Das BR Volleys Team der Saison 19/20 nimmt immer mehr Kontur an: Mit Diagonalangreifer Kyle Ensing verstärkt ein weiterer US-Nationalspieler die Mannschaft. Der College-Champion mit deutschen Wurzeln unterschreibt in Berlin einen Zweijahresvertrag, um sein Herkunftsland kennenzulernen, Kartoffelklöße zu kosten und allem voran sportlich voll durchzustarten.
Als einen „vielversprechenden Diagonalangreifer, der für sein junges
Alter schon ziemlich gut ist“ beschreibt BR Volleys Geschäftsführer
Kaweh Niroomand den Neuzugang aus den Vereinigten Staaten. Kyle Ensing
ist nach Jeffrey Jendryk, Benjamin Patch und Cody Kessel schon der
vierte Amerikaner im neuen Aufgebot des Deutschen Meisters. „Wir haben
mit vielen unserer US-Boys sehr positive Erfahrungen gemacht. Sie
bringen eine ganz besondere Mentalität mit und ich bin sicher, die
steckt auch in Kyle“, hofft Niroomand und setzte bei der Wahl des neuen
Diagonalen auch auf die Expertise von Scott Touzinsky. Der ehemalige BR
Volleys
Meister-Kapitän war in den letzten beiden Jahren Co-Trainer von Ensings
College-Team und frohlockt: „Der Junge verfügt über einen hohen
Volleyball-IQ. Ich bin sicher, ihm steht eine lange und erfolgreiche
Karriere in Europa und der Nationalmannschaft bevor.“
Kyle Ensing hat schon eine eindrucksvolle
College-Laufbahn hinter sich. Mit der Long Beach State University von
Los Angeles gewann er zweimal in Serie die nationale Meisterschaft und
wusste dabei auch individuell zu überzeugen. In seinen vier Jahren an
der Universität hat der Zwei-Meter-Mann zahlreiche der in den USA
beliebten Auszeichnungen und Nominierungen eingeheimst, wurde
beispielsweise in das “NCAA Final Four All-Tournament Team“ sowie in das
“First Team All-American“ berufen und als “Big West Player of the Year“
geehrt.
Dank dieser Auftritte und Erfolge hat sich der
22-Jährige inzwischen auch im Kreis der Nationalmannschaft etabliert.
Der schlaggewaltige Rechtshänder gehörte in bisher drei von vier Wochen
zum Volleyball Nations League-Kader der Amerikaner. Schon im vergangenen
Jahr gewann Ensing mit Team USA Bronze beim VNL-Finalturnier. Wie
zukünftig auch bei den BR Volleys buhlt „The Drone“, so sein Spitzname,
im Nationaltrikot unter anderem mit Benjamin Patch um Einsatzzeit.
Einige seiner neuen Teamkollegen kennt Ensing somit
bereits gut und vertraut daher auf deren Urteil, was den
Volleyball-Standort Berlin betrifft. „Natürlich habe ich mich mit meinen
US-amerikanischen Mitspielern ausgetauscht und alle haben bei mir
Vorfreude geweckt. In Berlin erwarten mich ein professioneller Verein,
eine starke Liga und eine einmalige Atmosphäre. Alle haben mir dazu
geraten, hier meine Profikarriere zu starten“, so der Neuzugang.
Nachdem er sich in Amerika einen Namen als Toptalent gemacht hat, will sich Ensing auch im europäischen Vereinsvolleyball beweisen und hat in Deutschland nicht nur sportlich Großes vor. „Ich bin gespannt auf die deutsche Küche. Bratwurst und Kartoffelklöße stehen ganz oben auf der Verkostungsliste“, erzählt der Neu-Berliner und fügt an: „Außerdem möchte ich mehr über meine Herkunft erfahren.“ Der Mann aus Valencia (Kalifornien) hat nämlich deutsche Wurzeln. Seine Ur-Ur-Großeltern wanderten 1879 über den Atlantik aus. „Geschichte interessiert mich sehr“, erklärt Ensing. Bis er mit der Familienforschung beginnen kann, könnte es allerdings noch ein wenig dauern. Für den Fall, dass der Diagonalspieler für den FIVB World Cup in Japan berufen wird, könnte er erst ab Mitte Oktober und somit nach dem offiziellen Saisonstart für die BR Volleys aufschlagen.
Quelle: BR Volleys/Christoph Bernier