Füchse gewinnen Hinspiel in Porto

Die Füchse Berlin haben den Grundstein für ein mögliches Weiterkommen im EHF-Pokal gelegt. Beim FC Porto gewann der Handball-Bundesligist mit 30:27 (14:12), versäumte es allerdings, sich ein noch komfortableres Polster zu erspielen. Vor 1091 Zuschauern im Dragao Caixa kamen die Berliner, die wenige Stunden vor dem Anpfiff noch mit dem gesamten Team einen Spaziergang am Strand bei angenehmen 19 Grad absolvierten, nur ganz schwer in Tritt. Nach drei Minuten lagen sie mit 1:2 zurück. Zu allem Überfluss sah Abwehrchef Jakov Gojun nach nur acht Minuten auch noch wegen eines Foulspiels von den ungarischen Schiedsrichtern die Rote Karte. Folglich mussten die ohnehin dezimierten Berliner, die ohne den verletzten Fabian Wiede (Knie) nach Portugal gereist waren, mit nur zwölf Mann auskommen.

Der Motor des Spitzenreiters der DKB Handball-Bundesliga, der 48 Stunden zuvor noch ein Ligaspiel bei GWD Minden mit 37:29 gewann, wollte zu keiner Zeit des Spiels so wirklich in Fahrt kommen. Zwar drehten die Füchse das Spiel und gingen durch Hans Lindberg (7:5) und Petar Nenadic (8:6) wieder in Führung, doch die Portugiesen glichen nach 23 Minuten wieder aus (10:10). In die Halbzeit ging es mit einer knappen 14:12-Führung. Aus der Pause kam Porto wesentlich besser. Die vom Dänen Lars Walther (früher unter anderem Hildesheim und Emsdetten) trainierten Portugiesen wirkten frischer, wacher und nutzten die Lücken in der Füchse-Deckung. Porto kam zum Ausgleich und hielt die Partie offen.

Das lag vor allem aber auch daran, weil die Füchse mit ihren Chancen im Angriff zu fahrlässig umgingen. Mehrfach ließen sie gute Möglichkeiten aus und gaben einen zwischenzeitlichen Vier-Tore-Vorsprung (44./22:18) aus der Hand. Porto glich kurz darauf zum 23:23 aus. Vor allem in den Schlussminuten ließ die Konzentration nach, was sich in zwei vergebenen Top-Chancen durch Lindberg und Drux (scheiterten beide an Hugo Laurentino) zeigte. Am Ende stand dennoch ein 30:27-Arbeitssieg zu Buche. Bester Werfer bei den Füchsen war Hans Lindberg mit elf Treffern.

Für den Vorjahres-Finalisten Füchse Berlin geht es schon am Donnerstag zu Hause im Fuchsbau mit dem Rückspiel der 3. Quali-Runde weiter. Das Petkovic-Team peilt den Einzug in die Gruppenphase des EHF-Pokals ein.

Füchse-Geschäftsführer Bob Hanning nach dem Spiel: „Ich bin mit dem Ergebnis zufrieden, wenngleich es sehr gefährlich ist. Wir dürfen uns im Rückspiel nicht zu sicher fühlen und müssen konzentriert bleiben.“ Füchse-Trainer Velimir Petkovic: „Das war ein sehr hartes Spiel. Wir haben zehn bis 15 Minuten gebraucht, bis wir ins Spiel und zur richtigen Einstellung gefunden haben. Wir waren in vielen Aktionen zu unkonzentriert. Dennoch haben wir uns einen kleinen Vorsprung erarbeitet und haben nun gute Chancen auf ein Weiterkommen.“

Statistik: Stochl, Heinevetter – Elisson (3), Vukovic, Struck, Gojun, Nenadic (6), Lindberg (11/4), Zachrisson (1), Fäth (1), Schmidt (3), Kopljar (3), Drux (2).

