40. Geburtstag – ein Festtag für Türkiyemspor

Ausländer rein! So antworteten türkische Besucher eines Pokalspiel zwischen Türkiyemspor und FC Union Berlin auf damals übliche Anfeindungen der Union-Anhänger. Das war 1992, und Union verlor das Entscheidungsschießen an diesem Tag. Die Szenen sind auf der größten Videoplattform in einem etwa fünfminütigen Beitrag dokumentiert und noch heute erschreckend. Nun hatten die Kreuzberger einen Grund, ihren 40. Geburtstag im Willy-Kressmann-Stadion gebührend zu feiern. Denn Türkiyemspor, als Izmirspor gegründet, gibt es bereits seit 1978. Dabei gab es am Pfingstsonntag an diesem Festtag für die Kreuzberger eine Revanche für die Köpenicker. Ohne glitzerndes Konfetti und nur mit wenig Gesängen auf beiden Seiten war vom alten Hass zum Glück nichts mehr zu spüren. Auch durch die heute anderen sportlichen Verhältnisse (Türkiyem spielt nur noch in der Landesliga) war der Spielverlauf entsprechend einseitig zugunsten des Zweitligisten. Die 1:9-Niederlage fiel etwas zu hoch aus, war aber auch unbedeutend. Viel wichtiger war den meisten unter den beinahe 1800 Besuchern der Festakt, das Gedenken an kürzlich verstorbene Mitglieder und die Partie Türkiyem-Allstars gegen „Legenden“. Die Ehemaligen blieben von Verletzungen verschont, das stand beim 8:6 für die Legenden im Vordergrund.
Ob Norbert Henkel, der frühere Torwart, Taskin Aksoy, Goran Markov, Fatih Aslan, Metin Acar, die Trainer Bülent Gündogdu und Thomas Herbst oder die einstigen Torjäger Michael Fuß und Kemal Eraslan, der alle damaligen Aufstiege mitgemacht hat, viele zeigten ihre Verbundenheit zu Türkiyem durch ihren Auftritt. Alle kann man hier leider nicht nennen.
Türkiyemspor hätte eine Kraft im alten Westberlin werden können, versagte aber im entscheidenden Moment zum Beispiel 1991im Duell gegen TeBe (0:5). Da ging es um den Zweitliga-Aufstieg. Die Gemeinde war aber auch oft zu sehr gespalten, Eitelkeiten spielten wohl eine Rolle. „Man dachte nicht mittelfristig, wollte nur schnellen Erfolg“, glaubt Taskin Aksoy. Er war bis zuletzt in der der U 23 bei Fortuna Düsseldorf tätig und glaubt noch heute, dass „genug Potential da war“. Aktuell ist die Mannschaft von der Katzbachstraße auf Tabellenrang zwei der Landesliga I, hat berechtigte Hoffnungen demnächst wieder in der höchsten Berliner Spielklasse vertreten zu sein. Nach dem 2017 überwundenen Insolvenzverfahren eine Perspektive. Nur die alten Zeiten kommen nicht wieder, sind doch mittlerweile zahlreiche andere Vereine, die sich der Türkei schon im Namen verbunden fühlen, in Berlin etabliert. Türkiyemspor ist und bleibt aber der bekannteste Klub türkischer Einwanderer in Deutschland.

Frank Toebs

Reinickendorf feiert seine Handball-Füchse

Die Deutschen A-Jugend-Meister mit Bezirksbürgermeister Frank Balzer, Füchse-Manager Bob Hanning sowie Vereinspräsident Frank Steffel. Foto: BA R’dorf.
So sehen Sieger aus: Die Europapokalgewinner der Füchse Berlin nach der Eintragung ins Goldene Buch des Bezirks Reinickendorf. Foto: BA R’dorf

Rund 300 Fans der Füchse Berlin bereiteten ihren Handball-Helden am Dienstagnachmittag einen begeisterten Empfang auf dem Antonyplatz vor dem historischen Rathaus in Reinickendorf. Zwei Tage nach dem Gewinn des EHF-Pokals in Magdeburg feierten die Füchse gemeinsam mit ihren Anhängern den Europapokal, den sie nach 2015 bereits zum zweiten Mal gewonnen haben. .Angeführt von Kapitän und Torwart Petr Stochl, der nach der Saison seine Karriere beendet, präsentierten die Füchse ihre Trophäe und trugen sich in das Goldene Buch des Bezirks Reinickendorf ein.

