Herber Dämpfer in Hamburg

Foto: BR Volleys

Die BR Volleys wähnten sich in den vergangenen Wochen auf einem guten Weg, doch am Samstagabend schlug das Form-Pendel deutlich nach unten aus. In der Hamburger CU Arena verlor der Hauptstadtclub vor 1.500 Zuschauern auch in dieser Deutlichkeit verdient gegen die SVG Lüneburg mit 0:3 (22:25, 21:25, 22:25). Kapitän Robert Kromm rückte nach einer Pause in Rottenburg gemeinsam mit Pierre Pujol und Graham Vigrass wieder in die Startformation. Dafür wurde Paul Carroll zunächst geschont, sodass Kyle Russell mit Aleksandar Okolic, Adam White und Luke Perry das erste Gerüst bildete. Es entwickelte sich ein Abtasten mit nervösem Beginn auf beiden Seiten (5:5). Die „LüneHünen“ bekamen ein erstes Mal Oberwasser, als Russell den Ball ohne Block ins Aus donnerte (5:7). Zwar konnte Kromm seine Angriffe durchbringen, anders erging es jedoch White und Russell, die jeweils im „HünenBlock“ hängenblieben (7:11). Die Berliner suchten vergeblich nach der Sicherheit in ihrem Spiel, profitierten aber auch vom hohen Risiko des Heimteams (15:16). Ryan Sclater machte dem BR Volleys Team über die Diagonale große Probleme, aber als Okolic Noah Baxphöler am Netz wegfischte, kam noch einmal Hoffnung auf (18:19). Drei eklatante Fehler der Hauptstädter machten es der SVG letztlich zu leicht, den Auftaktsatz zu gewinnen. Russell blieb abschließend im Block hängen (22:25).

Es konnte also nur besser werden und mit dem eingewechselten Steven Marshall in der Annahme wurde es das auch kurzzeitig (5:3). Dass die Lüneburger einmal mehr richtig heiß waren, den Meister zu schlagen, belegte der beste Ballwechsel der Begegnung mit mehreren spektakulären Rettungsaktionen (6:7). Die SVG zeigte den Berlinern nun wieder wie Block-Abwehr- und Sicherung geht. Die langen Rallyes gingen an das Heimteam (8:11). Reynolds hatte allen Grund zum Unmut, als er die nächste Auszeit nahm. Es änderte nichts daran, dass Vigrass und Russell direkt im Anschluss geblockt wurden (10:16). Mit der Einwechslung von Carroll flackerte kurz ein Fünkchen Hoffnung auf, aber die Angriffsquoten waren weiter unter Normalform (13:19). Irgendwo fanden die Reynolds-Schützlinge dann doch ihr Kämpferherz, aber eine Fehlentscheidung von Schiedsrichter Lutz Steinmetz stoppte die Aufholjagd (20:24) und ein weiterer Block gegen White offenbarte dessen Probleme im Angriff (21:25).

Kromm kehrte nach der 10-minütigen Satzpause im dritten Satz auf das Feld zurück. Auch ihm unterliefen zwei Fehler in Annahme und Angriff (3:5). Vigrass‘ Block wurde zum kurzen Lichtblick (10:11), den Takt gab jedoch weiter das Team von Stefan Hübner vor (13:16). Pujols Aufschlagserie mit starken Blocks seiner Mitspieler weckte noch einmal Emotionen beim Deutsche Meister und die Hoffnungen beim zahlreich mitgereisten „7. Mann“. Doch es reichte nicht, Carroll wurde geblockt (20:22) und der MVP der Partie Ryan Sclater punktete zum Matchgewinn (22:25). Manager Kaweh Niroomand sprach angesichts dieser Vorstellung klare Worte: „Es war eine desolate Leistung. Wir hatten keine Ordnung auf dem Feld und nicht einmal Normalform.“ Der silberne MVP des Spiels, Luke Perry lobte unterdessen auch den Gegner: „Lüneburg hat unglaublich gut abgewehrt. Wir dürfen die Köpfe nicht hängenlassen und müssen uns jetzt auf Kazan vorbereiten.“ Am Mittwoch (14. Feb um 19.30 Uhr) wartet auf die BR Volleys nämlich daheim die nächste extrem hohe Hürde in der Champions League.

