Fußball kann so schön und begeisternd sein

Endlich, endlich ergab sich Hertha nicht im eigenen Stadion, drehte vor 33.981 Zuschauern gegen Mainz den 0:1-Rückstand durch Eigentor von Niklas Stark (46.) zum ersten Heimsieg. Grujic 1:1 (50.) und Stark (60.) markierten die Treffer Zwei und Drei. Allerdings war die erste Halbzeit zum Davonlaufen und Wegschauen. Der wütende Pal Dardai brachte in der Halbzeit die Kabine zum Beben. So erlebt man den Ungarn zwar selten, aber, er kann auch mehr als laut sein.  

Hertha hat nach 24 Spielen 35 Punkte geholt, Platz Acht. Einen Punkt besser als Hoffenheim und einen weiteren vor Bremen. Es ist ein Platz im Mittelfeld der Tabelle. Hertha ist jenseits von Gut und Böse. Fragt sich, wie die weitere Entwicklung aussieht und was in Zukunft sein wird. Positiv, dass sehr früh die Planungen für die kommende Saison erfolgen können.

Apropos Zukunft. An die muss man zwangsläufig beim 1. FC Union denken. Die Eisernen, vor 30 Jahren in der DDR-Oberliga, mausern sich nach so langer Zeit als ernstzunehmender Aufstiegskandidat in die Eliteliga. Sie belegen nach dem 2:0-Sieg in Kiel Platz Zwei. Der HSV, momentan Dritter, komplettiert erst am Montag, 4. März mit dem Heimspiel gegen Greuther Fürth den 24. Spieltag.

Kommendes Wochenende steht das Hamburger Derby beim FC St. Pauli an. Union empfängt bereits am Freitag, 8. März den Tabellenvorletzten Ingolstadt mit Ex-Trainer Jens Keller. Man darf gespannt sein, ob Union sich gegen Mannschaften behaupten kann, denen das Wasser bis zum Hals steht. Bleibt nachzutragen, dass Hertha am Samstag, 9. März nach Freiburg muss. Trainer Christian Streich verlängerte seinen Vertrag beim aktuellen Tabellendreizehnten bis 2020.  

Christian Zschiedrich

Die Füchse sind für mich Abstiegskandidat Nummer Eins

Der Traditionsclub hatte sich zwar für die Rückrunde einiges vorgenommen, um in der Berlin-Liga aus dem Abstiegskeller zu kommen, doch die Leistungen sprechen eine andere Sprache. Für mich wird es mehr und mehr Fakt, die Mannschaft wird die  Saison als Absteiger in die Landesliga beenden. Am 20. Spieltag kassierten die Schützlinge von Mario Reichel eine 0:1-Heimniederlage vor 69 Zuschauern gegen Türkspor Berlin, während die Mitkonkurrenten SC Charlottenburg und BFC Preussen gewannen.

Der SCC gewann mit 3:0 beim Berliner SC und der BFC Preussen zu Hause an der Malteserstraße vor 50 Zuschauern 3:1 gegen Aufsteiger Frohnauer SC. Doch die Mannschaft vom Poloplatz machte es im nächsten Heimspiel mit einem 2:1 über TuS Makkabi vor 60 Zuschauern wieder gut. Die Füchse hingegen holten sich am 21. Spieltag eine 0:4-Packung bei Eintracht Mahlsdorf, 43 Zuschauer, ab. Die Distanz zum rettenden Ufer beträgt mittlerweile 11 Punkte. Die genannten Zuschauerzahlen in Berlins höchster Spielklasse sind – nun nennen wir es – verbesserungsfähig.

