Ins Spiel zurückgefunden

Mit drei Punkten im Gepäck treten die BR Volleys die Rückreise aus Oberbayern an. Am Samstagabend gewannen die Berliner bei den WWK Volleys Herrsching in der Nikolaushalle mit 3:1 (25:23, 25:17, 18:25, 25:20). Dabei sicherte sich Sergey Grankin seine erste Bundesliga-MVP-Medaille und Kyle Russell wurde mit 20 Punkten Topscorer.

In der Herrschinger Nikolaushalle schickte Headcoach Cedric Enard Nicolas Le Goff, Jeffrey Jendryk, Moritz Reichert, Adam White, Kyle Russell, Sergey Grankin und Libero Nicolas Rossard von Beginn an auf den Court.

In dieser Besetzung starteten die Hauptstädter unkonzentriert (3:7) und spätestens als der Ungar Szabo im Block zupackte, bestand für Enard früh Redebedarf (6:11). Rossards spektakuläre Fußabwehr ließ kurzzeitig auf Besserung hoffen, doch es lief weiter unrund im Auftaktsatz. Enard brachte Benjamin Patch und Sebastian Kühner per Doppelwechsel ins Spiel, aber bis zum Rückwechsel (15:20) wurde keine Aufholjagd gestartet. Doch dann kam Adam White und mit ihm endlich entscheidender Druck im Service. Zwei Annahmen sprangen von Sushkos Armen direkt an die Decke, zuvor blockte schon Russell und anschließend Jendryk. White ließ noch ein Ass folgen und plötzlich stand es 23:20 für den Deutschen Meister. Reichert veredelte das Comeback (25:23).

Im Folgedurchgang waren die BR Volleys deutlich früher spielbestimmend. Ein Le Goff-Ass leitete den Reigen an Breakpunkten ein (7:5) und die Berliner zogen mit guter Blockarbeit davon (16:8). Auch das Glück war mit den BR Volleys und so steuerte Russell ein Ass unter Mithilfe des Netzes bei (18:10). Mit einem Block von Le Goff und einem abschließenden Angriff von Russell beendeten die Hauptstädter den zweiten Satz (25:17).

Angetrieben vom heimischen Publikum gaben im dritten Satz die Herrschinger klar den Ton. Die BR Volleys Annahme geriet ein ums andere Mal ins Wackeln und Samuel Tuia kam für White ins Match (8:12). Mit Johannes Tille im Herrschinger Zuspiel hatten die Berliner ihre liebe Mühe, da half auch ein weiterer Doppelwechsel von Enard nichts (14:21). Nachdem Grankin zwei Satzbälle per Block abwehrte, war es dann doch geschehen (18:25).

Das Spiel kippte nun spätestens mit der Aufschlagserie von Machacon zu Beginn des vierten Satz (3:8). Aber Mitte des Durchgangs nahmen die BR Volleys den Kampf wieder an und arbeiten sich mit gutem Spiel über die Schnellangreifer und Entschlossenheit im Block heran (15:16). Der mitgereiste „7. Mann“ gab nun den Ton in der Halle an, weil Grankins Aufschlagserie die Berliner auf die Siegerstraße brachte (21:18). Nach fast zwei Stunden verwandelte Le Goff den Matchball (25:20).

Nationalspieler Moritz Reichert, der nach überstandener Verletzung erstmals wieder durchspielte, zeigte sich dennoch kritisch: „Wir haben nicht gut angefangen und zu viele unnötige Fehler gemacht. Adam hat uns dort mit seiner super Serie gerettet. Im zweiten Satz sind wir dann so aufgetreten, wie wir uns das vorstellen, in allen Belangen überlegen. Umso ärgerlicher war, dass wir dann wieder mehrfach in Rückstand geraten sind. Positiv war sicher, wie wir uns zurückgekämpft haben. Doch es gibt Gegner, die unsere Schwächephasen konsequenter ausnutzen, und deshalb dürfen wir sie uns nicht erlauben.“ Ein solchen Kontrahenten erwarten die BR Volleys am Mittwochabend (30. Jan um 20.00) Uhr im letzten Heimspiel der Champions-League-Gruppenphase gegen Trefl Danzig.

Quelle: Christof Bernier / BR Volleys

Teilerfolg für die Eisernen

Das letzte Testspiel vor dem Beginn der Restsaison sollte eigentlich in Basel stattfinden. In Davos tagt das Weltwirtschaftsforum, das bindet wohl zu viel Kräfte der Schweizer Polizei. Das Spiel wurde erst abgesagt und dann nach Berlin verlegt. So pfiff der Berliner Schiedsrichter Lasse Koslowski die Partie am Samstag, 26. Januar pünktlich um 14:00 Uhr bei nasskaltem Wetter mit Temperaturen um den Gefrierpunkt an. Die offizielle Zuschauerzahl wurde mit 2.406 bekanntgegeben. So knapp 100 Anhänger des FC Basel füllten den Gästeblock, die sich einige Male während des Spiels bemerkbar machten.