Christof Bernier

Siege am Karnevalssamstag

In der Wuhlheide wurde endlich mal wieder gewonnen. Am 22. Spieltag schickten die Eisernen Tabellenführer Fortuna Düsseldorf mit einer 1:3 Niederlage zurück in den Karneval. Die unheilvolle Serie von 8 Spielen ohne Sieg wurde beendet. Vor allem kämpferisch überzeugten die Eisernen in der ausverkauften Alten Försterei. In der Mannschaft grassierte ein Grippevirus, so dass sich die Mannschaft quasi von selbst aufstellte. Auf der Bank saßen fast nur Nachwuchsspieler.

Zu keiner Phase des Spiels liessen  die Unioner einen Zweifel darüber, wer hier als Sieger von Platz gehen soll. Trotzdem gingen die Gäste, begleitet von 2.500 Fans am Karnevalswochenende in der 41. Minute durch Florian Neuhaus in Führung. Es war der erste und einzige brauchbare Angriff der Fortuna in der ersten Halbzeit. Sofern man es mit dem 1. FC Union hält, war Welt nicht mehr zu verstehen. Es war eine sehr glückliche Halbzeitführung.

Nach dem Pausentee rackerten die Eisernen unverdrossen weiter, getreu dem Motto aus der Vereinshymne, immer weiter ganz nach vorn. Der unermüdliche Kampf wurde belohnt. Der mehr als verdiente Ausgleich fiel in der 67. Minute durch einen verwandelten Handelfmeter. Steven Skrzybski übernahm die Verantwortung und verwandelte sicher. Nur vier Minuten später war das Spiel gedreht. Akai Gogias Schuss wurde zunächst abgewehrt, Sebastian Polter war zur Stelle und drückte den Ball über die Linie. Ein bisschen was versuchte der erstaunlich schwach aufspielende Tabellenführer noch. Ernsthaft in Bedrängnis kamen die Eisernen nicht, im Gegenteil der überragend spielende Skrzybski machte in der Nachspielzeit alles klar und erzielte das 3:1.

Für die Fortuna war es ein vorgezogener Aschermittwoch, sollte am kommenden Montag der 1. FC Nürnberg beim FC St. Pauli gewinnen, dann hätten die Eisernen sogar den Tabellenführer gestürzt. Der Lohn für die Bemühungen ist zunächst der Tabellenplatz 7 und, da Kiel in Kaiserslautern verloren hat, lediglich 5 Punkte Rückstand auf den Aufstiegs-Relegationsplatz.  12 Spiele bis zum Saisonende, geht da noch mehr als gedacht.

Nach den Eisernen war die Hertha dran und besiegte, ganz in der Nähe der Karnevalshochburg Köln, nicht unbedingt erwartet, die Werkself aus Leverkusen. Hertha konnte ausgeruht anreisen, während Leverkusen unter Woche gegen Bremen im Pokal einen 0:2 Rückstand in einen Sieg ummünzen konnten. Gegen Hertha gelang das nicht. Die Alte Dame wirkte ganz frisch ging durch Treffer von Valentino Lazaro (43.) und Salomon Kalou (57.) mit 2:0 in Führung und dabei blieb es bis zum Schlusspfiff. Der Aschermittwoch begann für die Fans der Leverkusener bereits am Samstag. Bei diversen Karnevalsveranstaltungen und beim Rosenmontagszug gibt viele Möglichkeiten, Trost zu finden. Der FC aus Köln verlor in Frankfurt und Mainz machte es in Hoffenheim nicht besser. Für die Fans der Karnevalsvereine heisst das, ab ins Getümmel, es kann nur besser werden.  Leider waren die Berliner Teams die Spielverderber.
Hans-Peter Becker

