Rekordmeister THW war zu Hause in Kiel eine Nummer zu groß

Trotz einer guten Leistung verloren die von Verletzungen geplagten Füchse ihr Auswärtsspiel 22:26 (13:14). Nationaltorwart Andreas Wolf, trug mit zahlreichen Paraden entscheidend zum elften Sieg der Kieler in Serie bei. Ihr bester Werfer war Lukas Nilsson. Ihm gelangen acht Tore. Der Rekordmeister ist derzeit Tabellendritter. Beim VfL Gummersbach gewannen die Flensburger mit 33:23.

Die SG Handewitt ist verlustpunktfreier Tabellenführer mit 28:0 Punkten. Zum Vergleich, die Berliner haben ein Punktverhältnis von 18:10, Tabellensechster.

Nach einer starken ersten Hälfte konnte der Hauptstadtclub im zweiten Durchgang nicht mehr die Durchschlagskraft erzielen, um die Kieler in Bedrängnis zu bringen. Dennoch zeigte die Berliner Mannschaft wieder einen großen Kampf und hat durch das Comeback von Fabian Wiede wieder eine Option mehr im Kader. Hans Lindberg zeigte sich besonders treffsicher und erzielte neun Tore.

Erster Angriff erstes Tor. Lennart Gliese netzte direkt für die Füchse Berlin ein. Doch nach dem Ausgleich durch Weinhold dauerte es bis in Minute acht, ehe Hans Lindberg mit einem Dreher von Rechtsaußen das 2:1 markieren konnte. Doch dann kamen die Gastgeber über die Deckung besser in Fahrt. In der 13. Spielminute erzielten sie das 3:5. Doch Bjarki Elisson und Hans Lindberg schlugen innerhalb von Sekunden zum 5:5 zurück.

Kiel legte in dieser Phase vor und die Füchse zogen immer nach. In der 19. Minute gingen dann jedoch die Füchse wieder mit 9:8 in Führung. Anschließend kam beim EHF-Cup-Sieger Nationalspieler Fabian Wiede zu seinem Comeback. Der Rückraumrechte verletzte sich Mitte Oktober beim Super Globe in Doha und fehlte dem Hauptstadtclub bis zum heutigen Spiel.

Dann düpierte Jacob Holm mit einer starken Körpertäuschung Steffen Weinhold und traf zum 11:9 für das Team von Velimir Petkovic. Doch nach einer doppelten Unterzahlsituation für die Füchse kam der Rekordmeister in der 26. Spielminute zum 11:11-Ausgleich. Zur Pause waren die Füchse nach einer guten ersten Halbzeit beim 13:14 noch vollkommen im Spiel.

Auch in der 36. Spielminute waren die Füchse beim 15:16 weiterhin dran und machten den Kielern das Leben sehr schwer. Beim 15:18 waren die Hausherren dann erstmals in dieser Partie mit drei Treffern in Front. Die Füchse hatten in der Offensive nun etwas mehr Probleme und der THW konnte in Minute 44 auf 16:21 erhöhen.

Doch dann machte Fredrik Genz im Tor der Füchse mit starken Paraden auf sich aufmerksam und die Füchse kamen 13 Minuten vor dem Ende durch Jacob Holm auf 18:21 heran. Doch der THW blieb in der Defensive konzentriert und konnte in der 51. Spielminute mit 19:23 in Führung gehen. Der THW spielte nun souverän und Andreas Wolff war im Tor immer wieder zur Stelle. In der 56. Spielminute lagen die Füchse mit 20:25 in Rückstand.

Das junge Team von Velimir Petkovic muss sich schließlich nach einer erneut sehr ansprechenden Leistung mit 22:26 in der Sparkassen-Arena geschlagen geben. Nun gilt es Kräfte zu sammeln, um am Sonntag um 15:00 Uhr für das Rückspiel im EHF-Cup gegen Aalborg Handbold gewappnet zu sein. In dieser Partie müssen die Füchse einen Rückstand von zwei Treffern aus dem Hinspiel wettmachen.

