Das Trainerproblem jetzt vor dem letzten, entscheidenden Spiel anzusprechen, schadet dem Verein und der Mannschaft nicht – im Gegenteil. Die Frage ist, hört die Mannschaft zu, wenn der Coach, z.B. beim Time-Out, etwas sagt. Worauf es in Friedrichshafen am Samstag, 7.Mai, ab 14.30 Uhr, ankommt, haben die Akteure am Mittwochabend vorgemacht – endlich. Ich behaupte, wäre Trainer Roberto Serniotti am Höhepunkt, nach dem Erreichen des Triple abgetreten, er hätte sich sein Denkmal gesetzt. Er wäre zum großen Erfolgs-Coach geworden. Ein Triple zu verteidigen, gelingt selten. Aber fünfmal in dieser Saison in Folge gegen Friedrichshafen zu verlieren, ist enttäuschend. Den Pokalsieg mussten die BR Volleys an Friedrichshafen abtreten und in der Meisterschaft sah es genauso düster aus. Deshalb ist das Endspiel j in Friedrichshafen und nicht in Berlin. Nach Lage der Dinge liefen die Schützlinge von Serniotti am Mittwoch Gefahr, den Deutschen Meister Friedrichshafen in Berlin zu küren. Das gab es zum Glück noch nie. International blieb ein Titel auch verwehrt. In Rom wurde vor allem im Spiel um Bronze die Diskrepanz zwischen Mannschaft – Trainer offensichtlich. Mittwochabend verstanden es die BR Volleys die Kräfte zu bündeln. Ein Großteil der 7.895 Zuschauer hielten das nach Lage der Dinge kaum für möglich. Sie fühlten sich bei aller Spannung bereits im ersten Satz vom Ausgang bestätigt.
Mit 0:4 gestartet, auf Augenhöhe 4:4, 8:8, 12:12, 19:19, 20:20, 24:24 > 24:26 > 0:1. Was sich während Saison andeutete, die BR Volleys haben die besseren Einzelspieler, die VfBer vom Bodensee sind die bessere Mannschaft. Viele gaben (das Hinspiel endete 3:0) in Erwartung der sechsten Niederlage keinen Pfifferling mehr auf die Berliner. Was in den folgenden drei Sätzen geschah, der Volleyballtempel stand Kopf und Felix Fischer bekam besondere Ovationen. Es war sein letztes Heimspiel. Die Erkenntnis, Friedrichshafen ist bei mannschaftlicher Geschlossenheit zu schlagen, am Samstag in Friedrichshafen dürfen sich die Mannen um Vital Heynen keineswegs sicher sein, um den Berliner Volleys den Titel abnehmen zu können.
Sieben Mannschaften haben die Möglichkeit Ende April in Rom die CEV Champions League zu gewinnen. Drei kommen aus dem Gastgeberland Italien, drei aus Russland und eine aus Deutschland: die Berlin Recycling Volleys! Nach dem unglaublichen Comeback gegen Istanbul mischt der Deutsche Meister weiter auf der ganz großen internationalen Bühne mit und trifft im Kampf um den Einzug in das Finalturnier auf Dynamo Moskau. Ein Sieg und Weiterkommen käme zwar einer Sensation gleich, aber seit dem legendären Duell gegen Istanbul trauen die BR Volleys Fans ihrem Team alles zu. Während Dynamo auf seine fünfte Teilnahme am Final Four hofft, könnten die BR Volleys erstmals sportlich den Sprung unter die Top-4 schaffen. 2015 waren die Berliner als Gastgeber dabei, mussten sich nicht sportlich qualifizieren und feierten in einer ausverkauften Max-Schmeling-Halle den Gewinn der Bronzemedaille. Das Hinspiel gegen Moskau steigt voraussichtlich am 05. April (19.30 Uhr) im heimischen Volleyballtempel, das Rückspiel findet eine Woche später in Russland statt.
Spielansetzungen
BR Volleys (GER) vs. Dynamo Moskau (RUS),
Azimut Modena (ITA) vs. Cucine Lube Civitanova (ITA),
Zenit Kazan (RUS) vs. Belogorie Belgorod (RUS).
