Altglienicke und Optik Rathenow gewinnen; Lichtenberg aus dem Rennen

Die NOFV Oberliga Nord bietet in der Endphase Spannung, sowohl was den einen möglichen Aufsteiger betrifft, als auch, wer die beiden Vertreter sein werden, die in die Relegation im Abstiegsrennen gehen müssen. Abgeschlagen der Tabellenletzte 1.FC Frankfurt mit nur acht Punkten. In der OL Nord spielen nur 16 Mannschaften, das bedeutet, die Vereine haben nur 30 Saisonspiele zu absolvieren. Auf den Relegationsplätzen stehen derzeit der FC Strausberg und Aufsteiger GW Brieselang. Bei noch fünf ausstehenden Spielen sind theoretisch noch 15 Punkte zu holen. Erfahrungsgemäß werden aber um den einen Aufstiegsplatz nur noch Schulter an Schulter VSG Altglienicke und Absteiger Optik Rathenow kämpfen. Die Chance von Lichtenberg 47 ist mit neun Punkten Rückstand nur theoretischer Natur. Die 4:1-Packung gegen Anker in Wismar hätte nicht sein dürfen. Das 5:1 zum 25.Spieltag über Rostock II hat mehr moralischen Wert. VSG Altglienicke, jetzt 60 Punkte, gewann 3:0 über Hertha 03 und Optik Rathneow siegte 2:1 über GW Brieselang. Tennis Borussia ist wieder, leider zu spät auf der Erfolgsspur, hält mit 40 Punkten Tabellenplatz vier, siegte zuletzt in Strausberg 2:1 und schaffte gegen Schwerin ein 2:2. Der zweite Charlottenburger Club, Hertha 06, verlor deutlich zu Hause 1:4 gegen Anker Wismar. Der 26.Spieltag führt zu den Begegnungen Hertha 06 – Lichtenberg 47 und Hertha 03 Zehlendorf – Optik Rathenow. Da könnte eine Vorentscheidung fallen. Altglienicke muss nach Altlüdersdorf und TeBe reist nach Frankfurt zum Tabellenletzten  1.FC.

Christian Zschiedrich

BAK 07 – BFC Dynamo 2:0 (0:0) und Auf- und Abstiegssituation

Das Ergebnis im Berlin-Derby wochentags im Nachholspiel interessierte nur 280 Zuschauer. Die Treffer erzielten im zweiten Durchgang Belegu(55.) und Zimmer(78.). Oben und unten ist der Auf- und Abstieg entschieden. Unten infolge der zum Saisonende zurückgezogenen Mannschaften von RB Leipzig II und Schönberg 95. Oben sorgte Babelsberg mit dem 2:1-Sieg über Energie Cottbus für klare Verhältnisse zugunsten von Carl Zeiss Jena. Bei ausstehenden drei Spielen Jena = 72 Punkte, Cottbus = 60. Jena erzielte ein 1:1 gegen RB Leipzig und BAK 07( Tab.3., 55 Punkte) dazu noch ein 1:1 gegen Nordhausen. Der BFC Dynamo (11., 39 Punkte) verlor auch noch die Partie in Meuselwitz 0:2. Infolge dieser Konstellation versprechen die letzten drei Spieltage wenig Spannung. Die Vereine können hinsichtlich der kommenden Saison schon viel ausprobieren und die Akteure können mit guten Leistungen auf sich aufmerksam  machen. Positiv Viktoria 89, torlos in Auerbach, 5.Tabellenplatz mit 50 Punkten.

BFC-Trainer Rene‘ Rydlewicz

Am kommenden 32.Spieltag können drei Punkte gegen den Tabellenvorletzten  Budissa Bautzen hinzukommen. Gratulation also an Carl Zeiss Jena, Meister der Regionalliga Nordost. Daumendrücken im Aufstiegskampf der Ersten in den Regionalligen Nord, West, Südwest und Bayern. Außerdem glückliche Händchen der Vereine für die kommende Saison, insbesondere an Energie Cottbus, die eigentlich hätten aufsteigen müssen.