Bezirksbürgermeister Frank Balzer (CDU): „Wie dieses Team fünf schwere Spiele in zehn Tagen meisterte und sich am Ende mit dem Europapokalsieg belohnte, das ist bewundernswert und Ausdruck wahren Mannschaftsgeistes. Reinickendorf ist stolz auf seine Füchse, die in unserem Bezirk ihre Heimat haben.“

Frank Balzer beglückwünschte gleichzeitig das Jugend-Team zum Gewinn der Deutschen Meisterschaft. Auch die Jugendlichen trugen sich ins Goldene Buch des Bezirks ein.

Quelle: Bezirksamt Reinickendorf

BFC Dynamo – Berliner SC Bildergalerie

Fachmännisch hat Euch Hans-Peter Becker ja aus dem Jahnstadion berichtet. Wir lassen „tausend“ Bilder folgen. Bekanntlich sagt ja ein Bild mehr als tausend Worte. Bewegte Bilder haben wir für eine Nachschau zu gegebener Zeit auch noch auf Lager. Hier zunächst der Friedrich-Ludwig-Jahnsportpark in seinen Facetten.

Christian Zschiedrich

BFC Dynamo verteidigt Pokal

Der BFC Dynamo verteidigte am Pfingstmontag, 21. Mai den Berliner Fußball Pokal. In der Geschichte des Pokals seit 1990 gelang dies erst zwei Vereinen Tennis Borussia und Türkiyemspor. Für den Verein aus Hohenschönhausen war es die siebente Finalteilnahme, während der Berliner Sportclub zum ersten Mal in seiner Vereinsgeschichte überhaupt das Endspiel erreichte.

Es lief bereits die 86. Spielminute der haushohe Favorit, der BFC Dynamo aus der Regionalliga führte mit 2:0. Für die Tore im sonnen überfluteten Jahn – Sportpark sorgte Rufat Dadashov, der in der 17. und 62. Minute traf. Für den Mittelstürmer war es der letzte Auftritt für die Dynamos. In der kommenden Saison wird er für Preußen Münster in der 3. Liga auf Torejagd gehen. So gelang ihn besonderes Abschiedsgeschenk für seinen alten Verein. In der zurückliegenden Saison kam er in 25. Ligaspielen zum Einsatz und war mit 25 Toren nicht nur der erfolgreichste Schütze für seinen Verein, auch in Regionalliga Nordost wurde dieser Wert nicht übertroffen. Am 28. Spieltag zog er sich im Heimspiel gegen Halberstadt eine Innenband-Verletzung zu. Für das Pokal-Endspiel wollte er unbedingt wieder fit werden. Es gelang und wie !

Fast wäre der Triumph noch in Gefahr geraten. Die gut gekühlten Sektflaschen standen schon bereit, die letzten Spielminuten lediglich eine Formsache. Dadashov wurde in der letzten Spielminute ausgewechselt, sein Trainer Rene Rydlewicz wollte ihm den Sonderapplaus der 6.428 Zuschauer, in der Mehrzahl Fans der Weinroten, gönnen. Der Berliner Sportclub aus der Berlin-Liga handelte nach dem Motto: „Wir haben keine Chance und die werden wir nutzen.“ Sie rannten bis zum Schluss und wurden belohnt. In der ersten Minute der Nachspielzeit zeigte Schiedsrichter Stefan Paffrath auf den ominösen Punkt. Er hatte zuvor ein Foul im Strafraum gesehen. Der Kapitän des Berliner SC, Louis Arnst, der sich für ein Jahr, in der Saison 2014/15 erneut bei Hertha BSC II versucht hatte, verwandelte sicher. Arnst hatte bereits in der Jugend für Hertha BSC gespielt.  Für seinen aktuellen Trainer Wolfgang Sandhowe war der Mann des Spiels, so seine Aussage in der Pressekonferenz nach dem Spiel. Dazu ergänzte er:“es ist eine Augenweide, ihn spielen zu sehen.“