Der FC Basel war direkt aus dem Trainingslager im spanischen Marbella angereist und hatte dabei mit Verspätungen zu kämpfen. Dazu kam der Temperaturschock, 20 Grad plus und Sonne satt, in Berlin war etwas Schnee gefallen. Probleme mit der Akklimatisierung hatte der 20fache Meister der Schweiz allerdings keine. Sie gingen bereits nach vier Minuten durch einen Kopfball des Franzosen Aldo Kalulu in Führung. Die Vorarbeit kam von Kevin Buas, der einzige Akteur auf dem Platz der kurzärmlig spielte. Kurz zuvor hatte Felix Kroos mit einem Freistoß den Keeper der Gäste zu einer Parade gezwungen. In der 21. Minute schlugen die Eisernen zurück. Aus dem ersten Eckball für die Gäste entwickelte sich ein Konter. Suleiman Abdullahi setzte sich auf der rechten Seite durch und sein Querpass erreichte Sebastian Polter, der vollendete. In der 30. Minute hatten die Eisernen das Spiel gedreht. Grischa Prömel war der Schütze zum 2:1. Die Gäste glichen in der 41. Minute durch Ricky van Wolfswinkel aus. Da zeigte sich die spielerische Klasse der Schweizer, die aktuell von Marcel Koller trainiert werden, in Deutschland ja kein Unbekannter. Die Zuschauer hatten eine unterhaltsame erste Spielhälfte gesehen.

In der zweiten Halbzeit fielen keine Tore mehr, dazu wurde fleißig gewechselt, was dem Spielfluss nicht immer förderlich war. Insgesamt neun Spieler wurden auf seiten der Wuhlheider ausgetauscht. Der Testcharakter des Spiels überwog, die heraus gespielten Chancen wurden eine Beute der Torhüter. In der 86. Minute verhinderte Lennart Moser, der in der zweiten Halbzeit das Tor beim 1. FC Union hütete, mit einer tollen Parade den möglichen Siegtreffer. Zuvor hatte Sebastian Andersson eine Riesenchance für Union liegen lassen.

Die Startaufstellung der Eisernen dürfte einige Hinweise geben, wer am Donnerstag, 31. Januar zum richtungsweisenden Heimspiel gegen den 1. FC Köln auflaufen wird. Im 4-3-3 schickte Urs Fischer zunächst folgende Aufstellung auf den Rasen:

Tor: Jakob Busk (Rafal Gikiewicz wurde geschont) Abwehr: Christopher Trimmel, Marvin Friedrich, Fabian Schönheim (Neuzugang Nicolai Rapp sollte beginnen, verletzte sich beim Aufwärmen) Ken Reichel Mittelfeld: Manuel Schmiedebach, Felix Kroos, Grischa Prömel, Angriff: Marcel Hartel, Sebastian Polter, Suleiman Abdullahi.

Ab der 61. Minute kam – der erst am Tag zuvor als Neuzugang verkündete – Carlos Mane zu seinem ersten Einsatz. Er braucht sicher noch einige Zeit zur Eingewöhnung. Es war sein ausdrücklicher Wunsch, 30 Minuten zu spielen.

Beide Trainer zeigten sich insgesamt zufrieden mit den gezeigten Leistungen. Urs Fischer kritisierte, dass die Gegentore zu einfach fielen. Die Generalprobe ist geglückt, gegen Köln müssen wir auf den Punkt bereit sein.

Hans-Peter Becker

Am See aus dem Tal kämpfen

Szene aus den Hinspiel Foto: E. Herfet

Zum ersten Mal im Jahr 2019 begeben sich die BR Volleys an diesem Wochenende auf Auswärtsreise. In der Volleyball Bundesliga müssen die Hauptstädter bei den WWK Volleys Herrsching bestehen (26. Jan um 19.00 Uhr). Dabei gilt es für das Team von Cheftrainer Cedric Enard, nach zuletzt drei enttäuschenden Auftritten vor heimischem Publikum auswärts wieder ein anderes Gesicht zu zeigen.

Am Freitagmittag machen sich die Berlin Recycling Volleys auf den weiten Weg an den Ammersee, wo in der Nikolaushalle von Herrsching der selbsternannte „Geilste Club der Welt“ wartet. Die Gefühlslage könnte in beiden Lagern aktuell wahrscheinlich nicht unterschiedlicher sein. Herrsching siegte am Mittwochabend nach 0:2-Rückstand in Düren noch sensationell mit 3:2, während die BR Volleys daheim gegen Friedrichshafen die nächste empfindliche 0:3-Niederlage einstecken mussten. Es war bereits das dritte Mal in dieser Saison, dass sich die Hauptstädter mehr oder minder chancenlos einem nationalen Kontrahenten ohne einen Satzgewinn beugen mussten.

