Eisbären siegen weiter

Über Berlin schien die Sonne, spätsommerliches Wetter verlockte mehr dazu einen Ausflug unternehmen, als den Kufensportlern in der Arena am Ostbahnhof zuzusehen. Nur, muss man sagen, 8.923 Zuschauer passierten die Eingänge. Der 4. Spieltag führte die Straubing Tigers nach Berlin. Es war das insgesamt 49 Aufeinandertreffen der Beiden. Die Straubinger nehmen erst seit der Spielzeit 2006/07 an der DEL teil. Sie haben einen der kleinsten Etats der Liga, jede Teilnahme an den Play-offs ist ein großer Erfolg. So heißt es fleißig Punkte sammeln, egal wie und wo. In der vergangenen Spielzeit standen sich beide zuletzt in den Pre-Playoffs gegenüber. Die Eisbären erreichten nach einem Overtime-Sieg in Straubing das Viertelfinale.

Beide begannen konzentriert und es entwickelte sich ein rasantes Eishockey-Spiel mit vielen Torchancen. Das Anfangsdrittel war ausgeglichen, beide Torhüter wurden trotz einiger Möglichkeiten nicht überwunden. Die Eisbären hatten mehr vom Spiel, das lag an den drei Strafzeiten, die Straubing kassierte. Die Eisbären hatten in den ersten 20 effektiven Spielminuten nur eine Unterzahlsituation zu überstehen. Straubing hat Spieler, die in Unterzahl über einen guten Schuss verfügen und ihr Power Play sah sich gut an, wenn es auch erfolglos blieb. Letztendlich wurde Petri Vehanen nur warmgeschossen.

Im Mittelabschnitt gingen die Gäste in Führung. Es war ein Konter, Steven Zalewski konnte sich gegen Micky DuPont durchsetzen, perfektes Anspiel und Jeremy Williams haut das Ding unter das Dach. Lange konnten sich die Gäste nicht an ihrer Führung erfreuen. Die Eisbären drehten innerhalb von 2 Minuten das Spiel. Thomas Oppenheimer kam frisch von der Strafbank, die Eisbären waren in Überzahl und bestraften einen Fehler der Abwehr. Mark Olver gab die Vorlage. Fast wäre Oppenheimer mit dem nächsten Angriff erneut ein Tor gelungen, doch Dimitri Pätzold war auf dem Posten. Die Führung fiel durch Mark Olver, nach einer schönen Vorarbeit von Daniel Fischbuch. Olver konnte Pätzold noch umkurven und den Puck in das Tor schieben. Weitere Tore fielen nicht mehr bis zur letzten Drittelpause. Es blieb intensiv und wurde teilweise handgreiflich. Unmittelbar vor der Drittelpause gerieten Eisbär Jonas Müller und Kyle Mackinnon aneinander. Es waren noch 24 Sekunden auf der Uhr, das um sich weitere Strafzeiten zu verdienen. Vehanen wurde gecheckt und revanchierte sich nach Art des Eishockey Torwart mit seiner Kelle, die den Übeltäter traf. Es wurde länger beraten. Vehanen bekam 2 Minuten, die Kai Wissmann für ihn auf der Strafbank verbüßte. Der Ablauf der Spieluhr erlöste zunächst die Eisbären, die durch die Strafe für Vehanen, eine 3 zu 5 Unterzahl zu überstehen hatten.