Tabellenführer Sparta bescheinigten seine Fans beim Tabellensechsten SV Empor mit dem 5:0 ein Meisterstück, am Wochenende zuvor wurde ein 3:1-Sieg bei Eintracht Mahlsdorf eingefahren. Der SV Tasmania bleibt mit weiteren Siegen, 2:1 bei TuS Makkabi und 4:0 gegen Al-Dersimspor auf Tabellenplatz zwei an Sparta dran. Der Abstand beträgt 4  Punkte. Tasmania hat ein Spiel weniger ausgetragen. Bis zum Ende der Saison stehen noch 13 Spiele an. So lange rechnerisch alles möglich ist, hoffe ich, Lügen gestraft zu  werden.

Christian Zschiedrich

Berliner Siege im Profifußball und Herthino an der Alten Försterei

Beim 1. FC Union wird die Pfanne immer heisser. Der Sieg am Freitagabend des 24. Spieltages in Kiel könnte ein Meilenstein bedeuten, vorübergehend Platz zwei in der Tabelle, der HSV könnte im Falle eines Sieges wieder vorbeiziehen. Ein verdienter Erfolg bei einem Mitbewerber, wenn auch Kiels Trainer emotional Probleme hatte die Niederlage zu akzeptieren und beim TV-Interview vergessen hatte sein Gehirn einzuschalten.

Der Sieg der Eisernen war verdient, sie hatten die bessere Tagesform. Der nächste Gegner wird am kommenden Freitag, 8. März – in Berlin ein Feiertag – die von Jens Keller trainierten Ingolstädter. Die brauchen dringend Punkte für den Klassenerhalt.

Einen Tag später machte es Hertha eine Klasse höher den Eisernen nach und siegte im Heimspiel gegen Mainz. In der ersten Halbzeit lief es garnicht, offensichtlich hat die Kabinenpredigt von Pal Dardai seine Wirkung getan. Hertha traf drei Mal, glücklicherweise nur einmal in das eigene Tor. Die selbstgemachte Führung durch ein Missgeschick von Niklas Stark, war die Initialzündung. Zunächst sorgte MarkoGrujic für den Ausgleich und der Eigentorschütze besorgte den Siegtreffer. So hatte das sehenswerte Eigentor von Niklas Stark ausser dem Spot der Mannschaftkameraden keine negativen Auswirkungen.

Das wäre doch was, mal wieder ein Derby zwischen Rot und Blau in Berlin. Es wäre ein Novum in der Bundesliga. Nach Hamburg und München, wäre Berlin die dritte Stadt mit zwei Vereinen die gleichzeitig in der ersten Liga gespielt haben. Am 28. Februar veröffentlichte die Medienabteilung von Hertha BSC ein Video, wo das Maskottchen Herthino vor dem Stadion in Köpenick zu sehen ist. Verbunden mit den allerbesten Wünschen für den Aufstiegskampf. „Wir freuen uns auf Euch.“

Beim 1. FC Union mag man sich gewundert haben, das Video endet mit dem Siegtreffer – ein Freistoß von Ronny – beim letzten Zweitliga-Derby in der Alten Försterei. Mal sehen ob sich die Eisernen mit einem Video revanchieren werden, verbunden mit den aller Wünschen im Kampf um die internationalen Plätze.

Hans-Peter Becker

Sieg im letzten Spiel der Hauptrunde

Wie lang geht sie noch, die Saison für den Finalisten des vergangenen Jahres ? Ein Playoff Spiel auf jeden Fall, die Straubing Tigers werden anreisen. Im letzten Spiel der Hauptrunde ging es für die Eisbären lediglich um die Ehre, Platz 9 in der Tabelle und somit die Teilnahme an den Playoffs stand bereits fest. Für die Gäste aus der Karnevalshochburg Düsseldorf stand dagegen mehr auf dem Spiel. Sie waren als Tabellenfünfter angereist und hätten im Falle eines Sieges mit drei Punkten, auf Grund des guten Torverhältnisses auf Platz 3 springen können.

