DEL Playoffs – Eisbären Sieg gegen Mannheim mit Bildergalerie

Nach der unglücklichen Niederlage im ersten Viertelfinal-Spiel waren die Eisbären unter Zugzwang . Ein drohender Rückstand von 0:2 in der Serie wäre eine gewisse Vorentscheidung gewesen. Sie gerieten sofort in Rückstand, die erste Minute im Spiel war noch nicht vergangen, da musste Petri Vehanen den Puck passieren lassen. Luke Adam netzte ein, es waren erst 53 Sekunden vergangen, unglücklicher hätte es nicht beginnen können. Mannheim machte weiter Druck, sie wollten bereits im 1. Drittel für klare Verhältnisse sorgen. Die Eisbären ließen sich nicht beirren, in der 14. Minute fiel der Ausgleich. Daren Olver war der Torschütze. Es entwickelte sich ein Playoff-Fight, wo beide Teams auf Augenhöhe spielten. Torchance auf Torchance folgte mit viel Tempo im Spiel. Erneut gingen die Gäste aus Mannheim in Führung, in der 17. Minute durch Ronny Arendt und erneut schlugen die Eisbären zurück. Nur eine knappe Minute später erzielte Nicolas Petersen den 2:2 Ausgleich. Die erste Sturmreihe der Eisbären hatte erneut zugeschlagen. Es war erst ein Drittel gespielt und die Zuschauer hatten 4 Tore gesehen.
Im Mittelabschnitt drehten die Eisbären das Spiel. In der 26. Spielminute war es erneut Daren Olver, der Drew MacIntyre im Mannheimer Tor überwand. In der 36. Minute überstanden die Eisbären eine Unterzahlsituation, Micky DuPont kassierte die erste Strafzeit im Spiel, 2 Minuten wegen Hakens. Diese überstanden sie unbeschadet. Doch in der 38. Minute war Matthias Plachta zur Stelle und sorgte für den 3:3 Ausgleich. In diesem Drittel hatten die Eisbären zwei Überzahlmöglichkeiten, die sie nicht nutzen konnten.
Die Entscheidung fiel im Schlussdrittel. In der 49. Minute demonstrierte Daniel Fischbuch allerbeste Schusstechnik. Mit Tempo 122 km/h schlug der Puck ein. Es gab keine Chance der Abwehr. Sie lagen erneut in Führung. Knapp 6 Minuten vor dem Ende des letzten regulären Spieldrittels vergab Kapitän Andre Rankel eine Riesenchance das Ergebnis auf 5:3 zu stellen. Der Deckel wäre vermutlich drauf gewesen. So hieß es weiter zittern. Bange Blicke immer wieder zur Spieluhr, könnte es reichen oder droht wieder eine Verlängerung. In den letzten 4 Spielminuten überschlugen sich die Ereignisse. Der Held aus dem ersten Spiel, Matthias Plachta verlor die Nerven und kassierte eine 10 minütige Disziplinarstrafe. Christoph Ullman leistete sich eine Strafe wegen übertriebener Härte. Es war die insgesamt 4 Überzahlmöglichkeit für die Eisbären, erneut gelang kein Treffer. Für die Erlösung sorgte Julian Talbot, der Center der 4. Reihe stellte in der vorletzten Spielminute das Ergebnis auf 5:3. Die Mannheimer nahmen eine Auszeit, ihr Torwart blieb auf der Bank und erneut Talbot, war der Torschütze beim empty-net 20 Sekunden vor der Schlusssirene. Keiner musste Nachsitzen, alles wurde in der regulären Spielzeit erledigt. Am Sonntag geht es in Mannheim weiter, 2 Dinge müssen verbessert werden, das Unterzahlspiel und die Bullygewinne.
Hans-Peter Becker

Spieldaten
Ort: MB Arena Berlin
10.03.2017 19:30 Uhr
Zuschauer: 13.348
Schiedsrichter: Köttstorfer, Rainer – Rohatsch, Marian – Koewert, Andreas – Schelewski, Robert
Endstand: 6:3
Drittelergebnisse: 2:2/1:1/4:0
Strafen: Eisbären 2 Minuten
Mannheim 18 Minuten

Eisbären Berlin
Tor Vehanen, Petri – Cüpper, Marvin
1. Reihe Petersen, Nicolas – Olver, Darin – Linglet, Charlee – Hördler, Frank – Baxmann, Jens
2. Reihe Braun, Laurin – Noebels, Marcel – Rankel, Andre – Gervais, Bruno – Müller, Jonas
3. Reihe Fischbuch, Daniel – – Aubry, Louis-Marc – Busch, Florian – DuPont, Micky – Braun, Constantin
4. Reihe Macqueen, Jamie – Talbot, Julian – Machacek, Spencer, – Wissman, Kay
Trainer Uwe Krupp

Adler Mannheim
Tor MacIntyre, Drew – Endras, Dennis
1. Reihe Kink, Marcus – Joudrey, Andrew – Arendt, Ronny – Akdag, Sinan – Larkin, Thomas
2. Reihe MacMurchy, Ryan – Radeke, Brent – Ullmann, Christoph – Reul, Denis – Richmond, Daniel
3. Reihe Kolarik, Chad – Adam, Luke – Plachta, Matthias – Goc, Nicolai, – Johnson, Aaron
4. Reihe Tardif, Jamie – Festerling, Garett – Wolf, David – Bittner, Dominik
Trainer Sean Simpson

Bildergalerie

Schock für die Eisbären – Rückstand nach 53 Sekunden Foto: Stefan Wenske
Jamie MacQueen in Aktion Foto: Stefan Wenske
Laurin Braun beim Torschuss Foto: Stefan Wenske
Petri Vehanen pariert den Torschuss von Mannheims David Wolf Foto: Stefan Wenske
Mannheims Goalie David MacIntyre – 30 Torschüsse abgewehrt Foto: Stefan Wenske
Jubel über den Treffer zum 3:3 Zwischenstand Foto: Stefan Wenske
Nicolas Petersen trifft zum 2:2 vor der ersten Drittelpause Foto: Stefan Wenske
Die 1. Sturmreihe mit Darin Olver, Nicolas Petersen und Charles Linglet hat zugeschlagen, 3 der 6 Tore gingen auf ihr Konto. Foto: Stefan Wenske

 

Hertha spielte Angsthasenfußball – Niederlage beim HSV

Die „Alte Dame“ und der Dino bespielten sich lange Zeit erfolglos. Herrgott, warum schießt der jetzt nicht einfach mal ! In der 77. Minute hatte der Fußballgott ein Einsehen – ein Selbst-Tor durch Papadopoulos passierte nicht und so neigte er seine Gunst den Hamburgern zu. Der HSVer Ekdal war der Glückliche, der das goldene Tor erzielte. Hertha hatte zuvor zwei gute Möglichkeiten liegen lassen und so kam es wie es – beim HSV nicht unbedingt – kommen musste. Man quittiert eine Niederlage. So etwa 44.000 Zuschauer waren nach Stellingen gepilgert, zum Leiden und zum Freuen. Es gab sogar 3 Minuten Nachspielzeit, für beide eine weitere Quälerei. Die Hertha hat einfach enttäuscht und blieb ihrer Linie treu. Auswärts geht so gut wie nichts. Es war die 7. Auswärtsniederlage, es gibt nur 3 Mannschaften die noch schlechtere Werte ausweisen. So wird das natürlich nichts mit Europa. Pal Dardai hat das Spiel ganz gut resümiert. „Beide haben gekämpft, mit Fußbal hatte das wenig zu tun.“ Aus Sicht der Hertha ist zu diesem Spiel damit alles gesagt. Der HSV holt sich 3 wichtige Punkte und verschafft sich einen Verschnaufer, bleibt auf dem Relegationsplatz, jetzt punktgleich mit der anderen Lachnummer der Saison, dem VfL Wolfsburg. Eine Lachnummer ist die Hertha nicht in dieser Saison, aber eine sehr launische Diva. Am nächsten Spieltag darf wieder zu Hause gekickt werden. Die Konstellation dürfte den Berlinern liegen. Sie müssen das Spiel nicht machen, keiner erwartet einen Sieg und der Gegner heißt Borussia Dortmund.