Quelle: Füchse Berlin

Zwei Tore von Geburtstagskind Skrzybski reichten nicht

An der Partie des 14. Spieltages zwischen Heidenheim und dem 1. FC Union Berlin wirkten zwei Geburtagskinder mit. Zwei Urgesteine in ihren Vereinen wollten sich ihren Ehrentag mit einem Sieg versüßen. Es gelang, aus Berliner Sicht leider, dem Heidenheimer Geburtstagskind Marc Schnatterer. An seinem 33. Geburtstag bestritt er das 293 Spiel für seinen Verein und erzielte in der 66. Minute mit einem direkt verwandelten Freistoß seinen Treffer Nummer 90 für seinen Verein. Aus etwa 25 m jagte er das Ding in die Maschen. Eine für den Torwart unangenehme Flugbahn, der Ball setzte auf, trotzdem, unhaltbar war er nicht. Jakob Busk verteilte ein Geburtstagsgeschenk.

In der 44. Minute gingen die Heidenheimer glücklich, aber nicht unverdient in Führung. Dem Treffer von Feick ging ein von Schnatterer getretener Freistoß voraus. Gogia soll gefoult haben, das hätte man weiterlaufen lassen können. Busk im Union Tor sah das erste Mal alt aus. Den Eisernen gehörte nur die Anfangsviertelstunde, dann übernahmen die Gastgeber das Kommando. Jens Keller nahm im gewohnten 4-2-3-1 System einige Änderungen vor. Auf der rechten Außenbahn verteidigte wie erwartet Peter Kurzweg. Marcel Hartel, der zwei U 21 Spiele in den Kochen hat, wurde zunächst geschont, für ihn rückte Damir Kreilach in die Startelf. Dass das Union-Geburtstagskind – Steven Skrzybski feierte seinen 25. Geburtstag, in die Startelf rückte, war wohl mehr der Erkrankung von Simon Hedlund geschuldet.

Die zweite Halbzeit wird länger in Erinnerung bleiben. Das innerhalb von 14 Minuten sechs Tore fallen, kommt im Profifußball nicht so häufig vor. In der 61. Minute erhöhte John Verhoek auf 2:0 für Heidenheim. In der 64. Minute verkürzte Sebastian Polter auf 1:2. Er traf per Foulelfmeter. Der Elfer war eher lächerlich, egal, es war ausgleichende Gerechtigkeit für den Freistoß, der zum 1:0 für Heidenheim führte. Es folgte der eingangs erwähnte Schnatterer Freistoß. Dann war in der 72. Minute das Union-Geburtagskind dran. Ganz spitz der Winkel, Heidenheims Torhüter Kevin Müller ließ den kurzen Pfosten offen und es schlug ein. Union lag nur noch 2:3 hinten. Erneut Verhoek sorgte nur 2 Minuten später für einen 2 Tore Vorsprung. Im Gegenzug traf erneut Skrzybski. 3:4 und es war noch Zeit, um alles zu retten. Die Freak-Phase des Spiels war vorbei. Bis zum Schlusspfiff hielt die Heidenheimer Führung und die Eisernen fahren mit leeren Händen nach Hause.

Spieldaten

1. FC Union Berlin
Tor: Jakob Busk Abwehr: Peter Kurzweg; Toni Leistner; Marc Torejon; Kristian Pedersen Mittelfeld: Grischa Prömel (ab. 46. Stephan Fürstner); Felix Kroos ; Steven Skrzybski; Damir Kreilach; Akaki Gogia;Angriff Sebastian Polter 4-2-3-1
Trainer: Jens Keller

1. FC Heidenheim
Tor: Kevin Müller Abwehr: Robert Strauß; Norman Theuerkauf; Timo Beermann; Arne Feick Mittelfeld:Marc Schnatterer; Sebastian Griesbeck(ab 28. Kevin Kraus) ; Marcel Titsch-Reviero; Maximilian Thiel; Angriff Robert Glatzel; John Verhoek 4-4-2
Trainer Frank Schmidt

Ergebnis: 4:3 (1:0)

Tore:
1:0 Feick (44., Kopfball, Freistoß Schnatterer)
2:0 Verhoek (61., Rechtsschuss, Feick)
2:1 Polter (64., Foulelfmeter, Rechtsschuss, Foul Polter)
3:1 Schnatterer (66., direkter Freistoß, Rechtsschuss)
3:2 Skrzybski (72., Rechtsschuss, Gogia)
4:2 Verhoek (74., Kopfball, Titsch-Rivero)
4:3 Skrzybski (75., Linksschuss, Gogia)