Zusammen mit dem befreundeten und erfahrenen Futsal-Coach Gerard Juszczak aus Polen hat Jörg Meinhardt ein informatives Futsalbuch geschrieben. Es richtet sich an diejenigen, die sich für den modernen internationalen Hallenfußball nach FIFA-Regeln interessieren und sich darüber informieren wollen. Alles wissenswerte, von den Futsal-Anfängen vor fast 100 Jahren in Südamerika bis zum heute weltweit steigendem Interesse an den großen Turnieren in Europa und weltweit wird berichtet. Ein umfangreicher Statistikteil, rund um die nationalen Futsal-Ligen und die Futsal-Nationalmannschaften, garniert mit vielen attraktiven Bildern gehört ebenso dazu. Im Buch aufgeführt sind mehr als 50 Übungen für alle Spielklassen, die mit Grafiken erläutert werden. So gelingt ein guter Start für alle Anfänger in das aktive „Futsalabenteuer“ und die erfahrenen aktiven Spieler und Trainer können sich ebenfalls neu inspirieren lassen.
Die Deutschen Futsal-Nationalmannschaft konnte 2016 mit den beiden Länderspielen gegen England in Hamburg (5:3 und 3:3) das Interesse am Futsal weiter steigern. Zum ersten Mal berichtete die deutsche Sportpresse ausführlicher über Futsal. Alle bisherigen fünf Länderspiele wurden vom Deutschen TV-Sportsender Sport1 Live im frei empfangbaren TV übertragen. Deutschland ist jetzt endlich auch als letzte große Fußball-Nation auf den schon „international sehr erfolgreich fahrenden Futsal-Zug“ aufgesprungen und der DFB will Bedingungen weiter verbessern. Diese spannende Entwicklung könnte mit diesem Buch begleitet und forciert werden. Das Interesse am Futsal steigt stetig. Das Vorwort zu diesem Buch hat DFB-Vizepräsident Dr. Reiner Koch geschrieben. Meine Empfehlung: Lesenswert!
Futsal: Basiswissen und praktische Übungen für Trainer und Spieler
Jörg Meinhardt (Autor), Gerhard Juszczak (Autor), Rainer Koch
Verlag: Copress Sport (6. März 2017)
Knapper geht es nicht, es fehlte nur ein Wimpernschlag und es wäre mal wieder ein Heimsieg gegen die großen Bayern geworden. Es gelang letztmals im Jahre 2009, und der Torschütze damals für die Hertha, Andrey Voronin, schoss beide Tore beim 2:1 Sieg, schien fast hellseherische Fähigkeiten gehabt zu haben. Äußerte er doch in einer Berlin Boulevard Zeitung, „es ist wieder mal Zeit für einen Hertha Sieg.“ Es wurde im prall gefüllten Olympiastadion ein beachtliches Unentschieden.Vor dem Spiel hätten wohl alle, die es mit der Hertha halten ein 1:1 unterschrieben. Nach den ca. 97 Spielminuten sah das anders aus. Mit der letzten Aktion im Spiel gelang den Bayern erst der Ausgleich. Der Hochmut wäre fast vor dem Fall gekommen. In der Champions-League hatten sie ein paar Tage zuvor Arsenal London zerlegt, was sind da schon die fleißigen Fußballer von Hertha. Wer wirklich was kann, spielt bei uns in München. So mühten sich die Bayern gegen leidenschaftlich kämpfende Berliner. Die es sogar schafften, immer wieder Nadelstiche vor dem Neuer Tor zu setzen.
Dem Tor für die Hertha ging ein Freistoß voraus. Hatte Vidal gefoult oder nicht? Was hat er sich eigentlich gedacht? Der Versuch war schon strafbar, man stelle sich vor, er hätte ihn erwischt. Dieses mögliche Foul hatte das Potential eine Fußball-Karriere für eine gewisse Zeit zu unterbrechen. Sich beim Abgang zur Halbzeitpause darüber beim Schiedsrichter zu beschweren, Vidal hätte ihn ja nicht getroffen, höchstens ganz leicht berührt. Zum Glück für Vidals Gegenspieler kann man da nur sagen. Da noch die Chuzpe zu haben und sich zu beschweren, alle Achtung. Es war erwartungsgemäß kein schönes Fußballspiel, so wie sich alles bis zum Spielende hin entwickelte, waren spätestens ab der Halbzeitpause alle neutralen Zuschauer Herthafans. In den Minen der Bayernverantwortlichen war deutlich abzulesen, schlechter als der Auftritt der Roten ist nur das Wetter. Es war schon erstaunlich, wie es der Hertha gelang, das Geschehen vom eigenen Tor fernzuhalten. Was für ein Laufaufwand, gefühlt war der Ball nur bei den Bayern, sie schafften es fast nie, wirklich Tempo aufzunehmen. Was für eine grandiose Stimmung im altehrwürdigen Olympiastadion. Wer braucht da was anderes? Die Enttäuschung über Lewandowskis Ausgleich ist verständlich. Der Liveticker des Fachmagazins liess Lewandowski gleich zweimal treffen und vermeldete der Internetgemeinde ein 2:1 für die Bayern. So schlimm war es dann doch nicht. Ein verdienter Punkt, sagen wir für beide. Die Bayern wollten auf jeden Fall mehr. Eigentlich waren wir hierher gekommen, um zu gewinnen, so ein O-Ton von Thomas Müller.