„Wir befinden uns in einer schwierigen Situation. Man hat die Enttäuschung nach dem Match am Mittwoch überall gespürt, allem voran bei uns im Team selbst. Ich bin aber überzeugt, dass wir uns da als Mannschaft wieder rauskämpfen und am Samstag den ersten Schritt dafür gehen werden“, zeigt sich Mittelblocker Georg Klein vor der Abreise nach Bayern kämpferisch. Hoffnung auf Besserung machen vor allem die Einsätze von Moritz Reichert (zurück nach Bauchmuskelfaserriss) und Sergey Grankin (am Dienstag nachverpflichtet). „Er hat sich gut eingefügt und fühlt sich, glaube ich, direkt wohl bei uns“, sagt Klein über den neuen Zuspieler im Aufgebot der Berliner, den Enard ab Mitte des zweiten Satzes gegen Friedrichshafen ins kalte Wasser warf. Die Klasse des Olympiasiegers von 2012 blitzte immer wieder auf, doch nach zwei Trainingseinheiten fehlte es natürlich an der Feinabstimmung mit seinen Angreifern.

Seit dem Hinspiel in der Max-Schmeling-Halle (3:1) hat sich auch in Herrsching noch einmal etwas am Kader getan. Der vor Saisonstart abgesprungene Russe Artem Sushko kehrte nach einem misslungenen Intermezzo in Südkorea schon zwei Monate später zurück. Bei Trainer Max Hauser wurde der 25-jährige Außenangreifer sofort Stammspieler und verlieh dem Team einen deutlichen Qualitätssprung. Klein weiß, nicht nur aufgrund dieser Personalie erwartet den Hauptstadtclub ein schwieriges Auswärtsspiel am Ammersee: „Herrsching ist immer gefährlich, besonders zuhause. In der Nikolaushalle kann die Mannschaft jeden Gegner vor Probleme stellen. Der Sieg in Düren hat gezeigt, dass die Herrschinger jetzt mit den Topteams mithalten können.“ Die BR Volleys müssen in ihrer aktuellen Verfassung jedoch erst einmal wieder unter Beweis stellen, dass sie ein solches sind. Damit soll in Herrsching und mit der Unterstützung von 30 Auswärtsfans begonnen werden.

Quelle: Christof Bernier / BR Volleys

ALBA BERLIN zu Gast bei der BG Göttingen

Der EuroCup-Krimi gegen Rytas Vilnius in der Mercedes-Benz Arena war für die Basketballer ALBA BERLIN zwar erst das zweite, aber bereits das letzte Heimspiel im Januar. Für die letzten beiden Punktspiele in diesem Monat müssen die Berliner schon wieder auf Reisen gehen. Am Samstag (26. Januar, 18 Uhr, live auf MagentaSport) ist ALBA zum Auftakt der Rückrunde Bundesliga (18. Spieltag) zu Gast bei der BG Göttingen. Die kann mit 6:11 Siegen als Tabellendreizehnter jenseits von Playoff-Hoffnungen oder Abstiegssorgen relativ unbeschwert in die Rückrunde gehen.

Stimmen
Aito Garcia Reneses (Headcoach ALBA): „Wir sind gegen Vilnius noch einmal mit einem blauen Auge davon gekommen, aber das Spiel hat uns daran erinnert, dass wir in jedem Spiel 40 Minuten gut spielen müssen. Das Hinspiel gegen Göttingen haben wir hoch gewonnen, aber in Göttingen wird das viel schwieriger, weil sie mit ihren Fans im Rücken stets mit mehr Intensität spielen. Natürlich ist Michael Stockton ihr zentraler Spieler. Aber wir müssen mit unserer Defense auch die anderen Göttinger zu Fehlern zwingen.“

Niels Giffey (Kapitän ALBA): „In Göttingen ging es zuletzt etwas auf und ab, aber ich spiele immer gerne an solchen Standorten, wo die Leute wissen und verstehen, worum es im Basketball geht. Da herrscht immer eine gute Atmosphäre, in der wir uns ganz besonders auf unser Spiel konzentrieren müssen. Auch wenn du mit viel Selbstbewusstsein spielst, darf die Intensität nicht darunter leiden. Wir haben ja gegen Vilnius in der ersten Halbzeit gesehen, was passiert, wenn wir das vergessen.“

Infos
Zwar mussten die Göttinger in der Hinrunde nach einem Traumstart in die Saison (4:1 Siege) eine Serie von neun Niederlagen in Folge überstehen. Aber bei genauerem Hinsehen haben die „Veilchen“, wie sie in Anlehnung an ihr lila Trikot genannt werden, nur ein einziges Spiel gegen ein schwächer platziertes Team (Jena) verloren. Auf der anderen Seite haben sie mit Gießen und Würzburg schon zwei höher eingestufte (und auch besser platzierte) Bundesligisten auf dem falschen Fuß erwischt.