Daraus wurde nichts, viel mehr als eine gute Anfangsphase hatten die Gäste nicht zu bieten. Es gelang ihnen kein Treffer, so dass die Eisbären einen in dieser Saison seltenen zu Null Sieg feiern konnten. Ledig deren drei waren es in 52 Spielen. Eisbären Goalie Kevin Poulin hatte mit einigen großartigen Taten einen gehörigen Anteil an dem 2:0 Erfolg. Neben dem doppelten Torschützen Louis-Marc Aubry anvancierte er zum Spieler des Tages.

Sein erster Treffer gelang ihm in der 30. Spielminute, die Eisbären hatten Überzahl und im Gewühl vor dem Düsseldorfer Tor brachte er den Puck über die Linie. Die endgültige Entscheidung fiel erst in der Schlussminute. Der Puck, abgeschossen von Aubry fand den Weg in das verlassene Düsseldorfer Tor. Durch diese Niederlage rutschten die Düsseldorfer auf Tabellenplatz 6 ab, qualifiziert für das Viertelfinale waren sie bereits vorher. Düsseldorfs Trainer Harold Kreis war mit dem Ergebnis nicht zufrieden, aber froh, dass die Hauptrunde um die Punkte zu Ende ist. Im Viertelfinale treffen sie auf den Überraschungsdritten Augsburg. „Wer weiß, vielleicht sie wir uns im Finale wieder.“

Daran will im Lager der Eisbären so keiner richtig glauben. Nach Köln wurde Düsseldorf geschlagen, für das Selbstbewußtsein sicherlich förderlich. Nach dem Spiel begaben sich die Spieler hinter die Bande, direkt vor die Stehplatz-Tribüne, um sich bei den treuesten Fans zu bedanken. Die Halle war, wie gegen Köln, ausverkauft. Damit belegen die Eisbären wenigstens den Spitzenplatz in der Zuschauergunst. Nach dem Saisonende für die Eisbären wird vieles zu analysieren sein. Egal wie erfolgreich die Playoffs verlaufen werden, einen größeren Umbruch muss es geben. Eine Reizfigur der Fans ist Sportdirektor und Trainer Stephane Richer. Es gab wieder Pfiffe vor dem Spiel gegen ihn.

Hans-Peter Becker

Leverkusen nach Eil-Sieg beim BBSC zurück zum rheinischen Karneval

Der Tabellenzweite aus Leverkusen wurde heute seiner Favoritenstellung voll gerecht und ließ gegen den BBSC Berlin mit einem 3:0 Auswärtserfolg (20, 21,24) nichts anbrennen.

Die Köpenickerinnen waren von Anfang an in der Defensive gegen die Gäste aus dem Rheinland. Leverkusen agierte jederzeit konzentriert und mit wenigen individuellen Fehlern. In Annahme  und Angriffsspiel hatte der TSV seine Vorteile – erneut überzeugten die beiden Außenangreiferinnen Anna Hoja und Sarah Overländer, die mit ihren harten und platzierten Schlägen die Berliner Abwehr ein um das andere Mal düpierten. Die Berliner Mannschaft wehrte sich nach besten Kräften, hatte aber letztlich nicht das Vermögen, gegen die Spitzenmannschaft der Gäste mitzuhalten. Die ersten beiden Sätze führte Leverkusen von Anfang an und zog trotz aller Gegenwehr ihr Spiel durch. Den dritten Satz dominiert zunächst der BBSC, setzte mit starken Aufschlagspiel und durchdachten Angriffsoperationen eine Duftmarke. Doch Leverkusen glich Mitte des Satzes aus – die beiden Teams boten den Zuschauern ein rassiges Spiel, bei dem kein Team dem anderen einen Punkt schenkte. Beim 24:21 zugunsten der Gastgeberinnen hatten diese sogar die Möglichkeit, mit dem nächsten Punkterfolg einen Satz in Berlin zu behalten, doch als Leverkusens Lisa Schreiner zur Aufgabe schritt, versagten auf Berliner Seite die Nerven. Die letzten Punkte machte nur noch der TSV und die Rheinländer konnten sich vorzeitig auf die Heimreise machen – die nächsten Karnevalsfestivitäten müssen doch sicher noch mitgenommen und gefeiert werden.

