Das Interesse an unserem Hauptstadtclub als ein Aushängeschild der Fußball-Eliteliga ist im Vergleich zu manch anderen Vereinen immens groß. Jetzt erklärt sich wohl der Rückkauf der KKR-Anteile. Nicht kleckern, sondern klotzen, scheint sich die Führungsetage zu sagen. Der Konkurrenzkampf ist groß. In dieser Größenordnung hat bisher noch kein Investor in der jüngsten Bundesligageschichte angebissen.
Es ist der größte Finanzdeal der Bundesliga-Geschichte: Der Investor Lars Windhorst erwirbt über seine Beteiligungsgesellschaft Tennor, ehemals Sapinda, nach der offiziellen Pressemitteilung 37,5 Prozent am Hauptstadtclub Hertha BSC. Im ersten Schritt beläuft sich das Investment auf 125 Millionen Euro. Das Geld soll bereits auf einem Treuhandkonto eingegangen sein. Ein Großteil der Einnahmen will Hertha jetzt in den Kauf neuer Spieler investieren.
Der Klub sicherte Tennor zudem zu, in einem zweiten Schritt, in der kommenden Saison, weitere 12,4 Prozent der Anteile kaufen zu können – zu einem dann höheren Preis. Windhorst würden so 49,9 Prozent der Hertha BSC GmbH & Co. KGaA gehören. Hertha BSC, d.h. der Verein muss weiterhin die Mehrheit von 51% der Anteile halten.
Hoffen wir, das alles gut geht und sich das bewahrheitet was Präsident Werner Gegenbauer in der Pressemitteilung äußerte: „Heute ist ein guter Tag für Hertha BSC, denn diese Partnerschaft ist das Ergebnis der stetigen Weiterentwicklung des operativen Geschäfts. Das Präsidium von Hertha BSC ist immer bestrebt, den Verein, auf wirtschaftlich soliden Füßen, in die Zukunft zu führen. Diese Bestrebung und der uns ebenso wichtige Erhalt unserer Vereinskultur, finden sich in der neuen Zusammenarbeit wieder.“
Lars Windhorst wurde 2016 vom Manger-Magazin wie folgt beschrieben: „Das Comeback ist spektakulär. Aus dem Nichts baute der zweifache Pleitier eine beachtliche Unternehmensgruppe auf. Ein Hasardeur ist er geblieben.“ Passt das zur Hertha ?
Christian Zschiedrich