DEL Playoffs – Eisbären siegen in München nach Verlängerung

Langsam wird es unheimlich, die Eisbären Berlin monstern sich weiter durch die Playoffs. Das erste Spiel der Halbfinalserie in München gewannen die Eisbären mit 3:2 nach Verlängerung. Nach 84 Minuten und 27 Sekunden effektiver Spielzeit erlöste Kapitän Andre Rankel seine Mannschaft und die mitgereisten Fans. Die Eisbären hatten Überzahl – Ex-Eisbär Mads Christensen saß auf der Strafbank – und es fiel das spielentscheidende Tor. Das 1. Drittel endete torlos. Die ersten Tore fielen im Mittelabschnitt. Brooks Macek traf doppelt für München. Die Eisbären anworteten mit einem Doppelschlag. Bruno Gervais und Andre Rankel stellten in der 37. und 38. Minute den Gleichstand wieder her. Im Schlussabschnitt hatten die Münchner die beste Möglichkeit das Spiel zu entscheiden. Es gab Penalty, Jonathan Matsumoto scheiterte an Petri Vehanen. Es ging in die Verlängerung. Die erste Verlängerung verging torlos. Die Entschiedung fiel im insgesamt fünften Drittel. In der Hauptrunde gelang den Eisbären gegen München kein Sieg.

Für München war es das fünfte Playoff-Spiel und die erste Verlängerung. Die Eisbären dagegen haben doppelt soviel Spiele in den Playoffs absolviert, davon wurden fünf erst in der Verlängerung entschieden. Nur eine Verlängerung endete bisher für die Eisbären nicht siegreich. Wo nehmen sie nur die Kraft her ?

Für die Kondition und Regeneration ist bei den Eisbären speziell Marian Bazany zuständig. Egal was jetzt noch passiert, er hat ganze Arbeit geleistet. Die Eisbären hatten ein Tröpfchen mehr im Tank. Der Weg im Halbfinale ist noch lang und jedes Spiel eine große Herausforderung. Weiter geht es am Sonntag in der heimischen Arena in Berlin. Marschieren die Eisbären weiter so erfolgreich ?

Volleyball Champions-League Playoffs im Überblick

Sieben Mannschaften haben die Möglichkeit Ende April in Rom die CEV Champions League zu gewinnen. Drei  kommen aus dem Gastgeberland Italien, drei aus Russland und eine aus Deutschland: die Berlin Recycling Volleys! Nach dem unglaublichen Comeback gegen Istanbul mischt der Deutsche Meister weiter auf der ganz großen internationalen Bühne mit und trifft im Kampf um den Einzug in das Finalturnier auf Dynamo Moskau. Ein Sieg und Weiterkommen käme zwar einer Sensation gleich, aber seit dem legendären Duell gegen Istanbul trauen die BR Volleys Fans ihrem Team alles zu. Während Dynamo auf seine fünfte Teilnahme am Final Four hofft, könnten die BR Volleys erstmals sportlich den Sprung unter die Top-4 schaffen. 2015 waren die Berliner als Gastgeber dabei, mussten sich nicht sportlich qualifizieren und feierten in einer ausverkauften Max-Schmeling-Halle den Gewinn der Bronzemedaille. Das Hinspiel gegen Moskau steigt voraussichtlich am 05. April (19.30 Uhr) im heimischen Volleyballtempel, das Rückspiel findet eine Woche später in Russland statt.

Spielansetzungen
BR Volleys (GER) vs. Dynamo Moskau (RUS),
Azimut Modena (ITA) vs. Cucine Lube Civitanova (ITA),
Zenit Kazan (RUS) vs. Belogorie Belgorod (RUS).

Jörg Meinhardt: Futsal über alles

Zusammen mit dem befreundeten und erfahrenen Futsal-Coach Gerard Juszczak aus Polen hat Jörg Meinhardt ein informatives Futsalbuch geschrieben. Es richtet sich an diejenigen, die sich für den modernen internationalen Hallenfußball nach FIFA-Regeln interessieren und sich darüber informieren wollen. Alles wissenswerte, von den Futsal-Anfängen vor fast 100 Jahren in Südamerika bis zum heute weltweit steigendem Interesse an den großen Turnieren in Europa und weltweit wird berichtet. Ein umfangreicher Statistikteil, rund um die nationalen Futsal-Ligen und die Futsal-Nationalmannschaften, garniert mit vielen attraktiven Bildern gehört ebenso dazu. Im Buch aufgeführt sind mehr als 50 Übungen für alle Spielklassen, die mit Grafiken erläutert werden. So gelingt ein guter Start für alle Anfänger in das aktive „Futsalabenteuer“ und die erfahrenen aktiven Spieler und Trainer können sich ebenfalls neu inspirieren lassen.