Es wurde noch hektischer in der verbleibenden Nachspielzeit. Zunächst sah Omid Saberdest vom Berliner SC die rote Karte. Es sollen beleidigende Worte in Richtung Schiedsrichter gefallen sein. Mit der letzten Aktion des Spiels, einem Eckball für den BSC wäre ihnen fast der Ausgleich geglückt. Schließlich waren sie vorbei, die Minuten der Nachspielzeit und der 2:1 Erfolg für den BFC Dynamo in Sack und Tüten.

Die Sensation blieb aus. Die größere individuelle Klasse der Dynamos war, trotz enormen läuferischen Aufwands der Truppe aus der sechsten Liga, nicht wettzumachen. Der Trainer des BSC Wolfgang Sandhowe zog alle taktischen Register und konditionell hatten die Amateure keinerlei Nachteile. Der inzwischen 64jährige Sandhowe, ausgestattet mit der Qualifikation eines Fußball-Lehrers hat einiges erlebt. So war er u.a. Co.-Trainer bei Galatasaray Istanbul in der Türkei und in dieser Funktion beim 1. FC Nürnberg unter Hermann Gerland tätig, als Cheftrainer war er in Braunschweig und Magdeburg, um nur einige Stationen zu nennen. Der erfahrene Coach war nicht unzufrieden mit dem Auftritt seiner Mannschaft. „Ich denke, dass wir den Verein hier würdig vertreten haben.“ Beim Berliner SC scheint der Umtriebige sein Glück gefunden zu haben.

Das Spiel hatte im Wembley des Berliner Fußballs einen würdigen Rahmen. Die Siegerehrung wurde durch einen Platzsturm der Fans des BFC Dynamo etwas verzögert. Es blieb friedlich und alle waren zufrieden. Der BFC Dynamo darf sich erneut über die stattliche Antrittsprämie für den DFB-Pokal freuen und hofft jetzt auf einen attraktiven Gegner im August, der möglichst für ein ausverkauftes Haus sorgen soll.
Hans-Peter Becker

Füchse-Handballer tragen sich ins Goldene Buch des Bezirks Reinickendorf ein

Bezirksbürgermeister Frank Balzer. Foto: Christian Zschiedrich

Und das als EHF-Cup-Sieger. Berlin und der Heimatbezirk Reinickendorf feiern und würdigen die Handball-Helden der Berliner Füchse. Nach dem Gewinn des EHF-Cups beim „Final4“ am Wochenende in Magdeburg empfängt Bezirksbürgermeister Frank Balzer (CDU) Spieler, Trainer und Betreuerstab sowie Fans am Dienstag, 22. Mai, ab 16 Uhr zu einer Siegerfeier auf dem Antonyplatz vor dem Reinickendorfer Rathaus. Dabei wird sich die Mannschaft auch ins Goldene Buch des Bezirks eintragen. Bezirksbürgermeister Frank Balzer: „Ich gratuliere im Namen der Reinickendorferinnen und Reinickendorfer der Mannschaft und dem gesamten Verein zu diesem großartigen Triumph. Wir sind stolz darauf, dass ein Reinickendorfer Verein, der hier im Bezirk entstanden und gewachsen ist, solche internationalen Erfolge feiert.“

Nach 2015 haben die Berliner Füchse den EHF-Cup bereits zum zweiten Mal in die Hauptstadt geholt. Das Finalturnier des EHF-Pokals fand dabei in genau der gleichen Besetzung wie im Vorjahr statt, lediglich der Austragungsort war nach Göppingen im vorigen Jahr diesmal in Magdeburg.  Im Finale am Sonntag besiegten die Berliner das französische Spitzenteam Saint Raphael mit 28:25. Im Halbfinale am Tag zuvor hatten die Berliner sich gegen Titelverteidiger Frisch Auf! Göppingen durchgesetzt, während St. Raphael die Titelträume des gastgebenden SC Magdeburg beendete.