Füchse Berlin:  Heinevetter, Genz; Wiede, Elisson 1, Holm 4, Gojun, Genty, Lindberg 9/5, Simak 2, Schmidt, Matthes 1, Koch 1, Marsenic 2, Gliese 2

Fabian Wiede: Unser Team hat sehr gut gekämpft und wir haben unser Potenzial abgerufen. Wir haben lange gegen gehalten, aber irgendwann haben wir aufgrund von schwindenden Kräften zu viele einfache Fehlwürfe gehabt. Ich bin froh zurück zu sein. Ich hatte erst ein Training, deshalb ging es heute erstmal darum zu testen wie alles funktioniert. Wenn wir konzentriert spielen und kämpfen ist viel möglich. Aber es liegt auch immer am Gegner. wenn du mit zwei Rückraumspielern aus dem Profiteam agieren musst, dann sind in der Bundesliga manchmal die Anderen auch besser. Allerdings haben wir uns in der ganzen Phase, in der wir viele Verletzte hatten, nichts vorzuwerfen.

Quelle: Füchse Berlin Handball/Christian Zschiedrich

Drei wichtige Punkte zum Königklassenstart

Berlin feiert einen gelungenen Start in die 2019 CEV Champions League! Im „Duell der Meister“ bezwang der Deutsche den Belgischen Champion mit 3:1 (25:23, 25:22, 18:25, 25:18). 3.949 Zuschauer in der Max-Schmeling-Halle sahen ein Spiel auf Augenhöhe zwischen den Berlin Recycling Volleys und Greenyard Maaseik, welches die Gastgeber mit der Unterstützung ihrer Fans im Volleyballtempel für sich entscheiden konnte.

Cedric Enard wollte von seinem Team eine deutliche Reaktion auf die jüngste Bundesliga-Niederlage gegen Frankfurt sehen und setzte deshalb auf dieselben sieben Akteure: Jan Zimmermann, Benjamin Patch, Adam White, Samuel Tuia, Jeffrey Jendryk, Nicolas Le Goff und Libero Dustin Watten.

Berlins Volleyballteam Nr. 1 benötigte zunächst einige Bälle, um nach der deftigen 0:3-Pleite zuletzt wieder neues Selbstbewusstsein zu sammeln (6:9). Zimmermann & Co. mussten sich jeden Punkt gegen selbstsichere Belgier hart erarbeiten. Mit einem Block von White gelang der Anschluss und dank eines im Angriff variablen Tuia auch der Ausgleich (11:11). Der Fanblock feierte mit Zimmermann seinen wichtigen Block zur ersten Führung (16:15) und fortan gaben die Gastgeber das Tempo vor. Le Goff punktete mehrfach zum psychologisch wichtigen Zeitpunkt (22:20). Zum zweiten Satzball brachte Enard Georg Klein und der kam, sah und schlug das Ass (25:23).

Angetrieben vom Publikum starteten die BR Volleys besser in den zweiten Durchgang und ein Block von Tuia sowie ein Ass von Patch brachten die Arena zum Kochen (8:4). Ihre folgende Schwächephase (8:11) überstanden die Hauptstädter durch die Einwechslungen von Kyle Russell und Moritz Reichert. Der deutsche Nationalspieler brachte Sicherheit in die Annahme und Russell neue Energie auf den Court. Jendryk münzte diese in zwei krachende Blockpunkte um (16:14). Dank Tuia legten die Enard-Schützlinge einen Zwischenspurt hin und ein Russell-Block bedeutete vier Satzbälle (24:20). Wieder war es Tuia, der die letzte Lücke im belgischen Block fand (25:22).

Der belgische Meister gab sich aber keinesfalls geschlagen und war im dritten Satz das bessere Team. Zuspieler Blankenau, der in der Bundesliga bereits für Düren die Bälle verteilte, tat dies auch gekonnt für Maaseik und war an der Serviceline ebenfalls eine Bank (2:8). Die „Reds“ verteidigten diese Führung lange gekonnt (8:16), bis Russell einige Aufschlagraketen abfeuerte (16:19). Die große Chance, noch dichter heranzukommen, ließ man dann in der Abwehr liegen. Stattdessen zogen die Gäste davon (16:22) und sicherten sich den Satzgewinn (18:25).

