Croatia kann sich mit diesem etwas zu hoch ausgefallenen Sieg (5:0) auf einem vorderen Platz in der Berlin-Liga halten. Die Ex-Hellenen von Türkspor hielten dabei lange Zeit in einem mittelmäßigen Spiel gut dagegen. Den größten Aufreger gab es nach Einbruch der Dunkelheit und beginnendem Schneefall kurz vor dem Ende. Der stämmige Tarkan Korkmazyürek war beim wohl nicht ganz sauber herausgespielten dritten Treffer Croatias (82.) zusammengebrochen, musste sich übergeben und vom Notarzt versorgt werden. Was genau geschehen war, ließ sich nicht sofort klären. Kurz war Korkmazyürek aber auch nicht ansprechbar. Die Wiederaufnahme der Partie nach über zehn Minuten war nach den Regeln vorgeschrieben, aber unnötig. Türkspors verbliebene 9 Feldspieler hatten jedenfalls die Nase voll und auch jegliche Konzentration verloren. So konnte Onur Aktürk sich noch zweimal in die Torschützenliste eintragen. Bevor gar Schlimmeres geschehen konnte, pfff Schiedsrichter René Welzer nach dem fünften Treffer (90.+12) ab.
Berliner holen Semisch und Marsenic – Nenadic und Vukovic gehen. Die Füchse Berlin treiben ihre Zukunftsplanungen weiter voran. Der Hauptstadtklub befindet sich demnächst in einem personellen Umbruch: Vier Spieler kommen, drei gehen. Das gab der Verein Anfang der Woche bekannt. Sie haben einen Nachfolger für ihren „Oldie“ gefunden: Der 25-jährige Malte Semisch wird vom TSV Hannover-Burgdorf zu den Füchsen wechseln und damit zum Saisonende Petr Stochl (41) beerben. „Er zählt zu den besten Torhütern der Bundesliga und hat das in der laufenden Saison bei Hannover-Burgdorf schon mehrfach bewiesen. Wir freuen uns, dass wir mit Malte einen starken Mann für die Torhüterposition finden konnten, der den Konkurrenzkampf hochhalten wird“, sagt Füchse-Geschäftsführer Bob Hanning.
Der 2,08 Meter große Semisch, der 34 Spiele für die Junioren-Nationalmannschaften des DHB machte, verkündet: „Ich freue mich, dass ich ab der nächsten Saison bei so einem ambitionierten Klub wie den Füchsen Berlin spiele. Der Verein hat große Ziele, die ich selbst auch habe. Ich möchte Titel gewinnen. Dieser Gedanke treibt mich an. Ich hatte in Hannover eine sehr schöne Zeit und gehe auf alle Fälle im Guten.“ Die Füchse, die neben Semisch auch Simon Ernst (Gummersbach) und Stipe Mandalinic (Zagreb) verpflichtet haben, holen auch Mijaljo Marsenic. Der 24-jährige Kreisläufer kommt zur neuen Saison vom aktuellen Champions-League-Sieger Vardar Skopje und hat für drei Jahre unterschrieben. Hanning über den serbischen Nationalspieler: „Er ist der Typ Kreisläufer, den wir uns gewünscht haben. Mijajlo spielt auch in der Deckung und ist für seine Größe sehr wendig und schnell. Wir sind froh, dass er sich uns anschließen wird.“
