1. FC Union verliert ein hektisches Spiel

Sie hatten sich mehr ausgerechnet die Eisernen im Heimspiel gegen die ersatzgeschwächte Mannschaft des SV Werder Bremen. Dass es am Ende nicht einmal für einen Punkt reichte war auch der Mangel an Erfahrung beim 1. FC Union. Es war über die gesamte Spieldauer eine zerfahrene und hektische Partie. „Ein Fußballspiel, das ganz schön genervt hat“, wie Unions Pressesprecher Christian Arbeit in der Pressekonferenz die Sache auf den Punkt brachte.

Es könnte als Videospiel in die Geschichte dieser Saison eingehen. In der ersten Viertelstunde des Spiels zeigte Schiedsrichter Tobias Welz zwei Mal auf den Elfmeterpunkt. Den Strafstoß für Bremen hätte man nicht geben müssen, da wurde Bremens Kapitän Klaassen von Torwart Gikiewicz und Verteidiger Lenz in die Zange genommen. Er wollte eine etwas verunglückte Rückgabe abfangen. Das Foul war eher schwalbenartig. Die Ausführung des Strafstoßes stand bevor, der Schiedsrichter griff sich ans Ohr, der Kölner Keller, Entscheidung überprüfen und es dauerte eine gefühlte Ewigkeit. Welz blieb bei seiner Entscheidung und Bremen ging mit 1:0 in Führung, der Gefoulte verwandelte selbst. Kopfschütteln im Stadion und andernorts, was hatte der Schiedsrichter gesehen. Die ausgleichende Gerechtigkeit kam nur ein paar Minuten später, ein berechtigter Handelfmeter, der zunächst nur im Keller in Köln registriert wurde. Sebastian Andersson trug sich mit Saisontreffer drei in die Liste der Torschützen ein.

Bis zur Halbzeitpause versuchten beide Fußball zu spielen. Ein Spielrythmus fanden beide nicht. In der zweiten Halbzeit erkämpften sich die Eisernen mehr Spielanteile. Die Gäste blieben gefährlich und gingen in der 55. Minute in Führung. Zunächst hielt Gikiewicz einen Elfer, daraus resultierte ein Eckball und der war genau getimt, ein wuchtiger Kopfstoß von Füllkrug saß. Union lag hinten und versuchte das zu verändern. Die Spieluhr lief runter und die Hektik nahm zu. Der Torstand blieb. Zwei Spieler flogen noch mit gelb-rot vom Platz. Vor allem die letzten 10 Spielminuten hatten nicht mehr allzuviel mit Fußball gemein. Spiele dieser Art gewinnt meist die Mannschaft mit der größeren Erfahrung in der Spielklasse, die Eiseren zahlten Lehrgeld. Die nächste Aufgabe wartet in Leverkusen.

Hans-Peter Becker

Spieldaten:

1. FC Union Berlin: Gikiewicz – Trimmel, Friedrich, Subotic, Lenz – Becker (73. Gogia), Andrich, Gentner (84. Abdullahi), Bülter – Andersson, Ujah (67. Polter) 4-4-2

SV Werder Bremen: Pavlenka – Lang, Selassie, Groß, Friedl – Klaassen, Sahin, Eggestein (84. Pizzarro) – Osako (68. Sargent), Füllkrug, Bittencourt (90. Goller) 4-3-3

Zuschauer: 22.012

Tore: 0:1 Klaassen (5.), 1:1 Andersson (14.), 1:2 Füllkrug (55.)

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