Es ist die achte Auswärtspleite in Folge, die zehnte in der Saison. Das wäre vielleicht noch nicht einmal so schlimm, wäre Hertha mit wehenden Fahnen untergegangen, wären diese Niederlagen nicht alle total verdient. Fast regelmäßig indiskutable Leistungen und überwiegend verschlafenen ersten Hälften, so wie in Mainz ohne einen Torschuss im ersten Durchgang. Das ist mehr als schwach und für Europa einfach zu wenig. Zum Glück patzten die Konkurrenten am Wochenende ebenfalls. Die Mannschaften von Platz 6 bis 10 verloren allesamt. Die Fußballwoche stellt in diesem Zusammenhang unter dem Mantel des Versagens der Hertha die Frage nach dem „hässlichen Auswärtsgesicht“. Auf der Zielgeraden sind somit in den verbleibenden zwei Auswärtsspielen in Bremen und Darmstadt Siege Pflicht. Die Heimspiele gegen Wolfsburg, Leipzig und Leverkusen könnte den Fans das andere, das bessere Gesicht der alten Dame offenbaren.
Die Eisernen aus Köpenick haben dagegen den Spieß des Versagens wieder umdrehen können. Durch Tore von Kreilach (14.), Polter (85.) und Hosiner (88.) gewann der 1.FC Union vor 21.379 Zuschauer bei einem Gegentor durch Gaus (68.) 3:1 gegen den 1.FC Kaiserslautern, der damit in ärgste Abstiegsgefahr gerät. Allerdings steht ein Hammerspiel am Montag, 24.04., 20.15 Uhr, beim Tabellenführer VfB Stuttgart zum 30.Spieltag an. Doch die Eisernen freuen sich auf die Auswärts-Begegnung. Das ist die richtige Einstellung. Könnte durchaus sein, dass es in Liga Zwei bald keinen Berliner Vertreter mehr gibt. In Liga Drei gibt es seit Jahren ja keinen Verein aus unserer Stadt. Kommen wir im Überblich also zur Regionalliga Nordost:
Nach 28 Spieltagen (also noch 6) führt nach wie vor Carl Zeiss Jena (65 P.) mit sieben Zähler Vorsprung vor Energie Cottbus (58 P.). Beide gewannen ihre Spiele: Cottbus 6:1 über Neustrelitz, Carl Zeiss Jena 4:2 in Nordhausen. Nordhausen wurde als eine schwere Hürde angesehen. Wenn es noch eine Veränderung geben sollte, dann nur zwischen den beiden Vereinen. Die anderen sind zu weit abgeschlagen. Und der BFC Dynamo, jetzt 14., fällt und fällt immer weiter, verlor 0:3 beim FC Schönberg 95. Dagegen schlug Viktoria(5.) Babelsberg(6.)vor 491 Zuschauer 2:1 und rückt dem BAK 07 bis auf einen Punkt gewaltig auf die Pelle. Denn BAK 07 verlor das Berlin-Derby im Amateurstadion vor nur 217 Zuschauern gegen Hertha BSC II mit 0:2. BAK = 47 und Viktoria 89 = 46 Punkte. Und der BAK spielt am Mittwoch, 18.00 Uhr, im Poststadion gegen Energie Cottbus. Um 19.00 Uhr trifft der BFC Dynamo im Jahnstadion auf Viktoria 89.
Christian Zschiedrich