Dabei kann Trainer Johan Roijakkers mit Michael Stockton und Dominic Lockhart auf zwei Aufbauspieler zählen, die schon im Vorjahr das Spiel erfolgreich dirigierten, in dieser Saison aber noch einmal einen großen Schritt nach vorne gemacht haben. So steigerte der mit seinen 1,98 Metern für einen Point Guard sehr große Nationalspieler Lockhart seine Wurfquoten deutlich und verteilt dazu noch doppelt so viele Assists wie im Vorjahr.

Michael Stockton, der Sohn der NBA-Spielmacherlegende John Stockton, der das schnelle Göttinger Spiel mit großer Aggressivität und genialen Pässen antreibt, ist im Januar zur bisher besten Form seiner Karriere aufgelaufen. In den letzten drei Spielen verzeichnete er im Schnitt 22 Punkte und elf Assists und traf hierbei vor allem aus der Distanz außergewöhnlich gut.

Im Frontcourt stehen neben Darius Carter (fällt gegen ALBA wohl mit einem Nasenbeinbruch aus) Power Forward Stephan Haukohl und Center Dennis Kramer für die Kontinuität im Göttinger Team. Auf dem Flügel bringen die jungen US-Amerikaner Pendarvis Williams und Derek Willis sowie der von Partizan Belgrad in die Bundesliga gewechselte erfahrene Mihajlo Andric viel frischen Wind ins Göttinger Spiel.

Quelle: ALBA Berlin

Wasserfreunde spielen in Plauen

„Professionellen Schwarzsehern haben wir bestimmt keine Freude gemacht“, grinste Spandau 04-Präsident Hagen Stamm nach dem unerwartet hohen 15:9 (9:6)-Sieg gegen Meister/Pokalsieger Waspo 98 Hannover am 7. Spieltag der Champions-League-Hauptrunde der Gruppe B. Nach drei Niederlagen in direkten Duellen zuvor demonstrierten die Berliner ihre Stärke. An der Tabellenkonstellation nach der Hinrunde in der Achter-Gruppe änderte das zunächst zwar nichts – Spandau bleibt Sechster (7 Punkte), Hannover ist ohne Sieg Schlusslicht (3) – „aber für den Kopf war das ein Signal“.

Das stellte 04-Präsident Hagen Stamm klar, der das Duell zu einer Art Schlüsselspiel erhoben hatte. „Für uns ist das ein Weckruf, der anzeigt, wohin unser Weg in diesem Jahr gehen soll. Nämlich nach vorn und nach oben“, sagte er nach dem wie immer emotionalen Match zwischen den Erzrivalen, in dem Spandau zeigte, dass es Mittel und das Potenzial hat, die Stars von Waspo wie Radovic oder Brguljan zu kontrollieren und weitgehend auszuschalten. Zuletzt hatten stets die Niedersachsen das bessere Ende für sich, wurden 2018 Meister, Pokal- und Supercupgewinner.

Zwar ist Waspo als Gastgeber für das Final 8 der Champions League Anfang Juni unabhängig vom Abschneiden in der Hauptrunde gesetzt, dennoch, gab Gäste-Coach Karsten Seehafer zu, „war das natürlich kein ganz normales Spiel wie jedes andere, das wir mit einem Schulterzucken abhaken können“. Der Verlauf gab ihm durchaus recht, wenn auch anders als aus seiner Sicht gewollt. Denn Spandau dominierte von Beginn an, zog noch im Startviertel auf 5:2 davon und behielt trotz einiger Wellen (Zwischenstände 5:5, 9:5, 9:7, 13:8) stets die Kontrolle in der laut CL-Website „einseitigen Partie“.

Zwar qualifizieren sich aus der Gruppe neben Hannover nur drei weitere Teams für das Final 8, „aber wenn wir so weitermachen, kann die kleine Chance darauf noch größer werden“, so Hagen Stamm.

Waspo-Präsident Bernd Seidensticker, der die Berliner gern zum „Lieblingsfeind“ erklärt, musste nach der Partie zugeben: „Spandau war klar besser. Hoffentlich war das ein Warnschuss für uns zur rechten Zeit.“ In zwei Wochen will man den Eindruck vom Berliner Mittwoch korrigieren. Dann nämlich empfängt Waspo am 6. Februar die Wasserfreunde zum Auftakt der CL-Rückrunde.