Die Pre-Playoff Teilnahme war nach 48 absolvierten Spielen der regulären Saison noch nicht gesichert. 58 Punkte konnten die Eisbären bisher sammeln. Die Gäste aus Bremerhaven hatten mit der selben Anzahl bestrittener Spiele 6 Punkte mehr geholt. Den Eisbären vor dem Spiel auf Platz 10 der Tabelle sitzt vor allem die Düsseldorfer EG im Nacken.
Eine Niederlage sollte möglichst vermieden werden. Die Eisbären gingen nach 6 Minuten in Führung. Sie nutzten gleich ihre erste Überzahlmöglichkeit, Louis-Marc Aubry war der Torschütze, Spencer Machacek und Bruno Gervais hatten den Treffer vorbereitet. Der Spielberichtsbogen war erfreulich gut gefüllt, fast vier komplette Spielreihen konnte Uwe Krupp auf das Eis schicken. Das hatte es lange nicht gegeben. Das Spiel war intensiv und hatte ein hohes Tempo. Das Spiel des DEL-Neulings setzt vorrangig auf körperliche Präsenz. Es krachte einige Male bei den Checks. Trotz guter Chancen auf beiden Seiten fiel das zweite Tor der Partie erst in der 38. Minute. Gerald Kuhn im Bremerhavener Tor verlor den Überblick, glaubte wohl den Puck sicher zu haben, doch der lag frei vor dem Tor. Charles Linglet war der Nutznießer und schob den Puck über die Linie. Es war sein Premieren-Tor im Eisbärendress, wie zuvor im 1. Drittel durch Aubry. Es war noch keine weitere Minute vergangen, da schlugen die Eisbären erneut zu. Marcel Noebels, der nach langer Verletzungspause, wieder spielen konnte setzte den Puck an Kuhn vorbei ins Tornetz. Das Fazit nach zwei Dritteln, kämpferisch starke Eisbären und ein sehr gut aufgelegter Goalie Petri Vehanen sorgten für Zufriedenheit im Eisbärenlager. Unzufrieden waren nicht nur die Gäste, auch Teile der treuen Fans aus der Stehplatzkurve haderten, nicht mit dem Zwischenstand, sondern mit der für die kommende Saison angekündigten Erhöhung der Eintrittspreise. Ab der 10. Spielminute verließen aus Protest darüber Teile der Fans auf der Stehplatztribüne die Halle. Zuvor wurde versucht, ein Transparent zu entrollen. Es war nicht vollständig zu lesen. Im Schlussdrittel drängten die Gäste weiter auf das – inzwischen – Anschlusstor. Petri Vehanen war nach überstandener Verletzung bärenstark, was die Verteidiger nicht wegräumten wurde seine Beute. In der 45. Minute wurde Jonas Müller mustergültig bedient von Noebels. Es war viel Betrieb vor Goalie Kuhn, wenig Sicht und Müller schickte mit einem beherzten Schlagschuss den Puck in die Maschen. Da konnte der Goalie nur noch resignierend die Arme haben. Es waren noch 15 Minuten zu spielen und der Weg war lang oder kurz, je nachdem welches Trikot ein Spieler trug. Die Minuten vergingen, Vehanen hatte gut zu tun. Es ging um den shutout. Die Null blieb nicht stehen, in der letzten Spielminute gelang den Gästen die Ergebniskosmetik. 34 Sekunden fehlten bis zur Schlusssirene, da zeigte Cody Lampl, dass er über eine gute Schusstechnik verfügt. So endete das Spiel mit 4:1 für die Eisbären, die wertvolle 3 Punkte einsammelten. Mit diesem Sieg verbesserten sich die Eisbären auf Platz 9 der Tabelle mit aktuell 61 Punkten. Die Düsseldorfer EG gewann übrigens ebenso, der entscheidende Treffer gelang erst in der Overtime, somit gab es nur zwei Punkte und der Abstand konnte auf einen Punkt vergrößert werden. Am kommenden Dienstag geht es weiter mit Pinguinen, in Krefeld beim Tabellenletzten steht das letzte Auswärtsspiel der Vorrunde an. Mit zwei Heimspielen, gegen Ingolstadt ind Iserlohn geht die Hauptrunde für die Eisbären zu Ende.
Hans-Peter Becker
Marcel Noebels (Stürmer Eisbären Berlin) „Es war eine geschlossene Mannschaftsleistung, jeder hat sein bestes gegeben. Petri Vehanen ist einfach da, wenn wir ihn brauchen. Wir konnten mit 4 Reihen spielen, das gibt mehr Kraft im letzten Spieldrittel und hilft. Im letzten Jahr waren nach einer eigentlich guten Vorrunde im Viertelfinale nicht gut. Vielleicht ist es ja in diesem Jahr umgekehrt.“
Jonas Müller (Stürmer Eisbären Berlin) „Ich hab einfach drauf gehauen, Nick Petersen stand gut vor dem Tor und der Goalie hat nichts gesehen. Insgesamt war es heute eine geschlossene Mannschaftsleistung, es war keine Eins aber gut.“
Thomas Popiesch (Trainer Bremerhaven Pinguins) „Im 5 gegen 5 haben wir es ganz ordentlich gemacht und uns gute Torchancen erspielt. Zwischendrin haben wir den Faden verloren. Die Eisbären waren effektiver und haben getroffen. Wir konnten nicht den nötigen Druck erzeugen.“
Uwe Krupp (Trainer Eisbären Berlin) „Heute haben wir uns belohnt, die nötigen Tore geschossen und die dringend benötigten Punkte geholt für das Erreichen der Pre-play offs geholt.“
Spieldaten
Ort MB Arena Berlin
17.02.2017 19:30 Uhr
Zuschauer 13.141
Schiedsrichter: Brüggeman, Lars – Melia, Elvis – Cepik, Maksim – Ponomarjow, Nikolaj
Eisbären Berlin
Tor Vehanen, Petri – Franzreb Maximilian
1. Reihe – Rankel, Andre – Aubry, Louis-Marc, Jens – Busch, Florian – Müller, Jonas – Wissmann, Kai
2. Reihe Linglet, Charles – MacQueen, Jamie – Machacek, Spencer – Baxmann, Jens – Hördler, Frank
3. Reihe Fischbuch, Daniel – Olver, Darin, – Petersen, Nicolas – Braun, Constantin – Roach, Alexander
4. Reihe Noebels, Marcel – Talbot, Julian – Tallackson, Barry – Gervais, Bruno
Trainer Krupp, Uwe
Pinguins Bremerhaven
Tor Kuhn, Gerald – Nieminen, Jari
1. Reihe Welsh, Jeremy – Brodson, Rob, – Combs, Jack – Lavallee, Kevin – Moore, Mike
2. Reihe Owens, Jordan – Quirk, Corey – Hooton, Brock – Lampl, Cody – Bergmann, Wade
3. Reihe George, Jordan – Bast, Jason, – Mauermann, Ross – Tiffels, Dominik – Pentikäinen, Atte
4. Reihe Zucker, David – Hoeffel, Mike – Dejdar, Marian – Maschmeyer, Bronson
Trainer Popiesch, Thomas
Fanprotest in der Stehplatzkurve Foto: Stefan Wenske
German Open Sieger 2017 Sebastian Oberski, Kadetten -37 Kg
Der für den Landeskader TVBB startenen Sebastian Oberski aus Swisttal holt bei dem ersten Weltturnier des Jahres den 1.Platz und wird damit bei den Kadetten – 37 kg German Open Sieger 2017! In Hamburg gewinnt Sebastian Oberski nach vier Kämpfen trotz einer Grippe die German Open. Insgesamt über 900 Athleten aus über 40 Nationen sind hier am Start.