In einen für die Berliner Champions-League-Saison immens wichtigen Satz startete man mit einem Zimmermann-Ass, aber es war nun ein völlig offener Schlagabtausch (4:4, 9:9). Jendryk sicherte den Männern in Orange den wichtigen Breakpunkt (11:9) und kurze Zeit später ließ Russell einen weiteren folgen (16:13). Mit Adam White am Aufschlag gelang der letzte wichtige Schritt zum Matchgewinn (23:16). Von einer belgischen Hand landete der letzte Punkt des Abends an der Antenne (25:18). Der eingewechselte Russell wurde Topscorer der BR Volleys (14 Zähler) und wurde dabei maßgeblich von Tuia und White (jeweils 13 Punkte) unterstützt.

Maaseik-Zuspieler Blankenau haderte mit dem Endergebnis: „Wir hätten hier heute gern den fünften Satz und um die Punkte gespielt. Ich kann nicht sagen, warum wir heute verloren haben. Uns fehlte manchmal einfach der finale Abschluss.“ Anders war die Stimmung naturgemäß beim Siegerteam und Headcoach Cedric Enard: „Die Niederlage von Sonntag kann ein Grund für unseren heutigen Sieg gewesen sein. Jeder wollte zeigen, dass er es besser kann. Jan und Samuel haben eine sehr gute Partie abgeliefert. Wir waren mental deutlich stärker und haben wieder als Team agiert. Jeder hat seinen Teil zu diesen ersten, wichtigen drei Punkten in der Champions League beigetragen.“

Christof Bernier

Verletzungsgeplagte Albatrosse gewinnen

Albas Siegeszug im Europacup ist bemerkenswert. Gegen Limoges CSP aus Frankreich lagen die Berliner zeitweise mit 15 Punkten zurück, mit einer imponierenden Aufholjagd siegten sie 84:76 vor 7.511 Zuschauern in der heimischen Mercedes-Benz-Arena am Ostbahnhof. Es fehlen wichtige Spieler. Das zur Verfügung stehende ALBA-Team bot eine gute Leistung. Zur Halbzeit lagen sie mit 34:51 hinten. Die junge Alba-Mannschaft zeigte, wie schon eine Woche zuvor gegen Zagreb, Moral.

Bester Werfer war Clint Chapmann mit 15 Punkten. Bundesliga und Europacup legen vom 25.November bis 6. Dezember eine Länderspielpause ein. Bis dahin muss noch eine Partie am Samstag, 24.11., 20.30 Uhr in der easyCredit BBL Hauptrunde in Würzburg gespielt werden. Die Pause kommt ALBA gerade recht.

Christian Zschiedrich

Gewaltpräventation: Verein KSV Reinickendorf „Ringen“

Das Familien- und Stadtteilzentrum Haus am See, Nähe Schäfersee, bietet seit Oktober 2018 in Kooperation mit dem Verein KSV Reinickendorf „Ringen“ an. Die sportliche Aktivität der Kinder soll zur Gewaltprävention im Kiez beitragen. Das Haus am See ist eine Einrichtung des Bezirksamtes Reinickendorf in Kooperation mit dem Träger Lebenswelt.

Die Stadtteilarbeit des Trägers Lebenswelt wird aus Mitteln des Senates für Arbeit Integration und Frauen gefördert.

Das Angebot zielt darauf ab, dem Bedürfnis nach Bewegung zu entsprechen. Die Kinder sollen beim Ringen einen Raum bekommen, in dem sie ihren natürlichen Bewegungsdrang spielerisch ausleben können. Sie lernen einen positiven Umgang sowohl mit eigener als auch fremder Kraft und Aggression.

Das Angebot findet jeden Montag von 16.45 Uhr bis 18.15 Uhr statt.  Das Angebot ist kostenlos. Eine Anmeldung ist erforderlich. Es wird besonderen Wert auf Respekt, Toleranz und Freundlichkeit gelegt. Im Vordergrund steht der Spaß.

Weitere Informationen: Ali Hariri, Tel.: 030/45024479. Veranstaltungsort: Familien- und Stadtteilzentrum Haus am See, Stargardtstr. 9, 13407 Berlin.

