Die Pre-Playoff Teilnahme war nach 48 absolvierten Spielen der regulären Saison noch nicht gesichert. 58 Punkte konnten die Eisbären bisher sammeln. Die Gäste aus Bremerhaven hatten mit der selben Anzahl bestrittener Spiele 6 Punkte mehr geholt. Den Eisbären vor dem Spiel auf Platz 10 der Tabelle sitzt vor allem die Düsseldorfer EG im Nacken.
Eine Niederlage sollte möglichst vermieden werden. Die Eisbären gingen nach 6 Minuten in Führung. Sie nutzten gleich ihre erste Überzahlmöglichkeit, Louis-Marc Aubry war der Torschütze, Spencer Machacek und Bruno Gervais hatten den Treffer vorbereitet. Der Spielberichtsbogen war erfreulich gut gefüllt, fast vier komplette Spielreihen konnte Uwe Krupp auf das Eis schicken. Das hatte es lange nicht gegeben. Das Spiel war intensiv und hatte ein hohes Tempo. Das Spiel des DEL-Neulings setzt vorrangig auf körperliche Präsenz. Es krachte einige Male bei den Checks. Trotz guter Chancen auf beiden Seiten fiel das zweite Tor der Partie erst in der 38. Minute. Gerald Kuhn im Bremerhavener Tor verlor den Überblick, glaubte wohl den Puck sicher zu haben, doch der lag frei vor dem Tor. Charles Linglet war der Nutznießer und schob den Puck über die Linie. Es war sein Premieren-Tor im Eisbärendress, wie zuvor im 1. Drittel durch Aubry. Es war noch keine weitere Minute vergangen, da schlugen die Eisbären erneut zu. Marcel Noebels, der nach langer Verletzungspause, wieder spielen konnte setzte den Puck an Kuhn vorbei ins Tornetz. Das Fazit nach zwei Dritteln, kämpferisch starke Eisbären und ein sehr gut aufgelegter Goalie Petri Vehanen sorgten für Zufriedenheit im Eisbärenlager. Unzufrieden waren nicht nur die Gäste, auch Teile der treuen Fans aus der Stehplatzkurve haderten, nicht mit dem Zwischenstand, sondern mit der für die kommende Saison angekündigten Erhöhung der Eintrittspreise. Ab der 10. Spielminute verließen aus Protest darüber Teile der Fans auf der Stehplatztribüne die Halle. Zuvor wurde versucht, ein Transparent zu entrollen. Es war nicht vollständig zu lesen. Im Schlussdrittel drängten die Gäste weiter auf das – inzwischen – Anschlusstor. Petri Vehanen war nach überstandener Verletzung bärenstark, was die Verteidiger nicht wegräumten wurde seine Beute. In der 45. Minute wurde Jonas Müller mustergültig bedient von Noebels. Es war viel Betrieb vor Goalie Kuhn, wenig Sicht und Müller schickte mit einem beherzten Schlagschuss den Puck in die Maschen. Da konnte der Goalie nur noch resignierend die Arme haben. Es waren noch 15 Minuten zu spielen und der Weg war lang oder kurz, je nachdem welches Trikot ein Spieler trug. Die Minuten vergingen, Vehanen hatte gut zu tun. Es ging um den shutout. Die Null blieb nicht stehen, in der letzten Spielminute gelang den Gästen die Ergebniskosmetik. 34 Sekunden fehlten bis zur Schlusssirene, da zeigte Cody Lampl, dass er über eine gute Schusstechnik verfügt. So endete das Spiel mit 4:1 für die Eisbären, die wertvolle 3 Punkte einsammelten. Mit diesem Sieg verbesserten sich die Eisbären auf Platz 9 der Tabelle mit aktuell 61 Punkten. Die Düsseldorfer EG gewann übrigens ebenso, der entscheidende Treffer gelang erst in der Overtime, somit gab es nur zwei Punkte und der Abstand konnte auf einen Punkt vergrößert werden. Am kommenden Dienstag geht es weiter mit Pinguinen, in Krefeld beim Tabellenletzten steht das letzte Auswärtsspiel der Vorrunde an. Mit zwei Heimspielen, gegen Ingolstadt ind Iserlohn geht die Hauptrunde für die Eisbären zu Ende.
Hans-Peter Becker
Marcel Noebels (Stürmer Eisbären Berlin) „Es war eine geschlossene Mannschaftsleistung, jeder hat sein bestes gegeben. Petri Vehanen ist einfach da, wenn wir ihn brauchen. Wir konnten mit 4 Reihen spielen, das gibt mehr Kraft im letzten Spieldrittel und hilft. Im letzten Jahr waren nach einer eigentlich guten Vorrunde im Viertelfinale nicht gut. Vielleicht ist es ja in diesem Jahr umgekehrt.“
Jonas Müller (Stürmer Eisbären Berlin) „Ich hab einfach drauf gehauen, Nick Petersen stand gut vor dem Tor und der Goalie hat nichts gesehen. Insgesamt war es heute eine geschlossene Mannschaftsleistung, es war keine Eins aber gut.“
Thomas Popiesch (Trainer Bremerhaven Pinguins) „Im 5 gegen 5 haben wir es ganz ordentlich gemacht und uns gute Torchancen erspielt. Zwischendrin haben wir den Faden verloren. Die Eisbären waren effektiver und haben getroffen. Wir konnten nicht den nötigen Druck erzeugen.“
Uwe Krupp (Trainer Eisbären Berlin) „Heute haben wir uns belohnt, die nötigen Tore geschossen und die dringend benötigten Punkte geholt für das Erreichen der Pre-play offs geholt.“
Spieldaten
Ort MB Arena Berlin
17.02.2017 19:30 Uhr
Zuschauer 13.141
Endergebnis: 4:1
Drittelergebnisse 1:0/2:0/1:0
Strafen:
Eisbären 12 Minuten
Pinguins Bremerhaven 8 Minuten
Schiedsrichter: Brüggeman, Lars – Melia, Elvis – Cepik, Maksim – Ponomarjow, Nikolaj
Eisbären Berlin
Tor Vehanen, Petri – Franzreb Maximilian
1. Reihe – Rankel, Andre – Aubry, Louis-Marc, Jens – Busch, Florian – Müller, Jonas – Wissmann, Kai
2. Reihe Linglet, Charles – MacQueen, Jamie – Machacek, Spencer – Baxmann, Jens – Hördler, Frank
3. Reihe Fischbuch, Daniel – Olver, Darin, – Petersen, Nicolas – Braun, Constantin – Roach, Alexander
4. Reihe Noebels, Marcel – Talbot, Julian – Tallackson, Barry – Gervais, Bruno
Trainer Krupp, Uwe
Pinguins Bremerhaven
Tor Kuhn, Gerald – Nieminen, Jari
1. Reihe Welsh, Jeremy – Brodson, Rob, – Combs, Jack – Lavallee, Kevin – Moore, Mike
2. Reihe Owens, Jordan – Quirk, Corey – Hooton, Brock – Lampl, Cody – Bergmann, Wade
3. Reihe George, Jordan – Bast, Jason, – Mauermann, Ross – Tiffels, Dominik – Pentikäinen, Atte
4. Reihe Zucker, David – Hoeffel, Mike – Dejdar, Marian – Maschmeyer, Bronson
Trainer Popiesch, Thomas