Zuschauer: 11.000 Stadion Voith Arena Heidenheim

Schiedsrichter: Deniz Aytekin

Borussia Dortmund: Pierre-Emerik Aubameyang oder Tuchel die Sieger

Kommentar von Christian Zschiedrich Foto: Sportick

Bei allen Extratouren des 28jährigen Franzosen, die Strafe des Aussortierens ging nach hinten los. Borussia Dortmund verlor 1:2 in Stuttgart. Da antworte mir der eine oder andere „auf Grund der Fehler in der Defensive“, aber, trotz der Abwehrschwäche gewann Dortmund früher solche Spiele – oft mit mehreren Toren Unterschied. Vielleicht hat sich Trainer Bosz gesagt, „den biege ich mir für alle Zukunft hin“. Ob er ihn jedoch auch fürs nächste Spiel aus dem Kader streicht, bezweifele ich. Dortmund hat unnötig Meisterschafts-Punkte eingebüßt. Letztendlich sind alle Dortmunder die Verlierer (auch  Aubameyang), nur die Erkenntnis über die Bedeutung seiner Tore und des Images gewinnt. So hat sich Bosz selbst noch mehr unter Druck gesetzt. Musste es denn wirklich gleich die Höchststrafe sein oder hätte es nicht andere Strafmaße gegeben, die der sportlichen Leistung weiter Raum gelassen hätten. Ohne Kenntnisse der Details ist offensichtlich, anscheinend ist den Herren Promis doch nicht bewusst, was es heißt, so einen Spieler in den eigenen Reihen zu haben. Wer hat denn in der Vergangenheit Spiele mit seinen Toren entschieden? Waren seine Vergehen, insbesondere das letzte, wirklich so schlimm? Ronaldo oder Messi sind auch keine braven Lämmer. Was wäre ihr Verein ohne sie? Viele Vereine haben doch die bittere Erfahrung gemacht, wenn der oft alles entscheidende Torjäger weg ist, wie traurig ist plötzlich die Situation des Vereins.

Dortmund hatte gleich mehrere solcher guten Entscheidungsträger. Reus ist leider lange verletzt. Andere brachten viel Geld beim Abgang in die Vereinskasse. Ja, solche Spieler kosten viel Geld. Sie sind es aber auch wert. Vereine ohne solche extravaganten Spieler sind eben höchstens nur Mittelmaß. Und Tuchel? So sehr der  geschätzte  Geschäftsführer Watzke auch mit Dortmund verbunden sein mag, die Trennung von Erfolgstrainer Tuchel war doch ein Eigentor…..

Christian Zschiedrich

Kantersieg für die Eisbären

Nach wie vor stehen einige bewährte Kräfte bei den Eisbären auf der Verletztenliste. Uwe Krupp konnte vier Sturmreihen und nur drei Verteidigungsreihen aufbieten. Die Gäste aus Ingolstadt konnten einen Verteidiger mehr aufstellen. Im Trainerstab der Bayern gab es Anfang November eine Veränderung. Tommy Samuelsson wurde wegen anhaltender Erfolglosigkeit entlassen, vorrübergehend hat Sportdirektor Larry Mitchell das Traineramt übernommen. Er sah seine Mannschaft nach 12 Minuten in Führung gehen, getroffen hatte Patrick McNeill. Die Eisbären gelang der Ausgleich noch im Anfangsdrittel. Der Topscorer, Sean Backman reagierte gedankenschnell bei einer unübersichtlichen Situation vor dem Tor und bugsierte den Puck über die Linie, so geschehen in der 16. Spielminute. Es war sein Treffer Nummer 14 in der laufenden Saison, mehr Tore hat bislang kein anderer DEL-Spieler geschossen.