Quelle: Michael Hielscher, Presse Bezirksamt Reinickendorf

Jordan Crawford besteht Medizincheck nicht

Die  geplante Nachverpflichtung von Jordan Crawford aufgrund der Verletztenmisere war richtig. Der Wechsel kommt nicht zustande. Grund dafür, der 30-jährige US-Guard, hat den obligatorischen Medizincheck nicht bestanden und wird deshalb nicht Spieler von ALBA BERLIN. Es passiert eher selten, dass der Medizincheck nicht bestanden wird. Der Einsatz von Crawford war zunächst für einen Monat vorgesehen. ALBA spielt am Mittwoch, 21. 11. gegen Limoges CSP in der Mercedes-Benz Arena.

Quelle: ALBA BERLIN Basketballteam

Auftakt der CEV Champions League

Am Donnerstagabend (22. Nov um 19.30 Uhr) öffnet die Berliner Max-Schmeling-Halle zum ersten Mal in dieser Saison ihre Tore für die Topclubs der europäischen Königsklasse. Zum Auftakt der CEV Champions League Gruppenphase empfängt der Deutscher Meister BR Volleys den belgischen Titelträger Greenyard Maaseik. Nach dem enttäuschenden Auftritt im letzten Bundesligaspiel gegen Frankfurt wünscht sich das Publikum im Vollballtempel vor allem eins: Eine klare Reaktion des Teams von Coach Cedric Enard. Die beste Antwort ist ein Sie

Beim Auftaktgegner aus Belgien brach mit dieser Saison ein neues Vereinszeitalter an. 33 Jahre lang startete man als Noliko Maaseik, ehe im Zuge des Titelsponsoring eine Umbenennung in Greenyard erfolgte. Unter dem neuen Namen will man nun die erfolgs- und traditionsreiche Klubgeschichte fortschreiben.

Nach fünf langen Jahren des Wartens sicherten sich die „Reds“ in der Saison 17/18 gegen ihren nationalen Dauerrivalen Knack Roeselare endlich wieder den Meistertitel und streben jetzt auch in der europäischen Eliteliga nach Großem, wie Kapitän Jelte Maan verdeutlicht: „Ich erwarte eine ausgeglichene Gruppe und wenn wir gut performen, sehe ich Chancen auf die nächste Runde. Ich wäre enttäuscht, wenn uns das nicht gelänge, weil das Champions League Viertelfinale eines unserer wichtigsten Saisonziele ist.“ Die breite Brust besitzen die Gäste vollkommen zurecht, denn in der heimischen Liga gab man sich mit fünf Erfolgen in fünf Spielen bisher keine Blöße und gewann jüngst auch das Topspiel gegen Lindemans Aalst 3:2.

Für das BR Volleys Team lief es zuletzt weniger erfreulich. Um in der CEV Champions League konkurrenzfähig zu sein, wird die die Mannschaft um Kapitän Sebastian Kühner nach der enttäuschenden Vorstellung in der Bundesliga gegen Frankfurt am Donnerstaabend gegen Maaseik eine deutliche Leistungssteigerung zeigen müssen. „Die United Volleys haben zwar stark gespielt, aber wir haben es auch nicht geschafft, den gegen einen solchen Gegner notwendigen Druck aufzubauen. Es ist eine Frage des Selbstvertrauens und eigentlich sollten wir dieses haben. Wir verfügen über alle Möglichkeiten, nur müssen wir auch den Willen an den Tag legen, diese abzurufen“, appelliert Außenangreifer Samuel Tuia an seine Männer in Orange.

Überhaupt haben die Hauptstädter noch immer mit fehlender Konstanz zu kämpfen. In der Bundesliga fiel man zuletzt von einem Extrem ins andere. Erst überzeugte das Team mit einem leidenschaftlichen Auftritt beim VfB Friedrichshafen (3:2), um nur drei Tage später vor heimischer Kulisse gegen die Uniteds eben jene Leidenschaft vermissen zu lassen (0:3). In der Champions League sind solche Auftritte vom ersten Spieltag an verboten, denn auch die BR Volleys wollen zum sechsten Mal in sieben Jahren über die Gruppenphase hinaus im Turnier bleiben. Im ausgeglichen besetzten Pool D mit den starken Belgeiern und zwei Vereinen aus dem Land des Weltmeisters wird dies alles andere als einfach. Im direkten Duell der beiden polnischen Teams gewann bereits am Dienstagabend Belchatow mit 3:1 gegen Danzig.

