Unentschieden im Berliner Profifußball

Schiedlich-friedlich trennten sich Berlins Fußballbundesligisten von ihren Kontrahenten. Hertha verschenkte zwei Punkte an Mainz 05, immerhin wurde nicht verloren und schließlich ist ein Punkt besser als kein Punkt. Vor dem Spiel am 11.03.2023 gab es eine gute Nachricht für den Verein, der ja nicht nur sportlich, sondern auch finanziell zu kämpfen hat. Das Spiel begann zur traditionellen Bundesligazeit um 15:30 Uhr und bereits um 11:45 wurde per Pressemitteilung Vollzug gemeldet.

Die private Investorengruppe aus den USA übernimmt die Anteile von der Peil Investment B.V. – einer Tochter der Tennor Holding B.V. Die Hertha BSC GmbH & Co. KGaA hat mit 777 Partners einen neuen Aktionär.

777 Partners, eine private Investmentfirma mit Sitz in Miami, hat schnell ein globales Multi-Club-Netzwerk aufgebaut, das mit Genua C.F.C. in Italien, Vasco da Gama in Brasilien, Standard Lüttich in Belgien, Red Star FC in Frankreich, FC Sevilla in Spanien und Melbourne Victory FC in Australien einige traditionsreiche Fußballclubs in der Welt umfasst.

777 Partners übernimmt alle Anteile an der Hertha BSC GmbH & Co. KGaA, die bisher im Besitz der Peil Investment B.V., einer Tochter der Tennor Holding B.V., waren (64,7 %).

Das Präsidium des Hertha BSC e. V., der als unverändert alleiniger Gesellschafter der Komplementärin die Geschäftsführung der Hertha BSC GmbH & Co. KGaA stellt, hat diesem Schritt ebenso wie der Aufsichtsrat des Hertha BSC e. V. sowie der Beirat der Hertha BSC GmbH & Co. KGaA zugestimmt.

777 Partners erhält im Zuge dessen zwei Plätze im Aufsichtsrat der Hertha BSC & Co, KGaA, der nunmehr aus insgesamt fünf Mitgliedern besteht. Des Weiteren übernimmt 777 Partners zwei Sitze im Beirat der Gesellschaft.

Am darauffolgenden Montag lud Hertha zu einer Pressekonferenz, auf dem Podium Präsident Kay Bernstein, Geschäftsführer Thomas Herrich sowie der Gründer und CEO von 777 Partners, Josh Wander. Das Label „Big City Club“ wurde ein für alle Mal beerdigt, so der Hertha-Präsident und vom „Größenwahn“ der vergangenen Jahre will er nichts mehr wissen.

Für den kommenden Mittwoch, 15. März 2023, erwartet die DFL die Lizenzierungsunterlagen der Klubs. Hertha hatte in dem jüngst vorgelegten Finanzbericht für das erste Halbjahr des Geschäftsjahres 2022/23 44,6 Millionen Euro Verlust bilanziert, fürs Gesamtjahr rechnet der Klub mit einem Minus von 64 Millionen Euro.

Beim in Köpenick beheimateten Rivalen stehen die Zeichen ganz anders. Man kann hier in Ruhe arbeiten und schnuppert noch an einer Champions-League Teilnahme. Am Sonntag, 12.03. gab es zum Abschluss des 24. Spieltages ein 1:1 in Wolfsburg. Ein glücklicher Punkt, weil Wolfsburg einfach zu viele Chancen ausließ. Aus dem Spiel heraus ging wenig bei den Eisernen. Der Führungstreffer fiel nach einem ruhenden Ball (Foulelfmeter). Es war Treffer Nummer 16 für die Eisernen nach einem sogenannten Standard von bisher insgesamt 36 Toren.

Herthas Führung fiel ebenfalls nach einem Strafstoß, allerdings war der, im Gegensatz zum Elfer für Union, umstritten. Ein Hauch von Berührung mit der Hand und wohl alles andere als absichtlich, man muss eben auch mal Glück haben. Herthas Kampf um Klassenerhalt wird sich wohl bis zum letzten Spieltag hinziehen oder wieder erst in der Relegation entschieden.

Hans-Peter Becker

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