Nach Bielefeld kommt der Tabellenführer

Der 1. FC Union erwartet den aktuellen Spitzenreiter Fortuna Düsseldorf zum nächsten Heimspiel in der „Alten Försterei“. Nach 21 Spieltagen trennen beide Mannschaften stolze 15 Punkte. Das Hinspiel gewannen die Rheinländer mit 3:2 und legten bereits 5 Punkte Abstand zu den Eisernen. Düsseldorfs Trainer Friedhelm Funkel stapelte damals tief. Union hat den stärksten Kader der Liga und wird bestimmt am Ende der Saison als Tabellen-Erster aufsteigen. Vor dem Rückspiel hat er lediglich den zweiten Teil seiner damals getroffenen Aussage korrigiert. Tabellen-Erster könnte Union zwar theoretisch noch werden, allerdings müssten sie dann alle ausstehenden 13 Spiele gewinnen. Selbst die kühnsten der Optimisten werden das nicht in Betracht ziehen und die Fortuna Düsseldorf wird alles daran setzen, dass der ein Aufschwung der Eisernen nicht am bevorstehenden 22. Spieltag beginnt.

Im Union-Lager hofft man natürlich, dass die unheilvolle Serie von 8 sieglosen Spielen in Folge, darunter sogar 3 Heimniederlagen hintereinander endlich durchbrochen wird. In Bielefeld war man bereits sehr nah dran und die letzten 20 Minuten des Spiels lassen auf bessere Zeiten hoffen. Die dort ausprobierte 3-5-2 Taktik könnte gegen Düsseldorf weiter zur Anwendung kommen. Ganz sicher war sich Unions Trainer Andre Hofschneider in der Pressekonferenz zum bevorstehenden Spieltag nicht. Innenverteidiger Toni Leistner darf nach seiner Sperre wieder spielen und so könnte es wieder eine 4er Kette in der Abwehr werden.

Die Fortuna aus Düsseldorf holte auswärts bisher 20 Punkte und sie ließen dabei nur 9 Gegentore zu, das ist mit Abstand der Liga-Bestwert. An dieser Aufgabe werden sich die Eisernen beweisen müssen. Schließlich ist ein Sieg nur möglich, wenn Tore erzielt werden. An der Unterstützung durch die Fans wird es nicht mangeln. Es wird ein fast ausverkauftes Stadion am Sonnabend erwartet. Trotz Karneval wurden etwa 2.500 Karten für den Gästeblock verkauft.

Ein neues Spiel, ein neues Glück, so könnte die Situation für die Eisernen beschrieben werden. Trainer Andre Hofschneider hat bis auf den den rot-gesperrten Philipp Hosiner und die langzeitverletzten Kenny Redondo, Stephan Fürstner und Fabian Schönheim alle anderen an Deck. Nicht mehr zur Mannschaft gehört der ehemalige Kapitän Damir Kreilach, der in die US-amerikanische Fußball-Liga wechselt und dort für Real Salt Lake City spielen wird. Er wird sich in der Halbzeitpause von den Fans verabschieden. Kreilach kam mit Beginn der Saison 2013/14 zu den Eisernen, trug insgesamt 149 Mal das Union-Trikot und erzielte 33 Tore.

Bei den Gästen wird Kapitän Oliver Fink wegen einer Verletzung nicht dabei sein. Der Hertha-Leihspieler Genki Haraguchi erlitt im Spiel der Fortuna gegen den SV Sandhausen eine Gehirnerschütterung und wird ebenso die Reise nach Berlin nicht antreten können.

Die Partie wird in der Wuhlheide um 13:00 Uhr von Schiedsrichter Robert Hartmann angepfiffen werden. Übrigens, Friedhelm Funkel traut den Eisernen nach wie vor zu, dass sie eine Serie starten und oben angreifen können. Punkte müssen auch so dringend her, der Abstiegs-Relegationsplatz ist nur 6 Punkte entfernt und sollte nicht näher rücken. Der letzte Heimsieg gegen Fortuna Düsseldorf liegt eine ganze Weile zurück. Am 19. August 2013 gab es einen 2:1 Sieg, Andre Hofschneider war damals der Assistent von Uwe Neuhaus.

