Sport bewegt und bildet

Frank Toebs berichtet. Foto: Sportick

Bewegte Kindheit- Für mehr Selbstbewusstsein. In Stuttgart soll jedes 4. Kind bei typischen Tests nicht hüpfen können. Soweit kann es kommen, wenn die Bewegung fehlt. Nur „daddeln“ mit dem Smartphone ist nämlich keine differenzierte Bewegung, daher auch nicht nützlich für „höheres Denken“. Professor Manfred Spitzer, Direktor der Psychiatrischen Universitätsklinik in Ulm, ließ das Publikum bei seinem anschaulichen Vortrag „Sport und Gehirn- Was weiß die Neurowissenschaft“ staunen. „Höheres Denken hat immer mit Bewegung zu tun, denn diese sorgt für mehr Nervenzellen“, sagte er. Erforscht sei das schon recht lange. Nur wolle man es nicht überall hören.
Die Kompetenz in der Nutzung der Neuen Medien soll eher schon von Kindesbeinen an geschult werden, so fordern es manche Politiker. Der Nutzen der Bewegung wird dabei leicht vergessen.  Entscheidungsträger haben oft den offensichtlichen Zusammenhang noch nicht erkannt oder wollen ihn nicht sehen. „Fragen Sie ´mal bei Mac Donald´s, was die für das beste Essen halten“, merkte er an. Was dann die Antwort sei, könne sich jeder selbst denken.

Spitzer ist andererseits auch kein großer Freund von seiner Meinung nach unangemessenen Anstrengungen wie dem Marathonlauf. 2-3 Mal in der Woche den Kreislauf für eine halbe Stunde in Schwung bringen, das hält er für angebracht. Die besten Rahmenbedingungen in der Schule seien für ihn dann gegeben, wenn Sport, Tun mit den Händen, Musik und Theaterwissenschaften einen höheren Stellenwert- wenn nicht den höchsten- bekämen. „Auch die Förderung sprachlicher Kompetenz könne der Sport bewirken“, sagte Professorin Renate Zimmer in ihrem Beitrag über Bewegung, Spiel und Sport.

Die Erziehungs- und Sportwissenschaftlerin von der Universität Osnabrück wusste das Auditorium
durch ihren lebendigen Vortrag ebenso zu faszinieren wie ihr Vorredner.
Statt einen Ball nur abgebildet zu sehen und zu benennen, könne man ihn real als Zugang zum Kind und der Sprache einsetzen. So könnten auch die Bedeutungs-und Verständnisebene
gestärkt werden. Gut veranschaulichte sie, dass man es aussprechen kann, wenn der Ball rollt, geworfen und geprellt wird. All das solle auch unbedingt in den Planungen der Ämter so bezeichnet werden, meinte Zimmer. Leider hat Berlin aber zur Zeit das Wort Bewegung gar nicht mehr im Bildungsplan. Das war schon einmal anders. Wie hieß es aber zum Ende der Veranstaltung bei einer Talkrunde? Es müsse nicht nur „Es lebe der Sport“ heißen, sondern die Meister in der Bewegungslehre, die Sportlehrerinnen und  Sportlehrer, müssten einmal ein Jahr lang geehrt werden, so wünschte es sich ein Teilnehmer.

Frank Toebs

Füchse-Profis besuchen Kinderklinik im Friedrichshain

Silvio Heinevetter, Petr Stochl und Steffen Fäth statteten der Kinderstation einen Besuch ab. (Foto: Werner Popp)

Tolle Weihnachtsaktion mit Vivantes: Die Füchse Berlin waren am Donnerstag zu Gast im Vivantes Klinikum im Friedrichshain und statteten der Kinderstation einen Besuch ab. Große Freude gab es bei den rund 20 Kids als Silvio Heinevetter, Petr Stochl und Steffen Fäth Geschenke verteilten. Auf diesen Besuch hatten sich die Füchse-Profis lange gefreut. „Es gibt nichts Schöneres, als in glückliche Kinderaugen zu blicken“, sagt Füchse-Torwart und zweifacher Familienvater Petr Stochl. Zusammen mit Steffen Fäth (ebenfalls Vater zweier Kinder) und Silvio Heinevetter schaute der Kapitän der Berliner auf der Kinderstation im Klinikum Friederichshain in der Landsberger Allee vorbei. Als die Handball-Profis den großen Raum betraten, machten die Kinder große Augen. Sofort zeigten sie großes Interesse, ließen sich Wurftechniken erklären und Tipps fürs Leben geben. Fuchsi und Vivo, die beiden Maskottchen der Füchse und von Vivantes, waren ebenfalls dabei und rundeten den tollen Tag für die Kinder im Alter von drei bis neun Jahren ab. Fäth, der zusammen mit Heinevetter und Stochl Geschenke wie unter anderem Freikarten für ein Heimspiel verteilte, sagte: „Es ist ein schönes Gefühl, wenn man Kindern eine Freude machen kann.“

