ALBA wird freier Träger an Weddinger Grundschule

ALBA BERLIN ist seit vielen Jahren bekannt für seine einzigartige Jugend-Breitensportarbeit, mit der an mehr als 200 Partnerschulen und -kitas wöchentlich über 10.000 Kinder für mehr Bewegung begeistert werden. Nun geht das Jugendprogramm den nächsten großen Schritt in seiner Entwicklung: Mit dem Beginn des Schuljahres 2020/2021 wird ALBA BERLIN zum freien Träger für außerunterrichtliche Ganztagsangebote und die ergänzende Förderung und Betreuung (EFöB) an der Albert-Gutzmann-Schule in Berlin-Wedding. 22 ALBA-Erzieherinnen und -Erzieher begleiten nun rund 300 Schülerinnen und Schüler aus der 1. bis 6. Klasse auf ihrem Weg durch die Grundschule. Durch die Trägerschaft kann die sportorientierte Betreuung der Kinder und die Zusammenarbeit mit Eltern und Lehrkräften der Schule deutlich intensiviert werden.

Bei der Einschulung der Erstklässer*innen der Albert-Gutzmann-Schule am Samstag wurde auch die Trägerschaft offiziell eingeläutet. Auf den Fotos (v.l.n.r.): Philipp Hicktehier (Leiter sportbetonte Sozialraumentwicklung und Jugendhilfe bei ALBA), Erstklässler Omar, Udo Meinecke (Schulleiter), Aybar Sahin (ALBA-Jugendtrainer), Sabine Gutschke (koordinierende ALBA-Erzieherin), Erstklässlerin Mona. Foto: ALBA Berlin

Henning Harnisch, ALBA-Vizepräsident: „Die Trägerschaft ist ein großer Schritt für uns, aber auch die logische Weiterentwicklung unserer Sportidee. Wir wollen damit vor allem in sozialbenachteiligten Stadtteilen und Schulen den Kindern die gesellschaftliche Teilhabe ermöglichen und an 365 Tagen im Jahr Sport und Bewegung für alle Schülerinnen und Schüler anbieten. Die Albert-Gutzmann-Schule bietet sich dafür an, weil wir nicht nur seit 2014 in Rahmen des Programms ‚ALBA macht Schule‘ erfolgreich zusammenarbeiten, sondern zudem seit 2010 mit unserer sozialraumorientierten Arbeit im Stadtgebiet Wedding/Gesundbrunnen tätig sind und die umliegenden Institutionen und Träger für die Zusammenarbeit in der Kinder- und Jugendarbeit bereits gut kennen.“

Udo Meinecke, Schulleiter der Albert-Gutzmann-Schule: „Wir sind sehr stolz darauf, als erste Schule in Berlin mit ALBA einen Vertrag als freien Träger der ergänzenden Förderung und Betreuung abgeschlossen zu haben. Mit ALBA BERLIN wollen wir künftig unseren Kindern nicht nur im sportlichen Bereich, sondern auch auf den Gebieten der Museums- und Theaterpädagogik sowie in den Bereichen Kunst und Musik ein vielfältiges Angebot machen.“

Philipp Hickethier, Leiter sportbetonte Sozialraumentwicklung und Jugendhilfe bei ALBA BERLIN: „Die Einschulung ist ein toller Start in unsere neue und verantwortungsvolle Aufgabe an der Albert-Gutzmann-Schule. Wir wachsen mit diesen neuen Erstklässlern und ihren Familien zusammen an der Schule auf und freuen uns, sie alle mit unserem ALBA-Erzieherteam und unseren vielfältigen Angeboten auf ihrem Weg durch die Grundschule begleiten zu können.“

Mit der freien Trägerschaft wird ALBAs Idee einer Sportstadt für alle nun an einem Bildungsort umgesetzt. Das Angebot verbindet die Bereiche Unterricht, Betreuung und Freizeit. Eine besondere Rolle spielt dabei natürlich das Sportangebot im Allgemeinen und Basketball im Besonderen, welches auch über den Schulschluss hinaus mit nachmittäglichen Vereinsangeboten in der Woche und an den Wochenenden an der Schule ausgebaut werden soll. Aber auch die Entwicklung von Kooperationen mit externen Partnern in den Themenfeldern Kunst, Musik und Theater ist geplant. Zudem wird an der ganzheitlichen Betreuung der Kinder von der Kita bis zum Schulabschluss gearbeitet, wofür Kooperationen mit umliegenden Kindertageseinrichtungen und Oberschulen weiter ausgebaut werden, um die bildungsbiographischen Übergänge zu begleiten.

Quelle: ALBA Berlin

VSG Altglienicke gewinnt das Berliner Pokalfinale

War bei den Frauen das Finale eine einseitige Angelegenheit für Viktoria 98, so war es bei den Herren eine gute Stunde lang etwas spannender. Der Jahn-Sportpark zeigte leere Ränge, lediglich ein paar Gäste des Verbandes durften im oberen Teil der Haupttribüne Platz nehmen. Auch für Sie, wie für die akkreditieren Journalisten, galt ein Zugangsprozedere mit Abgabe einer Gesundheitserklärung und dem Messen der Körpertemperatur. Ein Polizist war auch anwesend, der guten Ordnung halber, Tumulte auf der Pressetribüne waren eher nicht zu erwarten.

In der ersten Halbzeit kämpften beide Mannschaften um die Vorherrschaft im Mittelfeld, dabei hatte der Titelverteidiger, Viktoria 98 mehr Spielanteile und Torchancen. Erst in der 28. Minute gaben die Altglienicker den ersten Torschuss ab. Er stellte für Viktorias Keeper Philip Sprint kein Problem dar. Etwas anders stellte sich die Beschäftigungssituation für seinen Gegenüber Leon Bätge dar. In der 39. Minute musste er Kopf und Kragen riskieren, um gegen Viktorias Kapitän Christoph Menz klären zu können. Wer weiß welchen Verlauf das Spiel genommen hätte.

Der Führungstreffer für die VSG Altglienicke fiel erstens fast aus dem nichts und stellte zweitens den bisherigen Spielverlauf auf den Kopf. Es gab einen Freistoß für Altglienicke, der als Flanke getreten herein segelte und von Johannes Manske per Kopf unhaltbar ins Tor gelenkt wurde. Ausgerechnet J. Manske, der in der vergangenen Saison noch das Trikot von Viktoria trug.