Zuvor allerdings sind die Wasserfreunde noch in zwei DWL-Partien gefordert – am kommenden Samstag beim ambitionierten A-Gruppen-Aufsteiger SVV Plauen und am 2. Februar daheim gegen Esslingen. Dann muss Konstanz auf gutem Niveau bewiesen werden. Plauen steht nach acht Spielen mit einer 3:5-Siegbilanz und 6:10 Punkten als Sechster vor Neukölln und Duisburg 98 mit guten Chancen auf den direkten Klassenerhalt da. Nur einen Pluszähler hinter Potsdam und drei hinter Esslingen gibt es zudem durchaus auch Chancen nach oben. Gegen Spandau sind diesbezüglich zwar keine Zähler zu erwarten, „aber ungefährlich sind die Plauener deshalb ganz gewiss nicht“, sagt Petar Kovacevic, Trainer der Berliner und greift zu einem deutschen Sprichwort: „Hochmut kommt vor dem Fall.“ Plauen baut vor allem auf seine ungarischen Leistungsträger, drei von ihnen finden sich unter den Top 20 der DWL-Torjägerliste.

Quelle: Peter Röhle / Wasserfreunde Spandau 04

Samstag, 26. Januar 2019

SVV Plauen – Wasserfreunde Spandau 04

Spielbeginn: 18:00 Uhr

Spielort: Stadtbad Plauen, Hofer Str. 2, 08527 Plauen

Rückblick: Mittwoch, 23. Januar 2019 – Champions League, Hauptrunde Gr. B, 7. Spieltag: Spandau 04 – Waspo 98 Hannover 15:9 (5:3,4:3,4:2,2:1) Tore für Spandau: Negrean, Stamm, Dedovic je 3, Restovic 2, Reibel, Jüngling, Cuk, Gielen je 1 Stand: 1. Jug Dubrovnik 21 P., 2. Busto Arsizio 16, 3. Olympiacos Piräus 11, 4. Szolnok 9, 5. Mladost Zagreb 8, 6. Spandau 04 7, 7. Jadran Split 3, 8. Waspo 3.


Bezirk Reinickendorf unterstützt mit Flutlichtanlage die Berlin Flamingos

Der Bezirk Reinickendorf wird in diesem Jahr mit Mitteln aus dem Sportanlagensanierungsprogramm eine Flutlichtanlage auf dem Baseballplatz in der Königshorster Straße errichten. Für die Herstellung einer Kabelführung, zentraler Verteilungsanlagen und die Errichtung der Masten (Beleuchtung mit LED) wurden 410.000 € veranschlagt. Der Baubeginn steht noch nicht fest, da die Maßnahme zunächst geplant und die Ausführung ausgeschrieben werden muss.

Die Flutlichtanlage ermöglicht, dass sich die Trainingszeiten an der Königshorster Straße verlängern lassen. Damit unterstützt der Bezirk den angestrebten Wiederaufstieg der Flamingos in die 1. Bundesliga. Zudem entspricht das Vorhandensein einer TBA (Trainingsbeleuchtungsanlage) den Lizenzkriterien des Deutschen Baseballverbandes für die 1. Bundesliga. Bisher war der Spielbetrieb in der obersten Spielklasse nur mit einer Ausnahmegenehmigung möglich.

Reinickendorfs Bezirksbürgermeister Frank Balzer (CDU: „Ich freue mich, dass es uns gelungen ist, die erfolgreiche ehrenamtliche Arbeit der Flamingos in dieser Form zu würdigen. Damit bekommen die Flamingos nicht nur für den Wettkampf, sondern auch für den Trainingsbetrieb die nötige Unterstützung, um möglichst dauerhaft in der 1. Bundesliga Fuß fassen zu können.“

Sportstadtrat Tobias Dollase (parteilos/für CDU): „Einmal mehr beweist unser Bezirk damit, dass er auch Sportarten fördert, die sonst nicht so im Fokus der Öffentlichkeit stehen. Ich hoffe, dass dies ein Ansporn ist, Reinickendorf wieder in der 1. Bundesliga vertreten zu können.“

Markus B. Jaeger, Sprecher des Vereins: „Die Berlin Flamingos sind sehr dankbar, für die Unterstützung des Bezirkes Reinickendorf und des Bezirksbürgermeisters Frank Balzer, das Baseball-Stadion Flamingo Park mit einer wettbewerbstauglichen Flutlichtanlage zu versehen. Mit diesem infrastrukturellen Quantensprung können wir die wichtigen Trainingszeiten erweitern, um den Baseball „Made in Reinickendorf“ langfristig in der Bundesspitze zu etablieren. Von den längeren Trainingszeiten profitieren auch die vielen Nachwuchsspieler, die sich nun den Flamingo Park nicht mehr zeitgleich mit den Seniorenspielern teilen müssen. Das alles ist eine ganz großartige Entwicklung, die wir sehr wertschätzen.“

Quelle: Michael Hielscher / Bezirksamt Reinickendorf

Generalprobe gegen FC Basel

Die Profis des 1. FC Union gewöhnen sich gerade wieder an die winterlichen Temperaturen in Berlin. Während des Trainingslagers im spanischen Jerez wurden drei Testspiele absolviert. Die dazugehörige Bilanz lautet, ein Sieg, ein Unentschieden und eine Niederlage, vorallem wurde probiert und getestet. Bevor es am 31. Januar ernst wird und der 1. FC Köln zum fälligen Punktspiel anreist, steht am Samstag, 26. Januar die Generalprobe gegen den Schweizer Spitzenclub FC Basel an. Es ist das vierte und letzte Testspiel in der Vorbereitungsphase beider Mannschaften.