Quelle: Füchse Berlin

Das Spandauer Team will sein spielerisches Niveau unter Beweis stellen

Foto: Wasserfreunde Spandau 04

Bis zum Jahreswechsel haben die Wasserfreunde Spandau 04 noch drei Spiele vor sich. Alle drei Spiele haben es in sich und können weichenstellend für die Hauptstädter sein. Nach dem Samstag-Gastspiel in Holland folgt am 16.12. das DWL-Spitzenspiel bei W98 Waspo Hannover und am 20.12. die letzte Begegnung des Jahres. In heimischer Halle wird das Berliner Team gegen ZF Eger (Ungarn) antreten. Zunächst aber reist das Team der Wasserfreunde zum AZC Alphen nach Holland. Alphen nimmt aktuell in der Champions-League den letzten Platz ein. Nach dem sensationellen Heimerfolg (10:9) gegen den Titelverteidiger Szolnok (Ungarn) am 29. November in Schöneberg hat die Mannschaft von Trainer Petar Kovacevic mit 2:1 Siegen den dritten Platz der Achter-Gruppe erreicht.  Aus dieser Gruppe werden sich die führenden 4 Teams für das Final Eight im Frühjahr 2018 in Genua qualifizieren. Aus der Gruppe der Berliner ist allerdings der Gastgeber Pro Recco bereits gesetzt. Spandau fährt als Favorit nach Alphen. Das ist eine Situation, die es in den vergangenen Jahren auf CL-Ebene nur selten gab. „Wir wollen diese Konstellation selbstbewusst annehmen und dem Spiel unseren Stempel aufdrücken“, sagt Präsident Hagen Stamm. Alphen hatte sich im Vorsommer beim Final Six in Budapest bei der LEN um eine Wild Card beworben und diese für die kommenden beiden Spielzeiten erhalten.

In den ersten drei Partien mussten die Niederländer allerdings Niederlagen hinnehmen. Zunächst verloren sie beim Titelfavoriten Pro Recco (1:19), zeigten sich dann aber daheim gegen Jadran Herceg Novi (Montenegro/7:14) und auswärts bei CN Sabadell (Spanien/10:12) deutlich verbessert. Für das Spiel gegen die Wasserfreunde wollen die von Ron van der Wild und Nemanja Stevanovic trainierten „Oranjes“ ihr Leistungsniveau weiter anheben. Alphen firmiert wegen seines Hauptsponsors (seit 2011/12), einem Design- und Modeunternehmen, unter dem etwas irritierenden Namen AZC Moscow. Das Team ist multinational besetzt. Neben niederländischen Akteuren spielen fünf Serben und ein Grieche, ein Ungar, ein Italiener sowie ein Neuseeländer. Ähnlich wie bei Spandau 04 ist die Vereinsgeschichte Alphens ruhmreich. 15-mal (1977-2004) war Alphen Meister, 21-mal Pokalsieger. 1977 spielte Alphen erstmals im Europacup. 1980 stand das Team im Final 4 der Pokalgewinner und 1981 in Barcelona in dem der Meister. Seit 2006 konnte Alphen auf internationaler Bühne nicht mehr mithalten. Seither strebt das Team ein Comeback an. Champions-League 2017/2018, Spieltag 4 in Alphen, 09. Dezember 2017 AZC Alphen – Wasserfreunde Spandau 04 20:30 Uhr, Swimming Aquarijn, Cantharel 10, 2403 RA Alphen, Niederlande

Peter Röhle  

OL Nord, drei Siege, zwei Niederlagen: Was ist mit Hertha 03 bloß los?