Nach der Halbzeitpause drückte der Pokalverteidiger auf den Ausgleich. Es kam wieder ganz anders. In der 63. Minute schlug Phillip Zeiger einen langen Ball aus der eigenen Hälfte quer über geschätzte 50 m in die gegnerische Hälfte. Er erreichte den Adressaten, Linus Meyer, nach gekonnter Ballannahme, ließ erst Verteidiger Jakob Lewald und anschließend Torwart Philip Sprint aussteigen und vollendete zur 2:0 Führung. Ein Tor, das nicht in jedem Spiel gelingt. Kurz öffnete der Himmel über dem Jahn-Sportpark seine Schleusen und spülte die letzten Hoffnungen der Viktoria auf eine erfolgreiche Titelverteidigung davon. Ein Doppelschlag des Finalneulings schraubte das Ergebnis auf den Zwischenstand von 4:0. Es waren zwar noch 20 Minuten zu gehen und Viktoria gab nicht auf und wurde zwei weitere Male ausgekontert. Am Ende stand ein klares und deutliches 6:0 für die VSG Altglienicke. Nicht einmal ein Ehrentreffer sollte Viktoria glücken.

Wer hätte zur Halbzeitpause dieses Ergebnis erwarten können ? Nach Spielende war die Enttäuschung groß bei den Himmelblauen. Trainer Benedetto Muzzicato fand für die Niederlage die richtigen Worte. „Wir haben einfach das Tor nicht getroffen. Altglienicke war effektiver und auf Grund der zweiten Halbzeit war der Sieg verdient.“

Altglienickes Trainer Karsten Heine kennt das Gefühl im Jahn-Sportpark Pokalsieger zu werden. 2004 gelang ihm das mit den Amateuren von Hertha BSC, jetzt wiederholte er den Erfolg mit der VSG Altglienicke. „Der Pokal ist immer was besonderes, die Höhe des Sieges sollte nicht überbewertet werden. In der ersten Halbzeit hatten wir Mühe ins Spiel zu kommen, da erwies sich unser Torwart Leon Bätge als starker Rückhalt.“

Wegen der Terminverschiebung durch Corona haben die Altglienicker kaum Gelegenheit den Pokalsieg, den ersten großen Erfolg in der Vereinsgeschichte, ausgiebig zu feiern. Bereits am Dienstag, 25.08.2020 geht es in der Regionalliga weiter. An der Ruschestraße erwartet Lichtenberg 47 die VSG zum Kampf um die Punkte. Viktoria hat ein Heimspiel und hat Optik Rathenow im Stadion Lichterfelde zu Gast.

Der Gegner in der 1. Hauptrunde des DFB-Pokals steht ja bereits fest. Die VSG Altglienicke empfängt den 1. FC Köln aus der Bundesliga, wahrscheinlich ist dann der Jahn-Sportpark erneut der Austragungsort.

Hans-Peter Becker

Viktoria Berlin gewinnt den Pokal bei den Frauen

Das Finale um Polytan-Pokal im Berliner Frauenfußball war eine einseitige Angelegenheit. Der FC Viktoria aus der Regionalliga ließ den Damen vom Berlin-Ligisten Grün-Weiß Neukölln keine Chance. Klar und deutlich setzten sich die himmelblauen Damen im kleinen Stadion neben dem Jahn-Sportpark mit 5:0 durch. Die fand unmittelbar vor dem Finale der Männer statt.

Die Neuköllnerinnen nahmen es nicht allzu schwer. Sie hatten die Sensation bereits im Halbfinale geschafft. In einem dramatischen Halbfinale setzten sie sich gegen den Regionalligisten Stern 1900 mit 5:4 nach Elfmeterschießen durch. Das andere Halbfinale gewannen die Viktoria-Frauen gegen den Ligakonkurrenten 1. FC Union. Da Viktoria bereits vorher für die Teilnahme am DFB-Pokal qualifiziert war, stand nach dem Ausscheiden der „Eisernen Ladys“ fest, der Berlin-Ligist Grün-Weiß Neukölln spielt in der 1. Runde des DFB-Pokals. Die Auslosung erfolgt am 25. August 2020 und wird von der ehemaligen Nationalspielerin Renate Lingor durchgeführt werden.

Insofern ist es allzu verständlich, dass Neuköllns Trainer Peter Sengstock während der Siegerehrung seinen besonderen Dank dafür aussprach, „Union aus dem Wettbewerb ausgeschaltet zu haben“. So ist die Niederlage zu verschmerzen. Die Damen des FC Viktoria holte damit bei drei Finalteilnahmen in den vergangenen drei Jahren den zweiten Titel. Bereits in der Saison 2017/2018 war ihnen das mit einen 4:1 Sieg im Endspiel gegen die Sp. Vg. Blau-Weiß 1890 Berlin gelungen. Im vergangenen Jahr hatte der Verein aus Lichterfelde das Finale nur knapp mit 2:3 gegen den 1. FC Union Berlin verloren.

Das Spiel fand offiziell ohne Zuschauer statt. Es hatten sich doch einige Zaungäste eingefunden. Bereits nach vier Minuten gelang der Mannschaft in himmelblau durch Julia Reh die 1:0 Führung. Noch vor der Halbzeit konnte Beslinda Shigjeqi auf 2:0 für Viktoria Berlin erhöhen (32. Minute). Auch nach der Pause blieben die Himmelblauen das bestimmende Team und stellten durch Treffer von Stephanie Gerken (67.), erneut Beslinda Shigjeqi (84.) sowie Celine Dey (90.+2) den 5:0-Endstand her.

