Osterfußball in Berlin – Überraschungen im Pokal

Eine Osterüberraschung! Anders kann man die Ergebnisse der Halbfinalspiele im Berliner Pokal wohl nicht nennen. Entweder hatten die klaren Favoriten zu viel vom Osterwasser genossen oder die Warnungen, dass Amateure gelegentlich über sich hinauswachsen können, in den Wind geschlagen. Beide Regionalligisten mit Ambitionen, die über die aktuelle Ligazugehörigkeit hinausgehen, mussten gegen unterklassige Gegner die Segel streichen. Sowohl der BFC Dynamo als auch Viktoria sind eigentlich Proficlubs. Der BFC stand im vergangenen Jahr kurz vor dem Aufstieg in die 3. Liga, Viktoria musste diese Spielklasse verlassen.

Für beide verlief die aktuelle Saison in der Regionalliga Nordost alles andere, als erwartet. Die neu formierte Viktoria hatte zwar nicht den sofortigen Wiederaufstieg auf dem Plan, dass sie sich allerdings zuerst aus dem Tabellenkeller befreien mussten, war nicht beabsichtigt. Der BFC wollte eigentlich seinen Meistertitel verteidigen, sich durch einen Trainerwechsel spielerisch weiterentwickeln und erneut Anlauf nehmen, in Richtung 3. Liga. Dieses Saisonziel werden sie nicht mehr erreichen. Das Pokalfinale wäre ein Trostpflaster für die treuen Fans gewesen und der mögliche Pokalsieg hätte einiges Geld in die Vereinskasse gespült.

Es wurde eine unangenehme Überraschung, mit sage und schriebe 1:5 unterlagen die Weinroten dem Spitzenreiter der Sechstklassigen Berlin Liga. Wie kann das sein? Es fehlen die Worte. „Ganz gleich, welches Wort man wählt, um die 1:5-Niederlage beim Berlin-Liga-Spitzenreiter SV Sparta Lichtenberg zu beschreiben, keines wird der gezeigten Darbietung wirklich gerecht. Klatsche? Debakel? Vielleicht im Ansatz.“ so zu lesen auf der Internetpräsenz des BFC. Pressesprecher Martin Richter kündigte Konsequenzen aus dem Debakel an, ohne konkreter zu werden.

Es wären 200.000 EUR gewesen, soviel zahlt der DFB für die Teilnahme an der ersten Hauptrunde des DFB-Pokals. Dieses Geld hätte auch der FC Viktoria gut gebrauchen können. Quälten sie sich bereits im Achtelfinale gegen den Landesligisten Fortuna Biesdorf, scheiterten sie jetzt im Halbfinale am TuS Makkabi aus der NOFV-Oberliga Nord. Die Schützlinge von Trainer-Oldie Wolfgang Sandhowe kämpften Viktoria mit 3:2 nieder.

So kommt es am Samstag, 3. Juni zu der Sensationspaarung Sparta Lichtenberg gegen TuS Makkabi im Mommsenstadion. Gelingt den Spartanern der nächste Coup?

Hans-Peter Becker

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