Der SC Staaken(7.) gewann 2:1 gegen Hansa Rostock II(11.). Lichtenberg 47(2.)  siegte 2:0 gegen Malchower(10.). Hertha 06(14.) verlor das Charlottenburger Derby 0:1 gegen Tennis Borussia(3.) und der FC Hertha 03 verlor leider zum dritten Mal in Folge in Wismar 1:2. Optik Rathenow hat als Tabellenführer, 39 Punkte nach 15 Spielen und fertigte auch am Samstag vor 222 Zuschauern Mecklenburg Schwerin 3:1 ab. Die neue Flutlichtanlage ist als Signal für die Regionalliga zu verstehen: „Wir kommen“. Vier Punkte Vorsprung ist nicht nur theoretisch wettzumachen, aber wer soll Rathenow noch einholen? Im Kommen nach dem Trainerwechsel ist Tennis Borussia. Der Derbysieg fiel äußerst knapp aus. Der Abstand zu Rathenow beträgt 7 Zähler. Oder ist etwa Lichtenberg 47 schon reif für die Regionalliga? Hertha Zehlendorf (29 Punkte, Tab.5.) im Abwärtstrend anscheinend kein Aufstiegskandidat mehr. Hertha 06 ist mit 14 Punkten aus 15 Spielen keineswegs überzeugend. Am Samstag 13.00 Uhr, steht wieder ein Berliner Derby an: Hertha 03 Zehlendorf – CFC Hertha 06 und tags zuvor, also am Freitag, 19.30 Uhr, im Mommsenstadion Tennis Borussia – SC Staaken. Da hat es TeBe genauso schwer wie Lichtenberg 47 in Seelow bei der Victoria, dem Tabellen15. Wer die Staakener in letzter Zeit verfolgt hat, ist mit mir bestimmt der Meinung, im Mommsenstadion könnte sich eine dicke Überraschung anbahnen. Zusammengefasst: 17 Mannschaften, 2 Absteiger, Hertha 06 auf Platz 14, Staaken auf 7, Hertha 03 auf 5, Tennis Borussia auf 3 und Lichtenberg auf 2. Unten geht es eng zu und oben auch. Bleibt zu wünschen, dass den Berliner Clubs Erfolg beschieden sei.

Christian Zschiedrich

Dynamo souverän, Altglienicke in Abstiegsgefahr

Chefredakteur Christian Zschiedrich. Foto Sportick

Der 17. Spieltag offenbarte in der Regionalliga Nordost Stärken und Schwächen auch der Berliner Vereine. Der BFC Dynamo fertigte den Mitkonkurrenten Union Fürstenwalde vor 1.378 Zuschauern mit 4:0 ab. Die Berliner festigten sich damit als Tabellenzweiter (33 Punkte) gegenüber Wacker Nordhausen, 2:2 in Meuselwitz, kommen nicht an Energie Cottbus, 44 Punkte und ein Spiel weniger, ran. Mit 2:0 bezwang an diesem Wochenende das Pele Wollitz-Team Oberlausitz Neugersdorf, spielt konstant weiter eine überragende Saison. Ähnlich könnte es auch Neustrelitz am kommenden Samstag, 13.30 Uhr, im Stadion der Freundschaft, gehen. Der BFC Dynamo wird weiter der nächste Verfolger bleiben, hat ein Heimspiel, Sonntag, 13.30 Uhr, Jahn-Stadion, gegen den Tabellenletzten FSV Luckenwald. Luckenwalde verlor in Halberstadt 0:4. Die BFCer Dadashov (19.), Steinborn (56.), wieder Dadshov (65.) und Cubukcu( 70.) sind auf den Geschmack gekommen. Torsteher Hendl weiß wie es geht, mal einen Elfmeter zu halten.

Der Aufsteiger VSG Altglienicke hat „naturbedingt“ (18 Punkte) ganz andere Ambitionen, verlor 1:3 gegen Budissa Bautzen und ist mit Auerbach, Neustrelitz und Chemie Leipzig in der gefürchteten Abstiegszone angekommen. Erfahrungsgemäß kommt da unten, wenn man schon kein Glück hat noch Pech dazu. Am Sonntag heißt es im VfB-Stadion in Auerbach zu bestehen. Herthas Zweite verlor mit 2:3 im Amateurstadion gegen den 1.FC Lok Leipzig, scheint aber jenseits von Gut und Böse, auf Platz 12, zu stehen, hat bereits am Freitag, 19.00 Uhr, ein weiteres Heimspiel gegen Babelsberg 03, dem Tabellensiebenten.

BAK 07 erzwang im Poststadion wenigstens ein 1:1 gegen Babelsberg 03, ließ sich die 1:0-Führung, Foulelfmeter, Küc verwandelete in der 60. Minute, wieder durch Büyükdemir nehmen. Viktoria 89 verlor mit 0:1 in Auerbach und ist punktgleich mit Hertha, beide 21 Punkte. Viktoria (11.) spielt am Sonntag in Meuselwitz und der Berliner AK, (23 Punkte, Tabellenneunter), empfängt ab 13.30 Uhr, im Poststadion, Union Fürstenwalde(4.).

Christian Zschiedrich

Prokop nominiert fünf Füchse-Spieler

Zur Freude von Präsident Dr. Frank Steffel. Foto: Christian Zschiedrich

Ein weiterer Schritt auf dem Weg zur EHF EURO 2018 in Kroatien (12. bis 28. Januar) ist zurückgelegt: Bundestrainer Christian Prokop hat am heutigen Dienstag beim europäischen Verband EHF den erweiterten 28er-Kader der deutschen Handball-Nationalmannschaft melden lassen. Fünf Füchse-Profis sind dabei. Aus dem Kreis des 28-köpfigen Kaders setzt sich das am 12. Januar bei der technischen Besprechung in Zagreb definitiv zu benennende und maximal 16 Spieler umfassende Team der Bad Boys zusammen.  Während der EHF EURO 2018 sind maximal sechs Wechsel mit Spielern des erweiterten 28er-Kaders möglich: je zwei während der Vor- und Hauptrunde sowie zwei am Finalwochenende.

Prokop beginnt die Vorbereitung auf die EHF EURO 2018 mit einem Kurzlehrgang am 28. und 29. Dezember in Kamen-Kaiserau. Am 2. Januar kommt das DHB-Team in Stuttgart zusammen und bestreitet zwei Länderspiele gegen Island (Freitag, 5. Januar, 18 Uhr in Stuttgart und live in der ARD sowie Samstag, 7. Januar, 14 Uhr in Neu-Ulm. Nach zwei freien Tagen werden sich die Bad Boys am 10. Januar in Berlin treffen und tags darauf nach Zagreb fliegen. Deutschland startet dort am 13. Januar gegen Montenegro ins Turnier. Weitere Gegner der Vorrundengruppe C werden Slowenien (15. Januar) und Mazedonien (17. Januar) sein. Die ersten drei Teams jeder der vier Gruppen erreichen die Hauptrunde. Mögliche Gegner in der zweiten Turnierphase, deren Schauplatz Varazdin ist, könnten Spanien, Dänemark, Tschechien oder Ungarn sein. ARD und ZDF übertragen die Spiele der EHF EURO 2018. Dem erweiterten 28er-Kader für die EHF EURO 2018 gehören die Füchse-Spieler Silvio Heinevetter, Paul Drux, Fabian Wiede, Steffen Fäth und Erik Schmidt an.

Der Kader in der Übersicht: Tor: Silvio Heinevetter (Füchse Berlin), Andreas Wolff (THW Kiel), Johannes Bitter (TVB 1898 Stuttgart), Carsten Lichtlein (VfL Gummersbach) Linksaußen: Uwe Gensheimer (Paris St. Germain HB/FRA), Rune Dahmke (THW Kiel), Marcel Schiller (Frisch Auf Göppingen) Rückraum links: Finn Lemke (MT Melsungen), Maximilian Janke (SC DHfK Leipzig), Julius Kühn (MT Melsungen), Paul Drux (Füchse Berlin), Marian Michalczik (TSV GWD Minden)
Rückraum Mitte: Niclas Pieczkowski (SC DHfK Leipzig), Steffen Fäth (Füchse Berlin), Philipp Weber (SC DHfK Leipzig), Tim Kneule (Frisch Auf Göppingen) Rückraum rechts: Kai Häfner (TSV Hannover Burgdorf), Fabian Wiede (Füchse Berlin), Steffen Weinhold (THW Kiel), Franz Semper (SC DHfK Leipzig) Rechtsaußen: Patrick Groetzki (Rhein-Neckar Löwen), Tobias Reichmann (MT Melsungen), Tim Hornke (TBV Lemgo) Kreis: Jannik Kohlbacher (HSG Wetzlar), Patrick Wiencek (THW Kiel), Hendrik Pekeler (Rhein-Neckar Löwen), Bastian Roschek (SC DHfK Leipzig), Erik Schmidt (Füchse Berlin).
Quelle: Füchse Berlin