Hans-Peter Becker

Heimspiele mit Zuschauern in der 1. Baseball Bundesliga – Homeopener am 22. August 2020

Am Samstag, 22.08.2020 starten die Berlin Flamingos endlich auch zu Hause in die von COVID19 geprägte Saison in der 1. Ben’sBaseball Bundesliga. Spielbeginn ist 18:00 Uhr, im Flamingo Park, in der Königshorster Straße. Zu Gast sind die Paderborn Untouchables, traditionelle Mitfavoriten um die Meisterschaft in der Nordliga. Das Spiel ist als „Nightgame“–also mit Flutlicht –angesetzt. Der Haupstadtbaseball wird das ersteBundesliga Spielunter Flutlicht in der Geschichte des Baseballs im ganzen Osten Deutschlands erleben. Das Spiel ist auch das erste Spiel der Berliner Erstligaclubs, das wieder von Zuschauern live vor Ort geschaut werden kann. Natürlich sind die behördlichen COVID19-Richtlinien einzuhalten.

Rahmenbedingungen zum Besuch eines Heimspiels bei den Berlin Flamingos: Es gelten die tagesaktuellen behördlichen COVID19-Regeln. Es ist ein Mindestabstand im Bereich des FlamingoParks und davor beim Anstehen einzuhalten. Es ist Mund-und Nasenschutz ist bei Bewegungen auf dem Areal zu tragen. Die Zuschauerzahl ist bedingt durch die Örtlichkeit und die Abstandsregel limitiert auf 250 Personen. Eintrittskarten können nur vor Ort erworben werden. Die anwesenden Zuschauer müssen ihre Daten entsprechend der COVID19-Regeln hinterlassen. Es wird nur ein eingeschränktes Catering geben. Am Ein-und Ausgang stehen Desinfektionsmittel bereit. Zuwiderhandlungen gegen die Seuchenpräventionsmaßnahmen führen zumsofortigen Verweis aus dem Flamingo Park. Der Eintritt beträgt 5 Euro.

Rahmenbedingungen für die Saison 2020 in der 1. Ben’s Baseball Bundesliga: Verkürzte Saison bis Ende Oktober; keine Rückspiele. Nur die beiden Erstplatzierten der Nord-und Südliga spielendie PlayOff-Runde zur Deutschen Meisterschaft 2020. Es gibt keine Absteiger; die Saison 2021 findet in gleicher Besetzung statt. Aktuell dürfen die Teams nur 14 Spieler an einem Spieltag zum Einsatz bringen; hier wird einheitlich die strengste Regel der Bundesländer befolgt.

Wie ist die Saison der Flamingos bisher verlaufen? Bei den Auswärtsauftritten in Bonn und Dohren mussten die Hauptstadtbaseballer herbe Niederlagen einstecken. Gegen den Deutschen Meister von 2018 und Vizemeister 2019, Bonn Capitals setzte es eine 15:0 und 18:1 Klatsche. Der Auftritt in Dohren konnte schon besser gestaltet werden, doch auch hier waren die Ergebnisse mit 10:3 und 11:1 klar für die Hausherren. Markus B. Jaeger, Sprecher der Flamingos: „Bei dem spektakulären Wiederaufstieg in die 1. Bundesliga haben wir uns im Herbst 2019 vieles anders vorgestellt. Die US-amerikanischen Leistungsträger und Headcoach Don Freeman hatten schon für 2020 zugesagt, viele großartige junge Talente aus der Hauptstadtregion sind zum Team gestoßen, zusätzliche Spieler sollten verpflichtet werden. Doch dann wurden zunächst die an die Flamingos vergebenen Sporthallen für das Wintertraining gesperrt. Die schließlich zur Verfügung gestellten Trainingsorte waren wenig tauglich für eine Team-Vorbereitung auf Bundesliganiveau. Turnhallen mit einfachen Gipskartonwänden ohne Schutznetze taugen halt nicht zum Baseballtraining. Ein Lichtblick war der Baubeginn der Flutlichtanlage. Hier wurden jedoch mit schwerem Fuhrpark Teile der Rasenfläche zerstört, was eine Neuanlage notwendig werden ließ. Dann kam der komplette COVID19-Lockdown. Der schon aus den USA nach Berlin eingeflogene Headcoach wurde zu seiner eigenen Sicherheit kurzfristig mit einem der letzten Flieger wiederzurück in die Heimat geflogen. Die Flüge für die US-Spielerimporte Kade Kryzsko und Byron Mills wurden gestrichen. Das Trainingslager in Italien kurzerhand abgesagt. Erste COVID19-Lockerungen für den Trainingsbetrieb konnten im Mai nicht genutzt werden, weil der teilweise zerstörte Rasen von der ausführenden Firma mehrmals nicht in einen abnahmefähigen Zustand versetzt werden konnte. Mit etwas Verzögerung ist das Team dann Ende Mai in die kurze Vorbereitung gestartet. Das lief alles nicht so rund.“„Unser Kader hat sehr viele junge Spieler, die ihre ersten Erfahrungen in der 1. Bundesliga machen und zum Teil extrem aufgeregt und nervös sind. Das ist normal und da hat diese COVID19-Sache auch ihr Gutes: Alle jungen Spieler können Erstligaluft schnuppern, ihre Erfahrungen sammelnund weiter reifen. 2021, wenn es dann wirklich zählt, wenn es um Auf-oder Abstieg geht, wird das Team 1 in der 1. Bundesliga und Team 2 in der 2. Bundesliga ready sein. Wenn –wir COVID19 bald hinter uns lassen können“, so Jaeger abschließend.

Quelle: Berlin Flamingos

Tag der Amateure – Finale im Jahn-Sportpark

In diesem Jahr ist alles anders. In Berlin sind öffentliche Veranstaltungen mit begrenzter Teilnehmerzahl erst ab September wieder möglich. So werden die Finalspiele im Jahn-Sportpark leider ohne Publikum stattfinden müssen. Bevor ab 16:45 Uhr bei den Männer Viktoria und Altglienicke um die begehrte Trophäe spielen werden, sind auf einem Nebenplatz die Frauen dran. Ab 13:00 Uhr kommt es zur Finalpartie zwischen Viktoria und dem FC Grün-Weiß Neukölln. Im Gegensatz zu den Männern, ist in dem Finale die Favoritenrolle klar verteilt. Die Frauen von Viktoria kicken in der Regionalliga, die Gegnerinnen aus Neukölln spielen eine Klasse tiefer in der Berlin-Liga. Mit den beiden Halbfinals im Polytan-Pokal, die am 16. August 2020 ausgetragen wurden, kehrten auch die Frauen nach der mehrmonatigen Pause in den BFV-Pflichtspielbetrieb zurück. In den Begegnungen konnten sich der FC Viktoria 1889 Berlin und Grün-Weiß Neukölln letztendlich durchsetzen.

