Sieg und Niederlage für die Berliner Profimannschaften

Ist das jetzt eine Krise? Die Situation zumindest ungewohnt, wettbewerbsübergreifend kassierte der 1. FC Union die vierte Niederlage in Folge. Am 5. Spieltag der Bundesliga entführte die TSG Hoffenheim die Siegpunkte aus der Alten Försterei. Die TSG Hoffenheim wirkte abgeklärter und der Sieg war keinesfalls glücklich. Für den Verein aus dem Südwesten war es der Sieg Nummer Fünf hintereinander.

“In der ersten Halbzeit war es eine Nicht-Leistung – in der zweiten Halbzeit war es so, wie es eigentlich sein soll. Da hat die Mannschaft gezeigt, wozu sie fähig ist. Diese Bereitschaft haben wir im ersten Durchgang leider nicht an den Tag gelegt”, so Union-Cheftrainer Urs Fischer. Er fügte hinzu: “Auch solche Phasen gehören zur Entwicklung einer Mannschaft dazu, damit muss man umgehen können. Es wäre schön, wenn es immer nur bergauf gehen würde, aber manchmal muss man einen Schritt zurück gehen, um zwei nach vorne zu machen.”

Urs Fischer hat hier die richtigen Worte gefunden. Einer seiner Vorgänger im Amt des Union-Cheftrainers, Sascha Lewandowski, hatte in einem Pressegespräch mal geäußert, dass egal wie gut du ein Spiel planst, deine Möglichkeiten zu einem Matchplan zusammenfasst, am Ende gehört auch immer eine Portion Matchglück dazu. Dieses erwähnte Matchglück wollte sich an diesem Samstagnachmittag in dem wie immer vollbesetzten Stadion in der Wuhlheide einfach nicht einstellen. Die Steigerung in der zweiten Halbzeit war beachtlich. Fischer wechselte zur Halbzeit Brendan Aronson aus. Für ihn kam David Datro Fofana, der sichtlich mit seinen Dribblings für Belebung sorgte. Im Abschluss fehlte das Glück. In der 59. Minute hatte Kevin Behrens die Riesenchance auf den Anschlusstreffer. Er traf das leere Tor nicht, halt fehlendes Matchglück. Alles andere als glücklich agierte Leonardo Bonucci, er wurde in der 81. Minute ausgewechselt.

Am nächsten Spieltag geht es zum Aufsteiger nach Hoffenheim, sollte auch das in die Hose gehen, darf von einer Krise gesprochen werden. Bis hierher ist noch nichts passiert.

Bei der Hertha darf man sich die Augen reiben, der erste Auswärtssieg war zugleich der Dritte in Folge. Sie wundern sich, warum es in Kiel wieder zwei so völlig unterschiedlich Halbzeiten gegeben hat. Was den Eisernen fehlte, in Kiel konnte sich Hertha über fehlendes Matchglück nicht beklagen. Pikant, ausgerechnet der Kieler Junge Fabian Reese, sorgte mit seinem erfolgreich verwandelten Elfer in der Nachspielzeit für die Entscheidung.

Hans-Peter Becker

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