„Mit Maaseik erwartet uns ein ähnliches Kaliber wie zuletzt in der Bundesliga, wo wir ja auch zweimal auf Champions-League-Teilnehmer trafen. Das ist uns bewusst und wir wollen zeigen, dass wir diesem Niveau gewachsen sind“, sagt Tuia. Der französische Außenangreifer freut sich persönlich enorm auf den Start der Königsklasse: „Die Möglichkeit dort zu spielen, war ein gewichtiger Grund für mich, nach Berlin zu kommen. Wir haben viele Spieler, die sich auf genau dieser Bühne vom ersten Match an beweisen wollen. Die beste Antwort auf eine schwache Leistung ist ein Sieg. Und genau den wollen wir gemeinsam mit unseren Fans zum Auftakt einfahren.“
Christof Bernier

Auswärtsspiel beim Rekordmeister

Die dritte Runde im EHF-Cup gegen Aalborg liegt hinter und auch vor den Füchsen Berlin. Am Sonntag um 15:00 Uhr steigt das Rückspiel in der Max-Schmeling-Halle. Dazwischen liegt jedoch noch ein richtiger Brocken vor dem Team von Velimir Petkovic. Am morgigen Donnerstag um 19:00 Uhr bestreiten die Füchse ihr Bundesligaspiel beim THW Kiel.

Morgen müssen die Füchse zum Rekordmeister nach Kiel fahren. Der 20-fache Deutsche Meister ist nach schweren Jahren wieder zurück in der Spur. Das Team von Alfred Gislason gewann jedes seiner letzten zehn Bundesligaspiele und auch im DHB-Pokal und EHF-Cup waren die Zebras erfolgreich. Somit strotzt der THW aktuell vor Selbstvertrauen und die Füchse stehen vor einer sehr schweren Aufgabe.

Die Mannschaft aus Berlin steckt mitten in den schweren Novemberwochen. Die Verletzten und das anspruchsvolle Programm machen die Situation momentan nicht einfach. Am Sonntag bestreiten die Füchse Berlin das Rückspiel, um den Einzug in die dritte Runde des EHF-Cups, gegen Aalborg Handbold. „Jetzt steht erstmal die große Aufgabe in Kiel vor uns. Das ist der Rekordmeister und da fährt man nicht einfach mal zwischendurch hin“, sagt Füchse Trainer Velimir Petkovic.

Die Füchse werden mit Herzblut und Leidenschaft nach Kiel fahren, um dort in der aktuellen Situation vielleicht eine große Überraschung schaffen zu können. Allerdings wird die Aufgabe sehr schwer zu meistern sein. Spieler wie Domagoj Duvnjak, Patrick Wiencek und Niklas Landin im Tor sind absolute Weltstars auf ihren Positionen. Doch die Füchse können an einem optimalen Tag auch den großen THW ins Wanken bringen.

Morgen um 19:00 Uhr bietet sich die große Chance ein Ausrufezeichen zu setzen und durch einen Sieg eine große Portion Selbstvertrauen zu tanken. Die Füchse werden wieder ihre Defensive in den Vordergrund stellen, um sich Ballgewinne zu erarbeiten. Diese sollen dann über Tempogegenstöße in einfache Tore umgewandelt werden, damit sich die starke Kieler Deckung nicht sortieren kann. Sofern diese wichtigen Stellschrauben greifen, dann können die Berliner die Partie möglichst lange offen halten und an etwas Zählbarem schnuppern.

Quelle: Füchse Berlin Handball

Doppelspieltag in der Hämmerling-Halle für den BBSC Berlin

Zu einem Doppelspieltag lädt Volleyballzweitligist BBSC Berlin am kommenden Wochenende die Berliner Fans und Gäste ein. Während am Samstag um 19:00 Uhr der SC Union Emlichheim im Berliner Südosten zu Gast ist, geben am Sonntag um 15:00 Uhr die Talente des VC Olympia Schwerin ihre Visitenkarte in der Hämmerling-Halle ab.