Die Füchse hatten an der Elbe noch einen zweiten Grund zum Jubeln:  Die A-Jugend eroberte den Deutschen Meistertitel und wird am Dienstag ebenfalls vorm Reinickendorfer Rathaus zum Feiern und zum Eintrag ins Goldene Buch erwartet. Fans dürfen sich dann auf Give Aways des Maskottchen Fuchsi, Musik, Interviews, Spielerautogramme und Fotos mit dem EHF-Cup freuen. Der EHF-Cup ist der zweithöchste Titel im europäischen Vereinshandball.

Michael Hielscher

Füchse-Jugend ist DEUTSCHER MEISTER

Bob Hanning, Füchse-Trainer, A-Jugend Foto: Christian Zschiedrich

Die Füchse Berlin haben den zehnten Titel des Deutschen Meisters gewonnen! Im Rückspiel besiegte die A-Jugend den SC Magdeburg in dessen Halle klar mit 36:31 (13:15) und durfte nach dem 27:25-Sieg im Hinspiel jubeln. In einem von beiden Mannschaften auf allerhöchstem Niveau geführten Spiel konnten sich die Füchse nach der Pause die Führung erobern und dann schrittweise ausbauen. In einer tadellosen Mannschaftsleistung glänzten vor allem Rolando Urios (9 Treffer), Loris Kotte (10/1 Treffer) und Torben Matzken mit drei Toren als Spielmacher. Mit einem Vorsprung von zwei Toren gingen die Füchse Berlin nach dem 27:25 am vergangenen Samstag in Berlin in das Rückspiel beim SC Magdeburg. Angesichts eines so knappen Vorsprungs konnte für die Füchse die Devise nur „Sieg“ lauten. Ein wenig Anlauf bedarf es dann aber schon, denn auch SCM-Trainer Vanja Radic hatte sein Team bestens vorbereitet und gut eingestellt.

Von Beginn an entwickelte sich ein ugend-Spiel auf höchstem technischen und kämpferischen Niveau. Die Teams schenkten sich keinen Millimeter und die 625 Zuschauer hatten ihre Freude. Unter den Zuschauern natürlich auch viele Füchse-Fans, die direkt nach dem Europapokal-Finaleinzug die Halle gewechselt hatten, darunter aber auch Volker Zerbe und Velimir Petkovic, die sich direkt nach der Pressekonferenz ins Taxi gesetzt hatten. Im ersten Durchgang wechselte mehrfach die Führung, es war eine komplett offene Partie. Erst führte der SCM, dann übernahmen die Füchse die Führung, führten beim 6:4 durch Mex Raguse sogar mit zwei Treffern, lagen dann aber beim 8:10 gleich wieder zwei Treffer zurück. Schrecksekunde dann kurz vor der Pause, als Mex Raguse beim Strafwurf mit der Chance zum Ausgleich den Torhüter im Gesicht traf und mit der Roten Karte vom Feld gestellt wurde. Statt dem Ausgleich erhöhte Yannick Danneberg noch und die Füchse lagen 13:15 zurück.

Im Viertel- und Halbfinale war Raguse noch der beste Torschütze und hatte jeweils großen Anteil am Weiterkommen. Der Verzicht auf den Rückraumschützen schweißte dann das Team noch enger zusammen, jeder übernahm nun Verantwortung. Allen voran Rolando Urios, der arbeitete und ackerte ohne nachzulassen. Die Füchse agierten mit zwei Kreisläufern, neben Urios stand auch noch Tolga Durmaz bei 6 Metern und stellte die Magdeburg immer wieder vor Probleme, Urios kam am Ende auf neun Treffer. Daneben war es aber vor allem Torben Matzken, der die Fäden in der Hand hatte. Der Spielmacher lenkte das Spiel, steuerte seine Mitspieler und setzte auch Loris Kotte, letztlich zehn Mal erfolgreich, immer wieder in Szene. Und so war beim 17:17 bereits der Ausgleich wiederhergestellt und nun nahmen die Füchse das Heft in die Hand. Beim 24:22 in der 42. Minute war die Partie letztmals offen, dann setzten sich die Füchse ab.