Im Mittelabschnitt nahm das Unheil für die Gäste ihren Lauf. Die Eisbären nutzten gleich die erste Überzahlchance zur Führung. Jakob Berglund hatte mit der Schlussirene nach den ersten Drittel eine Strafe noch wegen Haltens kassiert. Der Torschütze für die Eisbären war Micky DuPont, der mit einen Schlagschuss den Puck im Tor versenkte. So geschehen in der 22. Minute. In der 31. Minute musste David Elsner auf die Strafbank und wieder überstanden die Gäste die Unterzahl nicht schadlos. Eine schnell vorgetragene Kombination schloss Jamie MacQueen mit dem dritten Treffer für die Eisbären ab. Ein Abwehrklops von Michael Collins, ließ  sich den Puck von James Sheppard klauen, brachte die deutliche 4:1 Führung für die Eisbären durch Nick Petersen. Jetzt war die Moral der Ingolstädter gebrochen. Im Schlussdrittel kassierten sie zwei weitere Treffer. MacQueen trug sich in der 51. Minute erneut in die Torschützenliste ein und nur 2 Minuten später hielt Daniel Fischbuch seine Kelle in eine Vorlage von Backman und machte das halbe Dutzend an Toren für die Eisbären voll.

War das erste Drittel noch ausgeglichen, so merkte man ab dem Mittelabschnitt den Gästen ihre Verunsicherung an. Seit nunmehr acht Spielen konnten die Ingolstädter keinen Sieg mehr erringen. Larry Mitchell war enttäuscht, so wie wir in der neutralen Zone operiert haben, war das eine Katastrophe.

Für die Eisbären geht es am Sonntag, erneut mit einem Heimspiel weiter. Zu Gast sind die Krefeld Pinguine.

Hans-Peter Becker

 

DEL 21. Spieltag
EHC Eisbären Berlin – ERC Ingolstadt 6 : 1
17.11.2017 19:30 Uhr MB-Arena Berlin
Zuschauer: 11.071

Torfolge
0:1 McNeill, Patrick (Laliberte, John, Elsner, David) , EQ, 11:26
1:1 Backman, Sean (Petersen, Nick, Sheppard, James) , EQ, 15:25
2:1 DuPont, Micki (Petersen, Nick, Olver, Mark) , PP1, 21:13
3:1 MacQueen, Jamie (Baxmann, Jens, Buchwieser, Martin) , PP1, 32:25
4:1 Petersen, Nick (Sheppard, James) , EQ, 34:11
5:1 MacQueen, Jamie (Olver, Mark, Wissmann, Kai) , EQ, 50:59
6:1 Fischbuch, Daniel (Backman, Sean, Richmond, Daniel) , EQ, 52:43

Strafen
Eisbären Berlin: 4 (0, 0, 4)
ERC Ingolstadt: 6 (2, 2, 2)
20:00 Berglund, Jacob; 2 min. – Halten
30:27 Elsner, David; 2 min. – Haken
45:21 Richmond, Daniel; 2 min. – Übertriebene Härte
53:30 Mouillierat, Kael; 2 min. – Übertriebene Härte
53:30 Sheppard, James; 2 min. – Übertriebene Härte

Eisbären Berlin
1. Reihe Buchwieser, Martin – Olver, Mark – MacQueen, Jamie – Parlett, Blake – Richmond, Daniel
2. Reihe Fischbuch, Daniel – Busch, Florian – Noebels, Marcel – DuPont, Micki – Müller, Jonas
3. Reihe Petersen, Nick – Sheppard, James – Backman, Sean – Wissmann, Kai – Baxmann, Jens
4. Reihe Ziegler, Sven – Jahnke, Charlie – Adam, Maximilian
Tor Vehanen, Petri – Cüpper, Marvin
Trainer Uwe Krupp

ERC Ingolstadt
1. Reihe Collins, Mike – Olson, Brett – Braun, Laurin – Pelech, Matthew – Sullivan, Sean
2. Reihe Laliberte, John – Olver, Darin – Buck, Brandon – McNeill, Patrick – Friesen, Dustin
3. Reihe Mauldin, Greg – Mouillierat, Kael – Taticek, Petr – Kohl, Benedikt – Schopper, Benedikt
4. Reihe Elsner, David – Berglund, Jacob – Greilinger, Thomas – Swinnen, Dennis
Tor Pielmeier, Timo – Reimer, Jochen
Trainer Larry Mitchell

Auf dem Weg zur Handball-WM: Ladies starten in die Vorbereitung

In 14 Tagen fällt mit dem Spiel der deutschen Nationalmannschaft gegen Kamerun der Startschuss für die 23. IHF Handball-Weltmeisterschaft der Frauen! Vom 1. bis zum 17. Dezember 2017 findet die WM an den Standorten Leipzig, Trier, Oldenburg, Bietigheim-Bissingen, Magdeburg und Hamburg statt.