Christian Zschiedrich

1.FC Union: Braunschweig(A), Heidenheim(H) + Greuther Fürth(A)

Wie Union an die letzten drei Spiele rangeht, das ist lobenswert. Bleibt zu hoffen, dass es kein Zweck-Optimismus ist. Denn die Realität ist auf den Platz. So wichtig der 2:1-Sieg in Unterzahl gegen Sandhausen auch war, die Rote Karte gegen Stürmerstar Polter könnte mehr bedeuten, als man es im Union-Lager wahrhaben will. Solche Spieler entscheiden nun einmal Spiele. Ihre Tore haben Gewicht. Natürlich hat Union den Aufstieg verdient! Viele Berliner prophezeien, ich gehöre dazu, dass unsere Welt-, Haupt- und Sportstadt bald zwei Berliner  Bundesliga-Vereine haben wird. Ob es in diesem Jahr schon dazu kommt, sei dahingestellt. Wenige Zweitligavereine haben es über den Relegationsplatz, dem 3., geschafft. Anzustreben ist stets der direkte Aufstieg. Den strebt auch Braunschweig wieder an, hält ihn mit 60 Punkten mit dem zweiten Tabellenplatz und wird alles im Montagspiel dafür tun, sich von Union nicht mehr die Butter vom Brot nehmen zu lassen. Allerdings müssen sie am 33. Spieltag (alle zeitgleich) nach Bielefeld, während Union Heidenheim (7.) in der Alten Försterei empfängt. Heidenheim spielt eine gute Saison. Es wird äußerst spannend bleiben bis zum Schluss. Am letzten Spieltag halte ich die Braunschweiger für besser dran. Sie empfangen den bereits abgestiegenen Tabellenletzten Karlsruher SC. Union muss nach Fürth (6.) reisen.  Das gleiche Spiel muss natürlich auch mit Hannover 96 gemacht werden. Die 96er haben ebenfalls 60 Punkte und stehen nur auf Grund des Torverhältnisses auf Platz 3, dem Relegationsplatz. Da steht am Sonntag das Spiel Hannover 96 – VfB Stuttgart an. Stuttgart gehört zwar in die Bundesliga, ist aber mit 63 Punkten noch längst nicht durch. Da bin ich gespannt. Am letzten Spieltag muss dann Hannover nach Sandhausen (10.). Union hatte es auch wegen der Roten Karte schwer gegen Sandhausen, holte zum Glück die drei Punkte und ist mit 57 Punkten noch voll im Aufstiegsrennen. Die Eisernen können was Einsatz, Leidenschaft und Kampf anbelangt voll dagegen halten. Sie haben sich auch spielerisch enorm verbessert. Kleinigkeiten könnten am Ende der Saison über Erfolge entscheiden. Bleibt zu wünschen, dass nicht Schiedsrichter mittels unglücklicher Entscheidungen den Ausgang bestimmen.

Christian Zschiedrich

Hertha hat mit neun Auswärtsniederlagen viel Kredit verloren

Es fällt den Berlinern schwer, sich mit Hertha BSC als den attraktiven Club in der Bundesliga zu identifizieren. Warum ist das so, werde ich oft gefragt. Gründe sind bestimmt der durchdringende Unterton in der Darstellung des Vereins, sportlich, das dürfte tonangebend sein, ist es das verhaltene, nicht mitreißende Spiel des Teams. In der Fußballersprache heißt es „wichtig ist auf dem Platz“ und was die Mannschaft da abliefert ist eben unattraktiv. Am 20. Des Monats ist die Saison vorbei. Jetzt sind es noch drei Spiele, zwei Heimspiele, Leipzig und Leverkusen, dazwischen auswärts in Darmstadt.  Dem Saisonverlauf nach sind alle drei Begegnungen lösbare Aufgaben. In den Hinspielen wurden natürlich die Auswärtsspiele (0:2 in Leipzig, Tore Werner und Orban) sowie 1:3 in Leverkusen (Tore: Toprack, 2 x Calhanoglu und Stocker) verloren. Zu Hause wurde am 16.Spieltag 2:0 (Tore Plattenhardt und Kalou) gegen Darmstadt gewonnen. Am 13.5., dem vorletzten Spieltag dürfte beim abgeschlagenen Tabellenletzten ein Punkt, zumindest ein 0:0 möglich sein. Die Leipziger scheinen mit ihrer Kraft auch am Ende zu sein und Leverkusen geht den Leistungen in letzter Zeit zufolge ordentlich die Muffe. Hinzu kommt die positive Heimbilanz des Pal Dardai-Teams. Hertha wäre bei dieser Konstellation mehr als doof, die Europa-League noch zu verspielen. Herthas Erste und Herthas Zweite haben beide je 46 Punkte. Die Zweite steht auf Platz sieben in der Regionalliga Nordost und verspielte im Amateurstadion gegen den FSV Luckenwalde eine 2:0-Führung zum 2:2.  Vier Begegnungen sind es in der RL noch. Jenseits von Gut und Böse muss die Ante Covic–Truppe zum nächsten 32.Spieltag nach Nordhausen. In Thüringen hängen die Trauben bekanntlich hoch. Die Mannschaften befinden sich in der Endphase auf der Zielgeraden und da darf einfach die Puste nicht ausgehen.

