Es war eine unterirdische erste Halbzeit, die der 1. FC Union in Frankfurt ablieferte, da konnten sie froh sein, zur Pause nur mit 0:2 davongekommen zu sein. Es ging nichts und die Frankfurter schlugen in Union-Manier, mit langen Bällen im Spielaufbau, zu. Torwart Lennart Grill, er musste erneut den angeschlagenen Kollegen vertreten, wirkte zudem unsicher und hatte Probleme beim Stellungsspiel. Wie unzufrieden Urs Fischer mit der Leistung während der ersten Halbzeit war, zeigen die drei Wechsel, die er, eher untypisch für ihn, bereits zur Halbzeit vornahm.
Die zweite Hälfte gestaltete sich ausgeglichener, die Eisernen kämpften, allerdings ist die Reservebank nicht so gut bestückt, wie bei anderen Vereinen. Ersparen wir uns die Einzelkritik. Cheftrainer Urs Fischer sah eine verdiente Niederlage seiner Mannschaft: “Wenn du früh zwei solche Tore bekommst, dann hat das Auswirkungen. Das hat man in den gesamten ersten 45 Minuten gesehen. Wir waren verunsichert und hatten wenig Zugriff. Nach dem Wechsel waren wir wieder einmal wie ausgewechselt und hatten auch unsere Chancen. Frankfurt hat es aber besonders im ersten Durchgang sehr gut gemacht.”
Die Einschätzung von Kapitän Christopher Trimmel: „Speziell die erste Halbzeit hat heute den Unterschied ausgemacht. Am Ende sind wir froh, dass wir nur zwei Gegentore bekommen haben. Wir waren nicht in den Zweikämpfen und hatten kaum zweite Bälle. Hätten wir gleich so agiert, wie in der zweiten Halbzeit, dann wäre mehr möglich gewesen.”
Die erste Halbzeit ist aktuell nicht für die Unioner. “Zum dritten Mal hintereinander spielen wir eine katastrophale erste Halbzeit. Die letzten Male hatten wir dann auch Glück, das war heute nicht der Fall und dann läuft man schnell einem Rückstand hinterher. Insgesamt waren wir nicht aggressiv genug und haben die Eintracht genau das machen lassen, was sie stark macht”, zeigte sich auch Rani Khedira unzufrieden mit der Teamleistung.
Es hätte ja klappen können mit dem Finale fast daheim. Im zweiten Spiel des Abends scheiterte der FC Bayern überraschend an den Freiburgern. Ein großer Favorit weniger, es hat nicht sollen sein.
Schnell abhaken, regenerieren, bereits am Ostersamstag, 8. April 2023 steht in der Bundesliga die Partie in Dortmund an.
Hans-Peter Becker/1. FC Union Marcel Knuth
DFB-Pokal Viertelfinale
04.04.2023
Eintracht Frankfurt: Trapp – Jakic, Hasebe, Ndicka – Buta (78. Dina Ebimbe), Rode (78. Alario), Sow, Max – Borré (67. Kamada), Götze – Kolo Muani (88. Aaronson)
1. FC Union Berlin: Grill – Trimmel, Doekhi, Knoche, Leite (46. Jaeckel), Juranović – Seguin (46. Thorsby), Haberer (46. Michel), Khedira – Becker (75. Leweling), Behrens (60. Siebatcheu)
Personal: Im Vergleich zur Bundesliga-Partie gegen den VfB Stuttgart veränderte Cheftrainer Urs Fischer seine Startelf auf zwei Positionen. Die linke Außenbahn besetzte diesmal Josip Juranović anstatt wie zuletzt Jérôme Roussillon und im zentralen Mittelfeld rückte Paul Seguin für Aïssa Laïdouni in die Anfangsformation.
Zuschauer: 49.500
Tore: 1:0 Kolo Muani (11.), 2:0 Kolo Muani (13.)