Der BBSC enttäuschte nicht, wehrte sich tapfer und aufopferungsvoll, hatte aber letztlich keine Mittel, die Gäste ernsthaft in Bedrängnis zu bringen. Auf Berliner Seite erhielt Anna-Lena Vogt für ihre kluge Ballverteilung die silberne MVP-Medaille, aber auch die anderen Athletinnen von Marie Holstein bis Antonia Lutz zeigten immer wieder sehr gelungene Proben ihres Könnens. „Wir haben heute aber nicht die Stabilität gehabt, Leverkusen richtig unter Druck zu setzen – dafür war bei uns die Fehlerquote doch zu hoch“ konstatierte Berlins Trainer Robert Pultke leicht angesäuert, jedoch nicht, ohne den Gästen zu dem „sehr fokussierten Auswärtsspiel“ zu gratulieren. „Der TSV hat gezeigt, dass der Verein völlig zu Recht mit an der Tabellenspitze steht – da ist sehr viel Qualität im Team.“

Der BBSC ist am nächsten Wochenende auf Auswärtstour nach Emlichheim, ehe am 24. März 2019 der SV Bad Laer in der Köpenicker Hämmerlinghalle zu Gast ist.

Für den BBSC im Einsatz: Josephine Suhr, Caroline Eggert, Katharina Kummer, Tara Jenßen, Karoline Vogt, Antonia Klamke, Anna-Lena Vogt, Antonia Lutz, Alina Gottlebe.-Fröhlich, Marie Holstein

Quelle: Burkhard Kroll /BBSC Berlin

Tür ins Viertelfinale weit aufschlagen

Die Füchse empfangen am Sonntag, 3. März um 19:00 Uhr BM Logroño la Rioja zum vierten Spiel in der diesjährigen Gruppenphase des EHF-Cups. Erst am vergangenen Samstag standen sich beide Teams in Spanien gegenüber. Dort behielten die Füchse nach einer engen ersten Hälfte mit 34:29 die Oberhand. Mit einem Sieg könnte die Viertelfinalteilnahme schon so gut wie sicher sein.

Für die Füchse ist es nach zwei Auswärtsaufgaben im EHF-Cup nun wieder Zeit für ein Europapokalheimspiel. Gegen BM Logroño la Rioja bietet sich im vierten von sechs Vorrundenspielen bereits eine große Chance. Sollten die Füchse die Begegnung gewinnen, dann sind sie in ihrer Gruppe von den ersten beiden Plätzen nicht mehr zu verdrängen. Da sich neben den Gruppensiegern auch die drei besten Zweitplatzierten für das Viertelfinale qualifizieren, können die Füchse gegen Logroño einen großen Schritt machen.

Doch bevor man vom Viertelfinale sprechen darf, muss zunächst die Leistung auf dem Feld erbracht werden und gegen sicherlich hochmotivierte Spanier aus Logroño die beiden Punkte im Fuchsbau behalten werden. Wie schwer diese Aufgabe sein kann, haben die Füchse in der vergangenen Woche in Spanien zu spüren bekommen.

In den ersten 30 Minuten bekamen die Berliner keinen Zugriff in der Deckung und somit lagen die Spanier zur Pause mit 15:16 in Führung. Das Spielen auf internationaler Ebene birgt immer wieder neue Herausforderungen, da sich die Spielstile in den einzelnen Ländern auch unterscheiden. Die Füchse sind als amtierender Champion in diesem Spiel dennoch der klare Favorit.

Mit der Unterstützung der eigenen Fans soll morgen der vierte Sieg im vierten Gruppenspiel der EHF-Cup-Saison eingefahren werden. Mit diesen beiden Punkten kann die Mission Titelverteidigung dann aller Voraussicht nach in die nächste Runde gehen. Doch jeder Schritt bis zum angestrebten Final Four in Kiel muss konzentriert, gemeinsam und nacheinander gemacht werden.