Hans-Peter Becker

1. FC Union erobert einen direkten Aufstiegsplatz

Der 1. FC Union hat die Siegesserie fortgesetzt. Gegen den Aufsteiger Würzburger Kickers gelang am Freitagabend der vierte Sieg in Folge. Vor 19.875 Zuschauer erzielten in der 21. Minute Sebastian Polter und in der 82. Damir Kreilach die Treffer zum 2:0 Erfolg. Vor dem Spiel gab es ein inoffizielles Feuerwerk, gezündet hinter der Waldseiten-Tribüne, als Untermalung eines Choreos „Union schießt über das Ziel hinaus“. Das Spiel bestand aus 2 unterschiedlichen Halbzeiten. Bis zur Pause hatten die Eisernen alles im Griff. Die Würzburger wurden förmlich in ihrer Hälfte eingeschnürt. Sie hatten lediglich eine Großchance in der 14. Minute, die Daniel Mesenhöler eiskalt entschärfte. Würzburgs Winterneuzugang Sebastian Ernst konnte unbedrängt auf das Tor zulaufen und scheiterte. Mehr war in der 1. Halbzeit von den Gästen nicht zu sehen. In der 44. Minute sah Roberto Puncec seine zweite gelbe Karte im Spiel. Die Eisernen mussten die zweite Spielhälfte mit nur 9 Feldspielern bestreiten. Trainer Jens Keller ließ Simon Hedlund in der Kabine und brachte mit Emanuel Pogatetz einen Innenverteidiger-Ersatz auf den Rasen. Mit zwei 4er Ketten und Sebastian Polter als einzigen Stürmer wurde die noch ausstehende Halbzeit bestritten. Würzburgs Trainer Bernd Hollerbach verstärkte seine Offensive, für Rico Benatelli kam Valdet Rama. Würzburg hatte jetzt mehr Ballbesitz, doch die zur Verfügung stehenden fußballerischen Fähigkeiten des Punktspielgegners reichten nicht aus, um hier etwas mitnehmen zu können. Eine einzige ernstzunehmende Torchance sprang heraus. Die Hoffnung auf ein Unentschieden oder mehr starb in der 82. Minute. Damir Kreilach konnte eine gute Vorarbeit von Sebastian Polter vollenden. Das war schon allerfeinste, erstklassige Fußballkunst, die Kreilach hier demonstrierte.

Mit diesem Sieg klettern die Eisernen auf einen direkten Aufstiegsplatz. Dort werden sie auf jeden Fall bis zum kommenden Spieltag bleiben. Der bisherige Inhaber, Hannover 96 leistete sich einen Ausrutscher beim Karlsruher SC und unterlag dort mit 0:2. Die nächste Aufgabe ist für den 1. FC Union beim FC St. Pauli zu lösen. Die Elf von Ewald Lienen, löste sich vom Tabellenende und konnte zuletzt beim TSV 1860 München gewinnen. 11 Spiele sind noch bis zum Ende der Saison und wie stand es auf einem Banner von Union-Fans, nicht ganz jugendfrei – Scheiße, wir steigen auf. Das wäre eine gesonderte Erörterung wert.

Hans-Peter Becker

DEL Playoffs – Eisbären sind im Viertelfinale

Die Erfahrungen mit den Pre-Playoffs waren bisher nicht die besten. Nach den zwei Meisterschaft in Folge 2005 und 2006 blieben die Eisbären ein Jahr später bereits in der „best of three“ Serie hängen. Diese bittere Erfahrung, bereits zum Viertelfinale nur Zuschauer zu sein, wiederholte sich 2014 und 2015. In diesem Jahr hat es funktioniert. In Straubing konnte der entscheidende Sieg geholt werden. Das Spiel 1 der Serie gewannen die Eisbären mit 3:1. Dafür reichte die reguläre Spielzeit von 60 Minuten. Das Spiel 2 in Straubing war ein Krimi am Freitagabend. Nach 60 effektiven Spielminuten stand es 2:2. Für die Eisbären hatten Alex Roach und Spencer Machacek getroffen. Es ging in die Verlängerung. Wer das nächste Tor schießt gewinnt das Spiel. Ein Tor für die Eisbären und für Straubing beginnt der Urlaub und die Eisbären wären im Viertelfinale. Es vergingen 40 weitere effektive Spielminuten ohne ein Tor. Chancen waren auf beiden Seiten genug vorhanden. Die Entscheidung fiel im 6. Drittel, in der insgesamt 114 Minute des Spiels. Jamie Macqueen wurde zum Monster. Er traf zum 3:2 für die Eisbären und hielt die Saison weiter am Leben. Ein bisschen Glück braucht es manchmal für den Erfolg. Sie hatten gut gearbeitet und wurden belohnt.