Mit dem mehrfachen Champions League-Teilnehmer steht Union dem wohl spielstärksten Gegner der Winterpause gegenüber. Für den FC Basel begannen die Vorbereitungen mit einem 2:0 gegen den Schweizer Zweitligisten FC Aarau. Ricky van Wolfswinkel und Dimitri Oberlin konnten nach torlosen 45 Minuten die Siegtreffer für Basel erzielen. Auch im zweiten Testspiel des Jahres behielten die Basler die Oberhand: Im Spiel gegen den ungarischen Puskás Académia FC spielte die ehemalige Mannschaft von Urs Fischer ein Spiel mit viel Ballbesitz, welches 2:1 zugunsten des FC Basels endete. Albian Ajeti und Fabian Frei trafen. Diese Siegesserie konnte der FC Basel 1893 auch im dritten Testspiel fortführen. Gegen den FK Krasnodar aus Russland erspielte die Mannschaft von Cheftrainer Marcel Koller ein souveränes 2:0, bei dem Kevin Bua und Eder Balanta die Mannschaft zum Sieg schossen.

Einen Winterneuzugang hat es unterdessen gegeben. Vom Ligarivalen Erzgebirge Aue wurde Innenverteidiger Nicolai Rapp verpflichtet. Er kam im Trainigslager bereits zu zwei Kurzeinsätzen bei den Testspielen gegen Unterhaching und Lusanne. In der Innenvereteidigung herrscht, da Fabian Schönheim auch wieder fit zu werden scheint, ein Überangebot. Dazu passt die Meldung, dass Marc Torrejon die Freigabe bekommen hat. Sollte sich eine Wechselmöglichkeit ergeben, darf er die Eisernen sofort verlassen. Sein Vertrag läuft im Sommer diesen Jahres aus.

Hans-Peter Becker

Traumkulisse hilft nicht

Auch 7.276 Zuschauer konnten nichts daran ändern, dass die Berlin Recycling Volleys am Mittwochabend wenig gegen den VfB Friedrichshafen zu bestellen hatten. In 87 Spielminuten unterlagen die Hauptstädter den Männern vom Bodensee verdientermaßen mit 0:3 (23:25, 17:25, 21:25).

Nach einer spektakulären Teampräsentation, inklusive 3D-Court-Animation, auf dem Spielfeld hielten beide Trainer für ihre Gegenüber einige Überraschungen bereit. Für Berlin war der gerade erst verpflichtete Zuspieler Sergey Grankin sofort spielberechtigt, außerdem war Moritz Reichert nach Verletzung wieder zurück. Vital Heynen konnte die Dienste von Markus Steuerwald in Anspruch nehmen, dadurch konnte David Sossenheimer wieder im Außenangriff starten. Für die BR Volleys begannen Jeffrey Jendryk, Georg Klein, Adam White, Samuel Tuia, Kyle Russell, Sebastian Kühner und Libero Nicolas Rossard.

Das Kräftemessen begann zunächst ausgeglichen. Friedrichshafen zeigte sich in der Annahme gewohnt sicher, Berlin glänzte mit erfolgreichen Blockaktionen und sogar Hackentrick-Rettungen von Russell (6:8, 12:13). Takvam bescherte den Gästen dann aber die erste deutlichere Führung von der Serviceline (14:17). Beim Zwischenstand von 17:20 brachte Enard per Doppelwechsel ein erstes Mal Neuzugang Grankin zusammen mit Benjamin Patch. Sein erster Pass für Jendryk saß und die Hauptstädter blieben dran. Kühner und Russell kehrten zurück und besorgten in Co-Produktion den Ausgleich (22:22), doch dann schlug Russell zum Häfler-Break ins Aus und White beim zweiten Satzball der Gäste seinen Aufschlag ins Netz (23:25).

Im zweiten Satz unterliefen dem Heimteam zu viele leichte Fehler, sodass Enard schnell mit den dauerhaften Einwechslungen von Grankin und Reichert reagierte. Letzterer fand als Einziger regelmäßig die Lücken im VfB-Block (4:8), aber die Gäste zeigten sich deutlich stabiler in ihrem Spiel (5:11, 9:16). Die BR Volleys spielten phasenweise ohne Aufschlag und so ging der Durchgang völlig verdient an die Männer vom Bodensee (16:23). Bezeichnenderweise sorgte ein Netzaufschlag von Russell für klare Verhältnisse (17:25).

