Bescheidene Aussichten für Hertha BSC

Sind wir realistisch, auch ohne Corona-Infizierung und Quarantäne wäre es schwer genug, dem Abstieg zu entrinnen. Jetzt hoffen wir, dass sich die Vor- und Nachteile etwa die Waage halten und Hertha in der Bundesliga verbleiben kann.

Zur Pandemie kommen nun auch noch Spaltungs-Absichten und Pläne des Kapitals in Sachen Super League hinzu. Das geht auf Mark und Knochen des geliebten Fußballsports, der sich von vielen und mir prophezeit, selbst kaputt macht. So mit ungehörten Warnungen seit Jahren, was in Sachen Geld-Sucht geschieht, von Menschen, die den Sport in erster Linie vor Augen haben. Was regte sich mein Schwiegervater und der im Handballsport in Berlin bekannte Erich Richter auf. Ihre Stimmen verhallten, mittlerweile liegen sie schon längst unter der Erde. Ich sah mich für meine 25-jährige Lokalsportsendung TV SPORT IN BERLIN ständig mit nicht gewährten Senderechten problematisiert.

Zurück zu Hertha, in Abwägung der angesprochenen Vor- und Nachteile nenne ich zuerst ein paar Vorteile: Die hat garantiert eine hungrige, ausgeruhte, verletzungsfreie Mannschaft. Zwei Wochen richtig genutzte Pause, können Kräfte mobilisieren und frei machen. Wer allerdings zur absoluten Ruhe gezwungen ist, beginnt erfahrungsgemäß bereits nach zwei Wochen bei null. Fahrradergometer und Laufband im Wohn- oder Schlafzimmer helfen, ersetzen keineswegs das Fußball-Training.

Christian Zschiedrich kommentiert Foto: Hans-Peter Becker

Wenn kein Mannschaftstraining erfolgen kann, dann sind wir bei entscheidenden Nachteilen angekommen. Hertha steht aktuell auf Platz 16, dem Relegationsplatz und wird wahrscheinlich auf Platz 17, einem direkten Abstiegsplatz ins Geschehen eingreifen können. Arne Friedrich überlegt, ob wechselweise mit zwei verschiedenen Mannschaften gespielt werden soll. Das wäre meiner Meinung nach zu risikoreich. Das kann man in Test- und Freundschaftsspielen nicht aber in Punktspielen machen. Vom „blinden Verstehen“ hat Arne Friedrich bestimmt selbst Erfahrungen sammeln können.

Bereits vor der Quarantäne war ich in Bezug des Ausgangs des Aufeinandertreffens mit Mainz 05 der Ansicht, die kämpferische Komponente wird aufseiten der Mainzer liegen. Wie ist es mit Köln und den Mitkonkurrenten? Interessant und spannend, was Bielefeld gegen Schalke und Werder Bremen gegen Mainz machen wird. Wer der Herthaner bleibt denn künftig in Liga Zwei?  Fredi Bobic, Ja!  

Christian Zschiedrich

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Christian Zschiedrich

Er kann von sich mit Fug und Recht behaupten, immer ein Leben für und durch den Sport geführt zu haben. Er spielte Fußball, nicht mal untalentiert, brachte es dabei zu einigen Ehren, studierte Sport in Leipzig, arbeitete als Sportlehrer und trainierte Fußballmannschaften. Zwischendurch erwarb er beim DFB seine Trainerlizenz. Nach und nach entdeckte er dabei sein Herz für den Sportjournalismus, schrieb Artikel für verschiedene Zeitungen und hob in Berlin eine eigene Sportsendung im Lokal-TV aus der Taufe. Über 2.000 Sendungen wurden unter seiner Leitung produziert. An`s Aufhören verschwendet er keinen Gedanken, schließlich bietet das Internet viele neue Möglichkeiten.

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