Ein Wochenende mit „historischen“ Entscheidungen, Union im Vergleich zu Hertha

Christian Zschiedrich kommentiert. Foto: Sportick

In Dortmund bekam Trainer Peter Bosz eine Gnadenfrist, während in Wolfsburg mit Martin Schmidt der vierte Trainer – in den letzten zwölf Monaten – für Andries Jonker kam und in Bremen Alexander Nouri seinen Hut nehmen musste. Ja, dass in München die Bayern die Reißleine frühzeitig zogen, Carlo Ancelotti vor die Tür setzten passte gar nicht so ins Bild. Dort hat der Trainerwechsel was gebracht. Oft ist es der Griff nach dem berühmten Strohhalm ohne dauerhafte Verbesserung. In Köln herrscht, verständlich Endzeitstimmung. Viele meinten bereits beim Abgang von Sportdirektor Jörg Schmadtke, Stögers Uhr sei abgelaufen. Die Trennung vom beliebten Trainer in Köln war an diesem Wochenende, nach 1.634 Tagen, der ordentlichen Leistung, trotz  der Verletztenmisere beim beachtlichen 2:2 gegen Schalke in Gelsenkirchen nicht erwartet worden. Es zeichnete sich ab, wegen der miesen Ausbeute, nur 3 Punkte in 14 Spielen. Peter Stöger wusste, was die Stunde geschlagen hatte. Da halfen all seine Erfolge, Köln wieder in die Eliteliga und sogar in den Europa-Pokal geführt zu haben und seine anerkannte Arbeit nichts. Die Ära Stögers wurde beendet. Ob sich der Verein das wirtschaftlich erlauben kann, das spielt wohl eine untergeordnete Rolle. Zum Glück ist die Trainerfrage in Berlin bei Hertha BSC nicht gestellt. Wer Pal Dardai abschießen will, müsste gleich selbst das Weite suchen. Berlin ist nicht betroffen.

Völlig überraschend wurde Jens Keller beim 1.FC Union „in die Wüste geschickt“. Ich stimme völlig mit dem Kommentar von Hans Peter Becker zu den Hintergründen überein. Natürlich hat Jens Keller seine Verdienste. Er stand angeblich sogar unmittelbar vor einer Vertragsverlängerung und wurde noch vor Weihnachten geschockt. 3:4 in Heidenheim, 3:3 gegen Darmstadt und nun 1:2 in Bochum waren am aktuellen Anspruch gemessen zu wenig. Ich bin gespannt, ob in den zwei Heimspielen gegen Dynamo Dresden und anschließend gegen Ingolstad,sich die Mannschaft besinnt. Kann der bisherige U19-Trainer Andre‘ Hofschneider neue Impulse setzen und den Abwärtstrend stoppen? So ganz unmöglich wäre das mit Jens Keller vielleicht auch nicht gewesen.

Christian Zschiedrich

16 Schulen ermitteln den Grundschulmeister

Es ist endlich soweit: Die B&O Grundschulliga geht nach einem erfolgreichen Auftaktturnier vergangen Jahres in die erste offizielle Saison. 16 Schulen haben sich für die Turniere angemeldet. Die erste Runde findet an diesem Donnerstag, 7. Dezember, in den Nebenhallen der Max-Schmeling-Halle statt. Nach langer Planung und Versuchen geht die B&O Grundschulliga in die erste Saison. Die Grundschulliga ist eine Initiative des Handball-Bundesligisten Füchse Berlin, des Handball-Verbandes Berlin und der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie. Namenspartner ist der Füchse-Sponsor B&O, Technischer Dienstleister der Wohnungswirtschaft.  Die Liga bietet Schulmannschaften die Möglichkeit, in der Sportart Handball gegeneinander anzutreten und in erster Linie den Schülerinnen und Schülern den Handballsport näher zu bringen.

