Da hat sich Hertha BSC was eingebrockt !

0:3 in Frankfurt! Wie kann das sein, wo es um so viel ging, dass Hertha die erste Halbzeit verschläft. Das passt doch nicht. Die 2. Liga rückt näher. Hat Hertha wirklich nicht die Qualität fürs DFB-Oberhaus? Es scheint so. Selbst Aufsteiger Schalke 04 (aktuell 11 Punkte) rückt näher an Hertha BSC (14 Punkte) heran. Der Abstand zum Tabellenletzten beträgt nur noch 3 Punkte. Die Mannschaften über Hertha gehen von der ersten Minute ganz anders zu Werke. Vergleichsweise zu beobachten sind der größere Einsatzwille, einer für den anderen, die enorme Laufbereitschaft und Zweikampfführung. Da geht es mal ordentlich hart zur Sache. Augsburg schlägt Bayer Leverkusen 1:0 und der VfL Bochum gewinnt gar 5:2 gegen die TSG Hoffenheim. Da kursieren bereits Witze, ob Hertha vielleicht auf die 10fach in Folge sieglosen Hoffenheimer wartet. Schalke erkämpfte sich ein torloses Remis bei Borussia Mönchengladbach (immerhin zu Null!) und die Borussen sind der nächste Gegner in Berlin. Kann Hertha BSC mit dieser Einstellung gegen die Gladbacher einen Blumentopf gewinnen?

Genug der negativen Schlagzeilen. Kay Bernstein bekommt sogar Komplimente für die Entlassung von Fredi Bobic. Einig sind sich wiederum alle, dass dies kein günstiger Zeitpunkt war. Die vier Absagen im Transfergeschäft sprechen aktuell natürlich Bände. Was unter Fredi Bobic geschah, hat mich keineswegs überzeugt. Der Beginn war mit Windhorsts Millionen eigenartig. Insofern ist Bernstein in der Tat zu verstehen. Bobic brachte, so steht zu lesen, sage und schreibe 14 Mitarbeiter aus Frankfurt mit in die Hauptstadt. Das Geld hätte besser investiert werden können. Aber wen interessiert schon, ob das Ehrenamtliche, dagegen wäre nichts einzuwenden, oder kostspielige Ausgaben (Löhne) sind. Der Verein heißt aber Herrtha BSC, der in Verantwortung das Spiel mit sich machen ließ. Bobic soll, lobenswerterweise, einen Transferüberschuss erzielt haben. Gut so, plus die Millionen von Windhorst, welcher Verein kann schon so gut dastehen?

Die Antwort: Der zweite Berliner Bundesligaverein. Während ich die Zeilen tippe, stehen die Köpenicker an 1. Stelle der Eliteliga und Trainer Urs Fischer bäckt trotzdem weiter Bewusstsein kleine Brötchen. Sein Ziel waren zunächst 40 Punkte, so schnell wie möglich den Klassenerhalt sichern. Union hat nach 19 Begegnungen „erst“ 39. Es fehlt also immer noch ein Punkt, um nicht abzusteigen, ehe das nächste Ziel verkündet werden kann. Noch mehr hat mir die Einkaufspolitik – „Wir haben unsere Grenzen“ – imponiert. Es wurde wohl zu viel gefordert und Absprachen nicht eingehalten, also verzichteten die Eisernen.

Der VfL Wolfsburg wurde aus dem Pokal geschmissen, der 1. FC Union hat das Viertelfinale erreicht. Was ist mit Hertha BSC? Ach, lassen wir das. Sonst fange ich noch an, von beiden Vereinen die Ergebnisse der letzten vier Meisterschaftsspiele gegenüberzustellen. Der angeblich neue Investor ist ja auch noch nicht sicher. Oje Hertha BSC, das nächste Spiel sollte unbedingt gewonnen werden.

Christian Zschiedrich

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Christian Zschiedrich

Er kann von sich mit Fug und Recht behaupten, immer ein Leben für und durch den Sport geführt zu haben. Er spielte Fußball, nicht mal untalentiert, brachte es dabei zu einigen Ehren, studierte Sport in Leipzig, arbeitete als Sportlehrer und trainierte Fußballmannschaften. Zwischendurch erwarb er beim DFB seine Trainerlizenz. Nach und nach entdeckte er dabei sein Herz für den Sportjournalismus, schrieb Artikel für verschiedene Zeitungen und hob in Berlin eine eigene Sportsendung im Lokal-TV aus der Taufe. Über 2.000 Sendungen wurden unter seiner Leitung produziert. An`s Aufhören verschwendet er keinen Gedanken, schließlich bietet das Internet viele neue Möglichkeiten.

Ein Gedanke zu „Da hat sich Hertha BSC was eingebrockt !“

  1. Ich weiß nicht, ob Hertha die erste Halbzeit verschlafen hat, das Problem ist vielmehr, dass die Mannschaft nicht funktioniert und alles andere als erstligatauglich ist. Da sind einige Hertha-Spieler auf dem Platz, die viel Potenzial haben, leider fehlt die Mannschaft dazu. Allzu viele Spiele wird Hertha in dieser Saison nicht mehr gewinnen und sich auf Abschiedstournee begeben. Sollte es mit dem neuen Investor klappen, ist vielleicht eine schnelle Rückkehr möglich. Allerdings ist der Schuldenberg inzwischen bedenklich angewachsen. Bobic’s Wette auf die Zukunft hat nicht funktioniert. „Hertha-Horrorzahl entzaubert Fredi Bobic: 97,7 Millionen Euro für Gehälter, so viel gaben nicht mal Preetz und Klinsmann aus“, so titelte der Berliner Kurier. Mir fehlen die Worte.

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