Christian Zschiedrich

Trotz undankbarem 4.Platz überwiegt der Stolz

Pressefoto: BR Volleys

130 Minuten lang zeigten die BR Volleys ein ebenso beherztes wie attraktives Spiel um den Bronzerang gegen den Cucine Lube Civitanova. Die Belohnung für einen großen Kampf gegen den italienischen Meisterschaftsfinalisten blieb nach einer 1:3-Niederlage (27:29, 25:22, 21:25, 21:25) leider aus. Trotz der verpassten Medaille können die Berliner auf eine ganz besondere Saison in der CEV Champions League zurückblicken, zu dessen Abschluss die Berliner auch beim Final Four in Rom ihre Klasse unterstrichen. Es war sogar mehr drin. Entscheidende Wechselfehler verursachten Kopfschütteln im Lager der BR Volleys. Dennoch zählt insgesamt die Saisonleistung vor allem im internationalen Vergleich. National geht es am Mittwoch in der Max-Schmeling-Halle gegen den VFB Friedrichshafen um das Bestehen im Kampf um die Titelverteidigung Deutsche Meisterschaft.

Wie ernst beide Teams in der Championsleague dieses kleine Finale nahmen, zeigten die Startaufstellungen. Sowohl Berlin als auch Civitanova begannen in Bestbesetzung, einzige Änderungen im Vergleich zum Vortag: Sebastian Kühner bekam im Zuspiel den Vorzug gegenüber Tsimafei Zhukouski und auf italienischer Seite begann Außenangreifer Cebulj für Kovar.

Die BR Volleys starteten äußerst schwungvoll und präsentierten sich sehr selbstbewusst. Gefährliche Aufschläge von Graham Vigrass und ein treffsicherer Robert Kromm ergaben eine erste Führung (8:6). Doch Lube wirkte keinesfalls müde nach dem kräftezehrenden Fünf-Satz-Match am Vorabend gegen Perugia. Anders als noch am Samstag zahlte sich das hohe Risiko am Aufschlag aus (10:12, 13.16). Doch der Deutsche Meister blieb auf Augenhöhe, Kühner dirigierte sein Team gekonnt zum Ausgleich (18:18) und der Block von Kromm gegen Juantorena ließ die 100 mitgereisten „7. Männer“ jubeln (21:20). Carroll legte direkt nach und Berlin erspielte sich so zwei Satzbälle (24:22). Nachdem diese sowie drei weitere von Lube nervenstark abgewehrt wurden, nutze Sokolov die erste Chance eiskalt zum Satzgewinn (27:29).

Beide Teams schenkten sich weiter nichts und ein hervorragend aufgelegter Paul Carroll hielt die Männer in Orange auf Kurs (8:7). Das packende Match wog hin und her. Erst platzierte Aleksandar Okolic ein Ass zum Break (13:11), dann schlug Lube zurück und zwang Serniotti zur Auszeit (17:18). Daraufhin drehten die Berliner in Person von Kühner wieder auf. Ein Block, ein abgezockter Leger und ein herrliches Zuspiel des Deutschen auf Carroll ohne Block – so lagen die BR Volleys gegen Satzende vorn (22:20). Dann trat der Regisseur zum Aufschlag und das Resultat waren vier Satzbälle (24:21). Nach Fehler von Cebulj hatten die BR Volleys endlich den so verdienten Satzgewinn in der Tasche (25:22).