Zur Mitte der ersten Halbserie haben sich die Teams langsam aber sicher in der Tabelle sortiert. Emlichheims Team, nur wenige Kilometer von der niederländischen Grenze entfernt zu Haus, konnte bisher die Hälfte aller Spiele siegreich gestalten. Die junge Mannschaft von Neutrainer Pascall Reiß (vormals Dingden) erlebte zu Saisonbeginn gerade auf Schlüsselpositionen einen Kaderwechsel . Altgediente SCU- Athletinnen wie Inga Stegemeyer standen nicht mehr zur Verfügung. Der Verein verpflichtete zwei Spielerinnen aus den USA sowie zwei – nur ein paar Kilometer entfernt – aus dem Nachbarland. Hinzu kommen acht junge und bestens in der vereinseigenen Volleyballschule des Ex-Köpenickers Michael Lehmann ausgebildete Talente, alle maximal 18 Jahre alt. Schon im vergangenen Jahr überzeugten Youngster wie Pia Timmer oder Lona Volkers auch bei ihrem Berliner Gastspiel.

Schon seit Jahrzehnten ist Emlichheim für seine Nachwuchsarbeit geachtet. Im Frühjahr 2018 holte sich Lehmanns B-Jugend die deutsche Meisterschaft, in der A-Jugend holten Timmer und Co. die Silbermedaille und schalteten auf dem Weg in das Finale immerhin die Nachwuchsteams von Münster und Dresden aus. Für die Berliner Zuschauer wird es sicherlich interessant, den Weg der Grafschafter Talente weiter zu verfolgen.

Am Samstag geht es für die Gäste erst einmal gegen den BBSC: Die Berlinerinnen haben nach dem schwierigen Saisonauftakt gegen viele hochrangige Teams die Aufgabe, eine Antwort auf die Emlichheimer Spielstärke zu finden. Dazu gilt es an allererster Stelle die eigene Kampfkraft auf das Parkett zu bringen und über den Kampf in das Spiel zu finden. Wenn es dem Team um Kapitänin Katharina Kummer gelingt, in den eigenen Rhythmus zu kommen und mit der Hilfe der eigenen Fans dem Spiel den Stempel aufzudrücken, könnte der erhoffte zweite Sieg der Gastgeberinnen gefeiert werden.

Das Spiel gegen den VCO Schwerin am Sonntag steht unter ganz anderen Vorzeichen. Die jungen Schwerinerinnen mit einem Altersdurchschnitt von knapp 17 Jahren sind athletisch und auch spieltechnisch gut ausgebildet. Einige aus dem Team standen schon in der Jugend/Juniorinnen- Nationalmannschaft für die deutschen Farben und schnupperten internationale Luft. Auch dem aktuellen Jahrgang dürfte freilich in der Breite noch ein wenig Wettkampferfahrung in der zweiten Liga fehlen. Doch darf auch diese Mannschaft nicht unterschätzt werden, haben die Schweriner Girls doch zu Saisonbeginn sogar dem letztjährigen Meister Köln einen Satz entführt. Für den BBSC gilt es, sich in jedem einzelnen Spiel auch gegen nominell schwächere Teams in Position zu bringen und konzentriert das eigene Spiel durchzuziehen.

Freuen wir uns auf zwei hoffentlich spannende und interessante Zweitligaspiele!
Quelle: Burkhard Kroll/BBSC Berlin

Sportler des Jahres – Abstimmung läuft

Die Zeit läuft ab: Nur noch bis Sonntag (25. November) besteht die Möglichkeit, für die „CHAMPIONS – Berlins Sportler des Jahres“ und im Zuge dessen für die Berlin Recycling Volleys sowie Stelian Moculescu abzustimmen. Mit der Unterstützung von Fans, Partnern und der Berliner Volleyball-Familie könnte zum siebten Mal in Serie der Sprung auf das begehrte Treppchen gelingen.