Hans-Peter Becker

Füchse verpatzen Start in die Gruppenphase des EHF Pokals

Die Füchse Berlin haben einen Fehlstart hingelegt. Im ersten Spiel nach der Winterpause und zum Auftakt der Gruppenphase im EHF-Pokal gab es gegen Saint Raphaël Var Handball eine Niederlage mit 21:26 (7:13). Erst in der Schlussphase, nach einem zeitweisen Rückstand von zehn Toren, passten bei den Füchsen erst in den letzten 15 Minuten Einstellung und Spielweise um wenigstens eine Ergebniskorrektur zu erreichen. „Uns fehlten Leidenschaft, Emotion und die richtige Einstellung zum Spiel“, beklagte Füchse-Trainer Velimir Petkovic nach dem Spiel. Die waren erst in den letzten 15 Minuten vorhanden, mit zehn Toren war der Rückstand dann aber bereits zu hoch um den Gästen von Saint Raphaël Var Handball den Sieg streitig zu machen. Dabei war den Füchsen die Situation bewusst, hatte man doch in der Vorsaison zuhause nur knapp gewonnen und auswärts eine Niederlage kassiert, erst im Halbfinale konnten damals die Füchse dominieren. Für die Füchse Berlin war das Spiel ohnehin eine besondere Situation. Erstmals wurde ein Heimspiel außerhalb Berlins ausgetragen, in der mit 2.000 Zuschauern nahezu ausverkauften und stimmungsvollen MBS-Arena kam dennoch Heimspielatmosphäre auf. Allerdings musste Trainer Petkovic auch Spielsystem und Taktik umstellen, zum Wechsel von Petar Nenadic kam auch noch die Verletzung von Paul Drux.

Wie geplant begannen die Füchse mit Drago Vukovic auf der Spielmacherposition, mussten aber schon früh im Spiel umstellen. „Ich habe jahrelang auf Mitte gespielt, allerdings die letzten eineinhalb Jahre nicht mehr“, erklärte der Kroate, dass die Umstellung auch für ihn eine Herausforderung war, er wurde aber vom Trainer in Schutz genommen. „Drago hat seine Aufgabe gut gemacht, ich musste ihn aber auswechseln, weil seine Nebenleute es nicht angenommen haben“, so Petkovic. Da stand es bereits 3:7 und Petkovic nahm seine erste Auszeit, die Füchse taten sich schwer mit der 5:1-Abwehr der Franzosen. „In der Vorbereitung habe ich vor allem am Spiel gegen die Rhein-Neckar Löwen gesehen, dass wir die Füchse damit vor Probleme stellen können“, berichtet SRVHB-Trainer Joël da Silva. Sein Team war auf jeden Fall das wachere und emotionalere Team, konnte auch eine doppelte Unterzahl unbeschadet überstehen, während die Füchse diese Chance nicht nutzten.

So ging es mit 7:13 in die Pause und auch die Halbzeitansprache reichte nicht um eine Wende einzuleiten. Die Franzosen konnten solide ihr Spielsystem auf- und durchziehen ohne von den viel zu braven Füchsen in Bedrängnis gebracht zu werden. Erst bei einem Rückstand von zehn Toren begannen sich die Füchse Mitte der zweiten Halbzeit gegen das Debakel zu stemmen. An der deutlichen Niederlage konnte sich nichts mehr ändern, aber bis zum 21:26 zumindest ein wenig Ergebniskosmetik betreiben. Nicht nur vor dem Spiel in der DKB Handball-Bundesliga am Samstag bei den Eulen Ludwigshafen sondern in den nächsten Wochen stehen noch schwierige Aufgaben bevor. Zwar führte Füchse-Trainer Petkovic ins Feld, dass er die gesamte Mannschaft erst seit einer Woche zur Verfügung hat, als Ausrede wollte er das aber nicht gelten lassen. „Wir werden noch Zeit brauchen, bis unsere neuen Systeme funktionieren und greifen“, warnte er vor, stellte aber auch klar, dass er ein anderes Auftreten erwart