German Open Sieger 2017
Sebastian Oberski, Kadetten -37 Kg
Eisbären boten eine gute Leistung. Foto: Stefan WenskeJamie MacQueen freut über sein Tor. Foto: Stefan Wenske
Egal gegen wenn es geht, jetzt müssen Punkte her. Vor dem Spiel waren die Auguren alles andere als optimistisch. Ein Blick auf die Mannschaftsaufstellungen ließ wieder schlimmeres erwarten. Nur drei Spielreihen, die vierte Reihe bestand nur aus zwei Stürmern, so sah die Eisbärenseite aus. Neben den Langzeitverletzten war auch Verteidiger Bruno Gervais nicht einsatzfähig. Die Kölner waren mit voller Kapelle, dazu mit der Empfehlung, den amtierenden Meister und aktuellen Spitzenreiter, RB München zweimal hintereinander geschlagen zu haben, nach Berlin gereist. Das erste Drittel gehörte den Eisbären. Sie setzten die Haie gehörig unter Druck. In der 13. Minute war es soweit. Ein eher aus der Not heraus gespielter Pass aus dem eigenen Drittel von Alex Roach verwirrte die Kölner Verteidigung. Jamie MacQueen schaltete am schnellsten. Zusätzlich hatte Kölns Goalie Gustaf Wesslau sein Tor verlassen, wollte den Puck weg spitzeln. Wenn der Torwart rauskommt muss er ihn haben, das gilt auch beim Eishockey. Wesslau hatte ihn nicht, der Eisbär war schneller und konnte ins verlassene Tor hinein einnetzen Etwas später hätten die Eisbären erhöhen können, diesmal war Wesslau auf dem Posten. Sein Monster Save verhinderte den zweiten Eisbärentreffer. Das war sehr schade. Im Mittelabschnitt wurden die Haie stärker. Die knappe Führung der Eisbären hielt bis zur 27. Minute. Da packte der Ex-NHL (789 Spiele) Profi Christian Ehrhoff den Vorschlaghammer aus. Es war, wie sein Trainer Cory Clouston in der Pressekonferenz nach dem Spiel äußerte, ein „Weltklasse-Schuss“. In der 33. Minute unterlief den Kölnern ein ärgerlicher Wechselfehler. Für einen kurzen Moment war ein Spieler zu viel auf dem Eis. Die Eisbären und das Powerplay, in dieser Saison alles andere als eine Erfolgsgeschichte, eine gute Minute hatten sie es probiert, da unterlief Alex Roach ein folgenschwerer Abspielfehler. Alex Kämmerer bekam den Puck und zog allein auf Petri Vehanen zu. Er verwandelte, die Kölner hatten das Spiel gedreht, durch ein Tor bei eigener Unterzahl. Sie hofften bis zum Schluss, das Blatt noch einmal wenden zu können. Beste Chancen blieben ungenutzt. Mit Glück und Geschick brachten die Kölner den knappen Vorsprung in das Ziel. Das erste Drittel war das bisher beste in der gesamten Saison, das Spiel eine deutliche Steigerung im Vergleich zur Heimniederlage am vergangenen Dienstag gegen Augsburg. Es reichte trotzdem nicht. So darf man aber verlieren.
Hans-Peter Becker
Stimmen
Cory Clouston (Trainer Kölner Haie)
„Die Eisbären haben gut gespielt, wir haben nicht mit soviel Emotionen begonnen wie zuletzt, von einem glücklichen Sieg will ich trotzdem nicht sprechen. Die Eisbären haben uns gezeigt, dass wir zukünftig wieder mehr investieren müssen.“
Uwe Krupp (Trainer Eisbären Berlin)
„Meine Mannschaft hat heute eine gute Leistung geboten, leider tritt das angesichts des Ergebnisses in den Hintergrund. Für den weiteren Verlauf der Saison lässt daraus viel lernen.“
Daniel Fischbuch (Stürmer Eisbären Berlin)
„Wir haben ein recht ordentliches Spiel heute hingelegt, am Ende fehlte das Quäntchen Glück. Trotzdem war es ein Schritt in die richtige Richtung. Schade, auch ich hatte eine Riesenchance das 2:0 zu machen, das Spiele wäre vielleicht anders ausgegangen, wenn es geglückt wäre. Hart arbeiten und von Spiel sehen, was möglich ist, so wird es weitergehen.“
Ort MB Arena Berlin
06.01.2017 19:30 Uhr
Zuschauer: ausverkauft
Schiedsrichter: Schütz, Markus – Bauer, Stefan – Gemeinhardt, Thomas – Müller, Jan-Christian
Endstand 1:2
1:0/0:2/0:0
Strafen:
Eisbären 6 Minuten
Köln 6 Minuten
Eisbären Berlin
Tor Vehanen, Petri – Cüpper, Marvin
1. Reihe Tallackson, Barry Busch, Florian – Rankel, Andre – Petersen – Baxmann, Jens – Wissmann, Kay