Einen kleinen Vorgeschmack gibt es aber schon jetzt: https://youtu.be/9OurnngMXlc. Die Ladies sind zwei Wochen vor Beginn schon voll im WM-Modus und starteten mit einem Lehrgang in Rotenburg an der Fulda in die Vorbereitung. Auf dem Plan standen Athletik- und Taktiktraining, sowie eine Trainingseinheit mit dem Zweitligisten SG 09 Kirchhof. Heute geht es weiter mit dem Lehrgang in Leverkusen. https://youtu.be/9OurnngMXlc

 

Quelle: DHB

Knieprobleme: Füchse reisen ohne Fabian Wiede nach Porto

Foto: Füchse Berlin

Wermutstropfen nach dem 37:29 (17:14)-Sieg der Füchse Berlin bei GWD Minden: die Hauptstädter sind ohne Rückraumspieler Fabian Wiede nach Portugal weitergereist. „Wir haben Fabi nicht mitgenommen“, sagte Füchse-Sportkoordinator Volker Zerbe am frühen Freitagmorgen. „Er ist mit Knieproblemen aus dem Minden-Spiel gegangen und lässt sich in den nächsten Tagen in Berlin behandeln.“

Der 23-jährige Wiede verletzte sich am Donnerstagabend beim Match gegen Minden am Knie, ließ sich zwischen der siebten und 21. Minute in der Kabine von Physio Laurence Detjen behandeln. Danach spielte er wieder. Nach dem Match sagte der Rückraumspieler: „Ich hatte mir in einer Szene das Knie ein wenig verdreht. Während des Spiels war es okay, hinterher hatte es dann angefangen zu schmerzen.“  Silvio Heinevetter, der gestern gegen Minden nicht spielte, ist wieder fit und soll morgen im Dragao Caixa (Hexenkessel) zum Einsatz kommen.

Mit einer dicken Bandage ums rechte Knie ist Wiede am Freitagmorgen zusammen mit Frederik Simak im Teambus zurück nach Berlin gereist. Der Füchse-Tross ist währenddessen nach Porto zum EHF-Cup-Spiel aufgebrochen. Für das Match in der dritten Quali-Runde in Portugal nominieren die Berliner übrigens keinen Spieler nach. Zerbe: „Wir gehen mit einem 13-Mann-Kader in die Begegnung.“

Quelle: Füchse Berlin

Füchse feiern elften Saisonsieg in Minden

Paul Drux wurde von Mindens Teamarzt genäht. Foto: Füchse Berlin

Die Füchse Berlin feiern ihren elften Saisonsieg: die Hauptstädter haben das Auswärtsspiel bei GWD Minden souverän mit 37:29 (14:17) für sich entschieden und bleiben damit Spitzenreiter der DKB Handball-Bundesliga. Die Füchse starteten mit Petr Stochl im Tor für den angeschlagenen Silvio Heinevetter, zudem mit den fünf deutschen Akteuren Erik Schmidt, Kevin Struck, Steffen Fäth, Fabian Wiede und Paul Drux. Der leicht angeschlagene Spielmacher Petar Nenadic (Wade), der am frühen Vormittag mit dem Zug aus Berlin nachgereist war, blieb zunächst auf der Bank. Und auch ohne Spitzenspieler Nenadic legten die Füchse einen konzentrierten Beginn hin. Schon früh führten sie mit 5:2 (7.).

