Unentschieden in der Wuhlheide und Fanproteste

Der 1. FC Union Berlin hat am 24. Spieltag Zähler Nummer 30 geholt. Es kam zustande nach einem 2:2 in der Partie gegen den VfL Wolfsburg. Trotz eines verspielten 2:0 Vorsprung sprach Trainer Urs Fischer von einem wichtigen Punkt, über den er sehr froh ist. In der wieder restlos ausverkauften „Alten Försterei“ ging seine Mannschaft zunächst mit 2:0. Es waren zwei Freistöße von Kapitän Christopher Trimmel, die per Kopf von Sebastian Andersson und später von Marvin Friedrich (sein erster Saisontreffer) ins Tor buggsiert wurden. Aus dem Spiel heraus lief für die Eisernen wenig. Die Wolfsburger hatten gutes Rezept gegen die Angriffsversuche der Eisernen. Es haperte lediglich in der finalen Abschlusshandlung. Da bekamen die Eisernen meist rechtzeitig einen Fuß an den Ball.

In der ersten Halbzeit fiel ein Tor und das Spiel musste wegen einer Protestaktion der Fans zwei Mal unterbrochen werden. Ein Teil Fans protestierte gegen die Sprerre von Dortmunder Fans Auswärtsspielen ihres Vereins in Hoffenheim. Das Banner “ 2017, Kollektivstrafen abgeschafft, nun Hopp hofiert und zwei Schritte zurück gemacht! Fick Dich DFB ! Über die Wortwahl lässt sich streiten, Fußballer-Sprache. Als freie Meinungsäußerung geht das noch durch. Leider war das nicht alles, es wurden die Plakate mit Hopp im Fadenkreuz gezeigt und auf einem anderen wurde er als Hurensohn bezeichnet. Die Plakate mussten verschwinden und Spiel wurde fortgesetzt.

Gefordert war Stadionsprecher und Kommunikationschef Christian Arbeit, der auf Nachfrage in der Pressekonferenz nach dem Spiel zu den Vorgängen Stellung nahm. Es wurde am selben Tag auch eine Erklärung des Präsidenten Dirk Zingler verbreitet.

„Die Diffamierung von Menschen verurteile ich aufs Schärfste, so etwas ist nicht tolerierbar. Die Verrohung des Umgangs miteinander in unserer Gesellschaft, die sich auch rund um Fußballspiele widerspiegelt, ist äußerst besorgniserregend. Vor der Herausforderung, dieser Entwicklung Einhalt zu gebieten, stehen wir alle. Jeder Einzelne ist aufgefordert, ihr entgegenzuwirken“, positioniert sich Dirk Zingler grundsätzlich und wirbt darüber hinaus im konkreten Kontext des Fußballs für eine differenzierte Sicht.

Aus eigenem Erleben kann ich schildern, dass die Aktion der Waldseite in den anderen Sektoren des Stadions kontrovers diskutiert wurde. Von Zustimmung bis kompletter Ablehung reichte das Spektrum der Meinungen. Es steht zu befürchten, dass es am kommenden Spieltag weiter gehen könnte und dazwischen liegt das Viertelfinale im Pokal.

Spieldaten

1. FC Union Berlin: Gikiewicz –Friedrich, Hübner, Subotic– Trimmel, Andrich, Gentner (73. Prömel), Lenz – Malli (66. Ingvartsen), Andersson, Bülter (83. Ryerson)

VfL Wolfsburg: Casteels – Mbabu, Knoche, Brooks, P. Otavio – Steffen (63. Mehmedi), Gerhardt, Arnold, Brekalo (88. Klaus) – Ginczek (77. Victor), Weghorst

Tore: 1:0 Andersson (41.), 2:0 Friedrich (56.), 2:1 Gerhardt (60.), 2:2 Weghorst (81.)

Zuschauer: 22 012

 

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