2. Reihe Macqueen, Jamie – Talbot, Julian – Machacek, Spencer, – DuPont, Micky – Adam, Maximilian
3. Reihe Petersen, Nicolas – Wilson, Kyle – Fischbuch, Daniel – Roach, Alexander – Braun, Constantin
4. Reihe Braun, Laurin – Ziegler, Sven
Trainer Uwe Krupp
Kölner Haie
Tor Wesslau, Gustav – Dshnussow, Daniar
1. Reihe Gogulla, Philip – Hager, Patrick – Jones, Ryan – Zeressen, Pascal – Potter, Corey
2. Reihe Reinhart, Max, – Hospelt, Kai – Salmonsson, Johannes – Eriksson, Frederik – LaLonde, Shawn
3. Reihe Byers, Dane – Mulock, Travis James – Krämmer, Nicolas – Ehrhoff, Christian, – Müller, Moritz
4. Reihe Ohmann, Marcel – Latta, Nicolas – Boucher, Jean-Francois – Sulzer, Alexander
Trainer Cory Clouston
TeBe Geschäftsführer Andreas Voigt schwor auf Trainer Daniel Volbert. Foto: Christian Zschiedrich
In der NOFV Oberliga Nord musste der nächste Trainer dran glauben und das zu einem äußerst menschenwürdig günstigen Zeitpunkt – zwei Tage vor Heiligabend. Getroffen hat es Daniel Volbert. Im April 2014 kam er von Lichtenberg 47 zu TeBe und führte den Club in der folgenden Saison zum Aufstieg in die Oberliga. Andreas Voigt sagte mir wörtlich: „Wir haben den besten Trainer der Liga“ und als Ende des Jahres 2016 plötzlich die Gerüchteküche brodelte, verstand Voigt die Welt nicht mehr, versicherte mir: „Da ist überhaupt nichts dran“! Nun die Entbindung von seinen Aufgaben als Chefcouch der 1. Mannschaft, kurz vor Weihnachten. Wer sein Nachfolger wird, steht angeblich noch nicht fest. Thorsten Beck, Volberts bisheriger Assistent, übernimmt als Interimscoach und sollte bis zum 5. Januar kein neuer Leiter gefunden sein, steht Beck weiterhin zur Verfügung. Bewerbungen gingen täglich mehrere ein. Bewerber stehen bei TeBe für den Posten Schlange. Gehandelt werden Steffen Baumgart, Thomas Herbst, Abu Njie und weitere Kandidaten. Man lässt sich Zeit. Bis zur Stunde gibt es keine namentliche Veröffentlichung. Der Vorstandsvorsitzende Jörg Zimmermann informierte über die Trennung am 22. Dezember, 19.00 Uhr. Von der Leistungsfähigkeit des Daniel Volbert ist der Verein allerdings weiterhin überzeugt. Die Jugendarbeit möchte TeBe unter der Leitung von Daniel Volbert fortführen. Der zum „Trainer des Jahres 2015“ gewählte „Coach mit Herzblut“ ist verständlicherweise zunächst sehr enttäuscht und braucht Bedenkzeit. Geschäftsführer Andreas Voigt lobt: „Wir hatten mit Daniel eine tolle Zeit“.
Es war eine nette Erinnerung an vergangene Eisbärenzeiten. Stefan Ustorf bekam seine Bannerzeremonie. Die Nummer 14 wird kein anderer Spieler der Eisbären mehr tragen. Für die Eisbären bestritt er 426 DEL-Spiele, seine Bilanz 111Tore und 229 Vorlagen, die daraus resultierenden 340 Scorerpunkte bedeuten Platz acht in der ewigen, vereinseigenen Wertung. An 6 der 7 Meistertitel in der DEL Geschichte der Eisbären war er direkt beteiligt. Der Rahmen für die Ehrung passte, die Halle am Ostbahnhof war ausverkauft. Erstaunlich war das Schuhwerk von Ehefrau Jodie, die mit sehr gewagten Absätzen die Eisfläche an der Seite ihres Mannes betrat. Stefan Ustorf ist der fünfte Spieler, dessen Nummer nicht mehr vergeben wird und bei Spielen unter dem Hallendach hängt. Der erste Spieler, dem diese Ehre zuteil wurde war Mark Beaufait (2011), es folgten Sven Felski und Steve Walker (2014). Im vergangenen Jahr wurde Dennis Pederson auf diese Weise geehrt. In kurzen Videobotschaften kamen sie alle zu Wort. Zugegen war auch Peter Ustorf, der Vater von Stefan. Er blieb unter den Zuschauern. In der Saison 1997/98 spielte der damals 23jährige Stefan Ustorf für den bei den Eisbärenfans unbeliebten Ortsrivalen Berlin Capitals und Trainer war (bis Dezember 1997) sein Vater. In seiner Ansprache erinnerte Stefan Ustorf auch daran, dass seine Verpflichtung mit Beginn der Saison 2004/05 nicht gerade Jubelstürme bei den Anhängern der Eisbären ausgelöst hatte. Er konnte überzeugen und wurde ihr „Hooligan“. So gingen am 28. Dezember 2016 nochmals die „Ustorf Hooligan“ Rufe durch die Halle.
