An der Partie des 14. Spieltages zwischen Heidenheim und dem 1. FC Union Berlin wirkten zwei Geburtagskinder mit. Zwei Urgesteine in ihren Vereinen wollten sich ihren Ehrentag mit einem Sieg versüßen. Es gelang, aus Berliner Sicht leider, dem Heidenheimer Geburtstagskind Marc Schnatterer. An seinem 33. Geburtstag bestritt er das 293 Spiel für seinen Verein und erzielte in der 66. Minute mit einem direkt verwandelten Freistoß seinen Treffer Nummer 90 für seinen Verein. Aus etwa 25 m jagte er das Ding in die Maschen. Eine für den Torwart unangenehme Flugbahn, der Ball setzte auf, trotzdem, unhaltbar war er nicht. Jakob Busk verteilte ein Geburtstagsgeschenk.
In der 44. Minute gingen die Heidenheimer glücklich, aber nicht unverdient in Führung. Dem Treffer von Feick ging ein von Schnatterer getretener Freistoß voraus. Gogia soll gefoult haben, das hätte man weiterlaufen lassen können. Busk im Union Tor sah das erste Mal alt aus. Den Eisernen gehörte nur die Anfangsviertelstunde, dann übernahmen die Gastgeber das Kommando. Jens Keller nahm im gewohnten 4-2-3-1 System einige Änderungen vor. Auf der rechten Außenbahn verteidigte wie erwartet Peter Kurzweg. Marcel Hartel, der zwei U 21 Spiele in den Kochen hat, wurde zunächst geschont, für ihn rückte Damir Kreilach in die Startelf. Dass das Union-Geburtstagskind – Steven Skrzybski feierte seinen 25. Geburtstag, in die Startelf rückte, war wohl mehr der Erkrankung von Simon Hedlund geschuldet.
Die zweite Halbzeit wird länger in Erinnerung bleiben. Das innerhalb von 14 Minuten sechs Tore fallen, kommt im Profifußball nicht so häufig vor. In der 61. Minute erhöhte John Verhoek auf 2:0 für Heidenheim. In der 64. Minute verkürzte Sebastian Polter auf 1:2. Er traf per Foulelfmeter. Der Elfer war eher lächerlich, egal, es war ausgleichende Gerechtigkeit für den Freistoß, der zum 1:0 für Heidenheim führte. Es folgte der eingangs erwähnte Schnatterer Freistoß. Dann war in der 72. Minute das Union-Geburtagskind dran. Ganz spitz der Winkel, Heidenheims Torhüter Kevin Müller ließ den kurzen Pfosten offen und es schlug ein. Union lag nur noch 2:3 hinten. Erneut Verhoek sorgte nur 2 Minuten später für einen 2 Tore Vorsprung. Im Gegenzug traf erneut Skrzybski. 3:4 und es war noch Zeit, um alles zu retten. Die Freak-Phase des Spiels war vorbei. Bis zum Schlusspfiff hielt die Heidenheimer Führung und die Eisernen fahren mit leeren Händen nach Hause.
Spieldaten
1. FC Union Berlin
Tor: Jakob Busk Abwehr: Peter Kurzweg; Toni Leistner; Marc Torejon; Kristian Pedersen Mittelfeld: Grischa Prömel (ab. 46. Stephan Fürstner); Felix Kroos ; Steven Skrzybski; Damir Kreilach; Akaki Gogia;Angriff Sebastian Polter 4-2-3-1
Trainer: Jens Keller
1. FC Heidenheim
Tor: Kevin Müller Abwehr: Robert Strauß; Norman Theuerkauf; Timo Beermann; Arne Feick Mittelfeld:Marc Schnatterer; Sebastian Griesbeck(ab 28. Kevin Kraus) ; Marcel Titsch-Reviero; Maximilian Thiel; Angriff Robert Glatzel; John Verhoek 4-4-2
Trainer Frank Schmidt
Ergebnis: 4:3 (1:0)
Tore:
1:0 Feick (44., Kopfball, Freistoß Schnatterer)
2:0 Verhoek (61., Rechtsschuss, Feick)
2:1 Polter (64., Foulelfmeter, Rechtsschuss, Foul Polter)
3:1 Schnatterer (66., direkter Freistoß, Rechtsschuss)
3:2 Skrzybski (72., Rechtsschuss, Gogia)
4:2 Verhoek (74., Kopfball, Titsch-Rivero)
4:3 Skrzybski (75., Linksschuss, Gogia)
Zuschauer: 11.000 Stadion Voith Arena Heidenheim
Schiedsrichter: Deniz Aytekin