Die Deutschen Futsal-Nationalmannschaft konnte 2016 mit den beiden Länderspielen gegen England in Hamburg (5:3 und 3:3) das Interesse am Futsal weiter steigern. Zum ersten Mal berichtete die deutsche Sportpresse ausführlicher über Futsal. Alle bisherigen fünf Länderspiele wurden vom Deutschen TV-Sportsender Sport1 Live im frei empfangbaren TV übertragen. Deutschland ist jetzt endlich auch als letzte große Fußball-Nation auf den schon „international sehr erfolgreich fahrenden Futsal-Zug“ aufgesprungen und der DFB will Bedingungen weiter verbessern. Diese spannende Entwicklung könnte mit diesem Buch begleitet und forciert werden. Das Interesse am Futsal steigt stetig. Das Vorwort zu diesem Buch hat DFB-Vizepräsident Dr. Reiner Koch geschrieben. Meine Empfehlung: Lesenswert!

Futsal: Basiswissen und praktische Übungen für Trainer und Spieler
Jörg Meinhardt (Autor), Gerhard Juszczak (Autor), Rainer Koch
Verlag: Copress Sport (6. März 2017)
Taschbuch 160 Seiten 16,90 EUR
e-book Kindle Edition 13,99 EUR

DEL Playoffs – Eisbären siegen erneut in der Verlängerung

Die Eisbären Berlin stehen im Halbfinale, diese Meldung zu verkünden, kommt wohl einer kleinen Sensation gleich. In einer spannenden „best of seven“ Serie setzten sich die Eisbären im alles entscheidenden Spiel 7 in der SAP-Arena mit 2:1 in der Overtime durch.

Einigermaßen ratlos steht der Schreiberling vor den Fakten. Nach der Hauptrunde (Platz 8 mit 68 Punkten) glaubten nur noch krankhafte Optimisten daran, dass bis Ende März in Berlin Playoff-Eishockey geboten wird. Egal, was jetzt kommt, am 31. März tragen die Eisbären das Spiel 3 der Serie gegen den amtierenden Meister aus München in der Arena am Ostbahnhof aus. Ob es im April weitere Spiele geben wird, ist momentan nur durch Hochziehen der Schultern zu beantworten. Die düsteren Prognosen wurden bisher lügen gestraft.

Das Saison-aus stand einige Mal vor der Tür. In der Pre-Playoff Serie einmal und im Viertelfinale dreimal fiel die Entscheidung erst in der Overtime. Nur eine Overtime verloren die Eisbären, es war zum Glück nur die im ersten Spiel des Viertelfinales. Erstaunliche Nervenstärke und Vertrauen in das eigene Können, so muss man wohl konstatieren.

Spiel 7 der Serie in Mannheim dauerte 69 Minuten und 32 Sekunden. Nach 2 torlosen Dritteln, gingen die Mannheimer vor 13.600 Zuschauern zunächst in Führung. Markus Kink traf in der 42. Spielminute. In der 48. Minute war der Puck im Mannheimer Tor. Wie kam der da rein ? Laurin Braun erkämpft sich die Scheibe, zieht hinter das Tor, spielt auf Micky DuPont, der schießt Richtung Tor und der Puck prallt vom Körper des Eisbären Stürmers Barry Tallackson irgendwie hinter die Linie. Nach Videobeweis wird der Treffer anerkannt. Ausgerechnet Barry Tallackson, er hatte bisher meist zuschauen müssen, hatte keinen Platz mehr im Kader. Es blieb beim 1:1 bis zur 60. Spielminute. Verlängerung, wie zuvor im Spiel 6. Es dauerte 9 Minuten und 32 Sekunden, da sorgte Charles Linglet für lähmendes Entsetzen in der Mannheimer Arena. Es jubelten die Eisbären und ihre mitgereisten Fans. Ein Fehler im Spielaufbau der Adler, Jens Baxmann spielt einen Steilpass auf Charles Linglet. Kein Verteidiger kann seinem Antritt folgen, genau im richtigen Moment erfolgt der Schuss und der schlägt ein. Schluss, Aus Vorbei und die Eisbären schaffen es tatsächlich in das Halbfinale. Knapper geht es kaum.

