Sie reckten ihre Schläger zum Gruß in die Höhe, eine Stunde lang hatten sich gut eintausend Anhänger im Welli in Hohenschönhausen eingefunden, sie wollten die erste Trainingseinheit ihrer Lieblinge sehen. Als erster betrat kurz nach 18 Uhr am Montag, 7. August 2023 der Cheftrainer Serge Aubin das Eis, ihm folgten 26 Profis des aktuellen Kaders. Aktuell haben die Eisbären bisher 28 Spieler unter Vertrag, drei Torhüter, elf Verteidiger und 14 Stürmer. Krankheitsbedingt fehlten nur Rayan Bettahar und Nachwuchsspieler Norwin Panocha.
Mit dabei waren auch die Vize-Weltmeister aus den Reihen der Eisbären. Neben Jonas Müller, Nordamerika-Rückkehrer Kai Wissmann, Manuel Wiederer und Marcel Noebels, galt die Aufmerksamkeit natürlich dem Neuzugang Frederik Tiffels, der vom amtierenden Meister RB München nach Berlin wechselte. Er wurde ja auch Vize-Weltmeister 2023, mit seinem Tor in der Overtime im Halbfinale gegen die USA schoss er Deutschland ins Finale. Jetzt hoffen die Fans in Berlin auf möglichst viele Tiffels-Tore für die Eisbären. Berlin ist eine große Stadt und einen Lieblingsbezirk hat er bisher noch nicht ausmachen können. Zudem ist ja erst kurz in Berlin. Sein Vertrag bei den Eisbären läuft langfristig, die Rede ist von vier Jahren, genug Zeit für den gebürtigen Kölner Berlin zu erkunden. In einigen Berliner Eishallen hat er bereits als Nachwuchsspieler Erfahrungen sammeln können.
Froh, wieder in Berlin zu sein, ist Kai Wissmann. Mit der Nationalmannschaft fand die letzte Saison zu guter Letzt einen versöhnlichen Abschluss. Sein Jahr in Nordamerika sieht er als wichtige Erfahrung, wenn auch nicht alle Wünsche in Erfüllung gingen. Beim NHL-Team der Boston Bruins kam er nicht zum Einsatz, dafür absolvierte er 31 Spiele in der American Hockey League für das Farmteam.
Es war das erste Training, Fragen, wie die bevorstehende Saison ablaufen könnte, lassen sich noch nicht beantworten. Die bisher feststehende Kaderliste verspricht einiges und Serge Aubin gab sich optimistisch. Alle sind gesund und fit aus dem Urlaub gekommen. Nach den ersten Eindrücken aus dem Training stellte er bereits fest: „Wir sind schneller geworden.“ Jetzt stehen harte Wochen der Vorbereitung an, bevor es am 15. September mit dem ersten Heimspiel gegen den ERC Ingolstadt wieder um Punkte geht.
Für Vorbereitungsphase haben die Eisbären insgesamt sechs Spiele vereinbart. Bereits am 20. August steht der erste Test bei den Lausitzer Füchsen. In Berlin wird nur einen Test geben, am 27. August empfangen die Eisbären in der heimischen Arena Sparta Prag. Weitere Testspiele wurden mit dem HC Hradec Kralove aus der tschechischen Extra-Liga und aus der DEL mit den Grizzlys Wolfsburg sowie den Fischtown Pinguins vereinbart.
Hans-Peter Becker