Der gewohnte Handshake zwischen den beiden Trainern blieb aus. Allerdings nicht etwa, weil Benedetto Muzzicato (FC Viktoria 1889 Berlin) und Karsten Heine (VSG Altglienicke) ein unterkühltes Verhältnis zueinander pflegen, sondern weil es die aktuelle Situation so gebietet. Die Pressekonferenz vor der fünften Auflage des Finaltags der Amateure, die am Donnerstag, den 20. August 2020 im Haus des Fußballs abgehalten wurde, fand aufgrund des geltenden Hygienekonzeptes erstmals in Form eines Livestreams statt. Medienvertreter/innen waren nicht vor Ort anwesend, konnten die Pressekonferenz aber live auf YouTube verfolgen und per WhatsApp ihre Fragen an die beiden Trainer übermitteln.

Langner: „Spiel vor vollen Rängen wäre ein falsches Signal“

Die für alle Beteiligten ungewohnten Rahmenbedingungen, unter denen das Endspiel des AOK-Landespokals am Samstag, den 22. August 2020, um 16:45 Uhr im Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark angepfiffen wird, wurden zu Beginn der Pressekonferenz natürlich auch thematisiert. „Für die Vereine tut es uns natürlich leid, dass wir dieses Spiel nicht vor einer standesgemäßen Kulisse austragen können“, sagte BFV-Geschäftsführer Kevin Langner und ergänzte: „Allerdings wäre es in Zeiten steigender Fallzahlen ein falsches Signal, wenn wir das Finale im AOK-Landespokal vor vollen Rängen austragen würden. Die Entscheidung für ein Spiel ohne Zuschauerinnen und Zuschauer fiel in Absprache mit der Berliner Politik deshalb bereits sehr früh. Hierbei musste neben der Aufenthaltszeit im Stadion auch die An- und Abreise der Fans berücksichtigt werden. Unter Einbeziehung aller relevanten Einflüsse konnten wir nur diese Entscheidung treffen – eine Entscheidung für den Gesundheitsschutz aller Beteiligten.“

Muzzicato: „Wissen, was für ein Gegner auf uns zu kommt“

Trotz der ungewohnten Umstände blicken beide Finalisten der Begegnung am Samstag mit großer Vorfreude entgegen: „Während so einer Pause merkt man erst, wie sehr man seinen Job vermisst. Als in unserer Saisonvorbereitung die Nachricht kam, dass wir wieder spielen können, war das, als wären Weihnachten und Ostern zusammengefallen. Wir freuen uns riesig auf das Finale“, beschreibt Viktoria-Trainer Benedetto Muzzicato die Gefühlslage in seinem Team, mahnt aber vor einem starken Gegner: „Die VSG Altglienicke hat eine sehr starke Saison in der Regionalliga Nordost gespielt und das Pokalhalbfinale gegen den BFC Dynamo mit einer sensationellen Leistung für sich entschieden. Wir wissen, was für ein Gegner auf uns zu kommt.“

Heine: „Das erste Finale ist ein riesiger Erfolg“

Während der FC Viktoria 1889 Berlin den Titel aus dem letzten Jahr unbedingt verteidigen will, ist die Teilnahme am Finaltag der Amateure für die VSG Altglienicke eine Premiere: „Wir stehen erstmalig im Finale des Landespokals. Das ist ein riesiger Erfolg für unseren Verein und dementsprechend fiebern wir der Partie entgegen“, erklärt VSG-Trainer Karsten Heine. Anders als seine Spieler war der 65-Jährige bereits zweimal Berliner Pokalsieger (1992 und 2004 mit Hertha BSC II) – mit einem weiteren Triumph und dem damit verbundenen Einzug in den DFB-Pokal möchte Heine jedoch noch nicht liebäugeln: „Wir konzentrieren uns nur auf das Spiel am Samstag. Der DFB-Pokal und der 1. FC Köln spielen in unserem Kopf gar keine Rolle. Mit diesen Träumen können wir uns beschäftigen, wenn wir das Spiel gewonnen haben.“

Denis Waegert (Schiedsrichter), Jacob Pawlowski (1. Assistent), Hannes Stein (2. Assistent) und Jörg Tennstedt (4. Offizieller) leiten am Samstag, den 22. August 2020 um 16:45 Uhr das Finale im AOK-Landespokal der 1. Herren. Das Spiel wird im Rahmen der fünften Auflage des Finaltags der Amateure live in der ARD übertragen.

Quelle: Berliner Fußball-Verband

Hochinteressante Regionalliga Nordost

Die sieben Berliner Clubs starteten recht beachtlich mit fünf Siegen. Im Berlin-Derby zwischen der VSG Altglienicke und Tennis Borussia hatte der Gastgeber, die aufstiegswillige Heimmannschaft, gegen den beherzt aufspielenden Aufsteiger, große Mühe. Die VSG schaffte mit einem Foulelfmeter in der Nachspielzeit noch den 3:2 Sieg vor 0 Zuschauern. In Berlin waren noc keine Zuschauer zugelassen. TeBe, nahe dem Punktgewinn, war sogar zweimal in Führung gegangen.

Am Dienstag, 25.8., 17.30 Uhr, kommt es in Lichtenberg zum einem weiteren Berlin-Derby Lichtenberg 47 – VSG Altglienicke.

Dagegen trumpfte Chemie Leipzig zum Auftakt gegen den BFC gewaltig auf. Der in der 54. Minute eingewechselte Bury sah in der 75. Minute die Rote Karte. Da stand es bereits 2:0 durch Petracek (40.) und Mvibudulu (45.). In Unterzahl gelang Wendschuch in der 83. Minute das 3:0 vor 1000 Zuschauern. Erst in der Nachspielzeit (93.) konnte Brumme auf 1:3 verkürzen. Chemie kommt am Samstag, 22.08.2020 13.30 Uhr ins Mommsenstadion zu Tennis Borussia und wieder ein Berlin-Derby.