Spätestens als Loris Kotte mit drei Toren in Folge von 32:27 auf 35:27 erhöhte und nur noch fünf Minuten auf der Uhr waren, zweifelte niemand mehr am Sieg und Titelgewinn. Am Ende stand ein 36:31 für die Füchse auf der Anzeigetafel der altehrwürdigen Hermann-Gieseler-Halle, mit zwei Siegen im Finale gegen den SC Magdeburg hatten die Füchse Berlin den zehnten Titel des Deutschen Meisters nach Berlin geholt.

Füchse Berlin – SC Magdeburg 36:31 (13:15) – Hinspiel 27:25
Karch, Folgmann; Matthes 5, Gerntke, Matzken 3, Raguse 4/1, Krai 1, Lichtlein 2, Winkelsesser, Kotte 10/1, Rolando 9, Durmaz 1, Reineck, Heinis 1

Andreas Michelmann, DHB-Präsident:
Das war ein unglaubliches Spiel in einer genialen Atmosphäre. Beide Mannschaften haben ein sensationell hohes Tempo an den Tag gelegt, ein Angriff jagte den anderen. Die gesamte Veranstaltung war eine ganz tolle Werbung für den Handball.

Christian Prokop, Männer-Bundestrainer:
Das war ein unglaublich intensives Finale, das war toller Handball, das war hohes Tempo. Beide Mannschaften haben unglaublich viel investiert, beide haben hart, aber immer fair gekämpft. Die Füchse sind ein würdiger Meister, sie haben ab der 45. Minute die Partie bestimmt, aber auch der SC Magdeburg kann stolz auf diese Mannschaft sein.

Bob Hanning, Trainer Füchse Berlin:
Das war ein unglaubliches Spiel. Nach den Generationen um Kevin Struck, Fabian Wiede oder Paul Drux haben wir nun neue Spieler, die gelernt haben, diese Siegermentalität auf die Platte zu bringen, die man braucht, wenn man große Spiele gewinnen will. Es ist anstrengend, das zu lernen, aber wenn man solche Erfolge will, muss man da durch. Die Mannschaft hat heute eine überragende Leistung gezeigt, sie haben genau diese Siegermentalität an den Tag gelegt. Das war die Krönung einer überragenden Saison in einer gigantischen Atmosphäre.

Vanja Radic, Trainer SC Magdeburg:
Berlin war besser, das muss man auf jeden Fall anerkennen, auch was die Höhe des Siegs betrifft. Aber auch wir dürfen absolut stolz sein auf die Saison, die wir nun als deutscher Vizemeister gekrönt haben. Diese Medaille wird uns ewig verbinden. Niederlagen gehören zum Sport dazu, und Platz zwei ist ein toller Erfolg.

Tim Matthes, Spielführer Füchse Berlin:
Jetzt werden wir erst einmal richtig feiern. Das war purer Kampf, purer Wille, den wir an den Tag gelegt haben. Ich denke, das war unser bestes Saisonspiel. Unsere Stärke ist, dass alle 14 Spieler ihre Rolle haben und eingesetzt werden, also ganz klar der Teamgeist. Und wir haben uns gegenseitig so was von gepusht.