Mit der Unterzahlsituation begann der Schlussabschnitt, 90 Sekunden 3 gegen 5. Es wurde turbulent, der Puck ging nicht rein. Als alles überstanden schien, leistete sich Danny Richmond ein Beinstellen und da die Straubinger im Puckbesitz waren, nahmen sie schnell den Torwart vom Eis. Es versuchten jetzt 6 Angreifer gegen 3 Verteidiger zum Erfolg zu kommen. Das Eisbären-Tor blieb verschlossen. Erst hat man Glück und dann kommt noch Können dazu, als die Strafzeiten überstanden waren, leitete Micky DuPont einen Angriff ein, den er selbst vollendete. Ein satter Schlagschuss schlug ein, Pätzold griff daneben. Es war in der 44. Minute und das Tor war ein Wirkungstreffer. Es blieb bei dem Vorsprung und die Eisbären sicherten sich 3 weitere Punkte. Es war ein Spiel der besseren Sorte, was auf jeden Fall mehr Zuschauer verdient hätte. Das nächste Spiel ist wieder ein Heimspiel, am kommenden Freitag geben die Kölner Haie ihre Visitenkarte ab.
Hans-Peter Becker

DEL 4. Spieltag 17.09.2017
EHC Eisbären Berlin – Straubing Tigers
Ergebnis: 3 : 1 (0:0/2:1/1:0)

Ort: MB Arena
Zuschauer: 8.923

Eisbären Berlin
1. Reihe Noebels, Marcel – Aubry, Louis-Marc – Petersen, Nick – Hördler, Frank – Wissmann, Kai
2. Reihe Rankel, André – Olver, Mark – Fischbuch, Daniel – Richmond, Daniel – Parlett, Blake
3. Reihe MacQueen, Jamie – Sheppard, James – Backman, Sean – Müller, Jonas – DuPont, Micki
4. Reihe Buchwieser, Martin – Busch, Florian – Oppenheimer, Thomas – Baxmann, Jens
Tor Vehanen, Petri – Cüpper, Marvin
Trainer Uwe Krupp

Straubing Tigers
1. Reihe Connolly, Mike – Mackinion, Kyle – Hedden, Mike – Renner, Max – Yeo, Dylan
2. Reihe Williams, Jeremy – Zalewski, Steven – Zalewski, Michael – Madaisky, Austin – Klassen, Samuel
3. Reihe Röthke, René – Brandl, Thomas – Koper, Levko – Edwards, Maury – Dotzler, Alexander
4. Reihe Oblinger, Alexander – Loibl, Stefan – Schönberger, Sandro – Jobke, Colton
Tor Pätzold, Dimitri – Vogl, Sebastian
Trainer Bill Stewart

Torfolge
0:1 Williams, Jeremy (Zalewski, Steven) , EQ, 24:20
1:1 Oppenheimer, Thomas (Noebels, Marcel, Aubry, Louis-Marc) , PP1, 28:18
2:1 Olver, Mark (Fischbuch, Daniel, Rankel, André) , EQ, 30:16
3:1 DuPont, Micki (Busch, Florian, Oppenheimer, Thomas) , EQ, 43:49

Strafen
Eisbären Berlin: 16 (2, 10, 4)
Straubing Tigers: 18 (6, 6, 6)

01:25 Klassen,Samuel; 2 min. – Stockcheck
05:09 DuPont, Micki; 2 min. – Übertriebene Härte
17:19 Williams, Jeremy; 2 min. – Haken
19:28 Williams, Jeremy; 2 min. – Halten
26:05 Oppenheimer, Thomas; 2 min. – Hoher Stock
26:42 Connolly, Mike; 2 min. – Stockschlag
32:32 Fischbuch, Daniel; 2 min. – Behinderung
35:07 Connolly, Mike; 2 min. – Hoher Stock
39:35 Mackinnon, Kyle; 2 min. – Stockschlag
39:35 Olver, Mark; 2 min. – Übertriebene Härte
39:35 Müller, Jonas; 2 min. – Übertriebene Härte
39:50 Vehanen, Petri; 2 min. – Stockschlag
41:12 Richmond, Daniel; 2 min. – Beinstellen
47:20 Jobke, Colton; 2 min. – Kniecheck
50:51 Madaisky, Austin; 2 min. – Behinderung
57:29 Yeo, Dylan; 2 min. – Behinderung
59:58 Rankel, André; 2 min. – Beinstellen

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert