Wir haben bereits wieder den Monat November erreicht und was wir am 19. Juli 2017 „Hellas Nordwest steigt auf und stirbt“ prophezeiten und mit Aussagen von Günter Sommerfeld untermauerten, soll nun Mitte November vollzogen werden. Ein Berliner Traditionsclub verschwindet von der Bildfläche. Am Heckerdamm wird trotzdem weiter Fußball gespielt. Es sei ja nur eine Namensänderung, Türkspor 04 soll das Kind von nun an heißen. Davon verspricht sich die neue Vereinsführung so allerhand. 04 bliebe ja erhalten. Rückblickend hatte Hellas, einer der ältesten Berliner Vereine, bis in die 1970er Jahre viele Mannschaften ohne einen einzigen Ausländer. Die Integration wurde positiv gesehen. Die Rückkehr in die Berlin-Liga gelang 2017 mit dem Engagement türkischer Mitbürger. Im Grunde ist das lobenswert. Warum soll der jetzt der Name Hellas-Nordwest bis auf das 04 verschwinden ? Es scheint das Signal, wer im Club nun das Sagen hat, vorrangig vor den sportlichen Ambitionen zu stehen.
Wir könnten hier eine ganze Reihe Berliner Traditionsvereine nennen, die überragende Leistungen mit türkischen Spielern vollbringen. Ein Blick auf die Tabelle der Berlin-Liga und Tasmania‘ s 4. Platz findet Anerkennung. Mit gleicher Punktzahl finden wir Blau-Weiß 90 auf Grund des besseren Torverhältnisses sogar auf Platz 3.
Unser Mitarbeiter Frank Toebs schaute sich für uns die Begegnung SpVgg. Hellas Nordwest – Blau-Weiß 90 an und staunte über die robuste Gangart beider Mannschaften. Blau-Weiß 90 gewann 1:0. Der Blick von „Hellas“ ist auf die nahe Zukunft gerichtet. Vermutlich wird es ab Mitte November den Namen SpVgg. Hellas Nordwest nicht mehr geben, berichtet er. Metin Yilmaz, der erste Vorsitzende bei Hellas Nordwest verspreche sich viel davon. Frank Toebs zitierte aus einem Gespräch mit Metin Yilmaz: „Die Unterlagen sind komplett eingereicht, sobald das Amtsgericht das okay gibt, wird der alte Namen nur noch Erinnerung sein“. Ja, so kann es kommen.
Die Begegnung Füchse Berlin – Hellas Nordwest fiel infolge des Sturmtiefs Herwart am Freiheitsweg aus, ebenso die des Nordberliner SC – Stern 1900 am Elchdamm in Heiligensee.
Sieben Begegnungen fanden allerdings statt. Punktgleich an der Tabellenspitze sind Blau-Weiß 90 und SV Tasmania einen Punkt hinter Tabellenführer SD Croatia und dem Berliner SC, der sein Heimspiel 3:4 gegen den TSV Rudow verlor. Trainer Wolfgang Sandhowe hofft auf Wiedergutmachung im Topspiel am kommenden Wochenende. Das Spitzenspiel steht an, Erster gegen Zweiter, am Sonntag, 15.00 Uhr, Friedrich-Ebert-Stadion SD Croatia – Berliner SC.
Christian Zschiedrich / Frank Toebs