Der 8. Spieltag hatte es in sich. Nicht nur, dass der BFC Preussen unangefochten mit sieben Siegen und einem Remis mit 22 Punkten ein überaus erfolgreicher Tabellenführer ist und der Berliner SC die Rote Laterne mit nur 5 Punkten ziert, Blau-Weiß 90 mit nur einem Zähler besser auf einem direkten Abstiegsplatz steht – die Ansetzung Frohnauer SC – SD Croatia bescherte Zoff und eine unverständliche Wertung mit 0:2 und drei Punkten zugunsten des Gastes. Bereits vor Ort war absehbar, das wird ein Fall für das Sportgericht. Ein zwischenzeitlich schriftlich ergangener Einspruch wurde uns von einem Vereinsvertreter, in Person von Willi Mahler bestätigt. Was war passiert?
Über die Bespielbarkeit eines Platzes entscheidet, zumal bei Anwesenheit beider Mannschaften, letztendlich der Schiedsrichter. Dem Vernehmen nach waren beide Vereine willig zu spielen. So aber soll es vermutlich nicht eindeutig im Spielberichtsbogen stehen. Demnach hat der Staffelleiter seitens des Berliner Fußballverbandes keinen Fehler begangen, drei Punkte für SD Croatia zu werten. Ansonsten hätte die Partie einfach zu einem späteren Zeitpunkt neu angesetzt werden müssen.
Die Zweifel über die Bespielbarkeit des Poloplatzes waren durchaus nachvollziehbar. Am Kunstrasenplatz waren schadhafte Stellen auszubessern, was zum Zeitpunkt der Platzbegehung durch Schiedsrichterin Deniz Aylin Stankowski nicht geschehen war. Am Rande des Kunstrasenplatzes lagen noch einen Tag später die einzuschweißenden Kunstrasen-Ersatzstücke herum. Die Entscheidung, auf dem ramponierten Platz nicht zu spielen, wurde akzeptiert. Ivan Pelivan, Sportlicher Leiter des CD Croatia, wies darauf hin, nebenan der Naturrasenplatz sei doch „einwandfrei in Ordnung“. Selbst wenn ein Trainer oder Spieler da anderer Meinung sein sollte, letztendlich zählt einzig die Stimme des Schiedsrichters, in diesem Fall, der angesetzten Schiedsrichterin Deniz Aylin Stankowski. Angeblich wollte das Schiedsrichtergespann auch vermerken, dass der Naturrasenplatz in Ordnung sei.
Warum wurde nicht gespielt? Wurde es etwas vergessen, zu vermerken? Der Wille, die Partie auszutragen, ging wohl auch nachweislich dadurch hervor, „dass unsere 2. Mannschaft, wie angesetzt, um 14.30 Uhr anstandslos auf dem Naturrasenplatz gespielt hat“. Beide Mannschaften hätten gern gespielt, das ist Fakt, denn es festzuhalten gilt, so geht die Entscheidung auf das Konto der Schiedsrichterin. Jetzt ist guter Rat für den Staffelleiter Frank Godau teuer. Frohnaus Trainer Philipp Friedemann wird mit „wir hätten auch gern gespielt“ zitiert. Das habe er deutlich den Schiedsrichtern so gesagt. Frohnaus Einspruch ist also mehr als begründet. Sind wir also auf das Urteil gespannt.
Was ist da falsch gelaufen und nicht nur falsch verstanden worden? Übrigens, eine Woche zuvor wurde die Begegnung gegen Altglienicke II auf dem ramponierten Kunstrasenplatz ausgetragen. Laut Spielordnung muss, wenn der Platz bespielbar ist, das Spiel ausgetragen werden. Die Füchse Berlin müssen bereits am Mittwoch, 04.10.2023 zum Nord-Derby nach Frohnau. Ein erfahrener Schiedsrichter ist gefragt und sollten die Reparaturen noch nicht ausgeführt worden sein, kann wohl nur auf dem Naturrasenplatz gespielt werden.
Christian Zschiedrich