Für die Fans der Eisbären bedeutet das, es gibt mindestens noch 2 Spiele in der heimischen Arena am Ostbahnhof, die Sommerpause muss warten. Der Gegner im Viertelfinale sind Adler Mannheim. Der Tabellenzweite der Hauptrunde ist der Favorit und hat das erste Heimrecht. Los geht es am kommenden Dienstag, am 07. März mit Spiel 1 in Mannheim. Das erste Heimspiel der Serie für die Eisbären ist für Freitag, den 10. März terminiert.

Hans-Peter Becker

Eishockey war sein Sport – Nachruf auf Günter „Elle“ Elbracht (1934 – 2017)

Foto: Hans-Peter Becker

Am 14. Februar 2017 verstarb im Alter von 82 Jahren der Sportjournalist Günter „Elle“ Elbracht. Der gebürtige Thüringer studierte nach dem Abitur Journalismus in Leipzig und ging 1960 nach Berlin, wo er für Sportredaktion der zentralen Nachrichtenagentur der DDR (ADN) arbeitete. Er berichtete von Olympischen Spielen und Eishockey-Weltmeisterschaften. Bis zur Abwicklung des ADN im Jahre 1992 war er dort beschäftigt. Nach einer kurzen Zeit im Vorruhestand konnte er als freier Mitarbeiter bei der Deutschen Presse Agentur DPA weiter über den von ihm so geliebten Eishockeysport berichten. In der preisgekrönten Film-Dokumentation von Pepe Danquart über die Geschichte der Eisbären „Heimspiel- und Du fühlst den Osten“, uraufgeführt im Jahre 2000, trat Elbracht als Kronzeuge auf. Er war fast immer vor Ort, wenn die Eisbären und früher die Dynamos im Wellblechpalast spielten. Selbst bei den Trainingseinheiten war er als sachkundiger Beobachter vor Ort. In der neu erbauten Arena am Ostbahnhof hatte er selbstverständlich seinen festen Platz auf der Pressetribüne. Bis zum Schluss verfolgte er die Spiele der Eisbären. Nach einer Hüftoperation war er auf eine Krücke angewiesen, das hielt ihn aber nicht vom Besuch der Spiele ab. Am vorletzten Spieltag der Hauptrunde, vor dem Spiel gegen Ingolstadt, wurde Günter „Elle“ Elbracht in gebührender Form von den Eishockeyfans und Journalisten-Kollegen verabschiedet. Sein Bild erschien auf dem Videowürfel. Eine schöne Geste für einen Journalisten, dem Eishockey so am Herzen lag.

Mach`s gut Elle, wir werden Dich nicht vergessen.

Hans-Peter Becker

Was geht noch bei den Eisbären ?

Mit dem dem 4:1 über die Iserlohn Roosters haben die Eisbären im letzten Heimspiel der Vorrunde den Tabellenplatz 8 verteidigt. Die Eisbären mussten in der ausverkauften Arena am Ostbahnhof zunächst einen 0:1 Rückstand wettmachen. Die erste Spielminute war noch nicht abgelaufen, da erzielte Iserlohns Top-Scorer Blaine Down das erste Tor der Begegnung. Bis zur ersten Drittelpause gelangen den Eisbären 2 Tore, um das Spiel zu drehen. Die Torschützen waren Louis-Marc Aubry und Florian Busch. Der Mittelabschnitt war hart umkämpft, mit guten Möglichkeiten auf beiden Seiten. Die Entscheidung fiel im Schlussdrittel durch einem Doppelschlag, innerhalb von zwei Minuten erhöhten Laurin Braun und Daniel Fischbuch den Tore-stand. Dieser Sieg bedeutet, das erste Heimrecht in der Best-of Three Serie in den Pre-Playoffs.

