Osterfußball in Berlin – Proficlubs blieben unter den Erwartungen

Am Osterwochenende gab für Berlins Bundesligisten, mehr oder minder erwartungsgemäß, nichts zu holen. Angesichts der Gegnerschaft durften kaum Punkte eingeplant gewesen sein.

Der 1. FC Union spielte in Dortmund. Urs Fischer vercoachte sich etwas. Warum nahm er den auffälligsten Stürmer vom Platz? Kevin Behrens erzielte den zwischenzeitlichen Ausgleich und ist zudem gerade in der Form seines Lebens. Fast wäre er beim SV Sandhausen in der Versenkung verschwunden. Eine Sturmkante, klassischer Mittelstürmer (1,85 m 85 kg), heutzutage fast ein Anachronismus, neu entdeckt von Oliver Ruhnert, einer der weiß, wo das Tor steht. Dem Tabellenstand nach war es ein Topspiel, nun gut, besseres hat die Bundesliga eben nicht zu bieten. Ein Punkt wäre drin gewesen, so ging das Spiel mit 1:2 verloren.

Wenn das Niveau des Spiels in Dortmund eher mäßig war, was lässt sich dann über das Spiel der Hertha gegen RB Leipzig sagen? Es geht immer noch schlimmer. Beide bemühten sich, Leipzig hat Glück und für Hertha blieb nichts übrig. Das Tor für RB war regulär. Seit 2012 ist der Torraum keine geschützte Zone mehr für den Schlussmann. Ein unfairer Einsatz gegen den Hertha-Keeper lag auch nach Sichtung der Zeitlupenbilder nicht vor und so gewann Leipzig knapp mit 1:0. Hertha rutschte wieder auf einen direkten Abstiegsplatz. Hertha hatte Probleme in allen Mannschaftsteilen, eine Passquote 61 % reicht vielleicht für Liga 3. Sich aktuell Hertha-Spiele anzusehen ist Schonkost, eher was zum Abgewöhnen. Mal sehen, was am Ende dabei rauskommt.

So katastrophal wie die Spielweise ist es wohl um die Finanzen des Vereins bestellt. Wir zitieren hier Hertha-Geschäftsführer Thomas Herrich, abgedruckt in der Süddeutschen Zeitung: „Der Begriff ‚existenziell‘ ist nicht zu hoch gegriffen. Die Hertha ist ein Sanierungsfall.“ Immerhin, führte er weiter aus, würde Hertha einen Abstieg überstehen. Das hört sich alles nicht besonders gut an.

Hans-Peter Becker

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