Wettkampf ist schöner – 1. FC Union startet in die neue Saison

Hans-Peter Becker Foto: Sportick

„Wir werden versuchen, in die 1. Liga aufzusteigen.“ Diese Äußerung des Präsidenten Dirk Zingler steht gewissermaßen als Motto über der bevorstehenden Saison für den 1. FC Union Berlin. Die Vorbereitung lief glänzend. Die Eisernen verloren nicht ein einziges Testspiel. Der Kader konnte verstärkt werden. Das Transferfenster ist ja noch geöffnet. Acht Profis verließen bis jetzt den Verein und sechs Neue wurden geholt.

Trainer Jens Keller hat auf einigen Positionen die Qual der Wahl. „Wir haben viele Positionen, wo es nicht einfach ist die Entscheidung zu treffen. Alle haben in der Vorbereitung gut mitgezogen, da gibt es mehrere Positionen und nicht nur die Torhüterposition, die vakant ist.“ Die größere Tiefe im Kader ist auch notwendig. Von Anfang an wollen die Eisernen ganz vorn dabei sein. Außerdem muss mit Verletzungen gerechnet werden. Die vergangenen vier Spielzeiten waren eher von einem Fehlstart gekennzeichnet. Die Ergebnisse der Vorbereitung sollten daher nicht zu hoch gehängt werden. „Ich habe schon einige Vorbereitungen erlebt, wo wir einiges gewonnen haben, dachten es geht so weiter und dann kam ein katastrophaler Ligastart. Wir sind gewarnt.“, so äußerte sich Steven Skrzybski nach dem Spiel gegen die Queens Park Rangers. Er war der Einzige, der beim letzten Test über die volle Spielzeit gehen musste, ab der 63. Minute wechselte der Trainer komplett durch. Auf der Torhüterposition hatte in Halbzeit 1 Jakob Busk gehalten und nach der Pause durfte sich Daniel Mesenhöler bewähren. Das Spiel endete im zweiten Anlauf – am Samstag zuvor musste es wegen eines Unwetters nach 13 Minuten abgebrochen werden –  mit 2:1 für die Eisernen. Damir Kreilach hatte Union in Führung gebracht. Kurz nach der Halbzeitpause sorgte Matt Smith für den Ausgleich. Die Entscheidung fiel durch einen von Philipp Hosiner verwandelten Foulelfmeter.

Mit dem Erstliga-Absteiger FC Ingolstadt wartet gleich ein ganz dicker Fisch am ersten Spieltag. Was den Saisonetat und den Marktwert des Kaders betrifft, so liegt die Mannschaft aus Bayern vor den Eisernen. Nach Lage der Dinge, ein ernsthafter Mitbewerber um die Aufstiegsplätze. Wäre ein anderer Gegner am 1. Spieltag besser gewesen ? Das ist egal meinte Jens Keller in der Pressekonferenz vor dem Spiel, „in einer Saison musste Du gegen jeden spielen.“ So einen richtigen Top-Favoriten gibt es wohl in dieser Spielzeit nicht. Eine Umfrage unter den Trainern ergab, dass von den 18 Befragten immerhin 10 Union Berlin zum Top-Favoriten erhoben. Die Erwartungen sind groß in der Mannschaft und dem Umfeld. Eine Situation, die Druck erzeugt, darüber dürfen Akteure nicht allzuviel nachdenken. In der Endphase der vergangenen Saison haben die Spieler genau diesen Fehler gemacht und nicht mehr mit Herz gespielt, wie sich Jens Keller ausdrückte.

Eine schwere Kader-Entscheidung hat er bereits getroffen. Jakob Busk ist die Nummer 1 im Tor. Daniel Mesenhöler wird aber auf jeden Fall im Pokal das Tor hüten. Am Schluss haben wirklich nur Nuancen den Unterschied ausgemacht. Die zuletzt angeschlagenen Stephan Fürstner und Kristian Pedersen konnten mittrainieren und stehen wohl zur Verfügung.

Ein Sieg am 1. Spieltag in der 2. Liga gelang dem 1. FC Union zuletzt am 7. August 2009. Als Aufsteiger wurde bei Rot-Weiss Oberhausen mit 3:0 gewonnen. Ganz so ungünstig, um etwas ähnliches zu wiederholen, stehen die Chancen nicht. Union konnte den Kader verstärken, hatte keine namhaften Abgänge und verfügt daher über eine eingespielte Mannschaft. Die Ingolstädter dagegen müssen eine neue Mannschaft formieren, neue Spieler und eine Systemumstellung. Leicht wird es nicht, Ingolstadt hat sechs Testspiele absolviert, die Bilanz: 2 Unentschieden und 4 Siege.

Etwa 1.000 Fans werden den 1. FC Union Berlin als Schlachtenbummler begleiten.
Das Spiel gegen die Schanzer beginnt am Samstag um 13:00 Uhr im Audi-Sportpark in Ingolstadt.

Hans-Peter Becker

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