In Sachen BSV Al-Dersimspor, wir berichteten ausführlich von den Vorgängen, entschied nun das Sportgericht: Die Suspendierung ist aufgehoben, die drei ausgefallenen Spiele werden nachgeholt. Der Verein spielt weiter im Meisterschaftsbetrieb des BFV, Al-Dersimspor zog im übertragenen Sinne den Kopf aus der Schlinge und ist noch einmal davongekommen. Die Fußball-Kultur hat sich in den letzten Jahren gewaltig verändert. Al-Dersimspor ist beileibe nicht der einzige Verein in Berlin mit ausländischen Wurzeln, in den Clubs, in denen zahlenmäßig z.B. die türkischen Mitbürger das Sagen haben. Das Positive im Fall Dersimspor: Die Vereinsführung hat wohl Einsicht walten lassen.
Sind wir also auf das Vorangehen und die weitere Entwicklung gespannt. Schlimm wäre eine weitere Politisierung im Fußball. Hier verhinderten zwei Vorstandsmitglieder Schlimmeres! Das dürfte auch der Grund gewesen sein, weshalb dem Antrag von Spiel- und Schiedsrichterausschuss, die nächsten zehn Heimspiele des Vereins unter Ausschluss der Öffentlichkeit durchzuführen, durch das Sportgericht nicht gefolgt wurde. Es wurden immerhin mehrere Auflagen verhängt: Fünf Ordner müssen dem Schiedsrichter vor jedem Heimspiel namentlich benannt werden, die als solche für ihn erkennbar sind.
Eine weitere Auflage sollten sich andere Vereine zu Herzen nehmen, eine Regelkunde-Schulung beim BFV. Die müssen laut Sportgerichtsurteil allle 22 auf dem Spielberichts-Formular genannten Spieler bis zum 31. März 2020 absolvieren. Das Verfahren wird neu eröffnet, wenn die Auflagen nicht erfüllt werden.
Persönliche Strafen wurden darüber hinaus ausgesprochen: Mohammed El-Kassem (ein Spiel Sperre) Metin Sinan Aktürk (zwei Spiele), Onur Serhat Aktürk (drei Spiele), Ozan Yildiz (vier Spiele) Hüseyin Ali Kaloglu (Hauptbeschuldigter), wird gesperrt bis 31.12.2020. Er muss außerdem ein Anti-Gewalttraining absolvieren. Co. Trainer Jerome Flohr erhielt einen Verweis. Schiedsrichter Paffrath erklärte, sich auf dem Platz selbst nicht bedroht gefühlt zu haben.
Al Dersimspor erwartet am Sonntag, 20.10. 15.00 Uhr, Lilli-Henoch-Sportplatz, die Spandauer Kickers. Zur gleichen Zeit TSV Rudow – Sparta Lichtenberg (Stubenrauchstraße). Bereits am Freitag, 18.10. 19.30 Uhr, Wackersportplatz, Kienhorststraße, Füchse Berlin – Brandenburg 03. Samstag, 19.10. 14.00 Uhr, Spandauer Damm, Berlin United – SV Empor,
Sonntag, 20.10. 12.00 Uhr, Julius-Hirsch-Sportanlage, TuS Makkabi – Fortuna Biesdorf, 12.45 Uhr, Kreuznacher Straße, Stern 1900 – Eintracht Mahlsdorf, und Poloplatz, Frohnauer SC – SD Croatia, 13.00 Uhr Hubertusallee, Berliner SC – Türkiyemspor, 14.00 Uhr, Willi-Kressmann-Stadion, Hilalspor – Berlin Türkspor.
Christian Zschiedrich