Fazit nach 52 Spielen, 21 Siege, davon 16 in der regulären Spielzeit nach 60 effektiven Spielminuten und dementsprechend 5 in der Verlängerung, bedeuten 68 Punkte. Mit solch geringer Ausbeute ist nach aktuellem Modus noch nie eine Mannschaft auf diese Platzierung gekommen. Es wurden bisher über 70 Punkte benötigt, um überhaupt an den Playoffs teilnehmen zu können. In diesem Jahr reichten 64 Punkte für begehrten Platz 10, den erlangte Neuling Bremerhaven, die sich jetzt mit Ingolstadt auseinandersetzen dürfen.

Die Eisbären spielen gegen die Straubing Tigers. Das Spiel 1 der Serie startet am Mittwoch, 1. März um 19:30 Uhr in der heimischen Arena am Ostbahnhof. Einen klaren Favoriten gibt es nicht. Im Verlaufe der Saison konnten die Bayern 3mal gegen die Eisbären gewinnen. Ihre Heimspiele gewannen die Straubinger mit 5:2 und 5:3, die Eisbären holten einen Heimsieg und verloren ihr zweites Heimspiel im November mit 1:2 nach Verlängerung. Straubing ist bekannt für eine sehr körperbetonte Spielweise. „Das können wir aber auch und wir wissen, wie Playoff geht,“ so kommentierte Florian Busch die kommende Herausforderung. „Es wird darauf ankommen, die sogenannten Kleinigkeiten richtig zu machen und in der Defensive gut zu stehen,“ so äußerte sich sein Sturmkollege Daniel Fischbuch. Die speziellen Pre-Playoff Erfahrungen sprechen gegen die Eisbären. 2014 und 2015 waren nach 3 Spielen die Playoffs beendet. Im vergangenen Jahr stiegen die Eisbären direkt ins Viertelfinale ein und scheiterten an den Kölner Haien, einem Pre-Playoff Teilnehmer.

Personell sieht bei den Eisbären wieder deutlich besser aus. Trainer Uwe Krupp stehen wieder fast vier komplette Spielreihen zur Verfügung. Verletzt sind Kapitän Andre Rankel, sowie Micky DuPont und Sven Ziegler. Bei Andre Rankel soll die Chance bestehen, dass er am kommenden Mittwoch seiner Mannschaft wieder auf dem Eis helfen kann. Die Serie geht lediglich über 3 Spiele, zwei Siege werden benötigt, um in das Viertelfinale einziehen zu können. Es geht wieder bei Null los. Das Schöne am System Playoff ist, eine eigentlich verkorkste Saison kann noch gerettet werden. Nur Siege zählen ! 2014 gelang dem ERC Ingolstadt dieses Kunststück, damals holten sie als Tabellen-neunter am Ende die Meisterschaft. In den Pre-Playoffs hatten sie den amtierenden Meister Eisbären Berlin in 3 Spielen eliminiert. Die Eisbären starten als Tabellenachter und Wunder gibt es immer wieder.

Hans-Peter Becker

1. FC Union siegt weiter

„Immer weiter ganz nach vorn…“- diese Textzeile aus der Vereinshymne beherzigten die Profis des 1. FC Union auch im Spiel gegen den TSV München 1860. Die Ausläufer des Orkantiefs waren seit den Mittagsstunden aus Berlin verschwunden. Das Wetter war schön und schön war das Spiel, sofern man es mit den Eisernen hält. Auf den Anzeigetafeln stand für die rechte Seite der Gäste die Null. Die Eisernen trafen dagegen zwei Mal ins Schwarze. Es wirkte über weite Strecken des Spiels wie aus einem Guß. Nur zwei Umstellungen nahm Trainer Jens Keller vor. Die eine war geplant, Kapitän Felix Kroos hatte seine Gelbsperre abgesessen und eine ungeplante. Der etatmäßige Linksverteidiger Kristian Pedersen musste wegen muskulärer Problem kurzfristig passen. Seinen Platz nahm Michael Parensen ein.

Union machte gehörig Druck. Der Spielaufbau der Gäste wurde früh gestört. In jeder Halbzeit fiel ein Tor. Für die Führung zeichnete Steven Skrzybski verantwortlich. Es war sein 15 Treffer in dieser Spielzeit. Sein fulminanter Rechtsschuss in der 41. Minute sorgte für den langgedehnten ersten Torschrei am Freitagabend. Als in der 61. Minute Simon Hedlund mit einem Linksschuss erfolgreich war, gab es kaum Zweifel an einem erneuten Heimsieg. Es ist keine Utopie mehr, wer so spielt kann aufsteigen. Die Gäste aus Bayern waren bemüht, konnten insgesamt zu wenig in die Waagschale werfen, um den Eisernen gefährlich zu werden. Wenn man oben steht, ist man oft mit dem Glück im Bunde. In einer kurzen Drangphase hatten die Gäste zwischen der 70. und 76. Minute zwei Riesenmöglichkeiten.

Die Eisernen bleiben Tabellendritter, jetzt mit 41 Punkten, es ist ein Punkt Rückstand auf einen direkten Aufstiegsplatz. Hannover 96 ist lediglich einen Punkt besser, der Bundesligaabsteiger kam bei seinem Heimspiel gegen Arminia Bielefeld über ein 2:2 nicht hinaus. Es steht erneut ein Heimspiel am Freitagabend an. Erstmals stellen sich die Würzburger Kickers in der Wuhlheide vor.

Hans-Peter Becker

Eisbären siegen und machen die Playoffs klar

Macht sie alle und schießt sie aus der Halle, bis zur 14. Spielminute sah es tatsächlich danach aus. Sage und schreibe 3 Eisbären-Tore gab es bis dahin zu bejubeln. Florian Busch begann den Tor-Reigen in der 6. Minute. Eine Strafzeit für die Ingolstädter war gerade abgelaufen, da passierte es dann doch, der erste Torschrei hallte durch die Arena. Ein Doppelschlag in der 13. und 14. Spielminute sorgte für den Zwischenstand von 3:0 für die Eisbären. Die Torschützen waren Daniel Fischbuch mit einem sehenswerten Alleingang und etwa eine halbe Minute später hämmerte Charles Linglet den Puck in die Maschen. Ingolstadts Torhüter Marco Eisenhut wurde geschickt die Sicht genommen. Die Schiedsrichter benötigten den Videobeweis, um die Gültigkeit des Treffers zu bestätigen. Das dauerte seine Zeit, es schien, als hätte diese Pause die Eisbären aus dem Rhythmus gebracht. Die Ingolstädter erzielten schnell den Anschlusstreffer durch Thomas Greilinger in der 15. Spielminute. Sie konnten frei aufspielen es ging für das Team aus Bayern um nichts mehr. In der 19. Minute brachten sie sich wieder zurück in das Spiel. Die Eisbären gestatteten ihnen den Anschlusstreffer zum 2:3. Mit diesem Zwischenstand ging es in die erste Drittelpause.

Florian Busch eröffnete den Torreigen, insgesamt fielen 9 Treffer. Foto: Stefan Wenske

Der Mittelabschnitt geriet zu einem Wechselbad der Gefühle. In der 32. Minute checkte Louis-Marc Aubry seinen Ingolstädter Gegenspieler Patrick Mcneill hart in die Bande, der verlor dabei seinen Helm und verletzte sich. Die Folge war eine 5+Spieldauerdisziplinarstrafe für den Neuzugang der Eisbären. Die anschließende fünfminütige Überzahl nutzte Ingolstadt für den Treffer zum 3:3 Ausgleich. Mit diesem Pari-Stand ging es in das letzte Spieldrittel. Es blieb spannend bis zum Schluss. In der 40. Minute brachte Darin Olver die Eisbären wieder in Führung. Anschließend blieben gute Chancen ungenutzt und dann passierte es, ein schräges Ding landete im Eisbären-Tor. In der 52. Minute hatte Patrick Mcneill – mit der etatmäßigen Nummer 2 auf dem Trikot, spielte nach der Behandlungspause mit der 27 weiter – einen Schuss in Richtung Vehanen abgefeuert. Wieder Gleichstand, es war zum verrückt werden. Sie brachten den Sieg, die Eisbären. In der 57. Minute rettete Petri Vehanen mit einem Monstersafe gegen Ex-Eisbär Petr Pohl. Eine gute Minute später brachte Marcel Noebels den Puck im Tor unter. Die verbleibenden letzten zwei Spielminuten mussten die Eisbären in Unterzahl absolvieren. Daniel Fischbuch bekam ein Halten angekreidet. Ingolstadt nahm den Torwart vom Eis. 6 Ingolstädter schafften es glücklicherweise nicht mehr, erneut auszugleichen. Mit dem Sieg, verbunden mit 3 Punkten sicherten die Eisbären die Teilnahme an den Pre-Playoffs. Da Bremerhaven und Straubing verloren, kletterten die Eisbären auf Platz 8 der Tabelle. Mit einem Sieg nach 60 Minuten am letzten Spieltag über Iserlohn wäre Platz 8 und das Heimrecht, wenigstens in der 1. Runde, gesichert.