Die CHAMPIONS-Abstimmung geht in die heiße Phase und der Zielspurt hin zum Podium ist in vollem Gange. Zum 40. Mal wählt die Hauptstadt ihre Sportstars und nur zu gern würde Berlins Volleyballteam Nr. 1 dank des Votums der eigenen Fans und des Fachpublikums der Sportmetropole erneut auf das Podest springen. Als einziger aktueller Deutscher Meister der sechs Berliner Profivereine liefern die BR Volleys dazu das beste Argument. Eine ganz spezielle Ehre könnte Stelian Moculescu zuteilwerden. Der Meistertrainer wirkte nur wenige Monate in der Max-Schmeling-Halle und hinterließ dennoch bleibenden Eindruck. Für alle Sportfans besteht noch fünf Tage lang die wohl einmalige Gelegenheit, die Arbeit eines der erfolgreichsten deutschen Volleyballtrainer angemessen zu honorieren.

Abgestimmt werden kann noch bis zum 25. November 2018 in allen LOTTO-Annahmestellen, zum Match gegen Greenyard Maaseik (22. Nov um 19.30 Uhr)
Quelle: BR Volleys/Christoph Bernier

Heinz Boock „Mr. Meteor“ ist für immer von uns gegangen

 

Eines war ihm bereits als Schüler und junger Sportler klar. Es konnte nie halbe Sachen geben. Nur wenn der Ball die Torlinie voll überschritten hatte, galt es wirklich. Alles andere war nur Gerede von Unwissenden. Niemand kam ja auch auf die Idee, dass das Luzerneheu, eines der ältesten Futtermittel, nur zum Teil aus dem Eisenbahnwaggon abgeladen werden könnte. Die Frage stellte sich nicht. Arbeitskräfte waren knapp 1948. Sein Vater hatte ihm daher aufgetragen, sofort nach der Rückkehr vom Menzel-Gymnasium den Waggon zu leeren. Allein. Die Trabrennpferde vom „Gestüt Boock“ waren darauf angewiesen. Für mehr als 500000 Reichsmark hatte Heinz Boocks Vater das Gestüt und die Stallungen von Irmgard von Opel um 1947 gegen Barzahlung erstanden. Der Umzug von Stendal nach der bedeutenden Rennbahn Hoppegarten, keine Trabrennbahn, wie oft vermutet, war durch die Lage Stendals im sowjetisch kontrollierten Teil Deutschlands nötig geworden. Als Landwirte schon lange in der Altmark ansässig, hatten die Boocks nicht das Glück, durch eine Pferdewette reich geworden zu sein, sondern durch eine Züchtung. Ihr Spitzengaul, die Stute „Alwa“, hatte genau am Tag des Kriegseintritts gegen die Sowjetunion am 22.Juni 1941 noch einmal den großen Preis gewonnen. Überhaupt ging das Leben auch für den kleinen Heinz, Jahrgang 1929, während der Kriegsjahre ohne Not weiter. 1944 reisten seine Mutter und er noch an die Ostsee. Sie bezahlten ihren Aufenthalt mit Naturalien im Voraus an die Gastgeber. Wie immer nur allein mit ihr war er auf Reisen. Vater Boock, ein Landwirt, und Urlaub? Daran war überhaupt nicht zu denken.

Im April 1945 dann der Schock. Alle, die sich noch nicht als Freiwillige gemeldet hatten, wurden jetzt direkt zur Wehrmacht einberufen. Schon hier begann der Fußball eine besondere Rolle zu spielen. Heinz` Vater, der Kassierer bei Viktoria Stendal war, sollte einen Ball ins Ausbildungslager nach Gardelegen bringen. Stattdessen kam die Mutter mit dem Spielgerät in der Hand. Nur ihren Sohn sah sie hier nicht mehr. Der war schon weitergezogen. Dem Vater ließ das keine Ruhe. Mit einer geliehenen Waffe in der Aktentasche machte er sich auf die Suche. Das Unglaubliche geschah: Er traf seinen Sohn und dessen Gruppe auf der Straße.

Sie sollten Beutegranaten aus einem Bunker holen. Heinz war nur zufällig dabei, weil er als 15-Jähriger zu den Kleineren gehörte. Nach viel Hin und Her auf einem bewachten Gelände, feierte Heinz Boock hier seine zweite Geburt. „Ein Glück, das man sich kaum vorstellen kann; da passte alles“, sagte er einmal. Vater und Sohn machten sich ohne Gebrauch der Waffe aus dem Staub. Heinz zog die mitgebrachten Lederhosen an. Sah wieder aus wie ein Junge und war gerettet.

