurde am 16.Spieltag 2:0 (Tore Plattenhardt und Kalou) gegen Darmstadt gewonnen. Am 13.5., dem vorletzten Spieltag dürfte beim abgeschlagenen Tabellenletzten ein Punkt, zumindest ein 0:0 möglich sein. Die Leipziger scheinen mit ihrer Kraft auch am Ende zu sein und Leverkusen geht den Leistungen in letzter Zeit zufolge ordentlich die Muffe. Hinzu kommt die positive Heimbilanz des Pal Dardai-Teams. Hertha wäre bei dieser Konstellation mehr als doof, die Europa-League noch zu verspielen. Herthas Erste und Herthas Zweite haben beide je 46 Punkte. Die Zweite steht auf Platz sieben in der Regionalliga Nordost und verspielte im Amateurstadion gegen den FSV Luckenwalde eine 2:0-Führung zum 2:2. Vier Begegnungen sind es in der RL noch. Jenseits von Gut und Böse muss die Ante Covic–Truppe zum nächsten 32.Spieltag nach Nordhausen. In Thüringen hängen die Trauben bekanntlich hoch. Die Mannschaften befinden sich in der Endphase auf der Zielgeraden und da darf einfach die Puste nicht ausgehen.


Beide Finalisten sorgten schon bei den Halbfinalspielen am Samstag mit Siegen gegen die zwei höheren Ligisten für Überraschungen. So gewann der BTV 1850 das erste Halbfinalspiel gegen den BSV 92 26:22 (13:11). Anschließend setzte sich die SG Rotation Prenzlauer Berg im zweiten Semifinale gegen die SG Ajax/Altglienicke mit 35:28 in der zwei mal 5 Minuten Verlängerung durch, nach dem es nach den zwei mal dreißig Minuten 27:27 (17:15) hieß.
Das Trainer-Debüt von Thomas Päch sollte im Auswärtsspiel bei den Frankfurt Skyliners nach der Entlassung von Coach Ahmet Caki ein demonstrativer Neubeginn bei ALBA BERLIN werden. Doch die Berliner verloren 71:83 (20:16, 14:20, 16:28, 21:19). Sollte das Heimspiel am Montag gegen Ludwigsburg, 15.30 Uhr, Arena am Ostbahnhof, auch in die Hose gehen – Oldenburg konnte in der Tabelle zu ALBA aufschließen – könnten die Berliner sogar nur vom achten Platz aus in die Playoffs starten. Trotz des Trainerwechsels, die Verunsicherung war im Spiel nach wie vor spürbar, deutlich ablesbar an 20 teilweise haarsträubenden Ballverlusten. Lediglich der Beginn war engagierter und bis zur Halbzeit blieb ALBA BERLIN im Spiel. Doch die Berliner kamen ohne Selbstvertrauen aus der Kabine. Frankfurt zog davon, schaffte 18 Punkte Vorsprung. Zurzeit ist Alba nicht in der Verfassung, Rückschläge wegzustecken. Es war ein kurzes Aufleuchten. Sportdirektor Himar Ojeda hatte sich extra zur Mannschaft auf die Bank gesetzt. Es half leider nichts. Erst als ALBA im Schlussviertel auf eine Zonenverteidigung umstellte, gelang es den Rhythmus der Frankfurter einzuschränken.