Mannheim war der Favorit. In den Overtime Situationen, abgesehen von Spiel 1, Entscheidung bereits in der 61. Spielminute, schienen die Eisbären die größeren Kraftreserven zu haben. War es in Berlin die Aufholjagd, so war es in Mannheim, das kräftezehrende Angriffsspiel, was den Tank bei der Adlern leermachte. Petri Vehanen hatte 48 Saves, insgesamt schossen die Adler 76 mal auf sein Tor. Diese Spitzenleistung kam genau zum richtigen Zeitpunkt. Viel effektiver waren die Berliner, hatten weniger Schüsse und trafen aber einmal mehr. Es ist grausam, so auszuscheiden, die Eisbären bleiben so etwas wie der Alptraum für die Mannheimer Adler.

Das besondere Gänsehauterlebnis bei den BR Volleys

Fans der BR Volleys Foto: Sportick

Ich habe bestimmt schon einige spannende, erstklassige Volleyballmatches gesehen, alles wurde im Championsleague-Vergleich der BR Volleys gegen Istanbul BBSK getoppt. Um das zu erleben musste ich so alt werden. Viele der 4.282 Zuschauer im Berliner Volleyballtempel sagten mir nach dem Spiel: „Das werden wir nie vergessen!“ Was heißt nur 4.282 Zuschauer. Es ist kein Rekord. Trotzdem wochentags, für ein Dienstagabendspiel, das erst nach 22.00 Uhr endete, wurde es für alle ein Erlebnis, mehr noch, die Fans durchliefen ein Wechselbad der Gefühle..

Die Entscheidung, wer in die Runde der besten sechs Mannschaften in Europa kommen wird, musste in dieser Partie fallen. In Istanbul ging die Begegnung 3:2 für die Türken aus. Die Berliner mussten gewinnen, mit 3:1, besser mit 3:0. Dann wäre es geschafft. Die Gäste aus Istanbul gewannen die ersten beiden Sätze. Beim Stande von 0:2 schien alles aussichtslos für unsere Volleys. Sie standen vor dem Aus, dem Ausscheiden aus dem CEV Championsleague-Wettbewerb. Wie eng es auf höchstem Volleyball-Niveau zuging, verdeutlichen die um jeden Punkt kämpfenden Akteure, voller Einsatz und entsprechende Körpersprache.

Es lohnt sich, die Entwicklung des Spiels, die Details Satz für Satz aufzulisten. Wir verweisen dabei zunächst auf das hier integrierte Video Best of Five Folge 15. Die Berlin Recycling Volleys wollten unter allen Umständen die 2:3-Niederlage in Istanbul wettmachen. Der erste Satz ging mit 21:25 verloren und der zweite Satz nach einer 15:14-Führung mit 18:25 ebenso.  Mit dem Mut der Verzweiflung und dem eingewechselten Paul Carroll kam die Wende. Im dritten Satz wurde Istanbul mit 25:13 vom Parkett gefegt. Es stand erst 1:2 nach Sätzen. Der Funke war längst übergesprungen, mit ohrenbetäubender Unterstützung endete der vierte Satz 25:14. Das war der Ausgleich nach Sätzen. Im Tiebreak (gepielt wird bis 15 Punkte, 2 Punkte Vorsprung sind notwendig für einen Sieg), dem fünften Satz, führten  die Gäste 12:11 und 13:12, doch Paul Carroll und das Team erkämpfte nervenstark ein 14:14 Gleichstand. Mit der erforderlichen zwei Punkte-Differenz siegten Robert Kromm und Co. 16:14. Gleichstand war in der Wertung aus beiden Spielen erreicht. Fünf Sätze in Istanbul und fünf Sätze in der Max-Schmeling-Halle, ein notwendiger sechster Satz musste die Entscheidung, abermals im Tiebreak, bringen. Die Gäste forderten unverhältnismäßig oft den Videobeweis, der in der Regel die Entscheidungen des Spielleiters bestätigte. Stehende Ovationen. Beim Seitenwechsel führte das BR-Volley-Team 8:7. Nach einem 9:9 Zwischenstand  gingen, nach Videobeweis, die Mannen von Coach Roberto Serniotti mit 11:10 in Führung. Sie ließen sich auch im sechsten Satz nicht mehr die Butter vom Brot nehmen.