Allerdings schlichen sich Unkonzentriertheiten im Spiel der Berliner ein. Minden kam nach 17 Minuten zum 7:7-Ausgleich und führte nach 25 Minuten sogar mit 12:11. Trainer Velimir Petkovic: „Wir haben konzentriert angefangen und hatten immer eine Antwort auf Mindens Tore parat. Dann sind wir aber plötzlich zu überheblich aufgetreten. Das hat mir nicht gefallen. Wir haben viele leichte Fehler im Angriff gemacht und einfache Tore kassiert.“  Letztlich fing sich seine Mannschaft aber wieder vor 2150 Zuschauer in der Kampa-Halle in Ostwestfalen und ging mit einer Drei-Tore-Führung in die Halbzeit. Paul Drux wurde in der Halbzeit von Mindens Teamarzt mit vier Stichen genäht.

Aus der Pause kamen die Berliner gegen die seit fünf Spielen ungeschlagenen Mindener allerdings nicht so wie gewünscht. Ganze fünf Minuten brauchte es, bis Steffen Fäth das erste Füchse-Tor zur 18:17-Führung warf. Angeführt von Petar Nenadic, der in wichtigen Phasen zum 21:18 (39.) und 24:21 (40.) traf, zogen die Füchse dann aber davon. Letztlich setzten sich die Berliner dank ihrer individuellen Klasse deutlich gegen Minden durch. Mattias Zachrisson, der mit sechs Treffern ein gutes Spiel machte, sorgte für den Endstand von 37:29. Bester Werfer bei den Füchsen war Steffen Fäth mit sieben Toren.

Fabian Wiede, der zwischenzeitlich wegen Knieproblemen vom Feld musste: „Wir haben uns wie gewohnt in Minden schwergetan. In der ersten Halbzeit hatten wir Probleme. Mitte der zweiten Halbzeit standen wir dann in der Abwehr wesentlich besser und sind zu einfachen Tore gekommen.“  Das Team von Velimir Petkovic bleibt nach dem elften Saisonsieg in Minden an der Tabellenspitze, vor der SG Flensburg-Handewitt, die deutlich gegen Hüttenberg gewann (38:23), und den Rhein-Neckar Löwen, die überraschenderweise in Melsungen patzten (26:29).

Morgen früh fliegen die Füchse von Münster über Frankfurt am Main nach Porto. Dort bestreiten die Berliner am Freitagabend eine Trainingseinheit, ehe am Samstagabend um 19.30 Uhr die Partie in der dritten Quali-Runde des EHF-Pokals gegen den FC Porto angepfiffen wird.  Die Füchse bedanken sich im Übrigen bei Mindens Team-Arzt, der Paul Drux in der Halbzeit mit vier Stichen an einer Platzwunde am Kinn genäht hat!

Statistik: Stochl, Heinevetter – Wiede (5), Elisson (1), Vukovic (1), Struck (2), Gojun (1), Nenadic (6), Lindberg (3/2), Zachrisson (6), Fäth (7), Simak, Schmidt, Kopljar (1), Drux (3).

Quelle: Füchse Berlin

Auswärts in Heidenheim

Der 1. FC Union muss am 14. Spieltag in das Bundesland Baden-Württemberg reisen. Am Samstag steht das Auswärtsspiel gegen den 1. FC Heidenheim an. Beide wollen ihre Serien verteidigen. In der Liga sind die Heidenheimer seit 3 und die Eisernen seit 6 Spielen in Folge ungeschlagen.

Vor der Länderspielpause holten die Heidenheimer in einem verrückten Spiel bei Spitzenreiter Fortuna Düsseldorf ein 2 : 2 Unentschieden und einen wertvollen Punkt. Der bisherige Verlauf der Saison für die Schmidt Schützlinge blieb unter den Erwartungen. In der heimischen Voith-Arena wurden nur Heimspiele gewonnen und 4mal nahmen die Gäste alle Punkte mit. Mit nur 12 Punkten ist es aktuell nur der 16. Tabellenplatz und würde am Saisonende die Relegation bedeuten. Verständlich, dass die Heidenheimer sich aus diesen Tabellenregionen entfernen wollen und versuchen werden weiter zu punkten. Das Spiel in Düsseldorf war hektisch zu Ende gegegangen. Nachträglich wurde Matthias Wittek wegen eines Kopfstoßes vom DFB-Sportgericht gesperrt.