Im nächsten Dorf waren schon die Amerikaner. Dass er nun als Deserteur galt, hat ihm später im Lebenslauf nicht nur Sympathien bei den ewig Gestrigen eingebracht. Die Stuten des Rennstalls hätten eine kenntnisreiche Aufmerksamkeit von einem Familienmitglied benötigt. Ein Veterinärstudium sollte es also sein. Dazu kam es nie. Heinz hatte einfach zu wenig Zeit zum Lernen. Für die Hochschulreife reichte es gerade noch.

Die magische Kugel hatte aber schon begonnen, ihren Einfluss einzubringen. Sein Sportlehrer an der Menzelschule, Kurt Böhnke, der spätere 2. Vorsitzende des Bundes Deutscher Fußballlehrer, bat ihn um Hilfe bei der Betreuung einer Mannschaft. Von da an sah er die Förderung von Kindern und Jugendlichen als eine Aufgabe an, die ihn nie wieder loslassen sollte. Zwar gab es auch andere Interessen, wie die Opern Giuseppe Verdis, über den Ball und seine Geheimnisse ging aber nichts. „Für mich ist Fußball weit über alle Krakelerei in den Stadien hinaus eine Wissenschaft“, bemerkte er später einmal.

Seit 1959 war er in der Leitung, als Trainer und Mäzen beim Weddinger Verein BFC Meteor 06. Viele kannten ihn hier als „Mr. Meteor“. Thomas „Icke“ Häßler verdankt ihm seine Karriere und Heinz verdankte Meteor seine Stelle bei der Berliner Verwaltung. Häßler, der Weltmeister von 1990, lernte beim Weddinger Klub seine ersten Freistoßvarianten. Auch andere Bundesligaspieler wie Wolfgang „Sprotte“ Sühnholz von Bayern München und Dieter Schollbach kickten als D-Junioren zuerst in Heinz Boocks Teams.

Für Streitgespräche mit Mr. Meteor musste man gut vorbereitet sein. Meist sah er Spielzüge und besonders auch Fehler einzelner Akteure weit voraus. So war er davon überzeugt, dass nicht das Team, das am besten zusammenhält, ein Spiel gewinnt, sondern immer die überragenden Individualisten für die Entscheidung sorgen. Ein Einzelkämpfer war auch er. An ein Zusammenleben mit einer Frau dachte er nicht im Traum. „Soll ich mir dann abends sagen lassen, wo der Platz für die Pantoffeln ist?“, fragte er gelegentlich ohne Leidensdruck. Tatsächlich war für tiefere Beziehungen zu einem Menschen in seinem Leben kein Platz. Männliche oder weibliche Freunde gab es somit nie. Er hatte ja die Jungen in den Mannschaften. Brauchten die nicht die volle Aufmerksamkeit? Besonders sein späterer Adoptivsohn Güray „Hacki“ Sen. Für die ehrenamtliche Bewährungshilfe eines kriminellen Jugendlichen reichte ein bisschen Einsatz nicht aus. Sen riet ihm später im Scherz, dass er so eine Aufgabe nie mehr übernehmen solle. Für die Heilung des Güray Sen und andere aufopferungsvolle Tätigkeiten wurde Boock das Bundesverdienstkreuz am Bande verliehen.

Noch 2014/15 reichte die Kraft als Protagonist für ein filmisches Porträt. Der Kurzfilm „Mr. Meteor geht“ lief im Babylon Kino mit Heinz Boock als Ehrengast. Bis dahin war der fußballerische Sonderling noch Jugendtrainer bei seinem Verein gewesen. Bereits kurz danach, schon nach dem Verlust der Sehkraft eines Auges, war nichts mehr wie vorher. Sein Platz in der Oper blieb leer, auf dem Fußballplatz wurde er immer seltener gesehen. Ein Pflegebett kam in die Wohnung. Das Schlimmste, das ausgerechnet einem Fußballer bevorstehen kann, der Verlust der Beine durch Amputation, war das Worst-Case-Szenario, über das die Ärzte aufklärten. Es ging vorüber wie die Sache mit den Handgranaten. Nur dass Mr. Meteor dieses Mal nicht davonlaufen musste. Er schlief ruhig ein. Am Geburtstag seines Sohnes.

Frank Toebs