Die erste richtige Schwächephase wusste Civitanova eiskalt zu nutzen, schnell lag der Deutsche Meister im dritten Durchgang klar zurück (5:8, 6:11). Mehrfach stellte das Team von Serniotti mit schönen Blockpunkten den Anschluss her (12:14, 14.16, 19:21), doch dann setzte sich die Klasse von Lube durch. Juantorena war weder im Angriff noch Aufschlag zu stoppen (19:24) und drosch den Ball abschließend aus dem Hinterfeld in die Berliner Hälfte (21:25).

Die BR Volleys kämpften nun sichtbar darum, mit dem Powerhouse auf der anderen Seite Schritt zu halten und hatten auch mit den Schiedsrichterentscheidungen wenig Glück (5:8). Carroll war weiterhin kaum zu stoppen, griff mal krachend sowie überlegt an und blockte auch noch erfolgreich (12:10). Nach der zweiten technischen Auszeit servierte Schott das so wichtige Ass zum Break (18:16) und einmal mehr veredelte Okolic im Block die starke Phase (21:18). Es folgte der Auftritt von Osmani Juantorena, der im richtigen Moment überragend aufschlug. Dem war die Berliner Annahme nicht mehr gewachsen. Zweimal scheiterte Carroll aus schwieriger Position am Dreierblock (21:23). Juantorena gab nicht nach und schlug den Servicewinner zum Matchgewinn (21:25) .

Der Zwiespalt zwischen der verpassten Medaille und dem Stolz auf die eigene Leistung war auch Robert Kromm anzumerken: „Zum Schluss hat es in der Annahme nicht mehr funktioniert. Da hat man aber auch einfach die Klasse von Juantorena gesehen, der eben in solchen Spielen zur Stelle ist. Wir haben das gesamte Match über gekämpft und immer wieder versucht, heranzukommen. Wir dürfen mit dieser Champions-League-Saison zufrieden sein, auch wenn wir uns den Traum von Bronze nicht erfüllt haben. Diese Auftritte in Europa haben uns als einzelne Spieler, Mannschaft und gesamten Verein vorangebracht.“

Zuspieler Sebastian Kühner lobte sein Team: „Klar ist die Enttäuschung groß, jetzt mit leeren Händen dazustehen. Einzeln betrachtet waren das zwei sehr gute Spiele. Wir haben absolut bewiesen, dass wir hier hin gehören. Wir müssen diese Leistung jetzt auch in der Meisterschaft abrufen, dann bin ich optimistisch, dass wir diese Saison noch gut abschließen.“ Ein würdiger Abschluss der Königsklasse ist den BR Volleys beim Final Four jedenfalls gelungen.

Der Berliner Handball-Pokalmeister der Männer heißt BTV 1850

 

1.Männermannschaft BTV 1850 Foto HVB

Das HVB Pokal Finale 2017 war an Spannung kaum zu überbieten. In einem tollen Handballspiel setzte sich der BTV 1850 gegen die SG Rotation Prenzlauer Berg mit 30:28 (10:8) durch. Erst in der Schlussminute sorgte der BTV für die endgültige Entscheidung gegen stark kämpfende Prenzlauer. Die großartige Stimmung in der Bezirkssporthalle Neukölln rundete den hochklassigen Sonntag ab.

Beide Finalisten sorgten schon bei den Halbfinalspielen am Samstag mit Siegen gegen die zwei höheren Ligisten für Überraschungen. So gewann der BTV 1850 das erste Halbfinalspiel gegen den BSV 92 26:22 (13:11). Anschließend setzte sich die SG Rotation Prenzlauer Berg im zweiten Semifinale gegen die SG Ajax/Altglienicke mit 35:28 in der zwei mal 5 Minuten Verlängerung durch, nach dem es nach den zwei mal dreißig Minuten 27:27 (17:15)   hieß.