Hans-Peter Becker

 

Stimmen

Tommy Samuelsson (Trainer ERC Ingolstadt)

„Berlin hat verdient gewonnen. Wir haben ganz gut begonnen, aber Berlin hat die Tore geschossen. Im 2. Drittel war Vehanen besser, man hat gemerkt, dass Berlin unbedingt gewinnen wollte.“

Uwe Krupp (Trainer Eisbären Berlin)

„Kompliment an meine Mannschaft, nach dem 1:0 haben wir sehr gut gespielt, es war vielleicht unsere beste Phase der gesamten Saison. Am Sonntag geht es weiter, mit dem nächsten wichtigen Spiel.“

Spieldaten

Ort MB Arena Berlin

24.02.2017 19:30 Uhr

Zuschauer 13.726

Schiedsrichter Daniel Piechaczek, Stephan Bauer

Endstand 5:4

Drittelergebnisse 3:2/0:1/2:1

Strafminuten

Eisbären 27

Ingolstadt 4

 

Eisbären Berlin

Tor Vehanen, Petri – Cüpper, Marvin

1. Reihe Tallackson, Barry – Talbot, Julian – Noebels, Marcel – Müller, Jonas, – Roach, Alexander

2. Reihe Fischbuch, Daniel – Aubry, Louis-Marc – Busch, Florian – Braun, Constantin – Wissmann, Kai

3. Reihe Petersen, Nicolas – Olver, Darin – Linglet, Charles – Gervais, Bruno – Hördler, Frank

4. Reihe Machacek, Spencer – Wilson, Kyle – Braun, Laurin – Baxmann, Jens

Trainer Uwe Krupp

 