Unverändert versuchten die Hauptstädter im Folgedurchgang dagegenzuhalten. Inzwischen hatten sie auch jeden der über 7.000 Zuschauer hinter sich, nachdem zu Beginn des Spiels der Fanblock schwieg. Aber Friedrichshafen nutzte die Verunsicherung beim Heimteam (10:11). Protopsaltis mogelte den Ball durch den Block, Takvam erwischte Reichert in der Annahme auf dem falschen Fuß und Russell pritschte den freien Ball auf die Häfler-Netzseite zum einfachen Punktgewinn (13:17). Immer wieder punkteten die Gäste im zweiten oder dritten Versuch, so wie Malescha zum 18:22. Das Match war nach 87 Minuten vorbei (21:25).

Kaweh Niroomand reagierte mit Ernüchterung auf die vierte Bundesliga-Niederlage: „Im ersten Satz waren wir nah dran. Der ist uns dann durch einfache Fehler entglitten. Danach trat das immer gleiche Phänomen auf. Wir waren gedanklich und auf dem Scoreboard ständig einen Schritt hinterher. In der aktuellen Verfassung gelingt dann gegen eine so stabile Mannschaft keine Aufholjagd mehr.“

Die BR Volleys haben mit Sergey Grankin einen weiteren Zuspieler verpflichtet. Der russische Olympiasieger von 2012 unterschreibt in Berlin einen Vertrag bis zum Saisonende.

Neuzugang Sergey Grankin Foto: E. Herfet

„Mit Blick auf den Saisonverlauf und in enger Abstimmung mit dem Trainerteam sehen wir an vielen Stellen Handlungsbedarf. Volleyball besteht aus drei Komponenten. Die Annahme sollte sich mit der Rückkehr von Nicolas Rossard und Moritz Reichert dauerhaft stabilisieren. Unser Zuspiel versuchen wir nun, mit Sergey zu konsolidieren. Daraufhin kommt hoffentlich auch der Angriff endlich richtig in Schwung“, erklärt BR Volleys Geschäftsführer Kaweh Niroomand die Beweggründe für die Nachverpflichtung des 34-jährigen Routiniers und ergänzt: „Als sich in unserer Situation die Chance bot, einen solch renommierten Spieler zu verpflichten, mussten wir diese ergreifen.“ Damit stehen Cheftrainer Cedric Enard nun drei Spielgestalter zur Verfügung.

Für Grankin ist es die erste Auslandsstationen seiner Karriere. In seinem Heimatland verteilte der Russe von 2006 bis 2017 die Bälle bei Dynamo Moskau. Nach einem Jahr bei Belogorie Belgorod in der Saison 2017/18 ging der Zuspieler zurück in die Hauptstadt, wo er nach einem Wechsel der Dynamo-Clubführung vor einem Monat seinen jahrelangen Heimatverein im Unfrieden verließ. „Für mich wird Berlin ein Abenteuer. Ich durfte hier schon bei der Olympia-Qualifikation und im Playoff-Six der Champions League spielen. Beide Male war die Atmosphäre in der Arena einfach großartig. Ich bin voller Vorfreude“, sagte der neue BR Volleys Regisseur bei seiner Ankunft.

Grankin ist sofort für den Deutschen Meister spielberechtigt, allerdings nicht in der CEV Champions League, weil er in dieser Saison bereits für Moskau in der Königsklasse auflief. In seiner Vita stehen zahlreiche Erfolge wie Russischer Meister, Russischer Pokalsieger, CEV-Cup-Sieger, Champions-League-Zweiter, Weltliga-Sieger und allem voran natürlich der Olympiasieg 2012 in London.

Quelle: Christof Bernier / BR Volleys

Familienangebot in Reinickendorf – „Winterspielplatz“

Beeindruckt von der großen Resonanz auf das neue Angebot „Winterspielplatz“ zeigte sich Bezirksstadtrat Tobias Dollase (parteilos, für CDU) nach der Premiere am Sonntag in der Sporthalle der Reineke-Fuchs-Grundschule. Eine große Zahl von Familien mit Kindern zwischen drei und zehn Jahren waren der Einladung zu Sport und Spaß am Nachmittag gekommen. Unter Anleitung erfahrener Übungsleiterinnen und Übungsleiter des BFC Alemannia konnten Kinder ohne oder gemeinsam mit ihren Eltern spielen und an verschiedenen Stationen turnen.

Bezirksstadtrat Dollase: „Kinder sollen sich auch in den Wintermonaten außerhalb der Wohnung frei bewegen können. Das macht nicht nur Spaß, sondern ist wichtig für eine gesunde Entwicklung. Deshalb danke ich dem BFC Alemannia ganz herzlich, dass der Verein das Projekt Winterspielplatz umsetzt.“

Damit die Kinder am Angebot teilnehmen können, müssen sie von einem Erziehungsberechtigten begleitet werden. Sportschuhe oder Stoppersocken sollten mitgebracht werden.

Die Sporthalle der Reineke-Fuchs-Grundschule befindet sich im Foxweg 15, 13403 Berlin. Anmeldungen sind nicht erforderlich. Der „Winterspielplatz“ ist bis einschließlich März an allen Sonntagen am Nachmittag ab 14.30 Uhr geöffnet.

Quelle: Bezirksamt Reinickendorf

Spiel der Parallelen

Der Tabellendritte aus Berlin empfängt den Zweiten aus Friedrichshafen. Unter dem Motto #ClashOfGiants treffen sich die beiden Dauerrivalen des deutschen Volleyballs am Mittwochabend (23. Jan um 19.00 Uhr) in der Max-Schmeling-Halle zum Verfolgerduell in der Volleyball Bundesliga. SPORT1 überträgt das Match live im Free-TV – mit dem Ex-BR Volleys Kapitän Robert Kromm als Co-Kommentator.

Es ist ein ungewohntes Bild für viele Volleyballfans hierzulande. Das „Duell der Giganten“ steht an und keine der beiden Mannschaften grüßt die jeweils andere von der Tabellenspitze. Denn wie die BR Volleys strauchelt auch der VfB Friedrichshafen durch die Spielzeit 2018/2019. Nach der Fabel-Hauptrunde in der letzten Saison mit unglaublichen 60 von 60 möglichen Punkten kassierte der VfB – ebenso wie die Berliner – in der aktuellen Spielzeit bereits drei Bundesliga-Niederlagen. Jeweils in fünf Sätzen unterlag man Haching, Lüneburg und im Hinspiel dem Titelverteidiger aus der Hauptstadt. 28 Punkte haben die Männer von Cheftrainer Vital Heynen somit auf ihrem Konto. BR Volleys Coach Cedric Enard und seine Schützlinge stehen bei 26.

Die Lücke, die nach dem Karriere-Ende von Simon Tischer beim VfB anstand, konnte bisher nicht geschlossen werden. Selten zeigte sich Heynen mit der Leistung seines etatmäßigen Zuspielers Jakub Janouch zufrieden und somit reagierten auch die Friedrichshafener – ebenso wie die Hauptstädter – im Saisonverlauf mit einer Nachverpflichtung. Der 38-jährige Franzose Rafael Redwitz wurde aus Rzeszow an den Bodensee geholt und war in den letzten beiden Bundesligapartien bereits der Regisseur beim DVV-Pokalsieger. Dazu verfolgt den Tabellenzweiten – genauso wie die BR Volleys – seit Wochen das Verletzungspech. Aktuell fehlt Libero und Kapitän Markus Steuerwald, an dessen Stelle der ebenfalls angeschlagene David Sossenheimer die Annahme und Abwehr der Gäste zusammenhält.

Bei den Berlinern stabilisierte Rückkehrer Nicolas Rossard zuletzt zwar die Annahme, dafür haperte es gegen Giesen erneut im Angriffsspiel. Die beiden jüngsten Heimauftritte (3:1 gegen den Bundesliga-Aufsteiger und 0:3 in der Champions League gegen Belchatow) zeigten, wie fragil sich das BR Volleys Team in dieser Saison präsentiert. Wie es aber gehen kann, bewies die Mannschaft beispielsweise im Hinspiel. Nach großem Kampf hieß es 3:2 für die BR Volleys. „Die Erinnerung daran ist etwas, das uns Mut geben sollte“, sagt Cedric Enard. Weil der VfB im Oktober beim comdirect Supercup erfolgreich war (1:3), steht es nach Matches derzeit 1:1. Nun hat der Deutsche Meister erstmals Heimrecht und das „wird hoffentlich unser Trumpf“, hofft der Coach, dass die Atmosphäre im Volleyballtempel seine Spieler trägt und nicht hemmt.

Der Rahmen wird am Mittwoch nämlich nicht nur zuschauer-technisch definitiv stimmen: Mit Jaroslav Skach steigt vor Spielbeginn (ab 18.30 Uhr) eine weitere Vereinslegende in die BR Volleys HALL OF FAME auf. Dazu soll die Teampräsentation ganz im Zeichen von „10 Jahre Volleyballtempel“ stehen. Fehlt also „nur“ noch ein würdiger #ClashOfGiants zum kompletten Volleyballfan-Glück!

Quelle: Christof Bernier / BR Volleys