Quelle: Füchse Berlin Handball

Berliner Pokal: Endspiel BFC Dynamo – Berliner SC

Das ist eine Partie des Regionalligisten gegen den zwei Klasse tieferen Berlin-Ligisten. Dem Papier nach eine klare Angelegenheit für den BFC Dynamo, der bereits im Vorjahre im Finale stand und Viktoria 89 3:1 besiegte. Dennoch hat das Spiel seinen besonderen Reiz. BSC-Trainer Wolfgang Sandhowe hat eine Menge Erfahrung, holte bereits 1991 mit Türkiyemspor den Pokal, der bekanntermaßen seine eigenen Gesetze hat. Unterklassige Vereine haben oft genug sogenannte höherklassige Favoriten das Fürchten gelehrt und rausgeworfen. Schauen wir deshalb den Weg der beiden Finalistengenauer an und ein jeder kann selbst beurteilen, wer es schwerer hatte. Der Berliner SC hatte es mit den A-Ligisten BSV Oranke (6:2) zu tun; Dann musste der BFC Preussen (Berlin-Liga) 6:4 dran glauben; gegen den Bezirksligisten GW Neukölln feierte der BFC ein klares 4:0; Landesligist 1.FC Novi Pazar 95 wurde 2:1 bezwungen; 4:0 endete die Begegnung gegen die Reinickendorfer Füchse (Berlin-Liga) und im Halbfinale brauchte der BSC gegen Eintracht Mahlsdorf (Berlin-Liga) die Verlängerung, um ins Endspiel einzuziehen.

Der BFC Dynamo: Mit 6:0 gegen den Landesligisten Türkspor FK, 6:1 gegen Kickers 1900 (Bezirksliga); 4:0 gegen DJK SW Neukölln (Berlin-Liga); 2:1 gegen Türkiyemspor (Landesliga); 3:0 gegen Lichtenberg 47 (Oberliga) und 2:1 gegen den alten Rivalen Tennis Borussia ebenfalls (Oberliga).

Christian Zschiedrich

Die Trainer Rene Rydlewicz und Wolfgang Sandhowe Foto: Christian Zschiedrich

Rathenow führt zwei Spiele vor Saisonende mit drei Punkten vor TeBe

Optik Rathenow schwächelte und dem Tabellenführer flatterten die Nerven im Heimspiel gegen den FC Strausberg (8.). Die Gäste führten sogar durch Caga Aslan (0:1, 30.) und Ademi (1:2, 66.) bis sieben Minuten vor Ultimo. Zu einem günstigen Zeitpunkt (43.) glückte Özcin kurz vor dem Wechsel der 1:1-Ausgleich. Dann dauerte es bis zur 83. Minute ehe Cüncyt Eral doch noch das 2:2 erzielte. Mit dem Remis bauten die Rathenower im Endspurt gegenüber Tennis Borussia sogar die Führung aus. Denn im Berlin-Derby zweier befreundeter Clubs, Hertha 03 – Tennis Borussia, gab‘s für die Charlottenburger Veilchen eine 0:2-Schlappe. Hertha Zehlendorf, im Laufe der Saison wie eine launische Diva mit vielen Höhen und Tiefen, behielt die drei Punkte gegen die aufstiegswilligen Borussen. Die Tore: 1:0 Timur  Gayret (25.), 2:0 Huke (80.). Trotz des Erfolges der 03er Trainer Alexander  Arsovic muss gehen, Markus Schatte, der einst die Gebrüder Boateng im Jugendbereich trainierte, übernimmt ab der kommenden Saison die 1.Mannschaft.

Das Ergebnis passt natürlich zur Freude von Optik Rathenow. Die imponierende Aufholjagd der Borussen, so fragt es sich, war sie umsonst? Für Hertha 03 ging es doch nur noch um die goldene Ananas. TeBe bleibt bei 69 Punkten, Rathenow hat 72 und die Zehlendorfer sind mit 57 Punkten Tabellenvierter. Unser Hinweis vor einer Woche, dass TeBe wohl das schwere Restprogramm hat, war wohl angebracht. Gefruchtet haben die Warnungen auch von Trainer Brdaric nicht. Positiv sind die Tabellenstände und der 3:0-Sieg über Schwerin von Lichtenberg 47 (3., 63 P.), und Aufsteiger SC Staaken. Für TeBe steht das nächste Charlottenburger Derby gegen Hertha 06 ins Haus; besser gesagt ins Mommsenstadion. Das ging schon einmal in die Hose. Die 06er konnten sich zum Glück schon bis heute auf Grund des besseren Torverhältnisses gegenüber Seelow vor dem Abstieg retten. In den beiden Sonntagspielen muss Hertha 06 (13.) in Rostock ran und der SC Staaken empfängt zu Hause den Tabellenletzten Brieselang. Nachtzrag: Hertha 06 spielt 1:1 in Rostock und Staaken gewinnt 6:2.