Indes lassen die Hauptstädter auch zwei Spieler ziehen. So wird Petar Nenadic die Füchse im Winter verlassen. Der Spielmacher schließt sich nach dreieinhalb Jahren in Berlin dem ungarischen Top-Klub Telekom Veszprem an. Nenadic: „Ich hatte eine sehr schöne Zeit in Berlin und bin dem Verein für alles dankbar. Ich wünsche den Füchsen, dass sie weiterhin so erfolgreich sind und sie viele Titel holen. . Die nächsten Spiele werde ich jetzt genießen und alles reinwerfen.“ Auch Drago Vukovic wird gehen. Der Vertrag des 34-jährigen Kroaten läuft zum Sommer aus und wird nicht verlängert. Hanning: „Drago ist ein vorbildlicher Spieler, der für die Füchse in jedem Spiel alles gegeben. Wir werden mit Drago über die Saison hinaus sicher in gutem Kontakt bleiben.“ Der zum Sommer auslaufende Vertrag von Nachwuchs-Talent Frederik Simak wurde indes bis 2020 verlängert. Der 19-Jährige, der eine feste Stütze in der Oberliga-Mannschaft ist und auch in dieser Saison hin und wieder Bundesliga-Luft schnuppert, soll an die Profis herangeführt werden
„Jens Keller und Henrik Pedersen gebührt unser Dank für die hier geleistete Arbeit. Sie haben hier sichtbar Akzente gesetzt und wichtige Entwicklungen vorangetrieben. Wir wünschen beiden viel Erfolg auf ihrem weiteren Weg.“ Dieses Zitat aus der offiziellen, von Pressesprecher Christian Arbeit verschickten Presseerklärung sei diesem Kommentar vorangestellt. Der 1. FC Union entläßt den bisher erfolgreichsten Trainer der jüngeren Vereinsgeschichte. Die Niederlage in Bochum war das 16. Spiel von 34, bisher wurden 28 Punkte geholt, soviel wie noch nie zu diesem Zeitpunkt einer Saison seit dem Aufstieg 2009. Sein eigenes Ergebnis hat Keller im Vergleich zum Vorjahr sogar um einen Punkt übertroffen. Die Reaktion des geschassten Trainers, nachzulesen auf dem Internetportal ran.de: „Ich bin geschockt und kann es nicht verstehen…Wir waren in der vergangenen Woche noch in guten Gesprächen über einen neuen Vertrag.“
Jens Keller Foto: Hans-Peter Becker
Die Tendenz in den vergangenen Wochen zeigte nach unten, nur ein Sieg (das 1:0 gegen St. Pauli) sprang aus den letzten sechs Spielen heraus. Traute man Keller eine Trendwende nicht mehr zu oder waren es gar persönliche Gründe ? Eigentlich gibt es nur einen Grund für eine vorzeitige Trainerentlassung, wenn das Verhältnis zwischen Mannschaft und Trainer nachhaltig gestört ist. Einige Indizien dafür könnten herangeführt werden. Da sind die Äußerungen von Steven Skrzybski, das Union-Eigengewächs ist unzufrieden mit seiner Reservistenrolle.
Der Trainer setzte auf eine eingespielte Mannschaft und änderte wenig an seinem taktischen Grundkonzept. Dem Beobachter beschlich das Gefühl, dass die Gegner mehr und mehr wussten, was die Mannschaft im Spiel vorhat.
Unter den Anhängern der Eisernen gehen die Meinungen weit auseinander, von „richtig so“ bis „war das nötig“.
„Im ersten Augenblick bin Ich enttäuscht. So schnell übereilt zu handeln ist unserer nicht würdig. Dieser Krampf aufzusteigen verdirbt den ganzen Verein und das Umfeld. Danke Jens und Henrik für eure Arbeit.“ Oder diese Äußerung: „Ich kann nur den Hut ziehen vor dieser Entscheidung der Führungsetage, Zeigt es mir doch, dass da Leute mit klaren Zielen sitzen und nicht lange rumeiern.“
Fußball, selbst in der zweiten Liga, ist ein Millionengeschäft, bei dem vielen Geld, nicht nur bei dem bereits investierten, auch bei dem in Aussicht stehenden, wird man schnell nervös und dann greifen sie, die Gesetze der Branche. Der 1. FC Union macht da keine Ausnahme.
