Es hilft auch nicht, der Mannschaft zu bescheinigen, dass sie ja eigentlich gar nicht so schlecht gespielt hat. Mit Pech ist das allein nicht zu begründen. Bestimmt kennt jeder von uns das Sprichwort: Wenn man kein Glück hat, kommt auch noch Pech hinzu. Arme Hertha!
Mein Vorschaubericht: Oje gegen den Tabellenletzten. Der Club ziert nun, nach vier Spieltagen mit nur einem Punkt, die Rote Laterne. In Mainz wurde – wie befürchtet – mit 1:2 verloren. Wenn‘s nicht am Trainer liegt, an was dann? Ich bemängelte, dass Hertha relativ spät auf dem Transfermarkt aktiv wurde. Außerdem wurde die Qualität in der Vorbereitung mit Ausnahme der Start gegen Bayern München nicht realistisch genug eingeschätzt. Was Trainer zu den Niederlagen äußerte, hat Hand und Fuß. Wir stehen ja erst am Beginn der Saison, reicht nicht als Erklärung. Am 5. Spieltag heißt die Heimpartie Hertha gegen Aufsteiger Paderborn – Letzter gegen Vorletzter.
Steffen Baumgart wird es schwer haben, sich mit seinem Team in der Bundesliga zu halten. Dennoch besteht die Gefahr, dass Hertha abermals gar nicht so schlecht, aber nicht effektiv genug spielt. Was dann? Jetzt schon werden erste Befürchtungen laut, dass der Manager Sport, Michael Preetz, verantwortlich vor seinem dritten Abstieg aus der Bundesliga steht. Erfahrungsgemäß ist der Trainer in einer gefährlicheren Position. Eine Trainer-Degradierung hilft oft, die Problembehandlung nur etwas aufzuschieben. Was wird Hertha machen? Am besten wäre gewinnen, gewinnen und mit sportlicher Leistung in Demut und Bescheidenheit die trüben Gedanken verscheuchen.
Christian Zschiedrich