Stimmen:

Volker Zerbe (Sportkoordinator Füchse Berlin):

Wir haben vor einer Woche gesehen, wie schwer die Mannschaft zu spielen ist. Sie spielen eine sehr offensiv ausgerichtete spanische 6:0-Deckung. Da müssen wir bereit sein uns zu bewegen, um die Freiräume zu nutzen. Außerdem muss man gegen diese Deckung sein Passverhalten gut abwägen, da scheinbar freie Räume zu Risikopässen verleiten können. Wir haben im Hinspiel gemerkt, dass der Rückraum sehr wurfgewaltig agiert. Da müssen wir, wie in Halbzeit zwei in Spanien, aggressiv in der Deckung stehen. Wenn wir unsere Aufgaben erledigen, dann können wir morgen den vermutlich entscheidenden Schritt in Richtung Viertelfinale machen. 

Quelle: Füchse Berlin

Erfolg in drei Sätzen im stimmungsvollen Derby

Es war das erhoffte gute Omen: Nachdem der BR Volleys Fanclub „7. Mann“ die Gäste von den Netzinos im „Friendly Derby“ besiegte, taten es ihm die Profis gleich. Die Hauptstädter entschieden das Duell mit den Netzhoppers SolWo Königspark KW vor 4.571 begeisterten Zuschauern mit 3:0 (25:18, 25:15, 33:31) für sich. Für seine erneut starke Leistung als Topscorer (19 Punkte) belohnte Gästecoach Mirko Culic Benjamin Patch mit MVP-Gold.

Nach überstandener Bauchmuskelverletzung war Nicolas Le Goff erstmals wieder mit von der Partie und bildete gemeinsam Jeffrey Jendryk, Moritz Reichert, Adam White, Benjamin Patch, Sergey Grankin und Libero Nicolas Rossard die „Starting Seven“. Mit seinem Punkt zum 6:4 für die BR Volleys meldete sich der Mittelblocker auch auf dem Scoreboard zurück. Grankin und Patch zeigten sich bestens eingespielt. Ob gegen einen, zwei oder gar keinen Blockspieler, der Amerikaner verwandelte die Pässe des Russen reihenweise in Punkte (11:7, 18:14). Die Netzhoppers blieben lange in Schlagdistanz, aber mit guter Block-Abwehr ließen die BR Volleys keine Zweifel am Ausgang des Auftaktsatzes aufkommen (24:18). Patch Aufschlag hatte erneut Wirkung und ein Fehler der Gäste war die Folge (25:18).

Wie zuvor der Fanclub „7. Mann“ gegen die Netzinos (2:0), wollten auch die Profis das Derby klar für sich entscheiden und blieben fokussiert (7:5). Mit zwei erfolgreichen Blockpunkten gegen White meldeten sich die Brandenburger zurück im Match (12:12), doch dann trat wieder Patch an die Serviceline und White rehabilitierte sich selbst mit guten Blockaktionen (16:12) und anschließend starkem Service. Sechsmal in Folge löste der Australier einen Flächenbrand in der Netzhoppers-Annahme aus (23:14). Wieder verhalf ein Eigenfehler der Gäste dem Heimteam zum Satzgewinn (25:15).

Die BR Volleys zeigten sich gegenüber dem Champions-League-Spiel unter der Woche in der Annahme wieder klar verbessert, was vor allem an einem sehr sicheren Libero Nicolas Rossard lag. Und dennoch, im dritten Durchgang gaben die Netzhoppers zunächst den Ton an (6:8), ehe Reichert mit seiner Rettungstat den Weg zum Ausgleich ebnete (10:10). Le Goff bekam eine Pause und auch sein Stellvertreter Georg Klein hatte wenig Mühe, Grankins schnelle Pässe zu verwerten (15:12). Die Gäste von SCC-Meistertrainer Culic gaben aber nicht klein bei und der talentierte Timmermann sorgte mit einem Ass für den erneuten Ausgleich (17:17). Verdientermaßen erspielten sich die Männer in Grün sogar sieben Satzbälle und waren ganz dicht am Satzgewinn. Das bessere Ende hatten aber die BR Volleys für sich, nachdem Jendryk gegen Westphal zum Matchgewinn blockte (33:31).