Nach einer Achterbahnfahrt der Gefühle, bei kribbelnder Atmosphäre war es nach 145 Minuten vollbracht. Die Krönung für die Berliner, Ergebnis der Verlängerung 15:11 für die Volleys. In früheren Zeiten zählten in solchen Fällen die kleinen Punkte.

Es gelang erstmals in der Vereinsgeschichte der Einzug in die Runde der besten sechs europäischen Teams.  Weiter geht es am 5 .April, 19.30 Uhr, Max-Schmeling-Halle gegen Dynamo Moskau.

 

1. FC Union Berlin holt sich die Tabellenführung

Fast hätte wieder nicht geklappt mit dem ersten Sieg über die „Glubberer“. Unglaublich aber wahr, die Eiseren konnten bis zum 20. März 2017 einfach nicht gegen den 1. FC Nürnberg gewinnen. Lediglich ein Unentschieden gab es in der Saison 2015/16, sonst wurde immer verloren. Das ist jetzt Geschichte.
Vor 21.210 Zuschauern im Stadion An der Alten Försterei gelang am Montagabend unter Flutlicht endlich der erste Sieg. Der FCN machte es den Eisernen sehr schwer. War Union im Ballbesitz, gab es wenig Möglichkeiten den Ball in die Spitze zu spielen. Die Räume waren zugestellt. Klare Torchancen waren zunächst Mangelware, erst in der 30. Minute wurde es erstmals gefährlich vor dem Nürnberger Tor. Sebastian Polter hatte keinen Erfolg, ebenso nicht in der 33. und 38. Minute. Die Nürnberger erspielten sich immerhin eine gute Gelegenheit. Edgar Sallis Schuss konnte Mesenhöler meistern. Unansehnlich war es nicht was beide Mannschaften bis dahin anboten, einiges Steigerungspotential für die zweite Hälfte vorhanden.
In der zweiten Hälfte wurde das Spiel offener. In der 64. Minute scheiterte Nürnbergs Behrens. Die Eisernen berannten das Nürnberger Tor, es fehlte an Präzision. Jens Keller wollte den Sieg und brachte einen zusätzlichen Stürmer, für Felix Kroos kam Philipp Hosiner in der 74. Minute. Als die Einwechselung vollzogen war musste Schiedsrichter Dr. Jochen Drees kurz behandelt werden. Das Spiel war für 6 Minuten unterbrochen. Die ungewohnte Pause schien die Nürnberger aus dem Rhythmus gebracht zu haben. In der 82. Minute trifft Polter nur den Pfosten, Riesenpech, dann sind die Gäste und haben im Anschluss an einen Eckball die Chance zur Führung. Angesichts der fortgeschrittenen Spielzeit hätte das auch der Sieg sein können. Es kam anders, unverdrossen marschierten die Eisernen weiter. In der 83. Minute war es soweit, Skrzybski bediente Hosiner, prompte Reaktion, Ballanahme, Schuss und Treffer. Das ist das Grundprinzip des Fußballs, auf engstem Raum, so schnell wie möglich, das Richtige mit dem Ball zu tun.
Es schlug ein vor der Waldseite, die Alte Försterei erbebte. Den kostbaren Vorsprung liessen sich die Unioner nicht mehr nehmen. Riesenjubel brach los, als die aktuelle Tabelle auf der Anzeigetafel erschien. 50 Punkte und Platz 1 nach 25 absolvierten Saisonspielen, eine stolze Bilanz.
In der Pressekonferenz nach dem Spiel gab es eine unterschwellige Warnung von Jens Keller. „Man hat gesehen, dass die Mannschaft mehr als sonst mit dem Kopf gespielt hat, ein bisschen gehemmt war. Wir waren zu abwartend und haben zu wenig Geschwindigkeit mit dem Ball entwickelt. Unter dem Strich zählen natürlich die drei Punkte.“
Mehr als die Tabellenführung zu holen, geht erst mal nicht. Jetzt ist der 1. FC Union der Gejagte, eine neue Situation. Das Programm für die letzten 9 Saisonspiele hat es in sich. Ernsthaft bewerben sich neben dem 1. FC Union 3 Mannschaften für den Aufstieg oder die Chance in der Relegation. Der VfB Stuttgart, Eintracht Braunschweig und Hannover 96, eventuell hat Dynamo Dresden eine Chance. Die drei erst genannten empfangen den 1. FC Union zum Heimspiel. Der Weg ist noch lang

