
Mit 3:2 (37:35, 22:25, 21:25, 25:15, 15:8) bezwangen die Berliner ein zweites Mal Dynamo Moskau auch im Rückspiel in Russland und ziehen damit erstmals in ihrer Vereinsgeschichte in das Final Four der CEV Championsleague in Rom ein. Am 29. April treffen Robert Kromm & Co. voraussichtlich auf den Titelverteidiger Zenit Kazan. Wie im Hinspiel im Berliner Volleyballtempel war nach dem 2:2 Satzstand der Tiebreak vonnöten, um die sensationelle Entscheidung vollbringen zu können. Allerdings führten die Berliner in Moskau diesmal nach drei Sätzen mit 2:1 und die Weltklasse-Mannschaft der Dynamos musste im vierten Satz alles aufbieten, um den Ausgleich zu erreichen. Doch die BR Volleys benötigten sage und schreibe acht Matchbälle, um die Sensation 15:8 perfekt zu machen. Der enorme Siegeswille, die Konzentration und Nervenstärke, vor allem die Geschlossenheit in der Block-Feld-Abwehr waren der Garant für den Erfolg.

Die siegreiche Formation aus dem Hinspiel sollte es auch in Russland richten. Robert Kromm, Ruben Schott, Graham Vigrass, Aleksandar Okolic, Paul Carroll, Tsimafei Zhukouski und Luke Perry begannen extrem konzentriert. Beide absolut gleichwertigen Mannschaften schenkten sich nichts, zeigten immer wieder schnellen Volleyball über die dominanten Mittelblocker im ersten Satz das 19:19. Die Russen kamen zu zwei von den Berlinern abgewehrten Satzbällen. Wie eng und umkämpft die Aktionen sich darboten, nun wehrten die Moskauer gleich zehn Chancen der Berliner ab. Mit seinem dritten Block allein im ersten Satz erlöste Vigrass die Berliner mit 37:35 zur 1:0-Führung nach 45 (!) Minuten Spielzeit. Während Dynamo nun felsenfest in der Annahme stand, hielten Kromm und Co. mit der besseren Blockarbeit dagegen. Satz Nr.2 ging an die Gastgeber.

In Durchgang drei konnten die BR Volleys sich dann wieder voll und ganz auf Diagonalangreifer Paul Carroll verlassen, der nahezu fehlerlos Punkt um Punkt sammelte. Dazu gesellten sich erst ein Ass und ein Hinterfeldangriff von Kromm, dann ein Block von Okolic. Mit 21:25 brachten die Berliner die Führung ins Ziel zum Satzgewinn. Ein stolzer Manager Kaweh Niroomand ordnete diesen Erfolg ganz oben ein: „Ich bin sprachlos – und das passiert selten. Das ist die größte sportliche Leistung unseres Vereins, ein geschichtsträchtiger Erfolg. Ruben Schott, der in dieser Königsklassen-Saison ein weiteres Mal über sich hinauswuchs, war im Anschluss sichtlich bewegt: „Es ist ein unbeschreibliches Gefühl. Dass wir uns diesen Traum jetzt erfüllt haben, ist unfassbar. Mein Körper zittert noch immer und wir sind alle überglücklich. Der erste Satz hat uns gezeigt, dass wir mithalten und sogar dominant sein können – auch auswärts. Wir haben immer an uns geglaubt. Ab dem vierten Satz spielten wir wie im Rausch. Am Schluss habe ich nicht mehr auf die Punkte geguckt und nur den Fokus auf jeden einzelnen Ball gelegt. Und wir haben uns belohnt!“
Christian Zschiedrich

