Wenn die Adler Mannheim in der MB-Arena zu Gast sind, ist fast immer Spektakel abgesagt. Beide Fan-Lager sind sich in herzlicher Abneigung zugetan. In der laufenden Saison waren die Adler in Berlin bereits siegreich. Am 1. Oktober gewannen sie mit 4:3 und nahmen alle Punkte mit in die Quadrate-Stadt. Das sehenswerte Eishockeyspiel sahen 12.877 Zuschauer, die neue Auflage wollten nur 10.861 sehen. Die etwa 2.000 Daheimgebleibenen haben was verpasst.
Die Mannheimer gingen zwar nach sechs Minuten durch ihren Top-Scorer Chad Kolarik in Führung, doch die Eisbären drehten innerhalb von drei Minuten das Spiel. Zunächst traf James Sheppard und dann nutzten die Eisbären gleich das erste Powerplay und gingen durch ein Tor von Sean Backmann mit 2:1 in Führung. Anschließend ging es rauf und runter, mit einer Fülle von Chancen, ohne das der Puck über die Linie ging. Nachzutragen ist, dass Mark Olver in der 6. Minute mit einem Penalty an Dennis Endras scheiterte.
Der Mittelabschnitt endete torlos. Allerdings mit einer strittigen Szene in der 31. Minute. Es hätte ein Tor für die Adler geben können, Luke Adams jubelte bereits. Die Schiedsrichter gingen zum Videobeweis und entschieden nach sehr gründlicher Auswertung – es dauerte fast 10 Minuten – , das der Puck nicht in vollem Umfang hinter der Torlinie war. Er blieb im Fließstoff, damit ist unten das Torgestänge umwickelt, hängen. In der letzten Drittelpause wurde das repariert.
In der Anfangsphase des Schlussabschnittes schlug gleich Sean Backman zu und erhöhte auf 3:1. Phil Hungerecker brachte nur eine Minute später die Adler wieder auf 2:3 heran. Jetzt ging es Schlag auf Schlag, eine knappe Minute später, gab es erneut Penalty für die Eisbären und Nick Petersen machte es besser und überwand Endras im Adler Tor. Petersen schlug erneut zu, sein Treffer zum 5:2 in der 49. Minute war die Vorentscheidung und erst recht Jamie MacQueens Tor. Ab der 52. Minute stand es 6:2 für die Eisbären. Das Tor von Matthias Plachta in der 55. Minute war aus Sicht der Adler lediglich Ergebniskosmetik.
Spieler des Tages wurde Nicolas Petersen, zwei Tore schoss er selbst und und für das 2. und 3. Tor gab er die entscheidende Vorlage. Er erzielte 4 Punkte in einem Spiel und gepunktet hatte erneut Sean Backman, er kam auf 3 Punkte. Seit 13 Spielen in Folge hat er nun gepunktet – nach Ansage des Hallensprechers – wurde der bis dahin gehaltenen Bestwert von Steve Walker eingestellt. Der inzwischen legendäre ehemalige Kapitän der Eisbären – seine Nummer 27 hängt unter dem Hallendach und wird nicht mehr vergeben – hielt bisher die alte Bestmarke.
Vor den Eisbären liegt jetzt eine intensive Phase, bis zum Weihnachtsfest sind noch 10 Spiele zu absolvieren. Das nächste Spiel bereits am kommenden Mittwoch, auswärts in Schwenningen.
Hans-Peter Becker
Torfolge
0:1 Kolarik, Chad (Adam, Luke) , EQ, 05:32
1:1 Sheppard, James (Backman, Sean) , EQ, 08:50
2:1 Backman, Sean (Petersen, Nick, Sheppard, James) , PP1, 11:49
3:1 Backman, Sean (Petersen, Nick, Sheppard, James) , EQ, 41:43
3:2 Hungerecker, Phil (Reul, Denis) , EQ, 42:41
4:2 Petersen, Nick, PS, 43:56
5:2 Petersen, Nick (Sheppard, James, DuPont, Micki) , EQ, 48:56
6:2 MacQueen, Jamie (Buchwieser, Martin, Olver, Mark) , EQ, 51:59
6:3 Plachta, Matthias (Festerling, Garrett, Reul, Denis) , EQ, 54:49