Oberliga Nord und Berlin-Liga im Endspurt

Während Tabellenführer Optik Rathenow zwei Punkte in Seelow beim 2:2 liegen ließ, konnte Altglienicke sein Auswärtsspiel in Rostock bei Hansa II 2:1 gewinnen. Altglienicke ist bei einem Spiel weniger punktgleich mit Rathenow (42 Punkte), das nach wie vor die Tabelle aufgrund des besseren Torverhältnisses anführt. 10 Spiele sind es noch, wer die Favoritenrolle übernehmen wird, steht im momentanen Kopf-an-Kopf-Rennen nicht fest. Lichtenberg 47 (39 Punkte) mit noch besserem Torverhältnis hat nur drei Punkte weniger auf dem Konto und konnte mit besonderen Leistungen in den letzten Spielen überzeugen. In der Endphase wird die Formbeständigkeit garantiert den Ausschlag geben.  Die Zehlendorfer kamen zu Hause gegen Lichtenberg 47 mit 1:6 arg unter die Räder. Das lässt aufhorchen. Wenigstens ein Charlottenburger Verein – Hertha 06 – holte, jetzt Tabellenelfter, bitter nötig, einen Punkt im Spiel bei Mecklenburg Schwerin durch das 2:2 einen Punkt. Der zweite Charlottenburger Club holte sich in Folge die zweite bittere Klatsche sogar im Mommsenstadion ab. Tennis Borussia – Malchower SV 1:3. Am Samstag, dem 1. April, 14.00 Uhr, kommt es zum Derby Lichtenberg 47 – TeBe. Zuvor muss Tennis Borussia (5.) am kommenden Sonntag zum Nachholspiel, zum Tabellenneunten nach Altlüdersdorf, Anpfiff ebenfalls 14.00 Uhr.

Berlin-Liga: Phänomenal, die Begegnung  SV Empor – Blau Weiß 90 wurde am Samstag in der elften Minute wegen Sturmwarnung abgebrochen. Symbolisch hat’s den BSV Hürtürkel – SD Croatia gewann 3:0 – vom Winde so gut wie aus der Berlin-Liga geweht. Als abgeschlagener Tabellenletzter (nur 7 Punkte) wird der ehemalige Regionalligist weiter nach unten in die Landesliga durchgereicht. Oben erlebt der SC Staaken seine Wiedergeburt, führt mit vier Punkten die Tabelle vor Eintracht Mahlsdorf an; gewann 8:0 gegen DJK SW Neukölln. Tasmania hat sich auch wieder gefangen. Jedenfalls spricht das 6:1 gegen BFC Dynamo II gegen krisenhaftes Gebaren. Ebenso kämpfte der SC Nordberliner, jetzt 11., beim SSV-Al-Dersimspor 2:5, gegen Formschwankungen an. Stern 1900 (5.) gewann 2:0 gegen die Füchse Berlin (11.), während Eintracht Mahlsdorf (2.) den BFC Preussen mit 4:2 in die Knie zwang. TuS Makkabi (12.) fegte den TSV Rudow (6.) mit 5:1 vom Feld. Am Sonntag steht ein interessantes Match auf dem Programm. Spitzenreiter SC Staaken muss zur Rathausstraße und gegen den heimstarken Tabellensiebenten Blau-Weiß 90 bestehen. Die Begegnung SD Croatia – SV Tasmania wurde für Mittwoch, 5. April, 19.30 Uhr, neu angesetzt.
Christian Zschiedrich

Berliner Fußballvereine, Stand der Dinge – Union neuer Tabellenführer

Herthas Auswärtspleiten, zuletzt das 2:4 in Köln, sind fast Gewohnheit in dieser Saison. Unions Vormarsch und das 1:0 gegen den 1.FC Nürnberg, das bedeutet nicht nur die Tabellenführung in Liga Zwei, sondern in der Geschichte der erste Sieg der Eisernen gegen den Club. Polter traf den Pfosten (81.), der eingewechselte Hosiner kurz darauf zum entscheidenden Treffer zum 1:0 (83.). Berlin dürfte bald zwei Vereine in der obersten Liga haben. Und wir werden beim 1.FC Union akkreditiert. Hans-Peter Becker berichtet vor Ort vom Spiel. Ansonsten ist es um Berliner Fußballvereine und deren Ziele keineswegs zum Besten bestellt. Glaubten viele Fußballinteressierte Tennis Borussia Berlin habe sich allmählich von der 2. Insolvenz erholt, schockte die Nachricht von der Drohung einer 3. Insolvenz. Näheres dazu in unserem Bericht: „Alle guten Dinge sind drei – bloß nicht TeBe“.

