Im Spitzenspiel der Regionalliga Nordost ließ Favorit Energie Cottbus erneut Federn. Gegen Rot-Weiß reichte es im heimischen Stadion der Freundschaft nur zu einem Punktgewinn, man trennte 1:1. Pele Wollitz führte die Startschwierigkeiten seiner Truppe auf die kurze Vorbereitungszeit zurück. Zudem hätte das lange Warten auf die Relegation zur Folge gehabt, dass die Spieler nur zwei Wochen Urlaub machen konnten.
Einen Tag später empfing die VSG Altglienicke den BFC Dynamo im Jahnsportpark. Bei lausigem Sommerwetter hatten sich immerhin 1.296 Zahlende, größtenteils Fans der Weinroten, eingefunden. Altglienicke hat trotz einiger Widrigkeiten eine schlagkräftige Mannschaft zusammenbekommen. Unter Woche wurde noch Akaki Gogia verpflichtet. Er war 2017 der erste Millionen Transfer des 1. FC Union und 2022 wurde er Meister in der Schweiz mit dem FC Zürich. Kurz vor Halbzeitpause wurde er, für Ali Abu-Alfa, einem anderen Neuzugang, kam von Energie Cottbus, eingewechselt.
Da führten die Dynamos noch mit 1:0. Die Halbzeit mussten sie mit lediglich acht Feldspielern beenden. Im Brennpunkt des Geschehens stand Schiedsrichter Henry Müller, der Polizeibeamte aus Cottbus zeigt in der 26. Minute glatt rot für David Kamm Al-Azzawe, eine harte, aber vertretbare Entscheidung, mit etwas Fingerspitzengefühl hätte es eine gelbe auch getan. Geahndet wurde eine Notbremse an der Strafraumgrenze, allerdings befand sich ein weiterer BFC-Verteidiger auf gleicher Höhe und Vorsatz war ebenso nicht zu erkennen. Trotz Unterzahl ging der BFC in Führung durch, wie konnte es anders sein, Rufat Dadashov. Neuzugang Mc Moordy King Hüther (kam von Hertha II) stieg vor Freude auf den Zaun vor den BFC-Fans, verbotener Jubel und die Konsequenz war gelb und dann rot vom Schiri aus Cottbus. Mal ganz ehrlich, Herr Müller, in dieser Situation darf man mal wegschauen.
Zahlenmäßig so stark dezimiert, war der BFC in Halbzeit Zwei chancenlos. Sie wehrten sich, so gut es ging. Gogia in der 52. Minute erzielte den Ausgleich und Anthony Roczen, Neuzugang aus der Oberliga, spielte für den RSV Stahnsdorf, sowie der vom FC Bayern München ausgeliehene Nachwuchsmann Yousef Qashi sorgten für den 3:1 Sieg der Schützlinge von Trainer Karsten Heine. Der wusste natürlich das Ganze richtig einzuordnen, den Sieg nahmen sie trotzdem gerne mit. Insgesamt war es schade, dass der Schiedsrichter so im Mittelpunkt stand. Es wäre spannend gewesen, wie das Spiel sich weiter mit voller Mannschaftsstärke des BFC-Dynamo entwickelt hätte.
Zeitgleich wurde in Leipzig bei der BSG Chemie das Spiel gegen den FC Viktoria angepfiffen. Vor fast 4.000 Zuschauern im altehrwürdigen Alfred-Kunze Sportpark fehlte den Himmelblauen das Glück vor dem Tor. Der Treffer von Timo Mauer wurde zum goldenen Tor und so fuhren die Keskin Schützlingen mit leeren Händen zurück nach Berlin.
Mehr Glück hatten die Babelsberger, sie gewannen in Eilenburg mit 1:0.
Am nächsten Wochenende müssen Berlins Regionalligisten im Berlin-Pokal ran. Wir erinnern uns, der BFC und Viktoria waren ja im Halbfinale gescheitert, so dass dem Oberligisten TuS Makkabi, mit Trainer Wolfgang Sandhowe die Ehre zuteilwird, die Hauptstadt im DFB-Pokal zu vertreten.
In der ersten Runde des Berliner Pokals triff der BFC auf den Oberligisten Hertha 06, Viktoria bekommt es mit einem Berlin-Ligisten, dem Spandauer SC Teutonia 99 zu tun und Altglienicke muss gegen Regionalligaabsteiger Lichtenberg 47 im Zoschke ran. Hertha II tritt nicht im Pokal an, während der BAK gegen den Bezirksligisten Fortuna Pankow bestehen muss.
Hans-Peter Becker