Sieg und Niederlage im Berliner Profifußball

Spieltage, an denen die Eisernen verlieren und Hertha gewinnt, sind selten in dieser Saison. Erst zweimal in dieser Spielzeit war das der Fall, am 15. Spieltag und eben am gerade absolvierten 22. Spieltag. Die „Alte Dame“ verschaffte sich etwas Luft im Abstiegskampf und wiederholte das Hinspielergebnis. Mit einer 0:2 Niederlage wurde der FC Augsburg nach Bayern zurückgeschickt. Über die Qualität des Geschehens auf dem Rasen, vor allem in der ersten Halbzeit, legen wir lieber den Mantel des Schweigens. Nach der Pause fielen die so wichtigen Tore durch Marco Richter und Dodi Lukebakio. Die über 40.000 Zuschauer wurden alles andere als mit Fußballkunst verwöhnt, schlussendlich wurden sie mit dem Sieg entschädigt. Hertha verlässt damit die Abstiegsränge. Wie bitter nötig dieser Sieg war, zeigt ein Blick in den Tabellenkeller. Der Tabellenletzte ist nur mit vier Punkten Rückstand entfernt, die Entscheidung, wer bleiben darf oder gehen fällt wohl erst an den drei letzten Spieltagen. Spätestens am 27. Mai gibt Gewissheit, bis dahin müssen weiter fleißig Punkte gesammelt werden.

Die Eisernen reisten zum Spitzenspiel nach München, waren mit den Bayern punktgleich und bekamen deutlich ihre Grenzen aufgezeigt. Chef-Trainer Urs Fischer: “Das war deutlich und ich glaube auch in der Höhe verdient. Bayern war heute zwei bis drei Klassen besser. Besonders die Tore zum 0:2 und 0:3 ärgern mich ein wenig, da waren wir nicht zwingend genug. Ansonsten gehen wir mit einem 0:1 in die Pause und können nach dem Seitenwechsel vielleicht etwas holen. Durchgang zwei konnten wir zumindest ausgeglichen gestalten. Meine Jungs haben in den letzten Wochen viel Gutes geleistet, da kann man jetzt auch mal eine Niederlage akzeptieren.” Alles andere, als diese deutliche Niederlage wäre überraschend gewesen. Man spielt auch mal über seinen Möglichkeiten und es ist nicht alle Tage Sonntag. Wenn es am Ende wieder ein Platz unter den ersten Sechs der Tabelle wird, haben sie viel erreicht. Zudem sind sie ja noch zwei weiteren Wettbewerben vertreten und haben im Gegensatz zum Stadtrivalen den Klassenerhalt längst gesichert.

Hans-Peter Becker

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert