Am 3. Juni 2023 gelang ihnen historisches, gemeint ist der TuS Makkabi mit Trainer Wolfgang Sandhowe. Sein Wunsch nach dem Sieg im Berliner Pokal, gegen Union oder Hertha antreten zu dürfen, erfüllte die Wunschfee leider nicht, immerhin wurde es ein Bundesligist.
Gut anderthalb Monate später dürfen seine Männer aus der Oberliga gegen den Bundesligisten VfL Wolfsburg ran. Für das Spiel am Sonntag, 13. August 2023 im altehrwürdigen Mommsen-Stadion, am selben Ort ihres Triumphs, werden rund 5.000 Zuschauer erwartet. Ein freudiges Wiedersehen dürfte es für den Makkabi Trainer mit den Kovacs Brüdern geben. Einst ebnete er für Robert Kovac (heute Co.-Trainer seines Bruders beim VfL Wolfsburg) den Weg in den Profifußball. Er holte Robert Kovac (damals 22 Jahre alt) von Hertha 03 Zehlendorf zum Zweitligisten 1.FC Nürnberg. Als Trainer der Reinickendorfer Füchse wollte er Nico Kovac verpflichten, der sich allerdings damals für Hertha BSC entschied. Egal, wie das Spiel am Sonntag ausgehen wird, anschließend werden die Kovacs Brüder und der Fußball-Lehrer sicherlich noch einige alte Geschichten aufwärmen.
Was das bevorstehende Spiel betrifft, der Fünftligist ist der krasse Außenseiter. Der Trainer selbst äußerte in einem Interview: „Trotzdem wollen wir die klitzekleine Chance, die wir haben, ergreifen. Ich fasse unsere Hoffnungen mal so zusammen: Ich wünsche mir als Trainer für dieses Spiel einen Scheißplatz, der uneben ist und holprig. Wir haben vielleicht sogar das Glück, dass einen Tag vorher ein American-Football-Spiel im Mommsenstadion stattfindet. Ich hoffe somit, dass der Rasen fast unbespielbar ist und dass es dazu auch noch regnet wie Sau. Und ich hoffe, dass alle denken: Wer ist Makkabi? Die hauen wir mit links weg! Wir wollen als Amateurverein so auftreten, dass alle sagen: Mensch, es war doch gar nicht so einfach, gegen uns zu spielen! Wir wollen alles in die Waagschale werfen und mit Herz agieren, ….“ Die „Generalprobe“ ging knapp daneben. Am 1. Spieltag der Oberliga unterlagen die Sandhowe Schützlinge beim Regionalliga-Absteiger Lichtenberg 47 mit 1:2.
Die beiden Berliner Profi-Mannschaften haben aufgrund ihrer Ligazugehörigkeit automatisch ein Startrecht für die 1. Runde. Das Los bestimmte für Hertha und die Eisernen jeweils einen Regionalligisten. Die Rot-Weißen reisen zum FC Astoria Walldorf aus der Regionalliga Süd West und nicht ganz so weit, hat es Zweitligist Hertha BSC. In Jena wartet der FC Carl-Zeiss auf die Berliner und wird versuchen, wie im letzten Jahr, als der VfL Wolfsburg nur mit großer Mühe weiterkam, dem Höherklassigen ein Bein zu stellen.
Der DFB schüttet, mit insgesamt 69 Millionen Euro, soviel Prämien aus, wie noch nie in der Pokalgeschichte. So dürfen sich selbst die Verlierer der 1. Runde über 215.600 EUR Zuwachs für die Vereinskasse freuen.
Hans-Peter Becker