Quelle: Füchse Berlin

BR Volleys fordern Klub-Weltmeister am Valentinstag

Foto: Eckhard Ferfet

Das „Match of the Week“ des 5. Spieltags der CEV Champions League Gruppenphase steigt in exakt einer Woche im Volleyballtempel Max-Schmeling-Halle. Zur Neuauflage des Königsklassen-Halbfinals 2017 zwischen den Berlin Recycling Volleys und Zenit Kazan (RUS) am Valentinstag (14. Feb um 19.30 Uhr) hat Mittelblocker Aleksandar Okolic sich einen ganz besonderen Anreiz für die Fans überlegt, der die Stimmung in der Arena in Prenzlauer Berg noch einmal anheizen dürfte.  „Auch gegen diese Mannschaft ist alles möglich“, sagt ein zuversichtlicher Aleksandar Okolic sieben Tage vor dem bisher schwersten Heimspiel der Saison gegen den amtierenden Champions-League-Sieger. Und weil der Serbe fest an die Chance seines Teams glaubt, macht er den Berliner Anhängern ein spezielles Valentinstags-Angebot: „Wenn wir zwei Sätze und somit mindestens einen Punkt holen, bekommt jeder Fan bei der Autogrammstunde einen Wangenkuss oder eine Umarmung von mir.“ Kocht der Volleyballtempel also am 14. Februar und die „Russischen Riesen“ kommen ins Wanken, liegt im Anschluss Liebe in der Luft.

Zunächst aber brennt es sportlich in der Max-Schmeling-Halle. Schon direkt im Anschluss an die Auslosung der Gruppenphase Mitte November war die Vorfreude auf das nun bevorstehende Heimspiel spürbar. Die derzeit beste Volleyball-Mannschaft der Welt kommt in die deutsche Hauptstadt. Dreimal in Folge gewann Kazan zuletzt die Königsklasse und ist seit dem Sieg bei der Klub-WM in Polen im Dezember auch global das Maß der Dinge. Doch zumindest ein Wenig bröckelt der Nimbus der Unbesiegbaren in dieser Spielzeit. Für das erfolgsverwöhnte Team von Trainer Vladimir Alekno setzte es zwei Niederlagen in der russischen Liga – ein ungewohntes Bild zu diesem Zeitpunkt der Saison. Unantastbar ist Kazan also nicht, das weiß auch Okolic nach dem man sich im Hinspiel (1:3) mehr als achtbar schlug: „Wir hatten Chancen, sie in den fünften Satz zu zwingen. Wir müssen zuhause eine ähnliche Leistung abrufen und dann ist in der Max-Schmeling-Halle immer alles möglich.“

Dass die Stars um den weltweiten Bestverdiener Wilfredo Leon nur ganz schwer zu stoppen sind, wissen die BR Volleys jedoch nicht nur aus eigener schmerzhafter Erfahrung. Auch die von Kazan gezeigten Leistungen 2017/2018 belegen das, trotz der zwei Liga-Ausrutscher. Zenit feierte bereits den Gewinn des nationalen Pokalwettbewerbs und steht vorzeitig als Gruppensieger von Pool D fest. Okolic erwartet den Gegner dennoch in Bestbesetzung: „Ich glaube nicht, dass wir es mit ihrer 1B-Formation zu tun bekommen. Alekno will bei diesem „Match of the Week“ sicher ein Signal an die Konkurrenz senden“, vermutet der Serbe und zeigt sich für das nächste Heimspiel kampf- und kussbereit.

Christof Bernier

Ergebniskrise hält an

Der 1. FC Union wartet weiter auf Saisonsieg Nummer 8. Vor dem nächsten Heimspiel gegen Spitzenreiter Düsseldorf steht nach 21 absolvierten Spielen die verflixte 7. Die Anzahl der Siege, Unentschieden und Niederlagen beträgt jeweils 7, eine mäßige Bilanz. Am Montagabend hätte es beim Auswärtsspiel in Bielefeld fast geklappt. Die angezeigten 3 Minuten der Nachspielzeit waren bereits abgelaufen. Marcel Hartel bringt einen Freistoß in den Strafraum, Bielefelds Torwart Stefan Ortega faustet den Ball direkt vor die Füsse von Steven Skrzybski und der schickt den Ball zurück in das Tor. Leider war nach der Aktion des Torwarts, deutlich der Schlusspfiff von Schiedsrichter Tobias Reichel zu vernehmen. Ein sehr ungewöhnlicher Schlusspfiff, normalerweise werden Fußballspiele abgepfiffen, wenn sich der Ball weit weg von den gefährlichen Zonen befindet. Es wäre das 2:1 für die Eisernen gewesen, so blieb es beim leistungsgerechten 1:1.