Nicht ausgeschlossen ist, dass erst am letzten Spieltag die Entscheidung über den Aufstieg fällt. Tennis Borussia spielt da in Staaken und Optik Rathenow hat ein Heimspiel gegen den Malchower SV. Ganz spannend wird es natürlich, wenn Optik Rathenow jetzt zuvor am vorletzten Spieltag in Schwerin verlieren und TeBe eben die Gunst der Stunde gegen Hertha 06 nutzen sollte.
Christian Zschiedrich

Hertha 03 Z.  – Tennis Borussia 2:0 (1:0)
Altlüdersdorf –  Vict. Seelow 4:0 (1:0)
Brandenb. Süd – SV Malchow 2:2 (0:1)
Lichtenberg 47 –  Schwerin 3:0 (2:0)
Optik Rathenow – Strausberg 2:2 (1:1)
H. Rostock II – Hertha 06   1:1 (So.), Hertha 06 (12.) 32 Punkte
SC Staaken – Brieselang     6:2 (So.),  SC Staaken (5.) 50 Punkte

ALBA startet am Pfingstmontag mit Heimvorteil ins Playoff-Halbfinale gegen Ludwigsburg

Nach dem 3:2 im Viertelfinale gegen Oldenburg gehen die Playoffs um die deutsche Meisterschaft für die Basketballer von ALBA BERLIN am Pfingstmontag (21.5., 18 Uhr, Mercedes-Benz Arena) mit dem Halbfinale gegen die MHP Riesen Ludwigsburg weiter. Das Auftaktspiel der Serie „best-of-five“ (drei Siege zum Einzug ins Finale) wird live auf Telekom Sport und SPORT1 übertragen.

Spielplan Halbfinale:  Mo.  21.5. 18:00 Uhr heim
Do.  24.5. 20:00 Uhr auswärts
So.   27.5. 15:00 Uhr heim
Di.    29.5. 20:30 Uhr auswärts (falls nötig)
Do.   31.5. 19:00 heim (falls nötig)

Aito Garcia Reneses (ALBA-Cheftrainer): „Ich erwarte sehr spannende Spiele im Halbfinale, auch wenn wir die bisherigen drei Duelle gegen Ludwigsburg in dieser Saison gewonnen haben. Sie sind ein sehr gutes Team und spielen die wohl beste Defense der Liga. Auch wenn Center Johannes Thiemann bei ihnen zurückgekommen ist, haben wir Größenvorteile, die wir ausnutzen müssen. Gleichzeitig müssen wir den Nachteil gegen die kleineren und schnelleren Gegenspieler in der Defense minimieren. Gegen Oldenburg haben wir auswärts nicht gut genug gespielt. Das ist gefährlich und das müssen wir in dieser Serie verbessern.“

Joshiko Saibou: „Ich bin froh, dass wir ins Halbfinale gekommen sind, dort eine neue Mission haben und einen neuen Fokus setzen können. Wir haben in dieser Saison schon dreimal gegen Ludwigsburg gespielt und wissen ziemlich genau, was auf uns zukommt. Ich bin ganz sicher, dass auch diese Serie super intensiv wird. Es wird ganz wichtig sein, dass wir die Intensität jetzt so hoch halten wie in Spiel fünf gegen Oldenburg. Die haben alles in die Waagschale geworfen und haben vor allem in eigener Halle sehr intensiv verteidigt. Ludwigsburg macht das noch auf einer anderen Stufe und das schon die ganze Saison über. Umso mehr müssen auch wir unserem Basketball treu bleiben und nicht zu sehr darauf schauen, was der Gegner macht, sondern unsere Stärken gut umsetzen.“