Die Bannerzeremonie für Stefan Ustorf war ergreifend für jeden Eisbärenfan. Das ist die Geschichte des Eishockeyspielers Stefan Ustorf. Im Anschluss gab es ein Eishockeyspiel, vor ausverkauftem Haus unter den Augen des sportlichen Leiters der Eisbären, eben jenes Stefan Ustorfs. Zu Gast war der Tabellenletzte die Krefeld Pinguine. Berlin war in der aktuellen Saison ein gutes Pflaster für die Mannschaft vom Niederrhein. Am 9. Oktober waren sie ebenso als Tabellenletzter angereist und traten mit 3 Punkten die Heimreise an. Es wurden dieses Mal 2 Punkte, die Eisbären kassierten erneut eine Heimniederlage. Nach 60 effektiven Spielminuten stand es 2:2. Daniel Pietta, der Topscorer der Pinguine sorgte in der 15. Minute für den ersten Treffer der Partie. Die Schiedsrichter hatten eine Strafe gegen die Eisbären angezeigt. Die Krefelder blieben in Puckbesitz
Foto: Stefan Wenske
und wechselten ihren Goalie gegen einen zusätzlichen Feldspieler, das hatte Erfolg. Die Eisbären hatten im gesamten 1. Drittel mehr Torschüsse, versuchten Druck zu machen, es gelang nicht viel. In der 18. Spielminute hatte Kapitän Andre Rankel die Möglichkeit auszugleichen. Sein schwach ausgeführter Penalty landetet im Fanghandschuh von Patrick Galbraith. Es stand ja überhaupt die Frage, wie wurde die herbe 1:7 Auswärtsniederlage, erlitten am 2. Weihnachtstag in Ingolstadt, weggesteckt. Darin Olver, zusammen mit Nicolas Petersen, mit 12 Toren erfolgreichster Schütze der Berliner, war nicht einsatzfähig. Dafür konnte Daniel Fischbuch wieder spielen. Vier Sturmreihen und drei Verteidiger-Pärchen standen Uwe Krupp zur Verfügung. Hinter der Bande der Krefelder stand der Rückkehrer Rick Adduono. Er soll das fast unmögliche für Krefeld noch versuchen zu schaffen. Das Sehnsuchtsziel heißt Platz 10 und wenigstens ein Playoff-Spiel im Königpalast. An den katastrophalen Ausmaßen, was den bisherigen Saisonverlauf betrifft, hat sich für Krefeld nicht viel geändert. Abwehr-schwach und leider bisher im Angriff nicht viel besser, dabei mit einem namhaften Kader ausgestattet und trotzdem läuft es nicht. Diese Frage gilt es zu beantworteten. Dagegen sehen die Probleme in der Hauptstadt fast bescheiden aus. Im Mittelabschnitt hatten die Eisbären erneut optische Vorteile, gleichzeitig wuchs mit zunehmender Spieldauer die Verunsicherung. Es gelang immer weniger. Das Publikum reagierte angesichts der Aktionen auf dem Eis mit Spott und Ironie. Da wurde Kaffee und Kuchen gefordert oder Freibier für alle. Als der letzte Spielabschnitt begann, hatte sich auf der Anzeigetafel nicht weiter bewegt. Bei Krefeld stand die Null. Sie stand bis zur 48. Spielminute. Endlich fiel der Ausgleich, Jamie Macqueen erzielte seinen Saison-Treffer Nummer 6. Der Center der 3. Sturmreihe wurde mustergültig freigespielt, der vorbereitende Pass kam von Florian Busch und es folgte eine sehenswerte Vollendung mit der Rückhand durch den Spieler, der in der vergangenen Saison mit Kassel Meister in der DEL II wurde. Davor spielte er in Crimmitschau und bei beiden wurde er der jeweils beste Torschütze. Die Krefelder, die wie im Oktober, äußert geschickt zu Werke gingen, schlugen in der 56. Minute zurück. Erfolgreich war die Parade-Reihe um Center Daniel Pietta. Torschütze war Dragan Umicevic, er trug sich – wie im Oktober – erneut in die Torschützenliste ein. Assistiert wurde der Treffer von Marcel Müller und Kyle Klubertanz. Die 1. Reihe der Krefelder, die können, wie Eisbären-Verteidiger Constantin Braun nach dem Spiel bemerkte, bei