Andre Hofschneider hatte gegenüber dem letzten Spiel vier Veränderungen in der Startelf vorgenommen. Toni Leistner und Philipp Hosiner waren gesperrt, Akaki Gogia, Grischa Prömel und Marcel Hartel blieben zunächst auf der Bank. In der taktischen Grundformation probierte der Trainer es mit einer 3er Kette in der Abwehr und zwei Stürmern. Das ganze sortierte sich zu einem 3-5-2 bzw. einem 3-3-2-2 System – Tor: Mesenhöler Abwehr: Torrejon, Friedrich, Parensen Mittelfeld: Trimmel, Kroos, Pedersen – Kreilach (71. Hartel), Hedlund Angriff: Skrzybski, Polter

Ob das gut funktioniert hat ? Es wurde wenigstens nicht verloren. Im Spiel war phasenweise zu erkennen, wer über die größere individuelle Klasse verfügt. Bielefeld kompensierte das mit großem Laufaufwand und kämpferischem Einsatz. Das Union durch Skrzybski in der 15. Minute in Führung gehen konnte war einem Klops in der Bielefelder Abwehr geschuldet. Ansonsten gehörte die erste Halbzeit den Gastgebern vor 13.542 Zuschauern.

In der zweiten Halbzeit kamen die Eisernen besser in das Spiel. Es wurde ein offener Schlagabtausch. Ein Tor gelang den Bielefeldern. Konstatin Kerschbaumer überwand in der 53. Minute Daniel Mesenhöler mit einem Volley-Schuss aus etwa 20 m. Beide Mannschaften wollten den Sieg und war es über weite Strecken ein gutes Zweitliga-Spiel mit dem kuriosen Ende.

Hans-Peter Becker

Petkovic bleibt Füchse-Trainer bis 2020

Die Füchse Berlin haben den Vertrag mit Trainer Velimir Petkovic bis Sommer 2020 verlängert. Der 61-jährige ist seit Dezember 2016 bei den Füchsen und freut sich über das Vertrauen der Geschäftsführung und der sportlichen Leitung. Bereits im Dezember letzten Jahres hatten die entscheidenden Gespräche stattgefunden um auch bei dieser Personalie frühzeitig für alle Seiten Planungssicherheit zu haben. Mit Velimir Petkovic hatten die Füchse Berlin im Dezember 2016 kurzfristig einen Trainer verpflichtet, der über jahrzehntelange Bundesliga- und internationale Erfahrung verfügt. Er führte die Mannschaft im vergangenen Jahr bis ins Finale des EHF Pokals und feierte sowohl eine erfolgreiche Premieren-Saison als auch zu Beginn dieser Saison die Vize-Weltmeisterschaft für Vereinsmannschaften. In der aktuellen Saison sind die Füchse unter der Regie von Petkovic noch in allen drei Wettbewerben im Rennen und stehen in der DKB Handball-Bundesliga aktuell auf dem zweiten Platz.

„Bob Hanning und ich kennen uns seit über 20 Jahren und haben großes gegenseitiges Vertrauen“, berichtet Petkovic über die jetzt bereits fast 14-monatige Zusammenarbeit und die langjährige Bekanntschaft, „wir hatten schon immer ein offenes und vertrauensvolles Verhältnis und ich freue mich über das neue Vertragsangebot.“ Unterdessen lobte Füchse-Geschäftsführer Bob Hanning die Arbeit des 61-jährigen Trainers und ordnete ihm auch großen Anteil an den Erfolgen der laufenden Saison zu. „Wir freuen uns, dass wir mit Velimir Petkovic weitere zwei Jahre zusammenarbeiten“, so Hanning. Der Füchse-Geschäftsführer hat gleichzeitig aber auch auf die großen Herausforderungen in der aktuellen Situation hingewiesen. Der Wechsel von Petar Nenadic, den Petkovic als einen seiner Lieblingsspieler bezeichnet, hat eine Umstellung des Spielsystems erfordert. „Wir hatten hierbei Paul Drux eine zentrale Rolle zugedacht, der uns jetzt leider verletzungsbedingt ausfällt“, verwies Hanning auf die besondere Situation. Erst seit Ende letzter Woche steht Petkovic die gesamte Mannschaft für die Vorbereitung auf die Rückrunde zur Verfügung.

