Füchse wahren Champions-League Chance

39:30 Sieg gegen Erlangen

Vier Tage nach der emotionalen Partie und dem deutlichen Sieg gegen Mitkonkurrent Flensburg wollten die Füchse auch gegen den Tabellenelften Erlangen nichts anbrennen lassen. Voll konzentriert gingen die Berliner von der ersten Minute die scheinbar leichte Aufgabe gegen die Franken an. „Wir haben einen Super-Start hingelegt“, fand Trainer Jaron Siewert im Nachgang. Besonders laut wurde von den 7373 Zuschauern dabei das 4:1 von Robert Weber in der fünften Spielminute bejubelt. Es war das 2500. Bundesliga-Tor für den kahlköpfigen Rechtsaußen. Damit ist der Österreicher der fünfte Spieler, der diese Marke erreicht hat. Weber war im März geholt worden, nachdem sich Stammspieler Hans Lindberg an der Hand verletzt hatte. Apropos Lindberg. Dem Dänen fehlen nur noch 12 Tore, zu „seinem“ Rekord (2905). Er könnte, vielleicht noch in dieser Saison, erfolgreichster Werfer der Bundesliga werden. Gegen Erlangen kam der 41-Jährige allerdings nur für Siebenmeter auf die Platte und verwandelte bei vier Versuchen zweimal.

Nach Webers Rekord-Tor freute sich kurz darauf auch Matthias Gidsel über einen Jubiläumstreffer. Das 10:6 (15.) war das 100. Saisontor des Dänen. Mit ihrem hohen Tempo wirbelten die Gastgeber die Gäste-Abwehr immer wieder durcheinander und bauten ihre Führung konsequent aus. Großen Anteil daran hatte auch Torhüter Lasse Ludwig. Der 20-jährige, der schon gegen Flensburg bravourös gehalten hatte, stand rund 50 Minuten im Kasten, obwohl Stammkeeper Milosavljev nach seiner Verletzung wieder einsatzbereit war.

Mit einem 19:13 ging es in die Pause. Der Vorsprung hätte noch deutlicher ausfallen können. Allein fünfmal trafen die Berliner Pfosten oder Latte des gegnerischen Tores. „Außerdem haben wir einige Mal frei vor dem Kasten nicht getroffen“, mahnte Trainer Siewert mangelnde Konzentration beim Abschluss an.

In der zweiten Spielhälfte setzten die Füchse ihre Torejagd fort, weil im Ringen um die Champions-League-Teilnahme das Torverhältnis eine entscheidende Rolle spielen kann. Den 19 Treffern aus der ersten Hälfte fügten die Berliner noch einmal 20 Tore hinzu, wobei sich besonders Lasse Andersson (halblinks) und Matthias Gidsel und Fabian Wiede auf der rechten Angriffsseite als eiskalte Vollstrecker erwiesen. Dass im Angriffswirbel die eine oder andere Chance nicht genutzt und die Abwehr manchmal etwas vernachlässigt wurde, fiel an diesem Abend nicht sonderlich ins Gewicht. „Das war heute mehr als in Ordnung“, fand Sportdirektor Stefan Kretzschmar. „Man muss nicht jedes Mal ein Haar in der Suppe suchen“. Am Ende siegten die Füchse mit 39:30 und weisen damit die gleiche Tordifferenz (+115) wie der SC Magdeburg auf, der auf Grund mehr geworfener Tore allerdings weiter vor den Berlinern auf dem zweiten Tabellenplatz liegt.

Herbert Schalling

Für die Füchse erfolgreich: Wiede 7, Holm 1, Andersson 8, Lichtlein 1, Lindberg 2/2, Gidsel 6, Freihöfer 2, Kopljar 1, Vujovic 2, Weber 6/1, Marsenic 3

Das Restprogramm der Füchse: Bergischer HC (A), Minden (H), Göppingen (A), Hamburg (H), Lemgo (A)

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