Die Ludwigsburger, die die easyCredit BBL hinter ALBA als Dritter abgeschlossen haben, präsentierten sich zum Playoff-Auftakt auf den Punkt topfit. In ihrer Viertelfinalserie setzten sie sich souverän mit 3:0 gegen den Sechsten Bayreuth durch und diktierten das Geschehen dabei vor allem mit ihrer starken Verteidigung, die schon in der gesamten Saison das Markenzeichen der Mannschaft von Trainer John Patrick war. Die Ludwigsburger Defense, die den gegnerischen Ballvortrag oft schon vor dem Überqueren der Mittellinie aggressiv zu stören versucht, forciert damit beim Gegner mehr Ballverluste als jeder andere Bundesligist, ist aber auch sehr laufintensiv und für größere Spieler eine echte Herausforderung.

Trainer John Patrick hat deshalb mitunter sogar vier Guards gleichzeitig auf dem Feld. In der Startformation spielt Power Forward Adam Waleskowski auf der Centerposition und der nur 1,96 Meter große, aber sehr athletische Elgin Cook startet als Power Forward. Beide sind allerdings sehr gefährliche Dreierschützen und ziehen damit die gegnerische Verteidigung auseinander, was wiederum unter dem Korb Räume für die flinken Ludwigsburger Guards schafft. Dritter Schlüsselspieler im Frontcourt ist der athletische und reboundstarke Power Forward Dwayne Evans.
Von den Guards zermürbt vor allem der flinke und drahtige Kerron Johnson die gegnerische Defense mit seinen aggressiven Zügen zum Korb. Dreh- und Angelpunkt des Ludwigsburger Spiels ist der mit großem Spielverständnis ausgestattete und auf den Positionen eins bis vier einsetzbare Thomas Walkup. Um in den Playoffs einen dritten kreativen Ballhandler im Team zu haben, holte Trainer John Patrick zudem im März den US-Combo Guard Jeremy Senglin aus der US-amerikanischen G-League nach Ludwigsburg. Head Coach: John Patrick (50, USA, elfte Bundesliga-Saison, die sechste mit Ludwigsburg)

ALBA-Bilanz gegen Ludwigsburg: 47 Siege – 19 Niederlagen (in Berlin 31-5)
BBL: 35-11 / Playoff: 8-4 / Pokal: 4-2 / Eurocup: 0-2; Höchster Sieg: 94:53 am 6. Oktober 2002 in Berlin. Höchste Niederlage: 83:106 am 30. März 1991 in Ludwigsburg.

Quelle. ALBA BERLIN Basketballteam

ALBA bezwingt Baskets Oldenburg im fünften Spiel

Vor 8115 Zuschauern in der Arena am Ostbahnhof gewannen die Schützlinge von Trainer Aito Garcia Reneses 85:68 (17:19, 28:16, 18:17, 22:16) verdient auf Grund der Gangart mit spielerischen Vorteilen und dem Kampf um jeden Ball. Im entscheidenden fünften Spiel gaben die Albatrosse nach verhaltener Anfangsphase das erste Viertel 17:19 ab. Fortan aber waren die Berliner hellwach und rissen mit Tempo-Basketball die Anhänger von ihren Sitzen. Nach immerhin acht Minuten gelang Saibou der erste erfolgreiche Dreier. Danach galt für beide Teams, dass es um alles oder nichts ging. Alba provozierte mit zielstrebigen Korbangriffen viele Fouls der Oldenburger und verteidigte auch aggressiver. Innerhalb einer Minute traf Niels Giffey zwei Dreier. Dennis Clifford gelang Center Rasid Mahalbasic zu blocken und Alba führte im zweiten Viertel mit 12 Punkten. Von Beginn der zweiten Halbzeit an waren die Center Mahalbasic und Bogdan Radosavljevic im Dauereinsatz. Großartig Albas Litauer Marius Grigonis; die Gäste fanden so gut wie kein Mittel gegen seine Würfe und den erzielten 16 Punkten. Ab Montag, 18.00 Uhr, trifft Alba Berlin nun unter den besten vier deutschen Teams auf Ludwigsburg im Halbfinale.

Christian Zschiedrich