„Wir haben eine sehr interessante und spannende Rückrunde vor uns“, so Hanning weiter, „aber die aktuelle Personalsituation ist auch eine besondere Herausforderung, auf die jetzt Petkovic die Mannschaft einstellen muss.“ Petkovic erläuterte, dass er vor hat mit mehreren Rückraum-Shootern zu agieren und auch Drago Vukovic als gelernter Spielmacher wieder verstärkt diese Rolle übernehmen und seine Mitspieler in Szene setzen werde.

Quelle: Füchse Berlin

ALBA beendet EuroCup-Saison bei Galatasaray Istanbul

48 Stunden nach dem Bundesligasieg über Bamberg sind die Basketballer von ALBA BERLIN schon wieder im 7DAYS EuroCup gefordert. Das Gastspiel bei Galatasaray Istanbul am Dienstag (6. Februar, 18:15 Uhr, live auf Telekom Sport) hat allerdings keine Bedeutung mehr für den Ausgang der TOP16-Runde. Beide Clubs haben nach ihren Niederlagen gegen Darüssafaka und Gran Canaria am letzten TOP16-Spieltag keine Chance mehr, noch den zweiten Gruppenplatz und damit das Viertelfinale zu erreichen. Aito Garcia Reneses (Cheftrainer ALBA): „Wie Galatasaray sind wir nicht für die nächste Runde qualifiziert. Wir müssen dieses letzte TOP16-Spiel nutzen, um die Spieler, die von Verletzungen zurückkommen, wieder einzubinden und unser Zusammenspiel zu verbessern.“ Beide Teams haben ihren Fokus längst auf den nationalen Wettbewerb gerichtet, wo ALBA BERLIN z.B. in nicht einmal zwei Wochen das TOP FOUR um den Deutschen Pokal in Ulm erwartet. Mit Blick auf die dort anstehenden großen Herausforderungen kann Trainer Aito Garcia Reneses das Gastspiel im Istanbuler Sinan Erdem Dome nutzen, um am Zusammenspiel seiner Mannschaft zu arbeiten.

Bei Galatasaray hat der neue Cheftrainer Oktay Mahmudi, der vor vier Wochen den glücklosen Erman Kunter abgelöst hat, als neues Saisonziel formuliert, in der türkischen Liga noch die Playoffs zu erreichen. Mit nur 6:11 Siegen ist Galatasaray dort aktuell nur Zehnter und hat bei noch 13 ausstehenden Spieltagen schon vier Siege Rückstand auf die Teams auf den Playoff-Plätzen sechs bis acht. Im Vergleich zum Hinspiel vor vier Wochen haben sich bei Galatasaray auch personelle Veränderungen im Kader ergeben. Der in die USA zurückgekehrte US-Forward Scotty Hopson wurde durch den litauischen Nationalspieler Adas Juskevicis ersetzt. Für den mit einer schweren Verletzung ausgefallenen ehemaligen türkischen Nationalspieler Emir Preldzic wurde Forward Caner Topaloglu nachverpflichtet. Head Coach: Oktay Mahmudi (seit Mitte Januar bei Galatasaray).

ALBA-Bilanz gegen Galatasaray: 4:1 Siege
Im EuroCup 2009/2010 gewannen beide Clubs jeweils ihre Heimspiele, in der EuroLeague 2014/15 gewann ALBA auch in Istanbul. Das Hinspiel der aktuellen EuroCup-Saison gewann ALBA vor vier Wochen 95:62.