Hans-Peter Becker
Nach einem klar verlorenen 1. Satz im Punktspiel der 2. Volleyball-Bundesliga gegen den SC Union Emlichheim zeigen die BBSC-Damen viel Moral und besiegen die Gäste mit 3:1 (-13,25, 24,20).
Das junge Emlichheimer Team startete voller Selbstbewusstsein und Durchsetzungskraft in die Partie. Während der BBSC regelmäßig an Block und Abwehr der Gäste verzweifelte, griffen bei diesen ein Rädchen in das andere: BBSC gelang nichts, Emlichheim alles. Aus dieser frustrierenden Situation herausgekommen zu sein, ist eine echte Leistung des Berliner Teams. Wer kämpft, kann verlieren. Wer nicht kämpft, hat schon verloren. Auch wenn das wieder ein Beitrag für das Phrasenschwein war, so stimmt doch immer wieder der Inhalt. Mit richtig Biss, Kampfgeist und Willen gelang den Berlinerinnen ab dem 2. Satz, zunächst die Partie offen zu halten und dann auch noch den Sieg nachhause zu fahren. Die Gastgeberinnen steigerten sich im Verlaufe der Partie immer mehr, stabilisierten Block und Abwehr und kamen im Angriff zu heiß umkämpften Punkten. Nun hatte Emlichheim nicht mehr die anfangs gezeigte Sicherheit und Genauigkeit in den Aktionen. Den Satz zum Sieg entschieden die Gastgeberinnen unter dem Jubel der Fans nach 110 Minuten Spieldauer.
Die Gäste haben trotz der Niederlage eine gute Leistung gezeigt und den BBSC voll gefordert. Beeindruckend war die Spielstärke des jungen Teams. Michael Lehmann hatte über geraume Zeit gleichzeitig 4 Spielerinnen von 16 bis 20 Jahren auf dem Feld – da ist die fehlende Konstanz und Erfahrung nur logisch.
Auf BBSC-Seite steigerte sich ab dem 2. Satz das komplette Team, der Sieg war ein klarer Erfolg der Mannschaft. Zur MVP wurde Libera Annika Kummer gewählt, die mit Intensiveinsatz nicht nur jedem Quadratzentimeter des Bodens mehrfach persönlich aufsuchte, sondern auch noch die Lufthoheit bei diversen akrobatischen Abwehraktionen errang. Wünschen wir uns, dass das Team mit einer solchen Mannschaftsleistung in dem noch vor Weihnachten folgenden Auswärtsspiel in Oythe erneut zu überzeugen weiß. Das nächste Heimspiel folgt erst am 6. Januar 2018 gegen Borken.
Für den BBSC im Einsatz: Annika Kummer, Josephine Suhr, Mercedes Zach, Esther Schwarz, Katharina Kummer, Lisa Senger, Karoline Vogt, Giulia Eisenacher, Mareike Ulbrich, Stephanie Utz, Lea Schilling, Alina Gottlebe-Fröhlich zur
22:2 (5:0, 6:0, 5:0, 7:3). Die Wasserfreunde haben den Schwung, den sie am vergangenen Mittwoch aus dem Sieg gegen Szolnok (10:9), dem Champions-League-Sieger der vergangenen Saison, ziehen konnten, in das DWL-Spiel gegen den OSC Potsdam mitnehmen können. Trainer Petar Kovacevic forderte die volle Konzentration seiner Spieler für die gesamte Spielzeit. – Und sein Team enttäuschte ihn nicht. Die besten Torschützen waren Marko Stamm und Ben Reibel mit jeweils 5 Toren. Torschützen. M. Stamm, B. Reibel, 5, S. Pjesivac, L. Küppers 3, M. Jüngling 2, N. Dedovic, D. Strelezkij, T. Negrean, M. Restovic 1
Die Spandauer haben in diesem Jahr noch drei schwere Spiele zu bestreiten. Bereits am nächsten Samstag um 20:30 Uhr wird das 4. CL-Spiel der laufenden Saison in den Niederlanden, bei ASZ Alphen, angepfiffen. Kovacevic warnt sein Team davor, überheblich an den Start zu gehen. Kein Team, das in der Preminilary Round der CL antritt, ist zu unterschätzen. Am 16.12.2017 müssen die Berliner nach Hannover zum Spitzenspiel in der DWL gegen W98 Waspo Hannover (Spielbeginn:16:00 Uhr). Vier Tage später am 20.12.2017 gibt es dann das nächste Heimspiel gegen ZF Eger. Die Mannschaft aus Ungarn hat sich in den letzten Jahren stets für das Final-Six-Turnier qualifizieren können (Spielbeginn:19:30 Uhr).
