Toulouse will Revanche

Foto: Eckhard Herfet

Nach dem nationalen Dämpfer gegen den VfB Friedrichshafen unternehmen die Berlin Recycling Volleys in dieser Woche den Versuch, den ersten Auswärtssieg in der 2018 CEV Champions League einzufahren. Bei den Spacer’s Toulouse, die der Hauptstadtclub vor zwölf Tagen zuhause souverän schlug, sollen am Dienstagsabend (30. Jan um 20.00 Uhr) die nächsten drei Punkte her. Nur mit einem weiteren Sieg im Palais des Sports “André Brouat“ Toulouse ist ein Überstehen der Gruppenphase in der Königsklasse noch realistisch. „Dort erwartet uns sicher ein ganz heißer Tanz“, sagte BR Volleys Manager Kaweh Niroomand nur wenige Minuten nach dem Hinspiel-Erfolg gegen die Spacer’s Toulouse. Gemeint war das Auswärtsmatch nur zwei Wochen später in Frankreich. Zu diesem fliegen die Berliner am Dienstag um 12.00 Uhr vom Flughafen Tegel ab. Das erste Aufeinandertreffen im Volleyballtempel war ein rundum gelungener Heimauftakt. Die Zuschauer bekamen nicht nur spektakuläre Ballwechsel, darunter den vielleicht längsten und besten der gesamten Champions-League-Saison, sondern auch einen letztlich klaren 3:0-Sieg der Gastgeber zu sehen. Lediglich im zweiten Satz beim Zwischenstand von 18:20 kamen die BR Volleys in Bedrängnis. Doch mit Mut und Konzentration wurde dieser Rückstand gedreht und das Match am Ende verdient gewonnen. Kapitän Robert Kromm weiß um die Bedeutung solch einer Situation: „Das war sicher ein Schlüsselmoment im Hinspiel, diesen Satz noch zu drehen. Da half uns natürlich das Publikum. In Toulouse wird das weitaus schwieriger, obwohl auch dort einige „7. Männer“ hinter uns stehen werden.“

Ein Erfolgserlebnis war den Franzosen seit dem letzten Aufeinandertreffen nicht vergönnt. Gegen den Tabellenführer Paris Volley mit dem Ex-Berliner Wouter ter Maat setzte es ebenso eine Niederlage (0:3) wie am Samstag im „Kellerduell“ mit Rennes Volley (1:3). Dabei hatte man zum Jahreswechsel auf dem Transfermarkt noch einmal nachgelegt und den belgischen Topscorer der Vorsaison, Bram van den Dries, aus Korea zurückgeholt. Der „Red Dragon“ kam in Berlin noch nicht zum Einsatz, doch glaubt man einer offiziellen Mitteilung der Franzosen, muss Luke Reynolds sein Team auf einen neuen Diagonalangreifer einstellen. „Es ist das erste Mal in meiner Karriere, dass ich Champions League spiele. Wir haben noch drei Spiele gegen starke Gegner in der Gruppe. Ich erwarte viele Zuschauer, die uns – egal in welcher Situation – unterstützen“, sagt van den Dries vor dem zweiten Duell mit den Berlinern.

Ganz gleich ob mit oder ohne den belgischen Hoffnungsträger auf der anderen Netzseite, die Männer von Luke Reynolds wollen an ihre Leistung aus dem Hinspiel anknüpfen. Da entlarvte man die Annahme der Spacer’s als Schwachpunkt und erwischte selbst im Block einen „Sahnetag“, wie Robert Kromm findet: „Das war ein wirklich gutes Spiel von uns. Mit ähnlicher Leistung bin ich optimistisch, dass es auch in Toulouse erfolgreich ausgeht. Friedrichshafen hat aber auch aufgedeckt, woran wir noch arbeiten müssen.“ Das Spitzenspiel in der Bundesliga hat den BR Volleys gezeigt, dass sie noch nicht ganz dort sind, wo sie hinwollen. „Toulouse spielt aber wieder eine ganz andere Art Volleyball als der VfB. Auswärts kommt es darauf an, dem Gegner früh den Zahn zu ziehen und nach Möglichkeit in den einzelnen Sätzen schnell vorzulegen. Wir wollen vom ersten Ball an hellwach sein“, sagt Kromm wohlwissend, dass die Ausgangslage in der Gruppe D noch immer unverändert ist. Das Playoff-12 wäre nur mit einem weiteren Sieg in Sichtweite, dann hätte man zwei Chancen, zuhause die nötigen Punkte für das Weiterkommen zu holen.

Christof Bernier

Veröffentlicht von

Christian Zschiedrich

Er kann von sich mit Fug und Recht behaupten, immer ein Leben für und durch den Sport geführt zu haben. Er spielte Fußball, nicht mal untalentiert, brachte es dabei zu einigen Ehren, studierte Sport in Leipzig, arbeitete als Sportlehrer und trainierte Fußballmannschaften. Zwischendurch erwarb er beim DFB seine Trainerlizenz. Nach und nach entdeckte er dabei sein Herz für den Sportjournalismus, schrieb Artikel für verschiedene Zeitungen und hob in Berlin eine eigene Sportsendung im Lokal-TV aus der Taufe. Über 2.000 Sendungen wurden unter seiner Leitung produziert. An`s Aufhören verschwendet er keinen Gedanken, schließlich bietet das Internet viele neue Möglichkeiten.

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