Quelle: Alba Berlin

Das 1:1 hilft weder Hertha BSC noch Hoffenheim aus der Mittelmäßigkeit

Sportick-Chef Christian Zschiedrich kommentiert. Foto: Sportick

Hier wollen wir nicht darüber diskutieren, ob der Elfmeter für die in dieser Saison keineswegs so effizient wie im letzten Jahr aufspielenden Gäste gerechtfertigt war. Da gibt es sehr unterschiedliche Meinungen. Ebenso sei hier nicht die unglückliche Aktion von Torunarigha beleuchtet, die zur tragischen Verletzung und frühzeitigen Auswechslung von Dembirbay (15.) führte. Was mir aber zu denken gibt, 32.000 Zuschauer an einem Samstag-Nachmittagspiel im Berliner Olympiastadion, das ist für die erste Bundesliga und der vorgeblichen Nummer 1 in unserer Stadt verbesserungswürdig. Der Berliner ist vielleicht so klug, um vorherzusehen, was ihn erwarteten könnte. Pal Dardai ging die Partie nach dem 0:0 in Bremen mit drei Neuen an. Für Lustenberger, Maier und Duda standen Torunarigha, Darida und Esswein in der Startelf. Dennoch wurde es wieder nicht der erste Sieg im neuen Jahr. Torwart Kraft bewahrte in der Schlußminute mit einer glänzenden Parade seine Elf vor einer Niederlage. Ersteinmal ist es nichts ist für beide Vereine, nach überschaubaren Niveau, mit dem Anschluss an die internationalen Plätze. Das wird zum 23. Spieltag zu Hause gegen die abstiegsbedrohten Mainzer nicht anders sein. Von Abstieg ist bei Hertha nicht die Rede. Ich sehe momentan nur Mittelmäßigkeit und wenn absehbar ist, dass sich die Mannschaften gegenseitig neutralisieren, habe ich keinen Bock auf Hertha. Ich selbst war zum Spiel eingeladen worden, hatte aber keine Lust und lasse mich lieber verdammen, dass ich mir Hertha eben nicht antue. Hertha muss nicht sein! Auswärts in Leverkusen wär ein Punkt als Erfolg zu werten. Die Zweikampfquote wäre wie gegen Hoffenheim auch in Leverkusen mehr als akzeptabel. Bei den Torschüsse waren 6:17, Hoffenheim hat fast 3mal so oft auf das Tor geschossen. Zu wenig für eine Heimelf. Dass aus dem 0:1 durch Kramaric (Foulelfmeter 39.) noch der Ausgleich durch Kalou (Kopfball 58.) wurde, ist immerhin positiv zu bewerten.

Christian Zschiedrich

Trainerrekord bei den Bullets

Mit Adrian Arriagada (Trainer B-Jugend) und Jens Eltze (Trainer Männer) haben die Berlin Bullets zwei weitere C-lizensierte Trainer im Verein. In den letzten Monaten haben sie fleißig die Schulbank gedrückt und am 28. Januar 2018 den Trainer-Lehrgang beim AFCVBB e.V. erfolgreich abgeschlossen. Nicht nur quantitativ mit über 20 Trainern in dieser Saison sondern auch qualitativ bauen die Berlin Bullets ihren Trainerstab somit kontinuierlich aus. Pressesprecher Frank Gürntke dazu: „Immer mehr Menschen im Bezirk werden durch die Übertragungen im TV auf unseren Sport aufmerksam und möchten es einmal ausprobieren. Um das gesteigerte Interesse entsprechend zu bedienen, haben wir in diesem Jahr unseren Coaching Staff nahezu verdoppelt. Jetzt geht es darum, auch qualitativ unseren Mitgliedern ein kompetentes und kontinuierliches Training zu ermöglichen. Ich freue mich, dass mit Adrian und Jens zwei Bullets-Eigengewächse sich für die Ausbildung zum lizenzierten Trainer entschieden haben und ich bin mir sicher, dass weitere ihrem Beispiel folgen werden.“

Adrian Arriagada und Jens Eltze Foto: Jens Krtschmarsch

Der fachspezifische Teil wurde vom Berliner Verband in Zusammenarbeit mit dem Olympiapark Berlin organisiert und fand ausnahmslos auf dem Gelände rund um das Olympiastadion statt. Dank der Jugendteams der Berlin Bullets und Berlin Rebels konnten die notwendigen Lehrproben problemlos abgenommen werden. Der Verband möchte sich an dieser Stelle ausdrücklich bei den beiden beteiligten Jugendmannschaften für deren Mithilfe bedanken! Bei den Lehrproben zeigte sich schon viel Talent und fundiertes Fachwissen bei den Neutrainern. Besonders erfreulich ist, dass sich einige der Lehrgangsabsolventen gleich als Trainer für die Jugendlandesauswahl de AFCVBB beworben haben.“

Frank Gürntke