Union mit Kantersieg und Hertha kriegt wenigstens Punkte auf das Konto

Es ist momentan verkehrte Welt im Berliner Profi-Fußball nach sieben Spieltagen steht der 1. FC Union in der Tabelle auf einem Platz, wo man eigentlich die Konkurrenz aus Charlottenburg erwartet hätte. Die Bestandsaufnahme kann sich für die Mannschaft aus Köpenick sehen lassen. Es stehen drei Siege und drei Unentschieden in der Bilanz, lediglich zum Saisonauftakt mussten sie eine Heimniederlage gegen den FC Augsburg hinnehmen. Das war am 19. September und seitdem sind sie ungeschlagen. Skeptiker können jetzt einwenden, dass mit Ausnahme von Borussia Mönchengladbach kein Schwergewicht der Liga dabei war.

Da ist was dran, trotzdem ist im Vergleich zur Vorsaison eine Weiterentwicklung erkennbar. Waren sie in der Schlussphase der Aufstiegssaison leicht ausrechenbar, so konnte durch gute Kaderplanung der taktische und spielerische Instrumentenkasten erweitert werden. Der Kantersieg gegen die Arminia aus Bielefeld kann da als ein Höhepunkt dieser Entwicklung gelten. Aus Sicht der Eisernen kann von einem fast perfekten Spiel gesprochen werden. So in etwa äußerte sich auch der Kapitän der Eisernen Christopher Trimmel. Das Geisterspiel war sehr früh entschieden. Zur Pause führten die Gastgeber mit 3:0 und in der zweiten Halbzeit hatten die Bielefelder nicht wirklich was vor. Eher im Gegenteil, obwohl die Unioner merklich einen Gang runter schalteten kamen sie zu zwei weiteren Torerfolgen. Der 5:0 Sieg war der bisher höchste Sieg in der Bundesliga.

Auf der Gästebank saß der langjährige Union Trainer Uwe Neuhaus und konnte nach dem Spiel nur konstatieren: „Ein Spiel kann man immer verlieren, aber nicht so.“ Das war in allen Belangen zu wenig was die Arminia in der Wuhlheide ablieferte. So konnten bei den Eisernen vor allem zwei Spieler glänzen. Es waren Sheraldo Becker und Max Kruse. Wenn der Paradiesvogel Kruse weiter solche Leistungen auf dem Platz abliefert, seien ihm seine gelegentlichen Eskapaden in der trotz Lockdown vielfältigen Betätigungsmöglichkeiten in der Hauptstadt verziehen.

Eitel Sonnenschein bei den Eisernen und bei der „Alten Dame“ sieht es auch wieder etwas freundlicher aus. Es kamen wenigstens Punkte auf das Konto und das versprochene Geld soll ja im Laufe des Geschäftsjahres noch folgen. Für den gemeinen Fan der Hertha sind die Geschäfte von Investor Lars Windhorst so nebulös wie die Sichtverhältnisse in der WKK-Arena während des Auftritts der Hertha. Nach pomadiger erster Halbzeit, immerhin konnte Hertha eine 1:0 Führung mit in die Kabine nehmen, gelangen in der zweiten Halbzeit zwei weitere Treffer. Mit dem 3:0 Sieg wurde endlich der zweite Saisonsieg eingefahren und die unheilvolle Serie von fünf sieglosen Spielen durchbrochen.

Beide Berliner Clubs gehen mit einem Sieg in die Länderspielpause und können die Vorbereitung für die kommenden Aufgaben etwas ruhiger angehen. Am 21. November geht es weiter. Im Samstagabend-Spiel empfangt Hertha die Borussia aus Dortmund und einen Tag später beschließt der 1. FC Union mit seinem Auswärtsauftritt in Köln den 8. Spieltag.

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