ERC Ingolstadt

Tor Eisenhut, Marco – Pielmeier, Timo

1. Reihe Jacques, Jean-Francois – Bulmer, Brett – Salcido, Brian Köppchen, Patrick

2. Reihe Svensson, Björn – Pielmeier, Thomas – Wagner, Fabio – Schütz, Simon

3. Reihe Laliberte, John – Buck, Brandon – Irmen, Danny – Mcnell, Patrick – Friesen, Dustin

4. Reihe Greilinger, Thomas – Taticek, Petr – Pohl, Petr – Schopper, Benedikt

Trainer Tommy Samuelson

1. FC Union Berlin erwartet den TSV München 1860

Der 1. FC Union holte am vergangenen Spieltag einen Auswärtssieg in Karlsruhe. Seit dem 16. Spieltag sind die Eisernen jetzt ungeschlagen. Am kommenden Freitag empfangen die Unioner am 22. Spieltag den TSV München 1860 zum Heimspiel und werden alles dafür tun, dass die Serie nicht reißt. Sie grüßen vom 3. Tabellenplatz, die Gäste reisen als Tabellen 14ter mit einem Rückstand von 13 Punkten nach Berlin. Die Münchner haben zudem eine Miniserie – 2 Siege in Folge – zu verzeichnen. Entsprechend selbstbewusste Töne sind zu vernehmen. Der neue Trainer, der Portugiese Viktor Pereira hat das Amt bei den Münchner Löwen zu Jahresbeginn übernommen und scheint die Mannschaft stabilisiert zu haben. In der letzten Transferperiode wurde im Kader kräftig durch gewechselt. 5 Spieler verließen den Verein und 5 Neue kamen. Bei den Eisernen war das Verhältnis, 4 gingen und lediglich Sebastian Polter ist neu im Kader. In der Mannschaftsaufstellung dürfte es keine Überraschungen geben. Trainer Jens Keller vertraut auf seine eingespielte Stammelf. Der Kapitän Felix Kroos ist nach seiner Gelbsperre wieder mit an Bord. Für die Wettanbieter ist der 1. FC Union der klare Favorit. Erwartet werden über 20.000 Zuschauer im Stadion An der alten Försterei, darunter etwa 1.000 Fans der Münchner sein. Da treffen zwei Mannschaften mit enormen Selbstbewusstsein aufeinander. Das Spiel am Freitag ist die 16. Auflage und der Blick zurück zeigt, Union hat erst 3 Siege geholt, der letzte liegt erst ein Jahr zurück, am 14. Februar 2016 gab es ein klares 3:0. Bobby Wood, Felix Kroos und Damir Kreilach waren die Torschützen.

Der junge Schiedsrichter Timo Gerach wird die Partie leiten. Er hatte es in der laufenden Spielzeit bereits schon einmal mit den Eisernen zu tun, am 3. Spieltag, beim 4:4 in Bielefeld. Der Anpfiff wird, bei hoffentlich nicht so stürmischen Wetter, pünktlich um 18:30 Uhr ertönen. Die Eisernen werden alles versuchen, den 3. Tabellenplatz zu verteidigen.

Hans-Peter Becker

Eisbären brauchen noch Punkte für pre-playoff Teilnahme

Die Eisbären Berlin hatten am vergangenen Montag erfreuliches zu verkünden. Der Partner aus Los Angeles, will helfen, dass die Eisbären wieder in die Erfolgsspur zurückfinden. Wäre es zu dieser Maßnahme gekommen, wenn die Eisbären 2 Spieltage vor dem Abschluss der Hauptrunde die Qualifikation für das playoff Viertelfinale bereits sicher gehabt hätten ? Es stehen noch 2 Heimspiele für die Eisbären an, am Freitag gegen Ingolstadt und am darauffolgenden Sonntag kommt Iserlohn in die Arena am Ostbahnhof. Für Iserlohn geht es – und das gilt genauso für Schwenningen und Krefeld – nur noch um die sprichwörtliche „goldene Ananas“. Für diese 3 Teams beginnt am Sonntag nach dem Spiel bereits die Sommerpause.

Während 6 Mannschaften die Plätze im Viertelfinale fest gebucht haben, müssen 3 Teams noch was tun, um an der Qualifikation, sprich pre-playoffs, teilnehmen zu können. Diese 3 Teams belegen in der Tabelle die Plätze 8 bis 10, Chancen ausrechnen darf sich zusätzlich Düsseldorf auf Platz 11. Ingolstadt steht unverrückbar auf Platz 7 und spielt auf jeden Fall in den pre-playoffs. Der Gegner könnte Eisbären Berlin heißen. Bei einem Sieg der Eisbären am 51. Spieltag über Ingolstadt in der regulären Spielzeit wäre die Qualifikation sicher und sollte es bei dem 10. Platz bleiben, wäre Ingolstadt der Gegner in den pre-playoffs. Die Düsseldorfer wären draußen und könnten sich eigentlich sofort dem Karneval widmen. 65 Punkte würden genügen für Platz 10, in den pre-playoffs gäbe es nur ein Heimrecht. Vorausgesetzt, die Eisbären holen sich die 6 Punkte, wäre mit Schützenhilfe Platz 8 im Bereich des möglichen. Das würde immerhin das erste Heimrecht bedeuten. Es ist spannend bis zum Schluss, sollten keine mehr hinzukommen und Düsseldorf 6 Punkte holen, wären die Eisbären draußen. An dieses Szenario denkt sicherlich niemand in Berlin, vielmehr besteht die Hoffnung, dass mit einem Sieg, verbunden mit 3 Punkten am Freitagabend alles geregelt ist. Vielleicht springt am Ende ja mehr als lediglich Platz 10 heraus.

Hans-Peter Becker