entsprechender Spielfreude noch ganze andere Truppen auseinandernehmen. Es war eine Menge Glück bei diesem Treffer dabei. Umicevic traf zunächst mit seinem Schuss den Schlittschuh eines Verteidigers und konnte dann seinen eigenen Abpraller verwerten. Genauso viel Glück hatten etwas später die Eisbären. Die Schluss-Sirene rückte bedrohlich nahe. 65 Sekunden waren noch auf der Uhr da zog Micky DuPont aus dem Rückraum ab und kam irgendwie durch, der Puck landete im Tor. Julian Talbot und Nicolas Petersen bekamen Scorerpunkte für diesen Treffer angeschrieben. Es gab eine Verlängerung zur Ermittlung des Zusatzpunktes. Den holten sich die Krefelder. Nach 61 Sekunden in der Overtime konnte Micky DuPont Marcel Müller nur noch mit einem Stockschlag am Torschuss hindern. Es gab erneut Penalty und der wurde verwandelt. Das Spiel war aus und Krefeld fuhr mit immerhin 2 Punkten nach Hause. Das Tabellenende konnten sie nicht verlassen, mit nunmehr 31 Punkten bleiben sie das schlechteste Team. Die Eisbären konnten wenigstens einen Punkt retten. Bisher stehen 48 Punkte zu Buche, das ist aktuell Tabellenplatz 8 und bedeutet Pre-Playoffs. Weiter geht es am Freitag in München, beim souveränen Tabellenführer. Zwar beginnt jedes Spiel beim Stande von 0:0. Angesichts des momentanen Zustandes der Eisbären wäre es ein Wunder, wenn in München was zählbares herausspringen sollte. Wunder gibt es immer wieder.
Hans-Peter Becker
Stimmen
Constantin Braun (Verteidiger Eisbären Berlin)
„Den Ausschlag hat ein getroffener gegen einen nicht getroffenen Penalty gegeben. Krefeld ist zwar auf Tabellenplatz 14, sie sind eigentlich besser. Beim Ausgleich ist es uns erstmals bei einer 6 zu 5 Überzahl Situation ein Tor gelungen. Was die Gesänge der Fans betrifft, auf dem Eis bin ich im Tunnel und bekomme nicht soviel mit, ansonsten herrscht in Deutschland Meinungsfreiheit.“
Rick Adduono (Trainer Krefeld Pinguine)
„Unser Torwart hat unter Druck großartig gehalten. Die Punkte sind wichtig für das Erreichen eines Playoff Platzes. Die Mannschaft hat gut zusammengespielt. In Berlin zu gewinnen ist immer toll.“
Uwe Krupp (Trainer Eisbären Berlin)
„Wir hatten viel Scheibenbesitz, Torchancen rausgespielt, wir betreiben großen Aufwand, sind aber nicht in der Lage uns dafür zu belohnen. Ich finde wir haben ein gutes Spiel gespielt und wenig zugelassen. Das Spiel heute war charakteristisch für den Lauf den wir gerade haben, wie hart wir arbeiten müssen, um 2 Tore zu erzielen.“
Spieldaten
Ort MB Arena Berlin
28.12.2016 19:30 Uhr
Zuschauer ausverkauft
Schiedsrichter Schimm, Willi – Daniels, Eric – Höfer, Marcus – Merten, Jonas
Endstand 2:3 nach Overtime
0:1/0:0/2:1/0:1
Eisbären Berlin
Tor Vehanen, Petri – Cüpper, Marvin
1. Reihe Busch, Florian – Wilson, Kyle – Petersen, Nick Rankel, – Braun, Konstantin – Gervais, Bruno
2. Reihe Rankel, André – Talbot, Julian – Machacek, Spencer – Roach, Alexander – DuPont, Micky
3. Reihe MacQueen, Jamie – Adam, Maximilian – Tallackson, Barry – Baxmann, Jens – Wissmann, Kay
4. Reihe Braun, Laurin – Fischbuch, Daniel – Ziegler, Sven – Jahnke, Charlie
Trainer Uwe Krupp
Krefeld Pinguine
Tor Galbraith, Patrick – Treutle, Niklas
1. Reihe Umicevic, Dragan – Pietta, Daniel – Müller, Marcel – St. Pierre, Nicolas – Klubertanz, Kyle
2. Reihe Collins, Mike – Rosa, Marco – Vasiljews, Herberts – Hambly, Timothy – Faber, Maximilian
3. Reihe Schymainski, Martin – Koziol, Lukas – Little, Mike – Vainonen, Mikko, Sonnenburg, Kyle
4. Reihe Mieszkowski, Mike – Ness, Martin – Orendorz, Kevin