ALBA BERLIN: Es sollte ein Neubeginn werden

Das Trainer-Debüt von Thomas Päch sollte im Auswärtsspiel bei den Frankfurt Skyliners nach der Entlassung von Coach Ahmet Caki ein demonstrativer Neubeginn bei ALBA BERLIN werden. Doch die Berliner verloren 71:83 (20:16, 14:20, 16:28, 21:19). Sollte das Heimspiel am Montag gegen Ludwigsburg, 15.30 Uhr, Arena am Ostbahnhof, auch in die Hose gehen – Oldenburg konnte in der Tabelle zu ALBA aufschließen – könnten die Berliner sogar nur vom achten Platz aus in die Playoffs starten. Trotz des Trainerwechsels, die Verunsicherung war im Spiel nach wie vor spürbar, deutlich ablesbar an 20 teilweise haarsträubenden Ballverlusten. Lediglich der Beginn war engagierter und bis zur Halbzeit blieb ALBA BERLIN im Spiel. Doch die Berliner kamen ohne Selbstvertrauen aus der Kabine. Frankfurt zog davon, schaffte 18 Punkte Vorsprung. Zurzeit ist Alba nicht in der Verfassung, Rückschläge wegzustecken. Es war ein kurzes Aufleuchten. Sportdirektor Himar Ojeda hatte sich extra zur Mannschaft auf die Bank gesetzt. Es half leider nichts. Erst als ALBA im Schlussviertel auf eine Zonenverteidigung umstellte, gelang es den Rhythmus der Frankfurter einzuschränken.

Christian Zschiedrich

Füchse stehen im Final Four des Europapokals

 

Dank Heinevetter siegt Berlin 28:22 gegen Tatabanya. Die Füchse Berlin nehmen Kurs auf ihren zweiten Europapokal-Titel. Im Rückspiel des Viertelfinales gegen Tatabanya KC gewannen sie 28:22 (14:13) und machten damit nach dem 30:25-Auswärtssieg eine Woche zuvor alles klar. Vor 4828 Zuschauern drehten die Berliner vor allem in der zweiten Hälfte auf. Mattias Zachrisson feierte zudem sein Comeback nach einer längeren Verletzungspause. Bester Torschütze der Begegnung war Steffen Fäth mit sechs, dessen Teamkollege Hans Lindberg folgt mit fünf Treffern. Fünfmal traf auch Adam Juhasz für Tatabanya.

Nach dem 30:25-Hinspielerfolg in Ungarn kontrollierten die Füchse die Partie über weite Strecken. Besonders Fabian Wiede hatte erheblichen Anteil an den ersten Treffern der Hausherren. Zweimal legte der Linkshänder für Hans Lindberg auf und verwandelte selbst zweimal. Jedoch zeigten die Gäste aus Tatabanya eine gute Leistung im Rückraum. Adam Juhasz und Balazs Szöllösi trafen mehrfach aus neun bis zehn Metern und hielten die Begegnung beim Stand von 5:5 offen (10.).

Während Silvio Heinevetter bei den Füchsen mit acht Paraden in der ersten Halbzeit einige gute Chancen der Gäste vereitelte, nutzten seine Vorderleute die Chancen für Tempogegenstöße. Nach Bjarki Elisson und Hans Lindberg trug sich auch der genesene Mattias Zachrisson in die Torschützenliste ein. Weil Tatabanya in der 18. Spielminute die erste Zeitstrafe kassierte, hatte Berlin noch mehr Freiraum. Steffen Fäth erhöhte für Berlin erstmals auf zwei Tore, ehe Wiede und Elisson wenige Minuten später die Führung auf 12:9 hochschraubten. Weil bei den Gästen die Rückraumschützen aber stets gefährlich blieben, gingen die Füchse nur mit einem knappen 14:13 in die Pause.

Ein wenig Auftrieb bekam Tatabanya KC zu Beginn der zweiten Halbzeit. Demis Grigoras traf zweimal hintereinander und führte den Ausgleich herbei. Allerdings folgte die offensive Antwort der Füchse. Wie im letzten Bundesligaspiel gegen Hannover-Burgdorf lief Steffen Fäth zur Höchstform auf und sorgte mit drei Toren innerhalb weniger Minuten für die erneute Zwei-Tore-Führung. Die Gäste fanden nicht genügend Druckmittel, um den amtierenden Vereinsweltmeister ins Wanken zu bringen. Nach 45 Minuten glitt den Ungarn die Partie dann komplett aus den Händen.