Hertha BSC II holte in Jena bei Tabellenführer Carl Zeiss ein 2:2 vor 3.407 Zuschauern. Durch Mirbach (46.) und Dardai jun.(51.) führten die Mannen von Ante Covic 2:1, um in der 90.+1 durch Eismann den Ausgleich hinnehmen zu müssen. Unentschieden 1:1 spielte der BFC Dynamo zu Hause vor 1.117 Zuschauern gegen Oberlausitz Neugersdorf. Beide Berliner Vertreter befinden sich jenseits von Gut und Böse auf Platz 7 und 8 wieder. Dynamo spielte seit der 32. Minute in Unterzahl. Göwecke sah von Schiedsrichter Östrin aus Eisenach die Rote Karte infolge wiederholten Foulspiels. Was aber ist beim Berliner AK los? In Fürstenwalde verlor der Tabellenvierte deutlich 1:4 unter Neutrainer Abu Njie. Es gab erneut einen Trainerwechsel beim BAK. Den Athleten sei es ins Stammbuch geschrieben, aus welchen Gründen auch immer, ein Zeichen für seriöse Kontinuität ist das nicht. Coach Jörg Goslar hatte erst im September die Nachfolge von Steffen Baumgart angetreten. Die Moabiter und der erfahrene, bekannt ehrgeizige Jörg Goslar trennten sich. Der FC Viktoria 89 führte bis zur 90. Minute 3:2 und trennte sich vor 624 Zuschauern 3:3 gegen den 1.FC Lok Leipzig. Energie Cottbus gewann beim Vorletzten Budissa Bautzen klar mit 4:0 und hat nun „nur noch“ fünf Punkte Rückstand gegenüber Carl Zeiss Jena, die haben ein Spiel weniger ausgetragen.

Christian Zschiedrich

DEL Playoff – Eisbären Sieg nach über 100 Spielminuten

Marcel Noebels erlöste die Schicksalsgemeinschaft am angebrochenen Sonntagabend in der Arena am Ostabahnhof. Sage und schreibe 100 effektive Spielminuten waren vergangen, die dritte Verlängerung hatte begonnen, da zappelte der Puck im Mannheimer Tor. Die Eisbären hatten das bisher längste Spiel, das in Berlin ausgetragen wurde, gewonnen. Gegen 14:00 Uhr hatten 14.008 Zuschauer ihre Plätze eingenommen, um Spiel 6 des Viertelfinales der Eisbären gegen die Adler Mannheim zu sehen. Die Eisbären waren zum siegen verdammt, eine Niederlage wäre das Aus und der Beginn der Sommerpause. Mannheim wäre im Halbfinale.
Das erste Tor fiel bereits nach 2 Minuten und 16 Sekunden, Nicholas Petersen verwandelte einen Penalty. In der 7. Minute fiel das 2:0 im Powerplay – Mirko Höfflin saß auf der Strafbank – Marcel Noebels war der Torschütze. Nach 10 Minuten stand es bereits 3:0 für die Eisbären, erneut war es Petersen. Die Eisbären hatten 2 Mann mehr auf dem Eis. Die Mannheimer fanden im 1. Drittel nicht statt und die Eisbären hatten glanzvolle Spielminuten.
Den Beginn des 2. Spielabschnittes konnten die Mannheimer nicht erwarten, ungewohnt früh, bereits 4 Minuten vor dem Ablauf der Pause waren sie auf dem Eis. Das schien geholfen zu haben, ein Doppelschlag in der 29. und 31. Minute brachte die Adler zurück in das Spiel. (Torschützen waren Chad Kolarik und Matthias Plachta) Die Eisbären verloren den Spielfaden und Mannheim drückte auf den Ausgleich. Der nun knappe Vorsprung hielt bis zur nächsten Pause. Im Schlussdrittel wogte das Spiel hin und her. Mannheim drückte auf den Ausgleich und die Eisbären wollten die wohl endgültige Entscheidung im Spiel.
In der 53. Minute hatten es die Adler geschafft. Die Eisbären waren in Unterzahl – Jamie Macqueen musste von der Strafbank zu sehen, wie erneut Plachta den Puck in das Tor beförderte. Es blieb beim 3:3 nach den regulären Spieldritteln. Die Entscheidung musste in der Overtime fallen. Es wird weitergespielt bis ein Tor fällt, dann ist das Spiel entschieden. Das kann brutal werden, vorallem für die Spieler, verlangt ebenso einiges von den Zuschauern. Bei so manchem Fan dürfte der Blutdruck in bedenklichen Höhen gestiegen sein.
Es vergingen 20 effektive Zusatzminuten ohne das sich am Stand der Tore etwas veränderte. Nach 15 Minuten Pause ging es weiter. Die Ortszeit in Berlin bewegte sich auf die 18 Stunde des Tages. Das Spiel hatte seit fast 48 Minuten kein Tor mehr gesehen. Wieder ein Torschrei kurz vor dem Ende des zweiten Drittels der Verlängerung, in 99. Spielminute. Daniel Fischbuch hatte abgezogen, traf aber nur den Pfosten und rutschte anschließend mit in das Tor. Es wurde aus der Verankerung gerissen. Die Schiedsrichter bemühten den Videobweis, es blieb beim 3:3. Erneut ging es in eine Drittelpause.
Sämtliche Pläne für Gestaltung des Sonntagabends gerieten durcheinander, es wurde weitergespielt. Die Erlösung kam 28 Sekunden nach dem Eröffnungsbully zum nun insgesamt 6. Spieldrittel. Die Eisbären begannen in Überzahl. Charles Linglet schickte den Puck queer, Noebels stand genau richtig und lenkte die schwarze Schiebe an Mannheims Goalie vorbei in das Tor.
Der Sieg, der schwer erkämpfte, bedeutete den Ausgleich in der „best of seven“ Serie. Am Dienstag, ab 20:00 Uhr gibt es ein allesentscheidende Spiel 7 in Mannheim. Kompliment an die Eisbären, mehr Playoff geht nicht oder doch ?
Spiel 7, die verflixte Sieben, alles ist möglich. Nach dem Spiel waren die Akteure schnell von der Eisfläche verschwunden. Regeneration war angesagt.
Hans-Peter Becker