Kommen wir zu weiteren vier Berliner Siegen: Lichtenberg 47 schaffte mit dem Auswärtssieg in Cottbus vor 783 Zuschauern eine dicke Überraschung. Energie ging früh in der 10. Minute durch Kremer 1:0 in Führung, doch Rausch konnte drei Minuten vor der offiziellen Spielzeit (87.) zum 1:1 ausgleichen. In der Nachspielzeit schockte Graf die Lausitzter endgültig. Cottbus muss am 2. Spieltag in Meuselwitz beim am 1. Spieltag auswärts in Rathenow siegreichen ZFC antreten. Die Mannschaft aus dem Norden Thüringens gilt als Geheimtipp, was einen möglichen Aufstieg betrifft.

Der Berliner AK startete mit einem 3:2-Heimerfolg gegen Union Fürstenwalde im Poststadion. Kurz vor Halbzeitpause erzielte Lemmel das 1:0 (44.). Ngwisani erhöhte in Minute 67 auf 2:0. Die Gäste kamen durch Mlynarczyk auf 1:2 (70.) heran. Doch Beyazit stellte in der 85. Minute die Zwei-Tore-Führung mit dem 3:1 wieder her. Unions Atki gelang zu spät in der 89. Minute zu spät der Anschlusstreffer zum 2:3. Der Präsident Ali Han war hochzufrieden. Allerdings muss der BAK 07 jetzt bei Lok Leipzig, dem Meister der Vorsaison, ran. Die Leipziger verloren zum Saison-Auftakt ihre Partie auswärts gegen Hertha II. Trainer Zecke Neuendorf urteilte über seine Mannschaft, sie wirkte im dem Geisterspiel frischer, spielfreudiger, körperlich fitter und willensstärker als der amtierende Meister. Der Sieg war verdient, denn die Berliner steigerten sich in der Begegnung. Die Torfolge: 1:0 (29.) Kopfball Michelbrink, Flanke Fuchs, 2:0 (71.) Handelfmeter Kiprit, Vorteilsrücknahme, denn Dardai hatte den Ball ins Tor geköpft. 2:1 (82.) Urban, 3:1 (88.) Dardai, Vorarbeit Werthmüller.

Zum nächsten Spiel können die Hertha Bubis trotz einer anstehenden Auswärtspartie in der Stadt bleiben. Im Jahn-Sportpark wartet der BFC Dynamo.

Das Auswärtsspiel von Viktoria 89 beim Chemnitzer FC war gleichzeitig die Generalprobe der Südberliner vor dem Pokalfinale gegen Altglienicke. Viktoria siegte vor 687 zuschauern im Stadion an der Gellertstraße knapp aber verdient 2:1 (0:0). Fardjat-Azad erzielte die 1:0-Führung (53.) und Hovi (81.) erhöhte auf 2:0, ehe Dartsch in der 88. Minute die Resultatverbesserung zum Endstand von 1:2 markierte. Der neue CFC-Coach Berlinski versuchte die Niederlage seiner von Kritk gedemütigten Chemnitzer der vergebenen Chancen wegen schön zu reden. Viktorias Trainer Muzzicato meint, der Dreier gebe Selbstvertrauen vor dem Berlin-Pokalfinale gegen Altglienicke. Wir werden mit Hans Peter Becker vor Ort sein.

Christian Zschiedrich

Ronny ist zurück

Ronny Heberson Furtado de Araújo, so sein vollständiger Name, ist zurück in Berlin. Von 2010 bis 2016 bestritt für Hertha BSC 112 Spiele in der 1. und 2. Bundesliga und erzielte dabei 27 Tore. Auf dem Platz zelebrierte er seine Kunst der ruhenden Bälle, ein gefürchteter Freistoßschütze und gefragt bei Ecken.

Am 3. September 2012, es war ein Montagabendspiel, Hertha war erneut abgestiegen und musste zum Zweitligaderby beim 1. FC Union antreten. Die Alte Försterei wurde gerade umgebaut, die neue Haupttribüne noch nicht fertig. Die Eisernen waren in den Startlöchern hängen geblieben, aus den ersten drei Spielen konnte lediglich ein Punkt geholt werden. Hertha hatte immerhin bereits 4 Punkte auf der Habenseite. Unter Flutlicht und vor prall gefüllten Stehplatzrängen, 16.750 Zuschauer passten damals rein, entwickelte sich ein rassiges Derby. Schiedsrichter Peter Gagelmann ließ viel, eigentlich zu vieles, laufen. Hertha ging durch Sandro Wagner nach 30 Minuten in Führung, nach einer gelungen Vorarbeit von Peer Kluge. Die Alte Försterei bebte als Chris Quiring in der 69. Minute eine Vorlage von Michael Parensen zum 1:1 Ausgleich einköpfte. In der 2. Halbzeit kam nicht viel von der Alten Dame. Jos Luhukay reagierte und brachte unmittelbar nach dem Gegentor Ronny für den Torschützen Wagner. In der 73. Minute hatte Ronny seinen großen Auftritt, Freistoß, 20 m Torentfernung, etwas halblinke Position. Er entschied sich für einen Flachschuss, links an der Mauer vorbei. Unions Torwart Daniel Haas unterschätze den Ball, versuchte ihn festzuhalten und er rutschte ins Tor. Hertha gewann mit 2:1.

Ronny – Bildmitte – bei der Wahl zum Berliner Profifußballers des Jahres 2013 Foto © BFV

Das alles ist Vergangenheit. Etwas verwundert war man schon, als Ronny wieder in Berlin auftauchte und zunächst ein Probetraining beim FC Berlin United unter Trainer Thomas Häßler absolvierte. Eine Verpflichtung kam damals nicht zu stande. Jetzt will er es noch einmal wissen, hoffentlich keine Lachnummer oder Marketing-Gag.

Für den 21.08.2020 ist der Start in die neue Saison in der Berlin-Liga vorgesehen. Der neue Verein von Ronny ist der 1. FC Novi Pazar Neukölln 95, hervorgegangen aus dem 1. FC Neukölln, einer der ältesten Fußballvereine Berlin. Der eine oder andere Zuschauer mehr könnte zukünftig den Weg zu den Plätzen der Berlin-Liga finden, allein um zu sehen, was Ronny noch drauf hat. Momentan feilt er mit einem persönlichen Fitness-Trainer an seiner Form. Gewichtsprobleme hatte er schon während seiner Herthazeit und zudem seit 2018 ohne Spielpraxis. Seine Profi-Karriere endete 2017 in Fortaleza in seiner brasilianischen Heimat.