Zwei Tore von Kent Robin Tönnesen zum 21:18 besänftigen die Füchse-Gemüter, Zusammen mit dem Hinspiel hatten die Füchse damit bereits acht Treffer Vorsprung. Der Einzug in das Final Four war zum Greifen nahe. Tatabanya kämpfte zwar, doch zu selten kamen die Würfe durch den Füchse-Block oder an Silvio Heinevetter vorbei. Der Torhüter der Hausherren knüpfte an seine starke Leistung aus dem ersten Durchgang an und entnervte die Gäste zunehmend. Seine Mitspieler dankten es ihm und erhöhten die Führung auf 24:19 (50.).

In den Schlussminuten nahmen die Gäste den Torhüter heraus und versuchten mit dem zusätzlichen Feldspieler, mehr Druck auf die Berliner Deckung zu bringen – mit mäßigem Erfolg. Die Füchse waren vorbereitet und zeigten sich wachsam. Als Hans Lindberg zum 26:20 konterte, war bereits alles klar (53.). Die letzten Minuten konnten die Hauptstädter souverän herunterspielen und ließen sich bereits im Vorfeld von der lautstarken Kulisse in der Max-Schmeling-Halle feiern. Zum dritten Mal in den vergangenen vier Jahren stehen die Füchse Berlin somit im Final Four des EHF-Pokals.

Füchse-Coach Velimir Petkovic zum Spiel: „Ich will nicht viel reden, ich sage nur: In der ersten Halbzeit hatten wir Probleme. Es war eine Einstellungssache. Ich glaube, die meisten meiner Jungs waren gedanklich nicht da, deshalb diese schlechte Leistung in Angriff und Abwehr. Die zweite Hälfte war dann gut, dort haben wir eine Empfehlung abgegeben. In den zweiten dreißig Minuten haben wir nur acht Tore kassiert. Wir sind da, wo wir wollten, das Ziel ist erreicht. Jetzt habe ich ein neues Ziel verkündet. Jeder weiß, wie dieses heißt. Wir wollen den Europapokal gewinnen. Unser Revier ist jetzt Göppingen.“

Ignacio Plaza nach der Partie. „Ich glaube, wir können mit dem Ergebnis zufrieden sein, auch wenn es nicht unser bestes Spiel war. Wir haben eine gute Linie und sind topfit. Göppingen kann kommen.“

Füchse Berlin: Heinevetter, Stochl, Fäth (6), Lindberg (5, eine Zeitstrafe), Wiede (4), Elisson (4), P. Nenadic (2, eine Zeitstrafe), Tönnesen (2), Zachrisson (2), Gojun (1, zwei Zeitstrafen), Kozina (1, eine Zeitstrafe), Drux (1), Struck, Plaza, Reißky (eine Zeitstrafe)

Tatabanya KC: Szekely, Toth, Juhasz (5), Grigoras (4), Vujovic (3), B. Szöllösi (2), Leimeter (2), Denes (2), Vranjes (2, eine Zeitstrafe), Pasztor (1, eine Zeitstrafe), Ilyes (1), S. Szöllösi, Nagy

BR Volleys spielen um Bronze

Pressefoto BR Volleys

Zwei Sätze lang war vor 9.000 Zuschauern im Palalottomatica durchaus etwas möglich gegen den Titelverteidiger Zenit Kasan. Im Halbfinale des CEV Champions League Final Four unterlagen die Berlin Recycling Volleys dem Topfavoriten aus Russland aber letztlich klar mit 0:3 (21:25, 22:25, 13:25). Damit spielt der Deutsche Meister am Sonntag (30. April um 16.00 Uhr) gegen Gastgeber Sir Safety Perugia oder Cucine Lube Civitanova um die Bronzemedaille der Königsklasse. Die Italiener ermitteln in diesen Stunden den zweiten Finalisten.