Um diese Ziele zu erreichen, sind während der Saison neben den Lehrern auch Handballprofis der Füchse an der Seitenlinie vertreten, welche die Kinder tatkräftig unterstützen werden. Neben den sportlichen Zielen wird auch viel Wert auf die soziale Kompetenz gelegt. So haben sich die Organisatoren das Ziel gesetzt, die Schulung von sozialer Integration und Werte, wie Disziplin, Respekt und Toleranz gegenüber den Mitspielern zu vermitteln. Die B&O Grundschulliga wird in drei Runden ausgetragen. Runde eins findet am Donnerstag, 7. Dezember, statt. In Turnierformen ermitteln Dritt- und Viertklässler (Jahrgänge 2008 und jünger) den Berliner Grundschulmeister. Die zweite Runde wird am 23. Februar 2018 gespielt. Höhepunkt der Veranstaltung ist das Finalturnier, das im April vor einer Bundesligapartie der Füchse Berlin in der Max-Schmeling-Halle ausgetragen wird.

Geschäftsführer Bob Hanning erhofft sich von diesem Konzept, dass in naher Zukunft mehr Handball in den Berliner Sporthallen gespielt wird: „Letztlich soll der Austausch zwischen den teilnehmenden Mannschaften gefördert werden. Wir hoffen, möglichst viele Schulen für unsere Idee zu gewinnen, um in Zukunft vermehrt unsere tolle Sportart in den Berliner Hallen beobachten zu können.“

Quelle: Füchse Berlin

Tabellenführer Hertha BSC

Foto: Frank Toebs

Erfolgreicher als die eigenen 1. Herren: Durch Tore von 1:0 (15.) Steinhauer, 1:1 (27.) Tekin, 1:2 (28.) Samardzic (FE), 1:3 (34.) Tekin, 2:3 (72.) Werbelow landete das B-Jugend Neuendorf-Team den Derby-Sieg gegen den 1.FC Union (Tabellenachter) und verteidigt damit die Tabellenführung in der Bundesliga. Für Union war durchaus etwas drin. Steinhauer brachte die Eisernen sogar in Führung. Werbelows Treffer (72.) sorgte noch einmal für Spannung, weil in der 69. Minute Samardzic einen Strafstoß über das Tor setzte. Union witterte als Heimmannschaft Morgenluft, aber Hertha war am Ende das abgeklärtere Team. Alles läuft gut für Andreas „Zecke“ Neuendorf und seinem Co-Trainer Levent Selim. Die größere individuelle Klasse der U17-Bundesliga-Mannschaft von Hertha BSC sorgte für 3 Punkte beim Derby an der Hämmerlingstraße. Der 3:2-Erfolg war knapp, aber gerechtfertigt. Selbst einen vergebenen Strafstoß konnten sich die Gäste in der Endphase der Partie erlauben. Sie grüßen so weiter von der Tabellenspitze punktgleich mit RB Leipzig, dank der besseren Tordifferenz.

Frank Toebs, Christian Zschiedrich

Trainer Hermann Andreev beim Fachsimpeln mit Andreas „Zecke“ Neuendorf nach dem Abpfiff (Foto: F. Toebs)
Getröstet werden muss Unions Mattis Koch. (Foto F. Toebs)

 

Notarzt-Einsatz überschattet die Nachmittagspartie am Heckerdamm

Fotos: Frank Toebs

Croatia kann sich mit diesem etwas zu hoch ausgefallenen Sieg (5:0) auf einem vorderen Platz in der Berlin-Liga halten. Die Ex-Hellenen von Türkspor hielten dabei lange Zeit in einem mittelmäßigen Spiel gut dagegen. Den größten Aufreger gab es nach Einbruch der Dunkelheit und beginnendem Schneefall kurz vor dem Ende. Der stämmige Tarkan Korkmazyürek war beim wohl nicht ganz sauber herausgespielten dritten Treffer Croatias (82.) zusammengebrochen, musste sich übergeben und vom Notarzt versorgt werden. Was genau geschehen war, ließ sich nicht sofort klären. Kurz war Korkmazyürek aber auch nicht ansprechbar. Die Wiederaufnahme der Partie nach über zehn Minuten war nach den Regeln vorgeschrieben, aber unnötig. Türkspors verbliebene 9 Feldspieler hatten jedenfalls die Nase voll und auch jegliche Konzentration verloren. So konnte Onur Aktürk sich noch zweimal in die Torschützenliste eintragen. Bevor gar Schlimmeres geschehen konnte, pfff Schiedsrichter René Welzer nach dem fünften Treffer (90.+12) ab.

Foto: Frank Toebs

Frank Toebs