Der 1. FC Union kriselt, gemessen an der Zielstellung. In Bochum lieferten die Berliner eine schwache Leistung ab. Zwar gingen sie durch einen Treffer von Sebastian Polter bereits nach vier Minuten in Führung. Was anschließend passierte, vielmehr nicht passierte, dürfte den Verantwortlichen einige Rätsel aufgeben. Sie gaben das Spiel aus der Hand, ließen Bochum gewähren und bekamen prompt in der 40. Minute die Quittung in Form des Ausgleichs durch Kevin Stöger.
In der 2. Halbzeit wurde bei den Eisernen nichts besser. Es war nur noch eine Frage der Zeit, bis die aktiveren Bochumer das Spiel drehen können. Doch allzu viel bekam der VfL nicht zustande. Fast wäre sogar Toni Leistner per Kopf die erneute Führung gelungen. Bochum wurde in der Schlussphase doch noch belohnt. Hansi Hinterseer ließ mit einem satten Rechtschuss Jakob Busk keine Chance. Mit leeren Händen kehren die Eisernen nach Berlin zurück.
So wird es nicht reichen, das ist zu wenig für das angestrebte Ziel. Es ist noch nichts verloren. Allerdings muss schleunigst wieder gepunktet werden. Die nächste Gelegenheit bietet sich am kommenden Samstag gegen Dynamo Dresden. Mit diesem Spiel ist die erste Halbserie abgeschlossen. Bei einem Sieg würden sie diese mit 29 Punkten abschliessen und hätten sogar einen Punkt nach 17 Spielen als in der vergangenen Saison. Dynamo Dresden hat zuletzt Aue mit einem 4:0 aus dem Stadion gefegt und zuvor in Düsseldorf mit 3:1 gewonnen. Da kommt eine vor Selbstbewußtsein strotzende Mannschaft in die Wuhlheide, keine leichte Aufgabe. Egal, es müssen dringend Punkte her.
Nach sechs Auswärts errungenen Punkten und dabei eroberter Tabellenspitze empfingen die Eisbären Ingolstadt. Es war bereits Spiel Nummer 3 zwischen beiden Kontrahenten dieser Saison. Die beiden ersten Spiele gingen an die Eisbären und die dritte Auflage sah am Ende erneut die Eisbären als Sieger. Es war der Tag der Eisbären. Den Ehrenbully am Spielbeginn vollzog Andreas Knieriem, der Direktor des Berliner Tierparks. Dort lebt Eisbärin Tonja. Die Eishockey-Eisbären haben eine Patenschaft übernommen.
Es wurde ein Sieg mit 2 Punkten. Nach 60 effektiven Spielminuten stand es 1 : 1 Unentschieden. Es war ein Eishockey-Fight auf Augenhöhe. Es dauerte 45 Minuten bis der erste Treffer fiel. Der Jubel war verhalten, die Gäste hatten getroffen. Dustin Friesen hatte nach Vorlage von Ex-Eisbär Laurin Braun getroffen. Die Eisbären schlugen postwendend zurück. Es dauerte exakt 29 Sekunden und der Puck lag im Ingolstädter Tor. Louis-Mark Aubry markierte diesen Treffer nach grandioser Einzelleistung, zunächst kann Jochen Reimer halten, doch im nachstochern klappte es, endlich Torjubel von den Eisbärenfans. Es ging in die Overtime. Der errungene Punkt reichte für die Verteidigung der Tabellenführung.