Der erste Gegner in der neuen Saison von Novi Pazar heißt Fortuna Biesdorf, am Sonntag, 23.08.2020. Der Spielbeginn ist für 14:30 Uhr vorgesehen. Es sollen auch wieder Zuschauer erlaubt sein.

Hans-Peter Becker

Altglienicke gewinnt die Hitzeschlacht im Jahn-Sportpark

Bei insgesamt sieben Mannschaften aus Berlin im Teilnehmerfeld der Regionalliga Nordost warten spannende Ortsderbys. Bereits am 1. Spieltag empfing die VSG Altglienicke den Aufsteiger Tennis Borussia, leider unter Ausschluss der Öffentlichkeit, im Jahn-Sportpark. Schiedsrichter der Partie war Lasse Koslowski vom Frohnauer SC, tags zuvor hatte er das Freundschaftsspiel des 1. FC Union gegen Dynamo Dresden geleitet. Am Sonntag ging es um Punkte in der Regionalliga.

Der Aufsteiger aus Charlottenburg machte den favoritisierten Altglienickern das Leben schwer. Es wäre dem Aufsteiger, vor 10 Jahren spielten sie zuletzt in dieser Spielklasse, fast eine kleine Überraschung geglückt. Bis zur vierten Minute der Nachspielzeit stand es 2:2. Zweimal gingen die Tennis Borussen in Führung kassierten aber postwendend den Ausgleich. Das Halbzeitergebnis hielt. Die Entscheidung fiel durch einen Foulelfmeter, den der TeBe-Torwart verschuldet hatte. Tolcay Cigerci, Neuzugang vom BAK, ließ sich die Chance nicht nehmen und verwandelt zum 3:2 Sieg für die VSG. Unmittelbar danach erfolgte der Schlusspfiff. Es ist natürlich bitter, so zu verlieren.

Der Jahn-Sportpark bleibt ein Ort des Schreckens für die Tennis Borussen, im Juni 2011 hatten sie dort den Verbleib in der Oberliga gegen den SC Borea Dresden mit einer 1:2 Niederlage in der Verlängerung verspielt. In den Jahn-Sportpark mussten sie damals umziehen, da das Mommsenstadion im Eichkamp vom Weltverband Fifa gesperrt wurde. In Deutschland fand die WM der Frauen statt und das Stadion war als Trainigsstätte für die Mannschaft aus Kanada vorgesehen. Es war der zweite Abstieg in Folge. 2010 mussten sie die Regionalliga nicht aus sportlichen Gründen verlassen. Tebe ging in die Insolvenz und wurde bis in die Berlin-Liga durchgereicht.

Jetzt soll alles besser werden. Die Chance – TeBe ist ja bekanntlich durch eine Entscheidung am grünen Tisch aufgestiegen, allerdings verdient, sie waren Spitzenreiter bei Saisonabbruch – soll genutzt werden. TeBe will in der Liga bleiben. Der Auftritt gegen Altglienicke, die eine Woche zuvor den BFC Dynamo im Pokalhalbfinale förmlich vom Platz gefegt hatten, gibt Hoffnung.

Hans-Peter Becker

Spieldaten

Aufstellung Tennis Borussia:Fikisi – Sakran, Franke, Bilbija, Matt (77. Samardzic) – Cakmak (77. Steinbauer), Oschmann, Gelici (64. Sennur) – Ndualu, Elezi, Iraqi
Aufstellung VSG Altglienicke:Bätge – Lemke, Zeiger, Pütt, Brehmer – Inaler (25. Häußler) – Breitkreuz, Cigerci, Skoda, Meyer – J. Manske (72. P.-V. Manske)
Schiedsrichter:Lasse Koslowski (Frohnauer SC)
Tor(e):0:1 (29.) Ndualu, 1:1 (31.) Lemke, 1:2 (41.) Ndualu, 2:2 (45.) J. Manske, 3:2 (90.+5, FE) Cigerci
Zuschauer:keine
Gelbe Karte(n):Lemke, Breitkreuz – Gelici, Ndualu

Start in der Regionalliga – Lichtenberg 47 schockt Cottbus

Die Fußball-Regionalliga Nordost ist am 15. August in ihre neue Saison gestartet. Am 8. März wurde zuletzt um Punkte in dieser Spielklasse gekämpft. Coronabedingt wurde die Saison abgebrochen. Lok Leipzig durfte sich in der Qualifikation zur 3. Liga versuchen und scheiterte bekanntlich am SC Verl. Der FC Rot-Weiß Erfurt und Wacker Nordhausen verließen die Liga aus wirtschaftlichen Gründen. Sportliche Absteiger aus der Liga gab es nicht. Aus der Oberliga Nord stieg Tennis Borussia auf und aus der Süd-Staffel versucht sich der FSV Luckenwalde mal wieder in der Regionalliga. Aus der 3. Liga wieder in den Verantwortungsbereich des Nordostdeutschen Verbandes gewechselt die Absteiger FC Carl-Zeiss Jena und der Chemnitzer FC. So nehmen insgesamt 20 Mannschaften den Kampf den in dieser Saison besonders begehrten Meistertitel auf. Wer den Titel nach 38 Spieltagen erringt, ist aufgestiegen, ohne die nervenaufreibenden Qualifikationsspiele.

Es ist eine Konsequenz aus der neuen Aufstiegsregelung, die der DFB-Bundestag beschlossen hatte. Die sieht vor, dass ab der Spielzeit 2020/21 die Meister der Regionalliga Südwest und West immer direkt aufsteigen und die übrigen Staffeln zwei weitere Aufsteiger stellen. In einem jährlich rotierenden System steigt einer der drei Meister aus Nord, Nordost und Bayern direkt auf, die anderen beiden ermitteln in Hin- und Rückspiel den vierten Aufsteiger.