Kapitän Robert Kromm, Ruben Schott, Paul Carroll, Tsimafei Zhukouski, Graham Vigrass, Aleksandar Okolic und Libero Luke Perry durften sich gegen das Starensemble aus Russland von Beginn an bewiesen.

Superstar Wilfredo Leon setzte mit einem erfolgreichen Hinterfeldangriff das erste klare Zeichen in Richtung Kromm und Co, die sofort wussten, wo die Reise hingehen sollte: Der Druck der Russen in Aufschlag und Angriff war gewaltig. Dennoch fanden die Berliner gut ins Spiel, konnten sich dank stabiler Annahme um Perry immer wieder behaupten und zeigten selbst schöne Aktionen wie z.B. Zhukouski mit einem abgezockten Leger (6:8, 10:12). Die Zielspieler aufseiten Kasans waren schnell gefunden: Es ging fast ausschließlich über die sprunggewaltigen Leon, Matthew Anderson und Maxim Mikhailov – und das mit Erfolg. Der Block gegen Carroll bedeutete den klaren Rückstand zur zweiten technischen Auszeit (12:16) Serniotti vollzog den Doppelwechsel, Sebastian Kühner und Wouter ter Maat kamen ins Spiel und so neue Energie (17:19). Eine Aufschlagserie von Anderson entschied dann den ersten Satz zugunsten des Favoriten, Serniotti nahm den Rückwechsel vor und Leon erschmetterte mit seinem bereits neunten Punkt fünf Satzbälle für Zenit (19:24). Ein Carroll-Service ins Aus besiegelte Durchgang eins (21:25).

Die BR Volleys stemmten sich weiter bravourös  gegen die wohl athletischste Mannschaft der Welt und hatten einen ganz starken Kromm in ihren Reihen (3:1). Kasan ließ sich jedoch von absolut Nichts beeindrucken und blieb konzentriert (6:8). Angetrieben von Kromm legte der Deutsche Meister zur Satzmitte einen ganz starken Zwischenspurt hin. Der Kapitän punktete aus der Abwehr zum Break und ließ ein Ass folgen. Plötzlich lag der Außenseiter vorn (15:13). Das nächst große Ausrufezeichen setzte Okolic mit dem Block gegen Überflieger Leon (20:19). Die Serniotti-Schützlinge präsentierten sich auf Augenhöhe und schnupperten am Satzgewinn (22:22). Die Option auf einen langen Fight, in den die Berliner die Russen gern gezwungen hätten, lag kurzzeitig in der Luft. Doch dann war Leon mit seinen brachialen Aufschlägen zur Stelle und entschied auch den zweiten Spielabschnitt für die Russen (22:25).

Auf dem Weg zum Finale war die Mannschaft von Trainerveteran Vladimir Alekno nun kaum noch aufzuhalten. Die BR Volleys konnten dem Druck in der Annahme nicht mehr standhalten und gerieten früh deutlich ins Hintertreffen (3:8, 5:12). Es fiel den Männern in den schwarzen Auswärtstrikots schwer, den Kopf oben zu behalten, zu übermächtig waren die Russen in dieser Phase (7:17). Die letzten Berliner Glanzpunkte im Halbfinale setzten der ebenfalls eingewechselte Felix Fischer mit einem Ass sowie Kühner und Vigrass per Block (13:21). Grund für den lautstarken Berliner Fanblock seine Helden noch einmal gebührend zu feiern. Nach 86 Spielminuten war es dann passiert: Artem Volvich machte wenig später den verdienten Finaleinzug für Kasan perfekt (13:25).