Es ging in die fünfminütige Overtime im Spiel 3 gegen 3. Eine Strafe gegen Ingolstadts Kael Mouillierat in der 62. Spielminute brachte die Entscheidung. Im Überzahlspiel 4 gegen 3 hämmerte Micky DuPont den Puck in die Maschen. Der 2:1 Sieg nach Overtime sicherte den Eisbären Punkt Nummer 60 nach 28 Spielen. Welch enormen Leistungssprung die Eisbären gemacht haben, zeigt ein Vergleich zum Vorjahr. Nach 28 Spielen hatten die Eisbären 45 Punkte auf dem Konto.
Am ersten Heimspieltag eines neuen Monats erscheint eine neue Ausgabe des sehr lesenswerten Fanzines „Eis-Dynamo“. Die aktuelle Dezember Ausgabe zeigt auf der Titelseite Louis-Marc Aubry, im Heft wird der Center in einem ausführlichen Interview näher vorgestellt. Nach dem Spiel stellte er sich den Reportern. Nach überstandener Verletzung ist er froh, dass es wieder richtig gut läuft für ihn. Sein schnelles Tor zum Ausgleich war natürlich sehr wichtig. Gefragt, warum es auch auswärts so gut läuft, wir versuchen immer unseren Matchplan umzusetzen, egal ob auswärts oder zu Hause. Mit dieser Auswärtsstärke könnte es weiter gehen. Das nächste Heimspiel steht erst wieder am 13. Dezember an. Am kommenden Wochenende geht es Freitag und Sonntag jeweils auswärts um Punkte. Die Gegner sind in Straubing und Mannheim zu Hause.
DEL 28. Spieltag 03.12.2017 14:00 Uhr MB-Arena Berlin
Mannschaftsaufstellung Eisbären Berlin
1. Reihe MacQueen, Jamie – Olver, Mark – Buchwieser, Martin – Müller, Jonas – DuPont, Micki
2. Reihe Noebels, Marcel – Aubry, Louis-Marc – Fischbuch, Daniel – Baxmann, Jens – Wissmann,
3. Reihe Backman, Sean – Sheppard, James – Sheppard, James – Richmond, Daniel – Parlett, Blake
4. Reihe Braun, Constantin – Busch, Florian – Ziegler, Sven
Tor Cüpper, Marvin – Vehanen, Petri
Trainer Uwe Krupp
Die Pressekonferenz vor dem Auswärtsspiel in Bochum fand einen Tag nach der Weihnachtsfeier des 1. FC Union statt. Auf dem Parkplatz vor dem Stadiongebäude wurde eine kleine Eisfläche errichtet. Die Profis durften aus Verletzungsgründen nicht das Vergnügen auf Schlittschuhen genießen. Selbst der erkältete Trainer Jens Keller verzichtete. Am Sonntag beim VfL Bochum wollen die Eisernen nicht ausrutschen, im Gegenteil, drei Punkte sollen es werden.
Die Bochumer haben vor der Saison den Aufstieg als Ziel ausgegben. Die Realität sieht gerade anders aus, Abstiegskampft ist angesagt. Auf der Trainerbank sitzt mit Jens Rasiejewski bereits der dritte Übungsleiter in dieser Saison. Seit 6 Pflichtspielen wurde nicht mehr gewonnen. Die Chancen der Eisernen auf den vierten Auswärtssieg in dieser Saison stehen nicht so schlecht.