In der Saison 2020/21 wird nun eben die Regionalliga Nordost diesen dritten Direktaufsteiger in die dritte Liga stellen. Die Vertreter aus Nord und Bayern bestreiten die Aufstiegsspiele. In der Saison 2021/22 steigt der Meister aus Bayern direkt auf, in der Spielzeit 2022/23 ist die Regionalliga Nord mit dem Direktaufstiegsplatz an der Reihe.

Entsprechend haben die ambitionierten Vereine für den Titelkampf aufgerüstet. Direkt in Berlin beheimatet sind gleich 7 Teilnehmer, hinzu kommen mit Luckenwalde, Cottbus, Rathenow und natürlich Babelsberg Vereine aus dem näheren Berliner Umland. Bis auf Rathenow liegen alle anderen Spielstädte mehr südlich von Berlin. Das Bundesland Mecklenburg-Vorpommern stellt keinen Teilnehmer. Seit dem Abstieg der TSG Neustrelitz ist kein Vertreter der nördlichen Regionen mehr dazu gekommen.

Die Saison in der 1. und 2. Bundesliga hat die Saison noch nicht begonnen. Zusammen mit der 3. Liga hat der DFB den Start für das Wochenende vom 18. bis 21. September vorgesehen. Insofern liegt das Hauptaugenmerk jetzt auf den Spielen der Regionalliga. Die Voraussetzungen und die damit verbundenen Zielstellungen für die Saison können bei den Teams unterschiedlicher nicht sein. Blicken wir nur auf die Berliner Teilnehmer lassen sich die „glorreichen Sieben“ in drei Gruppen einteilen. Da sind Mannschaften die einfach nur die Klasse halten wollen, Lichtenberg und Tennis Borussia, andere wollen im Mittelfeld eine sorgenfreie Saison bestreiten und vorsichtig nach blicken, der BFC Dynamo und dazu zählt wohl auch der BAK. Bleibt jetzt in der Aufzählung die dritte Gruppe, Mannschaften mit Meisterpotential. Die VSG Altglienicke hat an Qualität gewonnen und ja bekanntlich die vorangegangene abgebrochene Saison als Tabellenführer beendet. Nur die Quotientenregel sorgte dafür, dass Lok Leipzig die Aufstiegschance bekam. Viktoria ist immer zu beachten und Hertha II könnte unter Trainer Zecke Neuendorf ähnliche Ambitionen wie die 2. Vertretung des FC Bayern hegen.

Nach oben aus dem weiteren Berliner Umland will Energie Cottbus, die Mannschaft wurde verjüngt und als Zielstellung wurde die Rückkehr in die 3. Liga bis 2022 ausgegeben. Mit dem neuen Trainer Sebastian Abt, zuvor bei Energie im Jugendbereich tätig, wurde eine interne Lösung gefunden, die sicherlich auch ein paar Kosten spart. Mit Dimitar Rangelov wurde der Vertrag nicht verlängert und der Abgang der Leihspieler Berkan Taz und Torwart Lennart Moser müssen kompensiert werden.

Ihr erstes Saisonspiel haben die Cottbuser absolviert und sorgten aus ihrer Sicht für eine Negativüberraschung des Spieltages. Im Stadion der Freundschaft war Lichtenberg 47 zu Gast. Unterschiedlicher könnten beide Vereine nicht sein. In Cottbus wird unter professionellen Bedingungen gearbeitet, während die Berliner rund um das Hans Zoschke Stadion als Amateurverein weiter arbeiten. Die Spieler von Trainer Uwe Lehmann gehen alle entweder einem Beruf nach oder sind Studenten. In den vergangenen Wochen, für die Saisonvorbereitung, hatte Lehmann seine Spieler den ganzen Tag beisammen. Zukünftig wird wieder nach Feierabend trainiert. Es soll ein ähnliches Husarenstück wie in der Aufstiegssaison gelingen. Die Lichtenberger entwickelten sich zum Favoritenschreck und konnten am 1. Spieltag daran gleich anknüpfen.

Es durften 1.000 Zuschauer ins Stadion und es kamen 783. In der ersten Halbzeit sah alles nach einer klaren Angelegenheit für die favorisierten Cottbuser Gastgeber aus. Bereits in der 10. Minute sorgte der Neuzugang vom SV Meppen, Max Kremer für die 1:0 Führung. Anschließend schien es, als würden die Gäste aus Berlin überrannt werden. Die Cottbuser ließen bis zur Halbzeit klarste Chancen liegen. War der knappe Rückstand zur Pause für die 47er eher schmeichelhaft, wurde mit zunehmender Spieldauer in der 2. Hälfte immer verdienter. Die mangelnde Chancenverwertung fiel den Cottbuser auf die Füße. Die Amateure aus Berlin Lichtenberg schienen zudem die bessere Kondition zu haben. Sie wurden immer mutiger. In der 87. Minute gelang Marcel Rausch der 1:1 Ausgleich, dann flog ein Cottbuser mit gelb-rot vom Platz und in der 2. Minute der Nachspielzeit drehte Lichtenberg das Spiel komplett. Am Ende oder schluss-endlich stand ein Sieg der Gäste mit 2:1. Die wenigen Zuschauer in Cottbus verließen kopfschüttelnd das Stadion.

Der erste Spieltag machte es bereits deutlich, das wird eine spannende Saison und vielleicht bekommt die Hauptstadt wieder einen Drittligisten. Lediglich in der Premierensaison der damals neugegründeten 3. Liga stellte Berlin einen Teilnehmer. Es war der 1. FC Union Berlin, dem 2009 der Durchmarsch in die 2. Bundesliga gelang.

Hans-Peter Becker

Aito verlängert als ALBA-Cheftrainer und Israel Gonzalez wird Associate Headcoach

Aito Garcia Reneses bleibt auch in der kommenden Saison Cheftrainer von ALBA BERLIN. Der 73-jährige Spanier geht in seine vierte Spielzeit mit den Albatrossen. Der bisherige Assistenztrainer Israel Gonzalez (45) steigt zum Associate Headcoach auf und hat einen neuen Zweijahresvertrag erhalten.

