Es war ein verdienter Sieg für die Eisernen. Leidenschaft schlug Beamtenfußball. Ein individueller Fehler und ein Sonntagsschuss entschieden das Spiel. Nach einer halben Stunde führten die Gastgeber in der ausverkauften „Alten Försterei“ mit 2:0. Diese Situation war wie gemalt für die Rot-Weißen. Hertha war gezwungen, das Spiel zu machen und darin lag, neben der wackligen Abwehr, genau das Problem.
Kurz vor der Halbzeitpause hatte Hertha Pech. Ein Treffer von Pekarik fand wegen einer vorangegangenen Abseitsstellung keine Anerkennung. Der Kölner Keller griff ein, erst nach mehrminütiger Prüfung wurde das Tor zurückgenommen. Piatek stand hauchzart mit der Schulter im Abseits, der Assistent hatte die Fahne unten, Luthe wehrte ab, zu kurz und Pekarik traf. Allerdings ist hier fragen, resultierte daraus nicht eine neue Spielsituation? Es ist jetzt müßig darüber weiter nachzudenken, diese Szene hat das Spiel nicht entschieden. Nachdenken muss Hertha, warum bot die Mannschaft, ausgerechnet im Derby, so eine schlechte Leistung?
Für die zweite Halbzeit stellte Pal Dardai taktisch um. Die Doppelsechs wurde aufgelöst, für Tousart kam mit Beldofil ein zusätzlicher Stürmer. Aus dem 4-2-3-1 wurde ein 4-3-3, allerdings wurde nichts besser. Außer viel Ballbesitz konnte Hertha nichts bieten, die Eisernen kreierten dagegen einige gefährliche Kontersituationen. Der Sieg der Eisernen war nie ernsthaft gefährdet
Die Eisernen belegen bereits wieder einen internationalen Platz, während Hertha erneut nach unten blicken muss. Der Aufwärtstrend wurde gestoppt.
Hans-Peter Becker
Fußball-Bundesliga 12. Spieltag
20.11.2021 18:30 Uhr
1. FC Union Berlin – Hertha BSC 2:0 (2:0)
1. FC Union Berlin: Luthe – Trimmel (90.+1 Ryerson), Friedrich, Knoche, Baumgartl, Gießelmann – Haraguchi (82. Öztunali), Khedira, Prömel (71. Möhwald) – Kruse (90.+1 Voglsammer), Awoniyi (82. Becker) 5-3-2
Hertha BSC: Schwolow – Pekarik (71. Jastrzembski), Stark, Dardai, Plattenhardt – Ascacibar, Tousart (46. Belfodil) – Richter (86. Selke), Serdar, Mittelstädt (61. Prince-Boateng) – Piatek (61. Ekkelenkamp) 4-2-3-1/4-3-3
Tore: 1:0 Awoniyi (8.), 2:0 Trimmel (30.)
Zuschauerzahl: 22.012