Alle guten Dinge sind drei – TeBe bloß nicht!

Vor drei Wochen erfuhren wir, dass Tennis Borussia Berlin kurz vor der 3. Insolvenz stehe. Wir wollten kein Öl ins Feuer gießen und sagten uns, von drei Insolvenzen hat sich ja noch kein Club erholen können. Vor zwei Wochen trat der Vorstand der Lila-Weißen zurück. Der Verein hat ein Haushaltsdefizit im sechsstelligen Bereich. Das sind schlechte Nachrichten für die Anhänger des Clubs. Der Hauptsponsor sprang zum Glück in die Bresche und wendete die 3. Pleite ab – zunächst. Noch vor wenigen Wochen war die Situation bitter ernst; der Geschäftsführer  des Hauptsponsors  Jens Redlich befreite den ehemaligen Bundesligaclub aus seiner misslichen Lage. Der 36jährige Redlich wurde daraufhin zum Vereinsboss erkoren. Die neue Führungsriege stand vor einer Woche  im Casino des Mommsenstadions den Vereinsmitgliedern und Fans, die nach der 2. Insolvenz den Club aufopferungsvoll am Leben erhielten, Rede und Antwort. Das bisherige Finanzgebaren stand am Pranger, Jens Redlich war damit überhaupt nicht einverstanden. Der Traditionsverein hat seinen Geldgeber mit sehr viel Macht ausgestattet. Von einer erneuten Abhängigkeit  (ehemals auch zur Göttinger Gruppe) ist die Rede. Der neue Vorsitzende möchte einen Sponsorenpool aufbauen und damit sei die Abhängigkeit beseitigt. Sportlich lief es ja nun auch nicht wie gewünscht. Trainer Daniel Volbert musste gehen. Letzte Woche unterlag TeBe in Rathenow mit 1:3 und an diesem Freitag  folgte zu Hause, nach schwacher Leistung, ein 1:3 gegen den Tabellenzwölften Malchower SV. Auf Optik Rathenow beträgt die Differenz 12 Punkte. Die Saisonziele können wohl alle abgehakt werden. Präsident Jens Redlich bekundete; ihm gehe es nur um das Wohl des Traditionsvereins. Siehe dazu unseren Bericht: „Oberliga Nord – das war’s liebe Tennis Borussen“.

Christian Zschiedrich