Beim 1. FC Union ist die Liste nicht einsatzfähiger Spieler wieder länger geworden. Fabian Schönheim, Kenny Prinz Redondo, Michael Parensen und Atsuto Uchida sind verletzt. Christopher Trimmel ist gelb gesperrt. Diese Sperre zwingt Trainer Jens Keller zum tüfteln. Wer spielt in Heidenheim auf der Position des rechten Außenverteidigers. Backup Uchida ist verletzt. Marc Torejon käme in Frage, wird aber dringend in der Innenverteidigung gebraucht. Neben Toni Leistner könnte Christoph Schösswendtner zum Einsatz kommen. Der Neuzugang aus Österreich, von Rapid Wien hat bisher den Trainer nicht so recht überzeugen können. So dürfte wohl eher Peter Kurzweg, mal wieder von der Tribüne direkt in die Startformation wechseln. Kurzweg ist sonst auf der linken Außenbahn zuhause, kann vertretungsweise auch auf der rechten Seite spielen. Diese Variante dürfte wahrscheinlicher sein und Schösswendter wird für den Fall der Fälle zunächst auf der Bank sitzen. Im offensiven Mittelfeld könnte Damir Kreilach für Marcel Hartel beginnen. Hartel hat zwei Spiele für die U-21 Auswahl absolviert und einige Reisestrapazen hinter sich. Just am Spieltag feiert Steven Skrzybski seinen 25. Geburtstag, ein Bonus für die Startelf wird daraus nicht resultieren. Es sieht so aus, dass erneut Akaki Gogia den Vorzug erhält.

Der 1. FC Union soll auch im Süden der Republik viel Fans haben. Es könnten mehr als eintausend sein, die am Samstag, Anpfiff 13:00 Uhr, in der Arena in Heidenheim den Gästeblock füllen werden. Unter Jens Keller konnte Union in Heidenheim nicht gewinnen, Zeit, diese Serie zu brechen. In der 2. Liga ist das insgesamt siebente Aufeinandertreffen. 3 Siege für Heidenheim und genauso viele für die Eisernen, ein Unentschieden gab es noch nicht.

Hans-Peter Becker

IHF-Frauen Weltmeisterschaft 2017 im frei empfangbaren Fernsehen

Dank der Einigung mit beIN MEDIA GROUP!  16 Tage vor dem Beginn der Handball-Weltmeisterschaft 2017 der Frauen wurde eine Einigung mit der beIN MEDIA GROUP über die Fernsehberichterstattung erzielt. Die beIN MEDIA GROUP hat sich in Zusammenarbeit mit Lagardère Sports dazu entschlossen, die Ausstrahlung des Turnieres einem möglichst großen Publikum der deutschen Handballfans zu ermöglichen. SPORT1 wird die Partien der deutschen Nationalmannschaft, beginnend mit dem Auftaktspiel am 1. Dezember gegen Kamerun in der Arena Leipzig, live im Free-TV übertragen. Weiterhin wird SPORT1 alle Spiele ab dem Viertelfinale ebenfalls live im Free-TV übertragen. Das Turnier endet mit dem Finalwochenende am 15. und 17. Dezember in der Hamburger Barclaycard Arena. Ein Halbfinale mit deutscher Beteiligung wäre zusätzlich in der ARD, ein Finale mit Deutschland im ZDF geplant.

Zum TV-Paket für den deutschen Markt zählen umfangreiche Internetangebote mit allen Spielen live bei Sportdeutschland.TV sowie Rechte für nachrichtliche Berichterstattung bei ARD und ZDF und den anderen, frei empfangbaren Sendern. „Der Deutsche Handballbund begrüßt die Flexibilität und Kreativität der beIN MEDIA GROUP und Lagardère Sports bei der Entwicklung einer Lösung, die deutsche Handballspiele im frei empfangbaren Fernsehen einem möglichst großen Publikum zugänglich zu machen. Der Deutsche Handballbund ist weder ein TV-Sender noch ein Rechteinhaber, aber wir haben in den vergangenen Monaten alles in unseren Möglichkeiten Stehende unternommen. Deshalb freue ich mich sehr und bin erleichtert, dass es nun eine solch umfangreiche Lösung gibt“, sagt Andreas Michelmann, Präsident des Deutschen Handballbundes. „Mit dem Finalwochenende in Hamburg, unserem großen sportlichen Ziel, haben wir das Potenzial, ein Millionenpublikum zu erreichen. Das ist auch für unsere Nationalmannschaft ein zusätzlicher Ansporn.“