Bis auf die Langzeitverletzten Michael Parensen, Kenny Redondo und Fabian Schönheim stehen alle anderen Profis für einen Einsatz am 1. Adventssonntag zur Verfügung. Wer in der Startelf stehen wird, darüber ließ Jens Keller, wie üblich, nichts verlauten. Wird Kapitän Felix Kroos wieder in die Anfangself zurückkehren oder wie gegen Darmstadt Dennis Daube den Vorzug bekommen. Die selbe Frage stellt sich auch für Steven Skrzybski, hier sieht es so aus, als hätte Akaki Gogia knapp die Nase vorn. Im Training wurde, als Reaktion auf die 6 Gegentore aus den letzten 2 Spielen, das Verteidigen von gegnerischen Flanken geübt. Dabei ging es nicht nur um das Abwehren, dazu gehört ebenso, dass auf die Zuordnung in der torgefährlichen Zone geachtet werden muss.
Das Spiel im Ruhrstadion beginnt am Sonntag um 13:30 Uhr und wird von Schiedsrichter Dr. Matthias Jöllenbeck geleitet werden. In der letzten Saison unterlagen die Eisernen am 1. Spieltag dort mit 1:2, es war der Einstand von Jens Keller als Union-Trainer in der 2. Bundesliga. Insofern ist da einiges gut zu machen. Leicht wird es nicht, es ist erst zwei Mannschaften in der laufenden Spielzeit gelungen, in Bochum zu gewinnen. Bei dem Vorhaben, die 3 Punkte mit nach Berlin zu nehmen, werden die Eisernen von über 1.000 Fans unterstützt werden. In Berlin konnten im Vorverkauf bereits 913 Karten abgesetzt werden. Im Stadion könnte es frostig werden, für das erste Dezemberwochenende wurde ein Wintereinbruch vorhergesagt. Da dürfte Glühwein besser gehen als ein kaltes Bier.
Gut 300 Fans konnten den neuesten Erfolg des Berliner Wasserballteams Spandau 04 miterleben. Am dritten Spieltag der Champions-League-Vorrunde der Gruppe B konnte das Team von Petar Kovacevic einen verdienten Sieg gegen den ungarischen Titelfavoriten erzielen. Am Ende des Spiels machte das ungarisch-serbische Starensemble des Champions-League-Siegers von 2017, Szolnoki VSK, einen erschrockenen Eindruck. Die Berliner siegten in dem äußerst spannenden Spiel mit 10:9 (5:4,1:3,2:1,2:1) Toren. Seit Mai 2016 war der ungarische Meister in 15 CL-Spielen in Serie ungeschlagen geblieben. Das Ende dieses Runs war in Schöneberg an Körpersprache und Mimik überdeutlich zu erkennen, es überraschte die Spieler und Trainer der Ungarn heftig.
Offensichtlich wiesen einzelne Top-Spieler Szolnoks eine schwache Tagesform auf, z. B. der Keeper Viktor Nagy. Er ließ gleich mehrere Bälle durchrutschen. Offenbar war zudem die Einstellung der Spieler des Titelverteidigers von zu viel Überheblichkeit geprägt. Vermutlich gingen sie davon aus, dieses Match sei schon so gut wie gewonnen. „So etwas rächt sich im Sport nicht immer, aber ziemlich oft“, meinte Präsident Hagen Stamm im Resümee. „Das hat unsere Jungs erst so richtig stark gemacht.“ An der Körpersprache der Wasserfreunde war diese Entwicklung abzulesen: Die geballten Fäuste nach gelungenen Gastgeber-Aktionen nahmen zu. Das Publikum meldete sich in der zweiten Halbzeit immer lautstärker – es wurde ein richtig mitreißendes Spiel. Aus dem 1:3 wurde noch im ersten Viertel ein 5:4, im zweiten gar ein 6:4 – und auch Szolnoks kleiner Zwischenspurt zum 7:6 der Gäste zur Halbzeit konnte das von Trainer Petar Kovacevic glänzend eingestellte Spandau-Team nicht mehr bremsen. 8:8 hieß es nach Abschnitt drei, 10:9 nach Mateo Cuks Siegtreffer nur 23 Sekunden vor Schluss. „Ich bin stolz, begeistert und freue mich sehr“, resümierte Kovacevic.