Werfen wir zuerst einen Blick zurück. Denn Ende der neunziger und Anfang der zweitausender Jahre gehörte Berlin zu den Beachhandballhochburgen Deutschlands. Insbesondere das Frauenteam der Flying Kangarous hamsterte Deutsche Meistertitel und stellte bis zu vier Nationalspielerinnen. Dann wurde es um diese Sportart mehr oder weniger still.
Die VSG Altglienicke, Optik Rathenow und Lichtenberg 47 liefern sich weiterhin einen spannenden Dreikampf. Da die VSG Altglienicke wochentags das Nachholspiel bei Germania Schöneiche 2:0 gewann, ist Altglienicke wieder Erster. Die Ergebnisse vom Wochenende: FC Strausberg – Optik Rathenow 0:3, Mecklenburg Schwerin – VSG Altglienicke 1:2, SV Altlüdersdorf – Lichtenberg 47 0:5. Die Torfabrik Lichtenberg und die Serie unter Trainer Uwe Lehmann sind beeindruckend. In sieben Spielen sechs Siege und ein Remis, dazu 25 Tore, dennoch fehlen nach dem 22. Spieltag sechs Punkte zur Spitze. Aber was sind sechs Punkte seit der Dreier-Regel in acht ausstehenden Partien, da darf sich das Spitzentrio weiterhin keine Blöße geben. Optik Rathenow liegt – seit 19 ungeschlagenen Spielen – drei Zähler gegenüber VSG Altglienicke zurück.
Nicht nur die drei Erstplatzierten haben gewonnen, sämtliche Berliner Vertreter in der Oberliga gewannen. Wann hat es das schon mal gegeben. FC Hertha 03 – Anker Wismar 4:2, Victoria Seelow – Tennis Borussia 1:3. Sorry, CFC Hertha 06 spielte in Brieselang 2:2. Am Mittwoch kommt es zum Berlin-Derby der beiden Herthas. Hat nichts mit BSC zu tun, sondern Hertha 06 (10.) in der Sömmeringstraße, 19.00 Uhr, gegen die Zehlendorfer Hertha 03 (6.). Den Blick nach vorn richten auch die drei Aufstiegskandidaten. Im Stadion Altglienicke heißt es am Donnerstag, Erster gegen Letzter (1.FC Frankfurt). Lichtenberg empfängt am Karfreitag, 13.00 Uhr, Victoria Seelow (Howoge Arena „Hans Zoschke“) und am Oster-Samstag, 14.00 Uhr, hat Optik Rathenow im Stadion Vogelsang Heimrecht gegen Mecklenburg Schwerin. Am Oster-Samstag spielt diesmal auch Tennis Borussia – Hansa Rostock II, 14.00 Uhr, Mommsenstadion.
Berlins Drittligisten der Frauen mussten heute nach Bad Salzuflen und Fritzlar reisen. Der Berliner TSC nach Westfalen und die Spreefüxxe nach Hessen. Ihre Gegnerinnen machten es ihnen nicht leicht, ihre Partien erfolgreich zu gestalten. Während die TSC-Frauen immer Lipper Land zur Halbzeit mit 11:13 zurück lagen, führten die Spreefüxxe-Frauen zur Halbzeit 10:8. Es wurde in der Domstadt eng. Fritzlar kam auf 16:16 heran. Doch beim Schlusspfiff hieß es 23:17 für die Spreefüxxe und 27:25 für die Frauen des Berliner TSC. Damit festigen sie ihren Platz im Mittelfeld, während die Spreefüxxe vor dem Aufstieg in die 2. Liga stehen. Schließlich haben sie noch kein Spiel verloren und haben vier Punkte Vorsprung vor dem Tabellenzweiten aus Kirchhain.


Völlig ebenbürtig präsentierte sich im ersten Playoff-Halbfinalspiel die United Volleys Rhein-Main mit Trainer Michael Warm in Berlin. Die Mannen um Coach Roberto Serniotti spielten, wie drei Tage zuvor gegen Dynamo Moskau, sehr effektiv. Unverändert die Startformation mit Carroll, Kromm, Schott, Okolic, Vigrass, Zhukouski und Libero Perry. Nach Rückstand 5:8 und 10:11 im ersten Satz war bei 24:24 keineswegs absehbar, dass die Berliner letztendlich mit 33:31 1:0 in Führung gingen. Die Mannschaften lieferten sich ein packendes Duell; die Zuschauer bekamen wieder sehenswerten Volleyball in der Max-Schmeling-Halle zu sehen.