Westphal, der nur vier Gehminuten vom Volleyballtempel entfernt wohnt und silberner MVP wurde, resümierte: „Für uns ist es das schönste Auswärtsspiel des Jahres. Wir hätten uns für den couragierten dritten Satz hier belohnen können, aber es war am Ende eine Qualitätsfrage gegen diesen Gegner. So hat Berlin letztlich verdient mit 3:0 gewonnen.“ Benjamin Patch lobte die mentale Stärke seiner Mannschaft: „Nachdem Belchatow-Match war es wichtig zu zeigen, dass wir mit Blick auf die Playoffs weiter im Rhythmus sind. Das ist uns als Team vor allem mental gelungen. Trotzdem war es ein nicht immer flüssiges Spiel mit teils zu einfachen Fehlern von uns.“ Nach dem sechsten Bundesligasieg in Folge geht es für die BR Volleys am nächsten Samstag in Lüneburg um Tabellenplatz drei. „Da sind wir noch etwas schuldig“, weiß Patch.

Quelle: Christof Bernier / BR Volleys

Eisbären mit ansteigender Form

Fotos: © Hans-Peter Becker

Das Ende der Hauptrunde hält für die Eisbären ein Heimspieldoppel bereit. Am Freitag, zum Beginn des Monat März kamen die Kölner Haie in die Halle am Ostbahnhof, am Sonntag ist die Düsseldorfer EG zu Gast.

Es ging für beide um nicht mehr viel. Vor dem Spiel hatten die Kölner noch die Chance, auf Platz drei der Tabelle zu springen. Die Eisbären benötigten noch einen Punkt, um der neunten Platz perfekt zu machen.

Alle Eintrittskarten wurden an den Mann oder die Frau gebracht und beide Mannschaften boten ein sehenswertes Spektakel. Vor dem Spiel wurde Eisbären-Verteidiger Frank Hödler für 800 Spiele in der DEL, und selbstverständlich alle für die Berliner, geehrt. Das Spiel gegen Köln war sein insgesamt 804.

Im ersten Drittel fielen fünf Tore und die Gäste führten mit 3:2. Die Kölner gingen dreimal in Führung. Im Mittelabschnitt drehten die Eisbären das Spiel. Sie konnten Gustaf Weslau im Kölner Tor drei Mal überwinden. Wobei sich Kapitän Andre Rankel als Doppeltorschütze auszeichnen konnte. Den Treffer zur zwischenzeitlichen 5:3 Führung erzielte Louis-Marc Aubry, der bereits im ersten Drittel zum 2:2 Ausgleich getroffen hatte.

Die personelle Situation bei den Eisbären hat sich weiter entspannt. Jens Baxmann saß als überzähliger Verteidiger auf der Tribüne, zuletzt war er als Stürmer eingesprungen. Er sah zu, wie im Schlussabschnitt die Kölner in der 57. Minute die Spannung erhöhten, als sie durch Jason Akeson auf 4:5 verkürzten. Die Zeit reichte nicht mehr. Die Eisbären konnten sich für eine insgesamt gute Leistung von ihren Fans feiern lassen.

Im Großen und Ganzen waren beide Trainer mit der Leistung zufrieden, der Eisbären Trainer etwas mehr. Er hob die gute Leistung der vierten Reihe mit dem jungen Center Charlie Jahnke hervor.

Mit dem 19. Saisonsieg wurde Platz neun endgültig gesichert. Er bedeutet allerdings kein Heimrecht für die in der kommenden Woche beginnenden Playoffs. Am Sonntag, 3. März dürfte die Halle erneut ausverkauft sein, wenn die Düsseldorfer kommen.

Hans-Peter Becker

Auswärts bei Holstein Kiel

Der 24. Spieltag hält für den 1. FC Union eine Reise zu Holstein Kiel parat. Jene Mannschaft, die im vergangenen Jahr das erreichte, was die Eisernen als Saisonziel ausgegeben haben. Ein Aufstieg kann auch die Relegation gelingen. Kiel scheiterte am VfL Wolfsburg und hat in der laufenden Saison noch alle Chancen, auf die Spiele gegen den Drittletzten aus dem Oberhaus. Nur zwei Punkte trennen beide Mannschaften vor dem Spiel.

eDer Respekt voreinander ist groß. Nach einem holprigen Start haben die Kieler in die Spur gefunden, abgesehen von der Pokalniederlage gegen Augsburg, sind sie in diesem Jahr in der Liga ungeschlagen. Während sich die Eisernen zuletzt in der Alten Försterei gegen Arminia Bielefeld zu einem 1:1 quälten, gewannen die Kieler 3:1 in Bochum. Mit bisher 44 erzielten Toren stellen sie den drittbesten Angriff der Liga. „Viel Qualität in der Vorwärtsbewegung“ attestierte Urs Fischer dem kommenden Gegner in der Pressekonferenz vor dem Spiel. Im eigenen Stadion haben die Störche, wie die Kieler auch genannt werden, erst ein Spiel verloren. Es war am 14. 12.2018, der gelungene Einstand von Uwe Neuhaus bei Arminia Bielefeld. Mit einem 2:1 Sieg nahmen sie damals alle Punkte mit nach Hause.

Das Spiel gegen Bielefeld, vor allem die zweite Halbzeit sollten die Eisernen nicht wiederholen. Je mehr Spiele absolviert sind, desto größer wird der Druck, jeder Ausrutscher kann das Ziel gefährden. Die beiden in der Tabelle führenden Absteiger aus der 1. Bundesligen sind weiter in relativ kurzer Schlagdistanz. Der Monat März mit vier Spielen wird in Bezug auf die ersten drei Plätze eine gewisse Vorentscheidung bringen.

In Kiel wurde ein neuer Rasen verlegt, ein Vorteil für die spielstärkere Mannschaft. Das Hinspiel gewannen die Eisernen in der Schlussphase mit 2:0. In der Nachspielzeit erzielte Sebastian Polter per Fallrückzieher den zweiten Treffer. Er wird für das Rückspiel nicht zur Verfügung stehen, laboriert weiter an einer Fußverletzung. Fehlen wird auch Routinier Michael Parensen wegen einer fiebrigen Erkältung. Weitere Ausfälle waren nicht zu vermelden. Carlos Mane ist wieder einsatzfähig. Große Veränderungen in der Startelf sollte es nicht geben. In der Abwehrkette könnte auf der Position des linken Außenverteidigers Christopher Lenz den Vorzug vor Ken Reichel bekommen. Lenz kennt sich sich in Kiel bestens aus, in der Saison 2017/18 absolvierte er 30 Ligaspiele für die Störche.

Mehr Aufstellungsprobleme hat da Kiels Trainer Tim Walter. Mit Kapitän David Kinsombi, Kingsley Schindler und Aron Seydel fehlen wichtige Spieler im Mittelfeld und Angriff. Als Co. Trainer bei den Kielern wirkt der Ex-Unioner Patrick Kohlmann. Als er 2014 die Alte Försterei verließ, standen 179 Spiele als Linksverteidiger im Union-Dress in seinem Arbeitsnachweis.

Das Spiel am 1. März beginnt um 18:30 Uhr im Holstein-Stadion. Es wird kein norddeutsches Schietwetter erwartet, mäßiger Wind und trocken, bei Temperaturen um plus 6 Grad. Geleitet wird das Spiel von Schiedsrichter Benjamin Cortus, er pfiff auch das Hinspiel in Berlin, sowie den unentschiedenen Saisonauftakt gegen Erzgebirge Aue. Mit einem Sieg würden die Eisernen einen Abstand von fünf Punkten zu den Kielern legen. Bei einer Niederlage müssten sie die Störche vorbei lassen. Ein Unentschieden sollte es schon werden. Der Gästeblock in Kiel ist ausverkauft, an Unterstützung von den Rängen wird es nicht fehlen.

