Foto Headlight Pictures - Sportfotografie - Andreas Bock

Das Trainerproblem der BR Volleys

Das Trainerproblem jetzt vor dem letzten, entscheidenden Spiel anzusprechen, schadet dem Verein und der Mannschaft nicht – im Gegenteil. Die Frage ist, hört die Mannschaft zu, wenn der Coach, z.B. beim Time-Out, etwas sagt. Worauf es in Friedrichshafen am Samstag, 7.Mai, ab 14.30 Uhr, ankommt, haben die Akteure am Mittwochabend vorgemacht – endlich. Ich behaupte, wäre Trainer Roberto Serniotti am Höhepunkt, nach dem Erreichen des Triple abgetreten, er hätte sich sein Denkmal gesetzt. Er wäre zum großen Erfolgs-Coach geworden. Ein Triple zu verteidigen, gelingt selten. Aber fünfmal in dieser Saison in Folge gegen Friedrichshafen zu verlieren, ist enttäuschend. Den Pokalsieg mussten die BR Volleys an Friedrichshafen abtreten und in der Meisterschaft sah es genauso düster aus. Deshalb ist das Endspiel j in Friedrichshafen und nicht in Berlin. Nach Lage der Dinge liefen die Schützlinge von Serniotti am Mittwoch Gefahr, den Deutschen Meister Friedrichshafen in Berlin zu küren. Das gab es zum Glück noch nie. International blieb ein Titel auch verwehrt. In Rom wurde vor allem im Spiel um Bronze die Diskrepanz zwischen Mannschaft – Trainer offensichtlich. Mittwochabend verstanden es die BR Volleys die Kräfte zu bündeln. Ein Großteil der 7.895 Zuschauer hielten das nach Lage der Dinge kaum für möglich. Sie fühlten sich bei aller Spannung bereits im ersten Satz vom Ausgang bestätigt.

Mit 0:4 gestartet, auf Augenhöhe 4:4, 8:8, 12:12, 19:19, 20:20, 24:24 > 24:26 > 0:1. Was sich während Saison andeutete, die BR Volleys haben die besseren Einzelspieler, die VfBer vom Bodensee sind die bessere Mannschaft. Viele gaben (das Hinspiel endete 3:0) in Erwartung der sechsten Niederlage keinen Pfifferling mehr auf die Berliner. Was in den folgenden drei Sätzen geschah, der Volleyballtempel stand Kopf und Felix Fischer bekam besondere Ovationen. Es war sein letztes Heimspiel. Die Erkenntnis, Friedrichshafen ist bei mannschaftlicher Geschlossenheit zu schlagen, am Samstag in Friedrichshafen dürfen sich die Mannen um Vital Heynen keineswegs sicher sein, um den Berliner Volleys den Titel abnehmen zu können.

Christian Zschiedrich

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Christian Zschiedrich

Er kann von sich mit Fug und Recht behaupten, immer ein Leben für und durch den Sport geführt zu haben. Er spielte Fußball, nicht mal untalentiert, brachte es dabei zu einigen Ehren, studierte Sport in Leipzig, arbeitete als Sportlehrer und trainierte Fußballmannschaften. Zwischendurch erwarb er beim DFB seine Trainerlizenz. Nach und nach entdeckte er dabei sein Herz für den Sportjournalismus, schrieb Artikel für verschiedene Zeitungen und hob in Berlin eine eigene Sportsendung im Lokal-TV aus der Taufe. Über 2.000 Sendungen wurden unter seiner Leitung produziert. An`s Aufhören verschwendet er keinen Gedanken, schließlich bietet das Internet viele neue Möglichkeiten.

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