Champions-League: Wasserfreunde Spandau 04 – Szolnok Vizilabda Club

Foto: Wasserfreunde Spandau

Gut 300 Fans konnten den neuesten Erfolg des Berliner Wasserballteams Spandau 04 miterleben. Am dritten Spieltag der Champions-League-Vorrunde der Gruppe B konnte das Team von Petar Kovacevic einen verdienten Sieg gegen den ungarischen Titelfavoriten erzielen. Am Ende des Spiels machte das ungarisch-serbische Starensemble des Champions-League-Siegers von 2017, Szolnoki VSK, einen erschrockenen Eindruck. Die Berliner siegten in dem äußerst spannenden Spiel mit 10:9 (5:4,1:3,2:1,2:1) Toren. Seit Mai 2016 war der ungarische Meister in 15 CL-Spielen in Serie ungeschlagen geblieben. Das Ende dieses Runs war in Schöneberg an Körpersprache und Mimik überdeutlich zu erkennen, es überraschte die Spieler und Trainer der Ungarn heftig.

Offensichtlich wiesen einzelne Top-Spieler Szolnoks eine schwache Tagesform auf, z. B. der Keeper Viktor Nagy.  Er ließ gleich mehrere Bälle durchrutschen. Offenbar war zudem die Einstellung der Spieler des Titelverteidigers von zu viel Überheblichkeit geprägt. Vermutlich gingen sie davon aus, dieses Match sei schon so gut wie gewonnen. „So etwas rächt sich im Sport nicht immer, aber ziemlich oft“, meinte Präsident Hagen Stamm im Resümee. „Das hat unsere Jungs erst so richtig stark gemacht.“ An der Körpersprache der Wasserfreunde war diese Entwicklung abzulesen: Die geballten Fäuste nach gelungenen Gastgeber-Aktionen nahmen zu. Das Publikum meldete sich in der zweiten Halbzeit immer lautstärker – es wurde ein richtig mitreißendes Spiel. Aus dem 1:3 wurde noch im ersten Viertel ein 5:4, im zweiten gar ein 6:4 – und auch Szolnoks kleiner Zwischenspurt zum 7:6 der Gäste zur Halbzeit konnte das von Trainer Petar Kovacevic glänzend eingestellte Spandau-Team nicht mehr bremsen. 8:8 hieß es nach Abschnitt drei, 10:9 nach Mateo Cuks Siegtreffer nur 23 Sekunden vor Schluss. „Ich bin stolz, begeistert und freue mich sehr“, resümierte Kovacevic.

Aktuell sind erst drei von 14 CL- Gruppenspielen absolviert, aber die Spandauer haben nun die Chance, das Final 8 im Frühjahr in Genua zu erreichen. Aktuell sind die Berliner gemeinsam mit Szolnok Gruppen-Dritter (je 6 Punkte) hinter Pro Recco (9 P., als Gastgeber sowieso bereits qualifiziert) und Jadran Herceg Novi (7 P.). Und die nächste CL-Aufgabe in den Niederlanden bei AZC Alphen (9. Dezember 2017) ist für das Spandauer Team durchaus lösbar. Die größte Gefahr für das Team des Deutschen Meisters ist in der möglichen Überheblichkeit nach einem so großen Erfolg zu sehen, wie das Beispiel der ungarischen Spieler aufzeigt.

Vorschau: Deutsche Wasserball-Liga, 7. Spieltag – Samstag, 2. Dezember 2017:

Spandau 04 – OSC Potsdam, Schwimmhalle Schöneberg, 18 Uhr. Lösbar sollte auch die Bundesliga-Heimaufgabe am bevorstehenden Samstag gegen den Dritten der DWL, den OSC Potsdam sein. Das Potsdamer Team hat bislang drei Siege und drei Niederlagen auf dem Konto. Spandau tritt, den Ehrl-Cup vor Saisonstart einbezogen, bereits zum dritten Mal in dieser Saison gegen die Nachbarn an und hat die beiden ersten Partien hoch gewonnen (24:7 und 15:1). Die von Spandaus langjährigem Keeper Alexander Tchigir trainierten Potsdamer haben noch keine Kontinuität aufbauen können. Sie gewannen überraschend mit 14:13 beim ASC Duisburg, verloren aber ebenso überraschend in der Woche darauf mit 11:16 daheim gegen die SG Neukölln. Im Fokus des 7. Spieltags steht erneut das Duell um die Tabellenspitze zwischen Spandau und Waspo Hannover. Das Hannoveraner Team ist derzeit wie auch das Spandauer minuspunktfrei und hat nur einen Treffer weniger im Torverhältnis aufzuweisen. Waspo muss beim Letzten der Tabelle antreten, bei seinem Lokalrivalen, den White Sharks. Hier könnten sich also Verschiebungen an der Spitze ergeben.

Quelle: Peter Röhle/Wasserfreunde Spandau

Veröffentlicht von

Christian Zschiedrich

Er kann von sich mit Fug und Recht behaupten, immer ein Leben für und durch den Sport geführt zu haben. Er spielte Fußball, nicht mal untalentiert, brachte es dabei zu einigen Ehren, studierte Sport in Leipzig, arbeitete als Sportlehrer und trainierte Fußballmannschaften. Zwischendurch erwarb er beim DFB seine Trainerlizenz. Nach und nach entdeckte er dabei sein Herz für den Sportjournalismus, schrieb Artikel für verschiedene Zeitungen und hob in Berlin eine eigene Sportsendung im Lokal-TV aus der Taufe. Über 2.000 Sendungen wurden unter seiner Leitung produziert. An`s Aufhören verschwendet er keinen Gedanken, schließlich bietet das Internet viele neue Möglichkeiten.

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