Aktuell sind erst drei von 14 CL- Gruppenspielen absolviert, aber die Spandauer haben nun die Chance, das Final 8 im Frühjahr in Genua zu erreichen. Aktuell sind die Berliner gemeinsam mit Szolnok Gruppen-Dritter (je 6 Punkte) hinter Pro Recco (9 P., als Gastgeber sowieso bereits qualifiziert) und Jadran Herceg Novi (7 P.). Und die nächste CL-Aufgabe in den Niederlanden bei AZC Alphen (9. Dezember 2017) ist für das Spandauer Team durchaus lösbar. Die größte Gefahr für das Team des Deutschen Meisters ist in der möglichen Überheblichkeit nach einem so großen Erfolg zu sehen, wie das Beispiel der ungarischen Spieler aufzeigt.
Vorschau: Deutsche Wasserball-Liga,7. Spieltag – Samstag, 2. Dezember 2017:
Spandau 04 – OSC Potsdam, Schwimmhalle Schöneberg, 18 Uhr. Lösbar sollte auch die Bundesliga-Heimaufgabe am bevorstehenden Samstag gegen den Dritten der DWL, den OSC Potsdam sein. Das Potsdamer Team hat bislang drei Siege und drei Niederlagen auf dem Konto. Spandau tritt, den Ehrl-Cup vor Saisonstart einbezogen, bereits zum dritten Mal in dieser Saison gegen die Nachbarn an und hat die beiden ersten Partien hoch gewonnen (24:7 und 15:1). Die von Spandaus langjährigem Keeper Alexander Tchigir trainierten Potsdamer haben noch keine Kontinuität aufbauen können. Sie gewannen überraschend mit 14:13 beim ASC Duisburg, verloren aber ebenso überraschend in der Woche darauf mit 11:16 daheim gegen die SG Neukölln. Im Fokus des 7. Spieltags steht erneut das Duell um die Tabellenspitze zwischen Spandau und Waspo Hannover. Das Hannoveraner Team ist derzeit wie auch das Spandauer minuspunktfrei und hat nur einen Treffer weniger im Torverhältnis aufzuweisen. Waspo muss beim Letzten der Tabelle antreten, bei seinem Lokalrivalen, den White Sharks. Hier könnten sich also Verschiebungen an der Spitze ergeben.
Die Füchse Berlin haben ihre Gegner im EHF-Pokal zugelost bekommen. Damit müssen die Hauptstädter nach Spanien, Frankreich und Schweden reisen. Das ergab die Auslosung am Donnerstagvormittag in Wien. Die Füchse, die sich in der dritten Quali-Runde in zwei Spielen gegen den FC Porto (30:27/33:25) durchsetzten, treffen auf den spanischen Vertreter Helvetia Anaitasuna, auf die Franzosen von Saint Raphael Var sowie auf Schweden-Klub Lugi Lund HF. „Es hätten durchaus leichtere Gegner kommen können. Das sind hochattraktive Mannschaften, auf die wir uns total freuen“, sagte Füchse-Geschäftsführer Bob Hanning nach der Auslosung.
Mit St. Raphael treffen die Berliner auf alte Bekannte. Erst im Mai diesen Jahres trafen die Füchse auf die Franzosen, machten mit einem 35:24-Sieg den Einzug ins Cup-Finale klar. Der Vorjahresfinalist spielte zudem in der Saison 2015/2016 in der Gruppenphase des EHF-Pokals gegen St. Raphael (33:31 und 21:27). Die Gruppenphase beginnt am 10./11. Februar 2018 und wird in sechs Spieltagen bis zum 1. April 2018 ausgespielt. Der EHF-Cup-Sieger von 2015 und Spitzenreiter der DKB Handball-Bundesliga.