Mark Schober, Vorstandsvorsitzender des Deutschen Handballbundes, erklärt: „Rechteinhaber beIN MEDIA GROUP lässt nach intensiven Gesprächen für den deutschen Fernsehmarkt die Overspill-Problematik außer Acht und kommt den involvierten Parteien entgegen. Das ist auf dem Weg zur nun erreichten umfangreichen Lösung ein entscheidendes und sehr konstruktives Zugeständnis gewesen.“ „Für den Erfolg der Handball-WM 2017 der Frauen ist die nun mit der beIN MEDIA GROUP gesicherte TV-Übertragung ein entscheidender Faktor“, betont Schober. „Mit diesem Turnier investieren wir vor allem in den Mädchen- und Frauenhandball und eine damit verbundene Mitgliedergewinnung. Dieses Ziel können wir mit nun größerer Öffentlichkeit erreichen. Von der so allgemein höheren Aufmerksamkeit werden alle WM-Standorte profitieren.“ Die Vorrundenspiele der WM finden in Bietigheim-Bissingen, Oldenburg, Trier und mit der deutschen Nationalmannschaft in Leipzig statt. Schauplätze von Achtel- und Viertelfinale sind Magdeburg und Leipzig. Die besten vier Teams reisen für Halbfinals und Medaillenspiele am 15. und 17. Dezember nach Hamburg.

Yousef Al-Obaidly, stellvertretender Generaldirektor der beIN MEDIA GROUP, sagt: „Wir freuen uns, dass wir eine Vereinbarung getroffen haben, bei der die WM-Spiele der deutschen Nationalmannschaft im frei empfangbaren Fernsehen an ein größtmögliches Publikum übertragen werden. Wir haben intensiv mit unseren Partnern zusammengearbeitet, um eine Vereinbarung zu finden, die über die kurzfristigen kommerziellen Interessen hinausgeht, trotz der bedeutenden Investitionen, die wir in den IHF-Meisterschaften über eine Reihe von Jahren getätigt haben.“

Quelle: Deutscher Handball Bund

ALBA im Europacup zu alter Stärke

Vor 4300 Zuschauern im gefürchteten Hexenkessel von Belgrad gewinnt Alba bei Partizan  eindrucksvoll 96:80 (54:40), erteilt Belgrad in alter Stärke eine Lehrstunde. Coach Rene Reneses bewunderte, wie seine Mannschaft  mit einem herausragenden zweiten Viertel zu ihrem Rhythmus fand. Beste Werfer waren Spencer Butterfield und Marius Grigonis mit je 20 Punkten. Spielwitz und Aggressivität der Albatrosse gefielen und die intensive Spielweise, Biss und Konzentration hielten bis auf wenige Ausnahmen über das gesamte Spiel. Das war für eine deutliche Halbzeitführung (54:40) die Grundvoraussetzung und ließ auch nach der Pause nicht nach. Partizan bekam eine Lehrstunde über den Zwischenstand 62:43 serviert. Grigonis und Stefan Peno (sieben Punkte) waren die treibenden Kräfte, die nicht einmal in der Start-Fünf standen. Bleibt zu hoffen, dass die wiedergefundene alte Stärke auch in weiteren Matches demonstriert werden kann. Alba Berlin hat damit im sechsten Spiel der Eurocup-Saison den fünften Sieg eingefahren. Durch diesen Sieg ist Alba der nächsten Runde ein großes Stück näher gekommen –  mit einem Bein in den TOP16.  Am Samstag geht es für die Berliner in der Liga bei Oldenburg weiter.

Christian Zschiedrich