Hans-Peter Becker

Nach der Champions League ist vor dem DSV-Pokal

Das hatten sich die Wasserfreunde anders gedacht. Die Körpersprache der Berliner nach der Heimpartie des 9. Spieltages der Champions League-Hauptrunde gegen die Italiener von BPM Sport Management Busto Arsizio war beredt – ziemlich still und mit hängenden Köpfen kommentierten Kapitän Marko Stamm und die Seinen so die 8:13 Heimniederlage in der Schwimmhalle Schöneberg am Mittwochabend. Damit dürfte bei nunmehr acht Punkten Rückstand auf den für den Einzug ins Finale 8 des Königswettbewerbs Anfang Juni in Hannover nötigen dritten Platz im Achterfeld wohl nur noch für „Wundergläubige“ eben dies möglich sein. Trotz der noch ausstehenden fünf Spiele.

Spandau bleibt nach der zweiten Heimniederlage Sechster der Gruppe, dass der für die Endrunde fix qualifizierte deutsche Triple-Gewinner (Meister, Pokalsieger, Supercup) noch dahinter liegt und sich mit Jadran Split die „Rote Laterne“ teilt, ist ein schwacher bzw. gar kein Trost. Sieben Punkten haben die Wasserfreunde auf dem Konto. Das Ranking wird von Jug Dubrovnik (25) angeführt, danach folgen Buzsto Arsizio (19), Olympiacos Piräus, Szolnok (beide 15), Mladost Zagreb (8), Spandau (7) sowie Split und Hannover (je 6).

Spandaus Leistung war letztlich, über die komplette Partie betrachtet, nur durchschnittlich, den Schlüssel für den Ausgang bildete laut Trainer Petar Kovacevic vor allem das schwache Überzahlspiel der Gastgeber, das bei 15:18 Wasserverweisen aus Spandau Sicht reichlich Gelegenheiten für Gastgebertreffer bot. Die aber wurden in (un)schöner Regelmäßigkeit vergeben und nicht genutzt. Damit verpassten es die Spandauer nicht nur den guten und konzentrierten Anfang die 2:0 Führung auszubauen, sondern ließen die routinierten Azurri ins Spiel zurückkommen.

Zur Halbzeit führten die Gäste mit 5:4, danach aber berappelte sich Spandau und kam noch einmal zum 7:6. Dann folgten 4 Busto Arsizio-Treffer in Folge zum 10:7 was eine Vorentscheidung für dieses Spiel bedeutete. Für Spandau war in dieser Partie leider kein Akteur im Wasser, der mehr als „Normalform“ mitbrachte. „Wenn Du nicht 100 Prozent und mehr bringst, hast Du in der Champions League keine Chance. Schade!“, kommentierte 04-Präsident Hagen Stamm.

Gelegenheit, zumindest einen kleinen Teil des Frustes abzubauen, haben die Wasserfreunde bereits am Samstag (14 Uhr), wenn sie bei Bayer Uerdingen 08 zum Pokal-Viertelfinale antreten müssen. In dieser Partie gegen den B-Gruppen-Vierten der DWL, sind die Berliner haushoher Favorit und die Frage scheint allein, wie hoch sie gewinnen. Kuriosum am Rande: am Sonntag, 14 Uhr, gibt es in der Schwimmhalle Schöneberg (Sachsendamm 11, 10829 Berlin) das Pokal-Viertelfinale zwischen Spandau als Gastgeber und Uerdingen gleich nochmal. Dann allerdings bei den Frauen.

Quelle: Peter Röhle / Wasserfreunde Spandau 04