Aito Garcia Reneses: „Ich fühle mich bei ALBA sehr wohl und identifiziere mich mit dem Programm und den beteiligten Personen. Ich freue mich darauf, wieder täglich mit den Spielern daran zu arbeiten, besser zu werden und das Maximum aus ihnen herauszuholen.“

ALBA-Sportdirektor Himar Ojeda: „Wir freuen uns sehr, dass Aito auch in der kommenden Saison unser Team betreut. Er findet mit seiner Art, seiner Expertise und seiner großen Erfahrung Wege jeden Spieler besser zu machen. Wir haben mit unseren Neuverpflichtungen und dem verbliebenen Spielern ein viel versprechendes Team zusammengestellt, von dem ein wichtiger Kern unsere Philosophie in den letzten Jahren verinnerlicht hat.“

Insgesamt geht der ALBA-Trainer- und -Betreuerstab mit Assistenztrainer Sebastian Trzcionka, Individualtrainer Carlos Frade, Athletiktrainer Pepe Silva, Physiotherapeut Henrik Lange, Teambetreuer Tommy Thorwarth sowie den Teamärzten Dr. Moritz Morawski und Dr. Gert Schleicher personell unverändert in die neue Saison.

Bis zum Sonntag treffen alle ALBA-Profis in der Hauptstadt ein. In der kommenden Woche beginnt unter weiterhin verstärkten Schutz- und Hygienemaßnahmen das Mannschaftstraining, in das die Spieler einsteigen können, sobald sie negativ auf das Coronavirus getestet wurden und die medizinischen Checks im Unfallkrankenhaus Berlin absolviert haben.

Vita Aito Garcia Reneses

Bleibt ALBA Trainer Aito Reneses Foto:© ALBA Berlin

Der am 20. Dezember 1946 in Madrid geborene Alejandro Garcia Reneses, der überall als „Aito“ bekannt ist, wurde in seiner bisherigen Karriere viermal als Trainer des Jahres in Spanien, zweimal als Trainer des Jahres im EuroCup und einmal als Trainer des Jahres in Deutschland ausgezeichnet. Er gewann neunmal die spanische Meisterschaft, fünfmal den spanischen Pokal, zweimal den Korac Cup sowie den ULEB Cup, den Saporta Cup, den FIBA Europe Cup und jüngste die Deutsche Meisterschaft und den deutschen Pokal. Außerdem erreichte er sechs EuroLeague Final Fours, vier EuroLeague-Finalspiele und in seiner Zeit bei ALBA BERLIN sechs von sieben möglichen Finals (3x BBL, 3x Pokal, 1x EuroCup).

Aito schlug nach einer zehnjährigen Spielerkarriere für Estudiantes Madrid und den FC Barcelona 1973 in Badalona (Cotonificio und später Joventut) die Trainerlaufbahn ein. 1985 wurde er Headcoach des FC Barcelona, den er – mit zwei Unterbrechungen – bis 2002 anführte. In der ersten Unterbrechung war er ab Sommer 1990 als General Manager des Clubs tätig, übernahm aber im Laufe der Saison 1992/93 wieder den Trainerposten. Die zweite Unterbrechung war eine einjährige Auszeit zwischen den Spielzeiten 1996/97 und 1998/99. 2003 kehrte er zu Joventut Badalona zurück und coachte von 2008 bis 2016 auch noch Unicaja Malaga, Cajasol Sevilla und Gran Canaria. Bei ALBA trainiert der mittlerweile 73-Jährige erstmals ein nicht-spanisches Team.

Unter Aito entwickelte sich der FC Barcelona von 1985 bis 2002 zum Erzrivalen des bis dahin in Spanien dominierenden Real Madrid. Nach seinen zahlreichen Erfolgen mit den Katalanen (9x Meister, 4x Pokalsieger und 3x Europapokalsieger) trumpfte „Aito“ 2008 auch mit dem Außenseiter Joventut Badalona auf, den er zum Gewinn des ULEB Cups führte. Anschließend coachte er im Sommer das spanische Nationalteam in Peking zu olympischem Silber (die USA gewannen das heiß umkämpfte Finale knapp mit 118:107).

Garcia Reneses modernisierte schon in seinen frühen Jahren den spanischen Basketball, vor allem in defensiver Hinsicht. So führte er auf der iberischen Halbinsel die Pressverteidigung ein. In späteren Trainerjahren machte er sich immer dafür stark, jungen Talenten früh Vertrauen zu schenken. Viele spanische Nationalspieler und heutige NBA-Stars warf die spanische Trainerlegende schon ins kalte Wasser, als sie noch Teenager waren. Pau Gasol, Ricky Rubio und der Lette Kristaps Porzingis wurden später von der NBA als Picks Nr. drei, vier und fünf gedraftet. Dieser Linie blieb er auch in Berlin treu und scheute sich nicht davor, ALBA-Talente wie Jonas Mattisseck, Tim Schneider oder Franz Wagner auch in den entscheidenden Phasen wichtiger Spiele aufs Feld zu schicken.

Stationen, Auszeichnungen und Erfolge als Trainer:

Circulo Catolico / Cotonificio Badalona (1973/74 – 1982/83)
ACB Coach des Jahres 1976

Joventut Badalona (1983/84 – 1984/85)

FC Barcelona (1985/86 – 1989/90, 1993 – 1996/97, 1998/99 – 2001/02)
Sieger Saporta Cup 1986
Sieger Korac Cup 1987, 1999
Meister 1987, 1988, 1989, 1990, 1995, 1996, 1997, 1999, 2001
Pokalsieger 1987, 1988, 1994, 2001
ACB Coach des Jahres 1990

Joventut Badalona (2003/04 – 2007/08)
Sieger FIBA Europe Cup 2006
Sieger ULEB Cup 2008
Pokalsieger 2008
ACB Coach des Jahres 2006, 2008

Nationaltrainer Spanien 2008 (Olympia-Silber)

Unicaja Malaga (2008/09 – 2010/11)

Cajasol Sevilla (2012/13 – 2013/14)

Herbalife Gran Canaria (2014/15 – 2015/16)
EuroCup Cup Coach des Jahres 2015

ALBA BERLIN (2017/18 – 2019/20)
BBL Coach des Jahres 2018
EuroCup Coach des Jahres 2019
Meister 2020
Pokalsieger 2020

Quelle: ALBA BERLIN Pressestelle