Ein sehr starker Robert Kromm haderte mit den kleinen Chancen, die die BR Volleys durchaus hatten: „Ein bisschen enttäuscht bin ich schon, denn wir haben phasenweise sehr gut mitgespielt. Wir waren im zweiten Satz ganz dicht dran, aber dann packt eben ein Weltklasse-Spieler wir Leon im richtigen Moment zwei Asse aus. Wir versuchen das jetzt natürlich schnellstmöglich abzuhaken. Wir haben jetzt etwas mehr Regenerationszeit als unser Gegner. Ich hoffe, dass die Italiener jetzt über fünf Sätze gehen müssen und wir uns dann noch die Medaille schnappen können.“

Felix Fischer war derselben Meinung wie sein Kapitän, glaubt in seinem morgigen letzten Champions-League-Spiel trotz der deutlichen Niederlage noch an Edelmetall: „Wir haben zwei Sätze sehr gut mitgehalten und im dritten war dann früh die Luft raus. Wir hätten uns alle gern noch etwas länger an diesem Gegner gemessen, aber man muss die Klasse von Zenit einfach anerkennen. Nun müssen wir dieses Match schnell vergessen und noch einmal den Spirit zeigen wie vor zwei Jahren beim Heim-Final-Four, denn Bronze würden wir gern mitnehmen.“ Gegen wen die Berliner am Sonntag um 16.00 Uhr antreten, entscheidet sich in diesen Minuten im zweiten Halbfinale zwischen  Lube und Perugia.

Quelle: BR Volleys

1. FC Union bleibt dran am Aufstieg

„Mir ist die Stimmung zu betrübt, sicher, wir haben Sebastian Polter verloren, hochverdient wurden aber 3 Punkte geholt…“, so begann Unions Trainer Jens Keller sein Statement zum dem kurz vorher zu Ende gegangenen Spiel gegen den SV Sandhausen. Das Spiel wäre in der restlos ausverkauften Alten Försterei, wahrscheinlich eine klare Angelegenheit für die Eisernen geworden, wenn nicht Sebastian Polter einen Blackout in der 56. Minute gehabt hätte. Seine Aktion gegen Sandhausens Innenverteidiger Tim Kister bestrafte Schiedsrichter Sven Jablonski mit dem Zeigen der roten Karte. Er traf Kister an der Wade, der krümmte sich vor Schmerz. Die Aktion fand an einer ungefährlichen Stelle des Spielfeldes statt, fast im Aus, kurz hinter Mittellinie. Der erste Eindruck von der Pressetribüne, lässt sich mit „so schlimm war es doch gar nicht“ beschreiben. Erst die Ansicht der  TV Bilder, aus verschiedenen Perspektiven, offenbarte, der Schiedsrichter lag richtig.

Zu diesem Zeitpunkt führten die Unioner mit 2:0. Philipp Hosiner (33.) und Damir Kreilach (54.) waren die Torschützen. So gut es ging, versuchten die Gäste aus der Situation Kapital zu schlagen. Der SV Sandhausen ist ja fast gerettet, 5 Punkte Abstand zur gefährlichen Zone der Tabelle. Die fehlenden 2 bis 3 Punkte mussten nicht unbedingt in Berlin geholt werden. Durch die Überzahl kamen sie leicht verbessert in das Spiel. Den Anschlusstreffer schafften sie in der 76. Minute. Sandhausens Kapitän Stefan Kulovits schlug ein Flanke in den Strafraum und Lucas Höler, ein großgewachsener Stürmer zirkelte den Ball per Kopf in die Maschen. So richtig gefährlich wurde es nicht mehr. Der Vorsprung hielt bis zum Schlusspfiff. Die erregten Gemüter der Union-Fans konnten sich beim Bier danach beruhigen. Dieser Gegentreffer, Endstand 2:1 belässt den 1. FC Union auf Platz 4 der Tabelle. Hannover und Braunschweig müssen noch spielen.

Der Blick geht voraus. Im letzten Montagabendspiel der laufenden Saison empfängt Eintracht Braunschweig die Eisernen. Eine Aufgabe mit Endspielcharakter bei der weiteren Klärung der Aufstiegsfrage. Sebastian Polter wird nicht dabei sein auf dem Spielfeld. Zwei Spiele Sperre werden es wohl werden. Steven Skrzybski ist verletzt, fällt bis zum Saisonende aus. Die Ausfälle könnten zur Unzeit kommen. Das Trainer-Team ist gefordert, dass die bösen Vorahnungen nicht eintreten. Es fehlen jetzt im Sturm die kopfballstarken Spieler. Leider wird Philipp Hosiner bis zum Spiel in Braunschweig nicht 20 cm wachsen, auf seinem Können ruhen jetzt die Hoffnungen