Ein bisschen was und gar nichts, so lassen sich die Auftritte der Berliner Profifußballer zusammen. Am Freitagabend, 21.02.2025 sahen erstaunliche 41.752 zahlende Zuschauer die leider gewohnte Fußball-Magerkost im Olympiastadion. Es gab für die Herthafans den berühmten Joke von der gleichzeitig guten und schlechten Nachricht. Die „Alte Dame“ hatte wenigstens nicht verloren, allerdings auch nicht gewonnen. Das 0:0 war ein trostloses, der Befreiungsschlag misslang. Das Selbstvertrauen ist weg, man tritt auf der Stelle. Hertha hatte zwar mehr vom Spiel, wirkte nicht konteranfällig wie zuletzt, sodass der Punkt redlich verdient war. Am nächsten Spieltag steht die lange Ausfahrtsfahrt, über 700 Kilometer, zum SV Elversberg bevor. In ihrem zweiten Jahr im Unterhaus des Profifußballs macht die Truppe aus dem Saarland eine erstaunlich gute Figur und liebäugelt noch mit den Plätzen ganz oben.
Einen Tag später gab es in Dortmund das Top-Spiel des Tages. Der 1. FC Union war zu Gast im Westfalen-Stadion und ging mit leider nicht fliegenden Fahnen unter. Ein Fußballspiel darf verloren werden, auch mit mehreren Toren Unterschied, bitte nicht so, wie es die Eisernen über sich ergehen ließen, erst ein Eigentor und am Ende auseinandergefallen. Lähmendes Entsetzen nach dem Schlusspfiff, auf der schwarz-gelben Anzeigetafel war von einer 0:6 Niederlage zu lesen. Dortmund schoss sich Frust von der Seele und die Eisernen schmolzen im Stahlbad des Westfalen-Stadions dahin. Es wurde die höchste Niederlage seit dem Bundesligaaufstieg. Der nächste Gegner in der „Alten Försterei“ ist Aufsteiger und Tabellenschlusslicht Holstein Kiel. Wie man es dreht und wendet, trotz der Dortmundklatsche gehen die Eisernen als Favorit in die Begegnung. Diese Punkte sollten geholt werden, zuvor steht die abschließende Verhandlung des Feuerzeugwurfes an. Das könnte einen Punkt kosten. Es wären dann nur 8 Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz und 11 Partien stehen noch aus.
Es bleibt gefährlich in beiden Fußballstandorten in der Hauptstadt.
Hans-Peter Becker